#medienhetze

mikhailmuzakmen@pod.geraspora.de

#politik #krieg #russland #ukraine #nato #deutschland #geschichte #unternehmenbarbarossa2 #faschismus #medienhetze #poropaganda

Revanchismus: »Punkt« hinter dem »Schlussstrich«

Zum 81. Jahrestag des »Unternehmens Barbarossa« wurden nicht nur Hemmungen vor dem deutschen Eintritt in den Ukraine-Krieg entsorgt (Von Susann Witt-Stahl)

Führende Meinungsmacher der Republik bliesen vergangene Woche an allen Fronten zum Sturmangriff gegen »das (pro-)russische Dreckspack«, so Bild-Politikressortchef Julian Röpcke über Kritiker seiner Hasskampagnen. Besonders im Fadenkreuz stand die Geschichte als objektives kollektives Gedächtnis und die Historiographie als Wissenschaft. Als Wunderwaffe fungierte die inflationäre Zerschwätzung von Begriffen, die der Bezeichnung von Menschheitsverbrechen wie Auschwitz und dem »Rassenkampf« gegen den »bolschewistischen Untermenschen« vorbehalten waren. Und so wurde auf die russische Regierung und Armee zwanghaft projiziert, was deutsche Wehrmacht und SS tatsächlich vorwiegend auf ukrainischem Boden verbrochen hatten: Vernichtungskrieg und Genozid.

Wenn uns nach dem »Hitler vom Balkan« (Slobodan Milosevic), durch den Deutschland sich 1999 zur Bombardierung Jugoslawiens gezwungen sah, nun aus Moskau sogar eine »Symbiose aus Hitler und Stalin« bedroht, wie der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk weiß, muss wieder zurückgeschossen werden: »Auf den Tag und die Stunde genau 81 Jahre nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion« begann der ›deutsche Angriff‹ auf Russlands Invasionsarmee«, begrüßte Julian Röpcke mit Verweis auf eine Meldung der ukrainischen Armee am 22. Juni euphorisch den ersten Schritt in Richtung Endsieg. »Seit heute morgen, 4:00, ist die Panzerhaubitze 2000 im Gefecht.«

Warum dann nicht gleich ein »Unternehmen Barbarossa II«, dachte sich offenbar der New-York-Korrespondent des ZDF, Johannes Hano, und hatte bereits am Vorabend in der Talkshow »Markus Lanz« den Kriegseintritt Deutschlands an der Seite der NATO gefordert. »Ich glaube nicht, dass wir umhinkommen werden, früher oder später in eine Konfrontation direkt mit Russland einzutreten.« Zwei Tage später forderte die Politologin Jessica Berlin in einer denkwürdigen »Lanz«-Sendung, zu der unter anderen auch Dietmar Bartsch und der Militärhistoriker Sönke Neitzel geladen waren, die Bereitschaft »zurückzukämpfen«. Schließlich setze Putin gerade sein Kriegsziel um: die »Vernichtung der Bevölkerung der Ukraine«. Über die deutsche Vergangenheit wollte Berlin nicht reden....

....Dass die faschistischen Banderisten damals in einem offiziellen Schreiben »den großen Führer im Namen des ukrainischen Volkes und seiner Regierung, die sich im befreiten Lemberg gebildet hat, herzliche Glückwünsche« zum Überfall auf das Land übermittelten, ist nicht kompatibel mit der hegemonialen Erzählung von ihren »heldenhaften« politischen Nachfahren, die heute unter dem Namen »Rechter Sektor« und »Asow« »unsere Freiheit« im Donbass »verteidigen«....

.... »Wir müssen auf heute und morgen schauen«, plädierte Berlin für eine postmoderne Geschichtsschreibung, die hinter dem »Schlussstrich«, den deutsche Normalisierer und ultrarechte Revisionisten seit den 1990er Jahren beharrlich ziehen, »diesen Punkt machen möchte« und objektiv letztlich nur auf das eine zielt: kaltes Vergessen, bis Babi Jar (ukrainisch: Babyn Jar) nur noch als bewaldete Schlucht vor den Toren Kiews in Erinnerung bleibt. »Diese ganze Geschichtskiste – ich kann das nicht mehr hören!« beklagte Neitzel. »In Srebrenica, im Kosovo, die Deutschen waren sozusagen überall im Zweiten Weltkrieg. Dann müsste man sich überall raushalten.« Und das geht freilich gar nicht mehr, nachdem SPD-Chef Lars Klingbeil, pünktlich zum 81. Jahrestag des Beginns des Massenschlachtens, den neuen außenpolitischen Imperativ formuliert hat: das Ende der deutschen »Zurückhaltung«.
- https://www.jungewelt.de/artikel/429218.revanchismus-punkt-hinter-dem-schlussstrich.html

mikhailmuzakmen@pod.geraspora.de

#politik #krieg #ukraine #russland #nato #so-called-journalism #medienhetze #propaganda #verblödung #heimatfront

