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»Ich frage Sie: Seit wann sind Sie weiß?«

Der ex­trem rechte Diskurs, wonach es ein »Sie« und ein »Wir« gibt, ist zum Beispiel weit verbreitet. Viele denken, es sei natürlich, dass manche Menschen mehr wert seien als andere. Früher war die weiße Vorherrschaft sogar in den Gesetzen niedergeschrieben. Heute ist das nicht mehr so: Nun haben diese Kategorien Eingang in die Mentalitäten, in das kollektive Unterbewusstsein gefunden. Extrem rechte Parteien spielen damit. Es sind aber keineswegs nur sie, die den rassistischen Diskurs nähren, sondern auch die Regierungen in Europa, die Mauern um den Kontinent errichten lassen. Die Botschaft ist hier dieselbe wie die der extremen Rechten. Wenn man eine Mauer baut, sagt man damit doch: »Wir müssen uns vor den anderen schützen, sie sind nicht wie wir, und wir dürfen sie nicht akzeptieren, weil sie eine Gefahr für unsere Zivilisation darstellen.«. [...] Es geht darum, die ökonomische Dominanz der westlichen Welt, die auf Ausbeutung der Ressourcen der nichtwestlichen Welt beruht, abzusichern. Dass man in Europa denkt, Rohstoffe aus dem globalen Süden stünden einem einfach so zur Verfügung, ist das, was ich als das »weiße Denken« beschreibe.