07.02.2023 Atombomben sind auch ohne Explosion tödlich
Häufung von Krebserkrankungen bei "Missileers"
Die Washington Post berichtet: Als der ehemalige Major der Luftwaffe im Jahr 2020 im Alter von 37 Jahren starb, wusste er nicht, dass andere auf seiner Basis an demselben Krebs erkrankt waren.
Bei Mark Holmes und mit ihm bei einer wachsende Zahl von "Missileers" - Angehörige der Streitkräfte, die für die Besetzung der Kontrollzentren für den Abschuss von Atomraketen zuständig sind - wurde Krebs diagnostiziert. Sie leiden vorwiegend am Non-Hodgkin-Lymphom und haben in der Regel keine Überlebenschance. In einem inoffiziellen Dokument, das von einem Offizier der Space Force erstellt wurde, werden 30 Krebsfälle aufgezählt, die mit Personen in Verbindung gebracht werden, die auf der Malmstrom Air Force Base in Montana gearbeitet haben.
Montana kennt nach dem gestrigen Abschuss des chinesischen Ballons Jede/r als Basis der Atom-Interkontinentalraketen. ;-)
Für die Familien der Verstorbenen geht es nun um die Frage, ob die Air Force die Fälle als Arbeitsunfälle ansehe, was bisher verweigert wird. Nun wird endlich die Politik tätig, wie die Washington Post berichtet:
Der Senator von Montana, Jon Tester (D), Vorsitzender des Senatsausschusses für Veteranenangelegenheiten, sagte, er habe die Luftwaffe um eine vollständige Aufstellung der Krebsfälle und anderer Erkrankungen in Malmstrom gebeten, wo 150 Silos für Interkontinentalraketen des Typs Minuteman III stehen, sowie in anderen Basen, in denen Raketenarbeiter tätig sind. Er sagte, dass alle ehemaligen oder derzeitigen Raketenschützen auf den Stützpunkten untersucht werden sollten.
Dann sollten solche Fälle, wie der des Air Force Offiziers Meadows nicht mehr geschehen. Meadows in der Washington Post: "Es ist wirklich schwer zu glauben, dass ich von einem jungen Offizier der Air Force, der als Spezialagent eingestellt wurde, praktisch obdachlos wurde und mit einer schnell schwächenden und potenziell tödlichen Krankheit für mich selbst sorgen musste."
Weitere ähnlich erschütternde Berichte anderer Betroffener sind in dem Artikeil zu lesen. Wir fragen uns, ob es an anderen Lagerorten von Atomwaffen zu ähnlichen Häufungen von Krebserkrankungen gekommen ist oder immer noch kommt. Da fällt uns in Deutschland z.B. der Luftwaffenstützpunkt Büchel ein. Außerdem gibt es daneben immer noch Orte, an denen man an alles andere als Atombomben denkt. Vor 50 Jahren am 17. Januar 1966 fiel den Bewohnern des spanischen Ortes Palomares ein B52 Bomber der US Luftwaffe mit vier Wasserstoffbomben vor die Haustür. Ähnliches geschah auf Grönland, betraf aber nur ein paar Eisbären.
In Spanien verteilten sich die Bombenteile teilweise über mehrere hundert Meter in der Umgebung und insgesamt rund drei Kilogramm Plutoniumstaub wurde frei. Dies kontaminierte landwirtschaftliche Flächen und wurde auch ins Mittelmeer geweht. Dort lässt es sich noch heute in Meerestieren nachweisen. Auf dem Land waren dann 1700 amerikanischen Soldaten und Mitgliedern der spanischen Guardia Civil mit dem Aufräumen beschäftigt.
Wie viele von ihnen haben das ohne Schaden überstanden?
Jede Aufrüstung tötet - mindestens weil sie verhindert, dass das Geld gegen Hunger und für Bildung ausgegeben wird!
Mehr dazu bei https://www.washingtonpost.com/national-security/2023/02/03/nuclear-missile-cancer-rates-military/
und https://www.spektrum.de/news/als-es-atombomben-regnete/1393804
Unsere Themen in der Presse Short-Link dieser Seite: a-fsa.de/d/3sk
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