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Hungerrevolten ante portas

Die Welternährungsorganisation vermeldet besorgniserregendes Niveau des Lebensmittelpreisindexes

... Eine IWF-Studie aus dem Jahr 2011 untersuchte den Zusammenhang zwischen der Inflation der Lebensmittelpreise und regierungsfeindlichen Demonstrationen in 120 Ländern zwischen 1970 und 2007. Demnach führte ein Anstieg der Lebensmittelpreise um zehn Prozent zu einer Zunahme von 100 Prozent bei regierungsfeindlichen Protesten. Dabei handelte es sich um Länder mit niedrigem Pro-Kopf-Einkommen, in denen Lebensmittel einen hohen Anteil an den privaten Ausgaben ausmachen. Kurz: Brotaufstände, die auch am Beginn der jüngsten sudanesischen Revolution standen, die 2019 zum Sturz des Langzeitherrschers Omar al-Baschir führte. Zuvor hatte die Regierung die Zuschüsse für Weizen und Benzin gekürzt, was dazu führte, dass sich der Brotpreis verdreifachte. Viele Sudanesen gaben fast die Hälfte ihres Gehalts für Brot aus.

Die Lage der Welternährung ist ernst, der neue Lebensmittelpreisindex der FAO nur ein Indiz mehr. Schon im November 2021 vermeldete die FAO, dass ungefähr drei Milliarden Menschen, fast 40 Prozent der Weltbevölkerung, sich eine gesunde Ernährung nicht leisten können. Eine weitere Milliarde Menschen könnten sich ihnen anschließen, sollten weitere unvorhersehbare Ereignisse Einkommen reduzieren, so die FAO. Unvorhersehbare Ereignisse wie die Covid-Pandemie.

Es gibt viele Gründe für die steigenden Nahrungsmittelpreise, die Covid-Pandemie ist einer davon, ein anderer ist ein starker Anstieg der Düngemittelpreise infolge gestiegener Energiepreise. Das habe die Kosten für die Betriebsmittel, auf die die Landwirtschaft zur Lebensmittelproduktion setzt, in die Höhe getrieben, erklärte Abdolreza Abbassian, Leitender Ökonom der FAO, bei der Vorstellung des Lebensmittelpreisindexes. »Während normalerweise erwartet wird, dass die hohen Preise einer erhöhten Produktion weichen werden, lassen die hohen Kosten für Betriebsmittel, die anhaltende globale Pandemie und die immer unsichereren klimatischen Bedingungen wenig Raum für Optimismus hinsichtlich einer Rückkehr zu stabileren Marktbedingungen, selbst im Jahr 2022.«...
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