#wecker

stefanh@pod.geraspora.de

Konstantin #Wecker am 18.11.2015 auf Facebook:

Liebe Freunde,
heute morgen, nach der ZDF Sendung „Volle Kanne“, bin ich, wie zu erwarten, wegen meiner Einstellung zur Willkommenskultur, im Netz und per Mail wieder mal heftig und derb beschimpft worden.
Ich nehme den Fehdehandschuh nun doch einmal auf.
Nicht hasserfüllt.
Einfach um es noch einmal klarzustellen.

Liebe HasskommentatorInnen, BeleidigerInnen, BeschimpferInnen - ich mache mir eure Beleidigungen gerne zu eigen. Jede einzelne sei hier in Gänsefüßchen angeführt:

Ja,
Ich bin ein „#Gutmensch“.
Gefällt euch Schlechtmensch besser? Warum habt ihr nur so viel Widerwillen gegen den Versuch, Güte und Mitgefühl in politisches Engagement einzubringen?
Und ja,
ich bin ein „linksgrünversiffter Altachtundsechziger“,
und ich kämpfe weiterhin für eine gewaltfreie Revolution des Bewusstseins.
Und ja,
ich bezeichne alle Fremdenhasser und Rassisten, die sich der Parolen und Wahnvorstellungen der Nationalsozialisten bedienen, als „Nazis“.,Auch wenn die Betreffenden es immer wieder von sich weisen. (Warum eigentlich? Ist es euch doch peinlich?)
Ja, ich bin „weltfremd“,
denn eure Welt ist mir fremd und ich bin froh darüber.
Wer „zuviel Mitgefühl hat, hat keinen Verstand“?
Ich verzichte nur all zu gern auf euren vom Menschsein getrennten Verstand.
Verstand ohne Mitgefühl führt zum Wahnsinn.
Man kann das ganz gut am derzeitigen Zustand unserer Erde beobachten.
Und ja,
ich bin auch ein „Vaterlandsverräter“ - denn „ein ganzes Land als Vater war schon immer eine Lüge…“ - mit dem Wort Vaterland kann ich nun mal nichts anfangen und Nationalismus ist eine üble Seuche, die wir spätestens seit 1945 hätten überwinden müssen.
Und ja,
ich bin „naiv“,
denn wie kann man euer Weltbild ertragen, ohne naiv zu sein?
Und einzig diese Naivität erlaubt mir auch, mit eurer verängstigten Seele mitzuempfinden
Und:
Ihr selbsternannten Realisten habt keine Ahnung von der Wirklichkeit.
Eure angsterfüllte, sogenannte Realität gleicht einer Arachnophobie. Ihr wisst doch: die kleinste Spinne füllt für jemanden mit übersteigerter Angst vor Spinnen den Raum im eignen Hirn, als wäre sie eine lebensgefährliche Bedrohung.
Er nimmt nichts anderes mehr wahr als die Panik, die ihm sein Hirn vorgaukelt.
So nimmt euch die Angst vor den Flüchtlingen, vor dem Fremden, vor dem Anderen, Neuen und Unberechenbaren gefangen.
Und das nennt ihr dann Realität.
Da hilft kein Söder, keine AfD, und auch ein Bachmann nicht-
da hilft nur noch ein Psychiater.
Solange ich bei Kräften bin, werde ich mich gegen euer Weltbild zur Wehr setzen.
Als #Pazifist.
Als #Humanist.
Als #Antifaschist.
Als radikaler #Demokrat.
Als #Mensch.
Und nun wende ich mich wieder mit großer Freude meinen Freundinnen und Freunden, den Gutmenschen zu.
Denn jede noch so kleine helfende Geste dieser Menschen ist wichtiger als euer Gebell im Wald eurer Phobien.

stefanh@pod.geraspora.de

Konstantin #Wecker am 14.11.2015 auf Facebook

Liebe Freunde,
mit einem grinsenden Smiley bejubelt Matthias Matussek, Autor der „Welt“, auf Facebook die Anschläge von Paris, um sie für sein rassistisches Weltbild zu gebrauchen:
„Ich schätze mal, der #Terror von Paris wird auch unsere Debatten über offene Grenzen und eine Viertelmillion unregistrierter junger islamischer Männer im Lande in eine ganz neue frische Richtung bewegen.“
Aber ist es nicht so, dass diese „unregistrierten jungen Männer und Frauen“ genau vor diesem Terror fliehen? Vor den Mörderbanden des #IS?
Anstatt alle islamischen Männer unter Generalverdacht zu stellen, sollte man einfach mal nachdenken: Derart gut ausgerüstete Attentäter begeben sich ganz sicher nicht schwer bewaffnet auf eine monatelange Flucht übers Mittelmeer, sie sind von gut vernetzten und finanziell bestens ausgestatteten Organisationen mit Waffen bestückt und geschickt.
So schrecklich es ist, aber nun bekommen wir einmal mehr etwas davon mit, in welcher Angst Millionen von Menschen seit Jahren leben müssen, tagtäglich Terror und Bombenangriffen ausgeliefert.
Und wer weiß, wenn man die Waffen der Terroristen zurückverfolgen würde, ob man nicht immer wieder auch auf Waffen deutscher Herstellung stoßen würde.
Herr Matussek ist gespannt »wann die Regierenden erneut eine Lichterkette aufbauen und davor warnen, den Islam zu verteufeln und den rechten Populisten hinterherzulaufen«.
Es ist schäbig, so ein schreckliches Ereignis für seine eigene krude Ideologie zu missbrauchen. Doch ich fürchte es wird Schule machen. Matussek ist natürlich nicht allein. Rechtspopulisten, wie Bayerns Finanzminister Markus Söder fordern nach den Anschlägen von Paris Konsequenzen für die deutsche Flüchtlingspolitik. "Es kann nicht sein, dass wir nicht wissen, wer nach Deutschland kommt und was diese Menschen hier machen. Diesen Zustand müssen wir mit allen Mitteln beenden“.
So kocht eben jeder dieser aufrechten Männer sein infames Süppchen mit dem Leid der Menschen.

