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Seit mehr als einem Monat hält eine Berichterstattung an, die das Land in kollektive Dauererregung versetzt. Sondersendungen im TV, Liveticker im Internet, eine Talkshow zum Thema nach der anderen – war der Umfang der Berichterstattung in den ersten Tagen noch einigermaßen nachvollziehbar, so hat dieser längst jedes Maß verloren. Das zeigt etwa ein Blick auf den Jemen-Krieg, der fast 380.000 Todesopfer forderte und den meisten Medien schon lange kaum noch eine Notiz wert ist. Das Problem ist dabei nicht der Umfang der Berichterstattung, sondern deren erschreckend homogene Ausrichtung.
Journalisten der bürgerlichen Medien verhalten sich so gut wie ausnahmslos, als hätten sie vor Dienstantritt Befehle im Brüsseler NATO-Hauptquartier abgeholt. So ergaben sich reihenweise absurde Situationen, in denen die Journaille die Politik vor sich hertrieb. Vertreter der Regierungsparteien wurden inquisitorisch befragt, warum sie nicht bereit seien, eine Flugverbotszone über der Ukraine durchzusetzen oder Kampfflugzeuge zu liefern. Politiker von SPD und Bündnis 90/Die Grünen standen plötzlich wie Friedenstauben da. Pensionierte Generäle mussten sich gegenüber Talkmasterinnen dafür rechtfertigen, dass sie davon abrieten, einen dritten Weltkrieg auszulösen. Auch Willi van Ooyen vom bundesweiten »Friedensratschlag« hat beobachtet, dass es zuletzt »der publizistisch wichtige Sektor« gewesen sei, so etwa »Tagesschau« und »Tagesthemen« der ARD, der »auf weitere Zuspitzungen gedrängt hat«. Offenbar scheine man dort zu glauben, »eine Kriegsbereitschaft erzeugen zu müssen«,...