Heute keine Sendung | Mo.–So. zu jeder Tages- und Nachtzeit

Nichts gesehen, nichts gehört. Vielleicht lassen Sie, [..] doch auch einfach mal für einige Tage die Geräte ausgeschaltet. Gründe dafür gibt es angesichts einer in Kriegszeiten rasant fortschreitenden Verblödung, deren schreibende und sprechende Träger von nüchterner Erwägung, sachlichem Raisonnement, ja generell von Argumenten rein gar nichts wissen wollen, sondern frivol ihrer Kriegsgeilheit frönen, fürwahr genug. Lesen Sie doch mal ein Buch, ein paar Aufsätze, die helfen mögen, sich einen Begriff von der Sache zu machen, die tiefer liegt als die langweilige Nennung psychologischer Macken irgendwelcher Herrscherfiguren oder die rein positivistische, aber nur bedingt aufklärende Aneinanderreihung zufälliger Ereignisse. Verzweifelte Weltenflucht wäre das nicht, sondern gründliche Beschäftigung mit der Welt. Und falls Sie nicht lesen wollen: Die souverän gewählte Ruhe vor der medialen Sturmflut aus Scheiße ist allemal eine Wohltat.

mikhailmuzakmen@pod.geraspora.de

#politik #krieg #ukraine #russland #nato #medienhetze #propaganda #analogien

"Wer Analogien des Historischen mit der Gegenwart für erkenntnisstiftend hält, setzt implizit ein zyklisches Geschichtsdenken voraus, wie es etwa der Philosophie des steten Auf und Nieder von Kulturen beim Rechten Oswald Spengler zugrundeliegt."

Rotlicht: Analogie

  • Von Marc Püschel

Kaum war Russland in die Ukraine einmarschiert, schossen Vergleiche Putins mit Hitler wie Pilze aus dem Boden. Etablierte Historiker wie Heinrich August Winkler oder Götz Aly gaben dieser Analogie eine – wenn auch mit etlichen Differenzierungen versehene – geschichtswissenschaftliche Weihe. Ein Erkenntnisgewinn war nirgendwo zu sehen, schien aber ohnehin nicht intendiert.

Wer Analogien bildet, tut mehr, als nur zwei Dinge zu vergleichen. Er unterstellt schon von vornherein eine strukturelle Ähnlichkeit des Verglichenen, die nicht nebensächlich, sondern wesentlich ist. In der Regel ist das sogar unstrittig. In der Naturforschung etwa geht es um die funktionelle Ähnlichkeit von Gliedmaßen, Organen oder Verhaltensweisen bei verschiedenen Tiergattungen, in der Jurisprudenz meint es die Übertragung einer Rechtsnorm von einem bereits geregelten Tatbestand auf ähnliche, aber noch ungeregelte Tatbestände. Lediglich die historische Analogie ist ein Spezial- und Streitfall.

In der Regel begegnet sie einem als propagandistischer Holzhammer im öffentlichen Diskurs und dient dort der Herabsetzung des politischen Gegners, indem der mit dem denkbar Schlechtesten – mit Hitler – gleichgesetzt wird. Dabei können Analogien tatsächlich erkenntnisfördernd sein, solange man zusammen mit dem Gemeinsamen auch das Unterscheidende herausarbeitet. Selbst wer Äpfel mit Birnen vergleicht, gelangt immerhin noch zu der Erkenntnis, dass beide verschiedene Sorten Obst sind. Im Historischen ist es vor allem sinnvoll, zeitgleiche und relativ abgeschlossene Phänomene in Beziehung zu setzen. Wer etwa den deutschen, italienischen und spanischen Faschismus in Analogie setzt, kann das Wesentliche des Faschismusbegriffs herausarbeiten.

Der entscheidende Unterschied des wissenschaftlichen zum politischen Gebrauch von Analogien ist der Bezugspunkt. Wer agitieren will, bezieht etwas Historisches auf die Gegenwart. Ein Unbekanntes, eine neue geschichtliche Situation wird damit auf bereits Bekanntes heruntergebrochen. Eine Komplexitätsreduktion, die nicht zulässt, das spezifisch Neue der Gegenwart zu erkennen, aber zugleich das angebliche Wissen um das, was als nächstes passiert, bereithält, weswegen so gehandelt werden müsse, wie man ehedem, etwa angesichts der Nazis, hätte handeln sollen. Auch die Totalitarismustheorie entstand zu einer Zeit, als die sozialistischen Staaten in Europa noch gegenwärtig waren und der Kampf gegen sie zu einer Art Antifaschismus stilisiert wurde.

