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Propaganda als Kriegswaffe - Drei Formen der Manipulation prägen die Propaganda in Kriegszeiten: direkte Zensur, indirekte Zensur und Selbstzensur

Was den aktuellen Stand der natürlich von allen Seiten betriebenen Kriegspropaganda im Zusammenhang mit dem russischen Einmarsch in der Ukraine betrifft, ist zu beobachten, dass es auf westlicher Seite zu einer Art Osmose gekommen ist. Die westliche Sicht auf das Kriegsgeschehen ist mit der ukrainischen und der dort verfolgten PR-Strategie verschmolzen, mit gravierenden Folgen für die Annahmen über den Verlauf dieses Konfliktes. Darüber hinaus haben sich westliche und russische Methoden der Beeinflussung angenähert oder sind dabei, dieses zu tun.

In der heutigen Zeit ist auch in der liberalen westlichen Welt eine Tendenz zu erkennen, unliebsame Meinungen mit Attributen wie »Russland-Versteher« abzuwerten und aus dem Diskurs auszugrenzen. Dies erfolgt nicht zwingend durch staatliche Vorgaben, sondern durch öffentliche Erregung, Shit-Storms und digitale Pranger in Sozialen Netzwerken, welche bei Diskutanten die berühmte Schere im Kopf aktivieren, so dass sie ihre Zweifel oder Kritik besser für sich behalten. Es findet ein Übergang von direkter Zensur zur indirekten Zensur und schließlich zur Selbstzensur statt.

Bereits nach dem Ersten Weltkrieg arbeitete Baron Arthur Ponsonby, ein englischer Diplomat, zehn »Prinzipien der Kriegspropaganda« heraus, die ihre Gültigkeit bis heute nicht verloren haben. Sie lauten: 1. Wir wollen den Krieg nicht. 2. Das gegnerische Lager trägt die Verantwortung. 3. Der Führer des Gegners ist ein Teufel. 4. Wir kämpfen für eine gute Sache. 5. Der Gegner kämpft mit unerlaubten Waffen. 6. Der Gegner begeht mit Absicht Grausamkeiten, wir nur versehentlich. 7. Unsere Verluste sind gering, die des Gegners enorm. 8. Künstler und Intellektuelle unterstützen unsere Sache. 9. Unsere Mission ist heilig. 10. Wer unsere Berichterstattung in Zweifel zieht, ist ein Verräter. Wie schon ein flüchtiger Blick auf die Schlagzeilen der Presse und die Verlautbarungen von Politikern zeigt, kommen diese Prinzipien auch heute noch zur Anwendung....

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