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In Pankow stehen mehr als 20 Radwegprojekte vor dem Aus – darunter der seit Jahren geplante Umbau der Schönhauser Allee. Das teilt die zuständige Bezirksverkehrsstadträtin Manuela Anders-Granitzki (CDU) auf Tagesspiegel-Anfrage mit.

Hintergrund ist die Mail der Senatsverkehrsverwaltung an die Bezirke vom Ende der vergangenen Woche. Demnach sollen alle Projekte insbesondere an Hauptstraßen vorübergehend ausgesetzt werden, die Autostellplätze gefährden oder den Wegfall von einem oder mehr Fahrstreifen zur Folge haben.

„Selbstverständlich ist das Schreiben auch in Pankow eingegangen“, berichtet Anders-Granitzki. Laut der Stadträtin sind folgende Radverkehrsprojekte im Bezirk im Hauptverkehrsstraßennetz betroffen:

Bezirkliche Planungen

  • Neumannstraße zwischen Wisbyer Straße und Binzstraße
  • Storkower Straße zwischen Kniprodestraße und Landsberger Allee
  • Mühlenstraße (wurde bereits vor einiger Zeit durch SenMVKU pausiert)
  • Hermann-Hesse-Straße zwischen Pastor-Niemöller-Platz und Waldstraße/Güllweg sowie Pastor-Niemöller-Platz
  • Behmstraße zwischen Malmöer Straße und Schwedter Steg

Projekte der GB infraVelo GmbH im Bezirk Pankow

  • Schönhauser Allee zwischen Gleimstraße/Stargarder Straße und Eberswalder Straße/Danziger Straße
  • Grellstraße von Greifswalder Straße bis Prenzlauer Allee
  • Storkower Straße zwischen Greifswalder Straße und Kniprodestraße

Projekte der Projekteinheit Radwege im Bezirk Pankow

  • Blankenfelder Chaussee
  • Hansastraße
  • Otto-Braun-Straße

Der bedeutendste und akuteste Fall ist die Schönhauser Allee. Noch im April hatte die Senatsverkehrsverwaltung die Fixpunkte des geplanten Umbaus der Bundesstraße benannt.

Dabei sollte ein geschützter Radstreifen zwischen den Kreuzungen der Schönhauser Allee mit der Danziger/Eberswalder Straße und Stargarder/Gleimstraße entstehen. Dafür sollten mehr als 100 Autoparkplätze auf den Seitenstreifen weichen. Die Bauarbeiten in Prenzlauer Berg sollten demnächst beginnen und im Herbst vollendet sein.

Doch nun droht dem ambitionierten Projekt kurz vor dem Baustart die Absage – mit Zustimmung der Bezirksstadträtin. „Das Projekt wurde lange vor meiner Amtszeit und in einer ganz anderen gesamtstädtischen Lage geplant“, sagt sie. Es sei „nur logisch“, den umstrittenen Umbau zu überprüfen. Die CDU-Politikerin selbst hält ihn für nicht notwendig: „Für den Radverkehr im Gebiet um die Schönhauser Allee gibt es aus meiner Sicht gute Alternativlösungen, zum Beispiel in den Nebenstraßen über die Kollwitzstraße, Senefelderstraße, Dunckerstraße rüber zur Neumannstraße.“ Damit würde auch eine direkte Verbindung zur geplanten Radschnellwegeverbindung „Panketrail“ geschaffen.

„Ich verstehe die Mail der Senatsverwaltung nicht so, dass dies eine Absage an den Bau von weiteren Radwegen ist“, so Anders-Granitzki. Es gehe vielmehr darum, „sichere Radverkehrsverbindungen zu bauen und ein Miteinander aller Verkehrsteilnehmer zu fördern. Dies begrüße ich sehr.“ Auf der Schönhauser Allee würde bei einem Umbau-Stopp der alte Hochbord-Radweg in Betrieb bleiben.

Inzwischen hat die Senatsverkehrsverwaltung ihre Angaben mehrfach nachjustiert. Demnach sind nun auch Radprojekte in allen Berliner Nebenstraßen, die eigentlich als Alternativrouten herhalten sollten, von der Prüfung betroffen. Welche das sind, erfahren Sie weiter unten. Kritik am Vorgehen gibt es aus der Pankower Lokalpolitik – mehr dazu ebenfalls weiter unten.«

via Tagesspiegel Pankow

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