In seinem klugen Kommentar im „nd“ schreibt Tom Strohschneider:
„Auf gewisse Weise sind die Hass-Twitterer und die Matusseks dieser Welt die besten Helfershelfer der Terroristen. Beide betreiben ein Geschäft mit der Angst, in dem der Tod von Menschen eingepreist ist, und das dazu dienen soll, einen erreichten Stand gesellschaftlicher Zivilität zu unterminieren, den man zwar für unzureichend halten kann. Der aber verteidigt gehört gegen den Rückfall in barbarische Zustände. Vive la liberté.“

Lasst uns in unserer berechtigten Wut über diese barbarische, grausame, durch nichts zu entschuldigende Tat nicht die Ärmsten der Armen zu Sündenböcken machen. Die Unmenschlichkeit dieser Anschläge darf uns nicht unserer Menschlichkeit berauben.

P.S.:
Bernd Ulrich schreibt in der ZEIT:
„Der größte Feind des islamistischen Terrorismus ist die Willkommenskultur.
Denn das ist das einzige, was wir noch nicht ausprobiert haben: die Araber und Perser so zu behandeln, als seien sie Menschen wie Du und ich, wie Nachbarn. In den letzten 100, 50, 20, zehn und zwei Jahren haben Europäer und Amerikaner den Mittleren Osten misshandelt, ausgebeutet und verachtet. Nie stand die Frage im Zentrum, was können wir tun, damit es den Menschen dort unten besser geht. Immer ging es zu allererst um die Frage, wie man Öl rausholt und Terrorismus nicht rauskommen lässt. ……
Dazu müssen die Europäer sich mit den gutwilligen, fliehenden, dort unten um ihre Rechte kämpfenden Muslimen gegen jene verbünden, die Hass säen, gegen die Terroristen vom IS und gegen die herrschenden Islamisten in Saudi-Arabien…“

Einen anderen Weg gibt es nicht, oder Europa taumelt - wie es seinerzeit Thomas Mann über Deutschland schrieb - dem Abgrund entgegen.

sknitti@pod.geraspora.de

Hallo Ihr Lieben,
ich habe folgendes #Problem. Am Wochenende ist mein alter Digital-Funkwecker vom Nachttisch gefallen und wacht nicht mehr auf :(. Ich war nun bestimmt 1h im www auf der Suche nach einem Nachfolger. Jedoch gibt es keinen Wecker der 2 Weckzeiten hat und bei dem man einstellen kann, dass er nur Mo. - Fr. weckt und mich am Wochenende ausschlafen lässt. Mein "Alter" hatte das schon 1998! Ein Smartphone wäre auch ein "NoGo".

#Wecker #wecken #aufwachen #schlafen

cosmopolit_ans@pod.geraspora.de

Konstantin Wecker: Fast ein Held

Klar bin ich tapfer, fast ein Held,
und mach mein Maul auf, wo ich kann,
kassiere dafür Ruhm und Geld
und klage an.

Es ist auch wichtig aufzuschrein.
Zu viele wolln nichts hören.
Nur, würd ich mich in jedem Fall
genauso laut beschweren?

Zum Beispiel Chile, wo ein Satz
oft schon das Leben kostet.
Wär das Metall in meinem Sang
nicht längst vor Angst verrostet?

Ob Chile, ob El Salvador,
bei uns kann's ähnlich werden.
Vielleicht hätt ich dann plötzlich Angst,
zu jung zu sterben.

Hätt ich zu meines Vaters Zeit
dasselbe Lied geschrieben?
Manchmal beschleicht mich das Gefühl,
ich wär sehr stumm geblieben.

Was bleibt, ist, diese kleine Glut
des Widerstands zu wahren.
Vielleicht muß sie mal Feuer sein
in ein paar Jahren

Der Song ist von 1984, auf der Platte "Inwendig warm". Online gibt es ihn bei grooveshark, aber das ist ja von D aus nicht mehr erreichbar.

Quelle lyr

#wecker #Konstantinwecker #Musik #Frieden