Ein #Ghostbike markiert eine weitere Kreuzung, die aufgrund von "Radinfrastruktur" lebensgefährlich wurde

Von Lkw-Fahrer übersehen: Ghostbike erinnert an tödlichen Radunfall in Bonn titelt die WDR-Lokalzeit und bleibt leider im gängigen Klischee, daß nur die weitere Verdrängung von Radfahrenden an den Straßenrand diese vor dem sicheren Tod bewahren könne - und das bizarrerweise aufgrund eines Todesfalles, für den diese von Kritikern gern als "Rad weg" verballhornte so genannte Infrastruktur mit ursächlich gewesen sein dürfte.

Ecke Siegburger Straße/Pützchens Chaussee

Ecke Siegburger Straße/Pützchens Chaussee, 15.11.2006, per Rad auf meinem Arbeitweg von Bonn hoch auf den Ennert

Radwege entfernen Radfahrende aus dem vom schnellen Kfzverkehr als relevant wahrgenommenen Bereich der Straße, was auch durch Warnschilder, Leuchtzeichen, Markierungen und noch so viel verbales und optisches Getöse nicht vollständig kompensiert werden kann. Also übersehen (nicht nur) Lkw-Fahrer Radfahrende und nicht nur beim Abbiegen. Deshalb verlangt man dann von Radfahrenden "mehr aufzupassen und nicht so zu rasen". Ersteres in der Presse und in Verlautbarungen, Letzteres hört man erstaunlich oft von Autofahrenden, wenn man mit denen redet und nicht nur in seiner #Fahrradblase / #FahrradBubble miteinander spricht.

Leider hindern solche Vorfälle die Radentscheide und auch den ADFC nicht daran, weiterhin pauschal ein "durchgängiges Radwegenetz" und damit überwiegend straßenbegleitende, benutzungspflichtige Radwege zu fordern - die dann auch gebaut werden oder durch Umfunktionierung von ehemaligen Gehwegen entstehen, weitere solche Opfer zur Folge haben und last but not least, auch Konflikte mit Fußgängern erzeugen.

EInzig die "gefühlte Sicherheit" zählt, ob sie real ist und dass dieses trügerische Gefühl auch auf Kosten der Leistungsfähigkeit des Verkehrsmittels Fahrrad geht, spielt keine Rolle.

Ich habe diese Kreuzung mehr als zwanzig Jahre lang auf dem Arbeitsweg mit dem Fahrrad queren müssen und habe die Radwege auf der Siegburger Straße und der Pützchens Chaussee als radverkehrsfeindlich und auch bei großer Vorsicht als extrem gefährlich erlebt, in Relation zu Straßen ohne solche "Infrastruktur". Damals wie heute wurde der Kritik an den vielen Fallen und Ärgernissen, welche diese Radwege und konkret diese Kreuzung für Radfahrer produzieren, nur stereotyp die Forderung nach "Entschärfung" entgegengehalten. Das Dogma "Separierung" bleibt leider sakrosankt.

Diese "Entschärfung" bedeutet dann in der Praxis noch mehr Schilder und Markierungen, die nicht beachtet werden, sowie pikanterweise noch mehr Nachrang für den Radverkehr, bis zu dem Punkt, dass erst der Verkehr auf der gesamten Kreuzung zum Stillstand kommen muss, nachdem ein Radfahrer per Knopfdruck an der Bettelampel Grün angeforderte und nach langer Wartezeit auch bekam, bevor die Weiterfahrt erlaubt ist. Sie behindert den Radverkehr, ohne tatsächlich zur Sicherheit der Radfahrer beitragen zu können. Oder dass vormalige Markierungen durch üble Stolperfallen ersetzt werden und das dann wie zum Hohn "protected bike lane" genannt wird.

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