Am frühen Sonntag morgen, da hatten sich die Medienminister der G7-Staaten noch gar nicht zu ihrem Treffen in Bonn eingefunden, war der Gipfel der Heuchelei bereits erreicht. Am Rhein wolle man »deutlich machen, welche Bedeutung die freie, unabhängige Presse und der Schutz von Journalistinnen und Journalisten für Demokratien haben«, ließ sich die deutsche Medienstaatsministerin Claudia Roth von dpa in einer Meldung zitieren. Tja, welche Bedeutung hat denn die Pressefreiheit? Von Julian Assange war jedenfalls keine Rede in Roths blumiger Ankündigung. Der soll, geht es nach der Innenministerin des G7-Staates Britannien, an den G7-Staat USA ausgeliefert werden und dort möglichst bis zum letzten Atemzug im Knast schmoren. Sein Vergehen: Mit dem veröffentlichten Video »Collateral Murder« hatte er schwere Kriegsverbrechen der US-Terrorkrieger im Irak aufgedeckt. Die Bilder, auf denen Zivilisten, Kinder und Journalisten freudig abgeknallt werden, seien den G7-Ministern ans Herz gelegt....
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