Gesundheitspolitik solidarisch denken

Seit gestern wird viel über Gesundheit und Politik (oder deren Minister) gesprochen. Auch von Solidarität ist immer wieder die Rede.
In der Zeit der Pandemie war gut zu sehen das es, vorsichtig ausgedrückt, ungünstig ist wenn die Gesundheitsversorgung unter wirtschaftlichen Aspekten gestaltet ist. In meinem Umkreis gibt es z.B. jemanden mit einer schweren Nekrose, die auch schon die Gelenkkugeln angefressen hat. Letzlich, nach eigenen Recherchen kam raus das es lediglich Vitamin D Mangel war - der Wert wird aber nur kontrolliert bei einem Knochenbruch, nicht bei Gelenkproblemen. Das Ärzte vorgeschrieben bekommen was sie untersuchen dürfen (bezahlt bekommen) und was nicht, auch wenn sie in diesem oder jenem Fall vielleicht auch andere Werte/Diagnosen benötigen ist schon ein Unding. Klar kann das auch übertrieben werden, aber immer nur von Extremen auszugehen kann ja nicht die Rechtfertigung dafür sein.
Seit einiger Zeit ist immer mal wieder was von der "Triage" zu hören. Das gabs vorher auch schon. In vielen Notaufnahmen gibt es seit Jahren Personal welches die Reihenfolge der Notfälle nach Dringlichkeit sortiert. Als ich meinen Zivildienst ableistete hatten wir manches mal Montagen in einer angeschlossenen Intensivstation. Auch wenn es keine großen Katastrophen oder Massenkarambolagen gab, war dort, wenn klar war das neue Patienten aufzunehmen sind, immer die Frage: "Wer kommt jetzt auf den Flur?" Wenn wir Behandlungsmöglichkeiten danach ausrichten wie durchschnittlich die Auslastung ist - und das tun wir seit Jahren mit der Privatisierung von Kliniken und der Schließung von "Kliniken vor Ort", dann ist das was wir gerade erleben mit aufgeschobenen Operationen oder auch Nicht-Behandlung der Normalfall.
Es ist auch ein Fehler mit der privaten Krankenversicherung, die zieht Geld ab von (momentan) zahlungskräftigen Personen, und später haben manches Mal diese Personen Schwierigkeiten im Alter für eine Gesundheitsversorgung zu zahlen. Das würde kein Konzern machen wenn es dort nicht ordentlich Geld zu generieren gäbe. Ein Teil des Solidarsystems sind diese aber nicht. Kenne manche die haben keine Krankenversicherung, es gibt Ärzte die sie trotzdem behandeln - weil es um Lebewesen geht.

Es gibt Solidarität und die kann nicht verordnet werden, das ist wohl war. Aber wir sollten sie nicht per Verordnung oder Gesetz verhindern.
Ob das "mein Nachbar" (dessen Wahlkreis ist in Leverkusen, hier um die Ecke) Karl L. verändern wird? Er sollte das Anpacken finde ich; er scheint mir jemand zu sein der sich den Wirklichkeiten nicht verschließt und auch beharrlich dranbleibt.

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