Wer Analogien des Historischen mit der Gegenwart für erkenntnisstiftend hält, setzt implizit ein zyklisches Geschichtsdenken voraus, wie es etwa der Philosophie des steten Auf und Nieder von Kulturen beim Rechten Oswald Spengler zugrundeliegt. Unter dieser Prämisse lässt sich der Gegenwart eine Wesensgleichheit mit vergangenen Epochen unterstellen. Auch der Marxismus kennt einen Auf- und Abstieg von Klassengesellschaften, ordnet diese Entwicklungsform aber dem Primat des konkreten ökonomischen Inhalts jeder Epoche unter. So erklärt sich, warum zum Beipiel die Rechten mit Analogien Politik machen – am augenfälligsten bei der »Identitären Bewegung«, wenn sie sich auf den Kampf der Griechen gegen die Perser, die Kreuzzüge oder die Reconquista beruft –, während den Marxisten bei aller Achtung vor Revolutionären wie Spartacus oder Thomas Müntzer ähnliche Aktualisierungen nicht einfallen würden.

Zwar gibt es auch unter Marxisten Denker, die dafürhalten, dass Geschichte sich wiederholt (oft ökonomische Deterministen), doch wird u. a. seit Gramscis Theorie des »historischen Blocks« (blocco storico) stärker auf die historisch einzigartige Basis-Überbau-Konstellation jeder Nation geachtet. Gerade als Marxist darf man daher G. W. F. Hegel zustimmen: »Jede Zeit hat so eigentümliche Umstände, ist ein so individueller Zustand, dass in ihm aus ihm selbst entschieden werden muss und allein entschieden werden kann.« Die Analogie darf man getrost der Geschichte überlassen.
- https://www.jungewelt.de/artikel/426794.rotlicht-analogie.html

mikhailmuzakmen@pod.geraspora.de

#politik #krieg #russland #ukraine #medienhetze #politpropaganda #russophobie #geschichtslosigkeit #deutschland

Das sowas von sowas kommt:

Berlin: Großflächige Schändung der sowjetischen Gedenkstätte im Treptower Park. Täter sprühten Parolen wie »Tod allen Russen« und Hakenkreuze

Das sowjetische Ehrenmal im Treptower Park, das auch Begräbnisort für etwa 7.000 Rotarmisten ist, die im April und Mai 1945 bei den Kämpfen in Berlin getötet wurden, ist in der Nacht zum Donnerstag geschändet worden. Bei dem Angriff handelt es sich ohne Zweifel um den schwersten Angriff auf ein Ehrenmal, eine Gedenkstätte oder einen Friedhof mit Bezug zur Sowjetunion seit Jahrzehnten. Schmierereien finden sich auf der gesamten Fläche der Anlage – von der Statue »Mutter Heimat« im Eingangsbereich bis zum Hügel mit dem Gedenkpavillon und der Statue des Soldaten, der ein Kind auf dem Arm hält und auf einem zerbrochenen Hakenkreuz steht.

Vom Grünflächenamt beauftragte Mitarbeiter einer Reinigungsfirma waren am frühen Nachmittag mit der Beseitigung der Schmierereien, Schriftzüge und Parolen beschäftigt. Nach deren Angaben gegenüber jW war bis zu diesem Zeitpunkt etwa die Hälfte der Schmierereien wieder entfernt. Aufgesprühte Hakenkreuze habe die Polizei bereits am frühen Morgen unkenntlich gemacht.

Nach Angaben eines Sprechers der Berliner Polizei gegenüber dieser Zeitung sind die Schmierereien am Donnerstag gegen 0:40 Uhr von einer Streife des zentralen Objektschutzes entdeckt worden. Die Ermittlungen habe der polizeiliche Staatsschutz übernommen; ein Strafermittlungsverfahren wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und wegen »gemeinschädlicher Sachbeschädigung« sei eingeleitet worden.

