AfD: Agitation wie zur NS-Zeit?
Die AfD trägt auch als Oppositionspartei erheblich zur Radikalisierung der politischen Diskurse bei. Das ergibt sich aus einer Studie am Beispiel Sachsens, die die Otto-Brenner-Stiftung am Donnerstag vorgestellt hat. Eine knappe Woche vor der Landtagswahl verdient die Studie besondere Aufmerksamkeit. Die Wissenschaftler fanden dabei nämlich auch erschreckend offene und weitreichende Parallelen zur Rhetorik der Nazis in den 1940er Jahren.
Studie: Thematische Überschneidungen zwischen AfD und Faschismus der 40er Jahre
„Die Partei nutzt die parlamentarische Bühne für ihre agitatorischen Ziele“, erklärt die Stiftung der Industriegewerkschaft Metall in dem 88-seitigen Arbeitspapier „Falsche Propheten‘ in Sachsen“:
„Entlang der Themen Migration, Klimawandel und Gender werden Bedrohungs- und Angstszenarien aufgebaut, die an verbreitete Ressentiments anschließen und bis hin zu einem Kampf um völkische Selbsterhaltung übersteigert werden.“
In der Studie beziehen sich die Soziologen Ulf Bohmann, Moritz Heinrich (beide TU Chemnitz) und Matthias Sommer (Universität Göttingen) auf das Konzept der Agitation, das der Soziologe Leo Löwenthal in der Studie „Falsche Propheten, Studien zur faschistischen Agitation“ in den 40er Jahren entwickelt hat.
Die Autoren kommen zum Schluss, dass es zwischen der Agitation der rechtsextremen AfD und den von Löwenthal untersuchten politischen Reden weitreichende thematische Entsprechungen gibt. Diese reiche teilweise bis in die konkrete Wortwahl. Von den Studienautoren wurden 84 Landtagsreden aus der zu Ende gehenden Wahlperiode des sächsischen Landtags ausgewertet.
Bewusst verzichten die Autoren darauf, die ausgewählten Zitate von einzelnen Abgeordneten namentlich zu kennzeichnen. Es geht ihnen darum, die spezifischen Techniken der rechtspopulistisch-rechtsextremen politischen Rede zu beschreiben. Eigentlich waren Bohmann, Heinrich und Sommer davon ausgegangen, dass der parlamentarische Raum „eigentlich zur Mäßigung anhält“. Davon aber kann in der Praxis, wie die vergangenen fünf Jahre in Sachsen zeigen, keine Rede sein.
Ich hab mich aber schon gefragt ob das mit den 88 Seiten beabsichtigt ist? 🤷 Is aber auch egal, der Inhalt überzeugt!
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