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»Kolumbien will die Ukraine von Südamerika werden«

Ansteckendes Kriegsgeschrei - Besorgnis in Lateinamerika über »Ukraine-Krise« (Von Volker Hermsdorf)

... Jorge Majfud, ein vom US-Magazin Foreign Policy als »einflussreichster lateinamerikanischer Intellektueller« gewürdigter uruguayischer Autor, teilt diese Einschätzung. Er wies im Internetportal Alainet der Agencia Latinoamericana de Información in einem Beitrag vom 26. Januar mit dem Titel »Neuer Feind gesucht« auf eine Kampagne der US-Rüstungsfirma Lockheed Martin hin, die in der New York Times und anderen Medien große Anzeigen mit dem Slogan schaltet: »Der Feind ruht nie!« Das sei kein Zufall, glaubt Majfud, denn der militärisch-industrielle Komplex der USA, »der große Gewinner aller Kriege der letzten Zeit«, müsse »ständig die Dämonen erneuern, die es zu bekämpfen gilt, um Waffen zu verkaufen«. Auch US-Präsident Joseph Biden brauche »den Wind des Krieges, um schwindende Popularität zurückzugewinnen«, schrieb der Autor. In den USA, so Majfud, zahle sich »der Ruf zu den Waffen immer aus«.

Laut Beobachter kommt die Kriegsrhetorik gegen Russland den USA und der lateinamerikanischen und globalen Rechten gelegen, um den Kampf gegen fortschrittliche Kräfte in der Region zu verschärfen. »Sowohl (Kolumbiens, jW) Präsident Iván Duque als auch Vizepräsidentin Marta Lucía Ramírez bemühen sich sehr, die Spannungen zwischen Russland, den USA und der EU in der Ukraine-Krise mit dem Konflikt an der venezolanisch-kolumbianischen Grenze zu verknüpfen«, berichtete der Analyst Fernando Dorado am 14. Februar in dem kolumbianischen Onlineportal Revista Sur. Er verwies auf Erklärungen der US-Unterstaatssekretärin Nuland, die sich am 7. und 8. Februar bei einem Besuch in Bogotá »besorgt über die russische Präsenz in Venezuela und die Auswirkungen, die dies auf Kolumbien haben könnte«, geäußert hatte.

»Kolumbien will die Ukraine von Südamerika werden«, kommentierte der uruguayische Journalist Raúl Zibechi in einem am Sonnabend von der russischen Agentur Sputnik veröffentlichten Artikel. Nach seinen Recherchen haben die USA zwischen 2001 und 2016 rund zehn Milliarden US-Dollar (knapp 8,9 Milliarden Euro) an Militärhilfe in Kolumbien investiert. Die US-Botschaft in Bogotá sei in dieser Zeit mit 4.500 Mitarbeitern die größte der Welt, und US-Militärs hätten etwa 100.000 Soldaten für die größte Bodenarmee Südamerikas ausgebildet. Bei acht US-Militärstützpunkten im Land könne von Kolumbien aus nun jedes Nachbarland bedrängt werden. Damit, so Zibechi, sei Kolumbien »eine solide Basis für die Außen- und Militärpolitik der USA« und werde »zur Plattform für eine Destabilisierung Venezuelas werden, wenn dies nicht von einer neuen Regierung, die aus den Wahlen im kommenden Mai hervorgeht, verhindert wird«.

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