Die Schmierereien sind offensichtlich von einer größeren Personengruppe angebracht worden. Es wirke so, als sei hier »eine ganze Schulklasse« zugange gewesen, sagte ein Mitarbeiter der Reinigungsfirma gegenüber jW. Die angebrachten Parolen, darunter »Tod allen Russen« (»Death to all Russians«), »Russland tötet« (»Russia kills«), »Russians = Rapists« (»Russen = Vergewaltiger«) und »Ukranian (sic!) Blood on Russian Hands« (»Ukrainisches Blut an russischen Händen«), sind ausschließlich in englischer Sprache ausgeführt. An mehreren Stellen wurden Hakenkreuze aufgesprüht.....

mikhailmuzakmen@pod.geraspora.de

#politik #medien #krieg #ukraine #russland #nato #propaganda #medienhetze

Seit mehr als einem Monat hält eine Berichterstattung an, die das Land in kollektive Dauererregung versetzt. Sondersendungen im TV, Liveticker im Internet, eine Talkshow zum Thema nach der anderen – war der Umfang der Berichterstattung in den ersten Tagen noch einigermaßen nachvollziehbar, so hat dieser längst jedes Maß verloren. Das zeigt etwa ein Blick auf den Jemen-Krieg, der fast 380.000 Todesopfer forderte und den meisten Medien schon lange kaum noch eine Notiz wert ist. Das Problem ist dabei nicht der Umfang der Berichterstattung, sondern deren erschreckend homogene Ausrichtung.

Journalisten der bürgerlichen Medien verhalten sich so gut wie ausnahmslos, als hätten sie vor Dienstantritt Befehle im Brüsseler NATO-Hauptquartier abgeholt. So ergaben sich reihenweise absurde Situationen, in denen die Journaille die Politik vor sich hertrieb. Vertreter der Regierungsparteien wurden inquisitorisch befragt, warum sie nicht bereit seien, eine Flugverbotszone über der Ukraine durchzusetzen oder Kampfflugzeuge zu liefern. Politiker von SPD und Bündnis 90/Die Grünen standen plötzlich wie Friedenstauben da. Pensionierte Generäle mussten sich gegenüber Talkmasterinnen dafür rechtfertigen, dass sie davon abrieten, einen dritten Weltkrieg auszulösen. Auch Willi van Ooyen vom bundesweiten »Friedensratschlag« hat beobachtet, dass es zuletzt »der publizistisch wichtige Sektor« gewesen sei, so etwa »Tagesschau« und »Tagesthemen« der ARD, der »auf weitere Zuspitzungen gedrängt hat«. Offenbar scheine man dort zu glauben, »eine Kriegsbereitschaft erzeugen zu müssen«,...

mikhailmuzakmen@pod.geraspora.de

#politik #krieg #aufrüstung #medienhetze #kriegsgeschrei #militarismus #autoritarismus #tagesthemen #ard

“…Welche Blüten der absolute Wille zu Aufrüstung und militärischer Stärke treiben kann, hat am 23. März der ARD-Hauptstadtkorrespondent Georg Stempfle in einem Kommentar in den Tagesthemen verdeutlicht. (…) Während er die Zeitenwenderede von Kanzler Scholz als historisch lobt, schaut er mit Verachtung auf die Fraktionen von SPD und Grünen, die plötzlich mitdiskutieren wollen, was die Regierung so treibt. Die Parlamentarier:innen sollen zu Abnickern von großen Reden und ihren weitreichenden Konsequenzen werden – 100 zusätzliche Milliarden für die Bundeswehr inklusive. (…)

Stempfle holt noch zu einem weiteren Schlag aus: Die Umsetzung der historischen Zeitenwende verlange einen Mentalitätswechsel bei Politiker:innen und Bürger:innen. Und schließt mit dem Satz: “Wer den [Mentalitätswandel] nicht vollzieht gefährdet die Sicherheit Deutschlands.” Mit diesem rhetorischen Versuch alle Abweichler:innen, wenn auch nicht wörtlich, als “Volksverräter” zu brandmarken, legt Stempfle die Axt an elemantare Grundrechte wie Mandatsfreiheit, Meinungsfreiheit und auch die ihn selbst betreffende Pressefreiheit. Damit macht sich Stempfle zum medialen Marktschreier einer autoritären Debatte, die aktuell um sich greift. Diverse Vertreter:innen der vermeintlichen bürgerlichen „Mitte“ unterschiedlicher Couleur zeigen, welches autoritäre Potenzial und welche Gelüste nach militärischer Effizienz in ihren Köpfen schlummern und durch das aktuelle Kriegsgetöse geweckt werden. Für das Ziel der Kriegsbereitschaft sind sie erschreckend schnell bereit das über Bord zu werfen, wofür sie zu kämpfen vorgeben – die Demokratie.”

Hier die Tagesthemen vom 23.03. (Kommentar ab Min 25:38): https://www.tagesschau.de/multimedia/sendung/tt-9253.html