#kriegshetze

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#kultur #politik #recherche #neoliberale #grüne #kriegshetze #propaganda #denunziation

Staatsknete für die richtige Meinung – Küppersbusch TV

Ein grüner Thinktank und viel Geld! Das ist eine explosive Mischung. Eine KTV-Schwerpunktsendung über das "Zentrum Liberale Moderne". Mit Alles und scharfer Soße! Und natürlich mit: Waffen, Waffen, Waffen...

Wir sind jetzt zwei Wochen off. Bis dahin und schöne Tage!
- Küppersbusch TV ist eine Produktion der probono Fernsehproduktion GmbH.
Weitere Beiträge findest Du hier auf unserem YouTube-Channel sowie unter dem Hashtag #KüppersbuschTV.

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##politik #krieg #ukraine #russland #nato #waffenlieferungen #propaganda #kriegshetze

Unabhängig von der fast kompletten Diskriminierung jeder Form von Pazifismus haben wir jetzt erste Ergebnisse des bewaffneten Menschenrechtstums, wie es von Annalena Baerbock, Robert Habeck und mehr noch von Hofreiter, Anton vorgetragen wird. Selenskyj hat in seiner ersten Fernsehansprache nach dem völkerrechtswidrigen Angriff der Russen gesagt: Wir haben keine Angst, über Autonomie zu reden, wir haben keine Angst, über Sicherheitsgarantien zu reden. Das war im Prinzip ein Edding-Strich unter Minsk II. Inzwischen aber sagt er wie ein gedopter Boxer: Schickt mir mehr. Man möge ihm nicht mit „Minsk III“ kommen, und man wolle die Krim zurückerobern. Was immer Pazifismus oder Diplomatie bis hierhin angerichtet hätten: Das jedenfalls ist das, wozu unser Hurra-Journalismus mit beiträgt [...] Der Tumormarker ist das Wort „Narrativ“. Das Gegennarrativ von der gefräßigen NATO kriegen Sie beim Kauf einer Flasche Wodka dazugeschenkt. Im westlichen Narrativ bin ich persönlich schuld, wenn der heldenmütige ukrainische Soldat ohne Waffe in der Hand dasteht. Die Frage nach der persönlichen Schuld, wenn er den Russen wegbläst, findet innerhalb des Narrativs nicht statt.

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#politik #krieg #ukraine #russland #nato #waffenlieferungen #propaganda #kriegshetze #fatique #die-grünen #literatur #kriegsgegenerschaft #wk1

Eine kleine literarische Intervention:

„Kriegsmüde – das ist das dümmste von allen Worten, die die Zeit hat. Kriegsmüde sein das heißt müde sein des Mordes, müde des Raubes, müde der Lüge, müde der Dummheit, müde des Hungers, müde der Krankheit, müde des Schmutzes, müde des Chaos. War man je zu all dem frisch und munter? So wäre Kriegsmüdigkeit wahrlich ein Zustand, der keine Rettung verdient. Kriegsmüde hat man immer zu sein, das heißt, nicht nachdem, sondern ehe man den Krieg begonnen hat. Aus Kriegsmüdigkeit werde der Krieg nicht beendet, sondern unterlassen. Staaten, die im vierten Jahr der Kriegführung kriegsmüde sind, haben nichts besseres verdient als — durchhalten!“

  • Karl Kraus, Die Fackel vom Mai 1918 (Nr. 474) (mit Gruß an Annalena Baerbock und Nouri Omnipour (Die Grünen)
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#politik #ukraine #russland #nato #usa #deutschland #kriegshetze #die-grünen

Landtagswahl in NRW: Krieg gewählt

Die Grünen haben begriffen, dass die aggressivste Fraktion des deutschen Kapitals die Herrschaft übernommen hat. Die Parole lautet: Keine Landes- oder Bundesregierung ohne Die Grünen. Das gilt nun auch in Nordrhein-Westfalen – mit 18 Millionen Einwohnern und 13,2 Millionen Stimmberechtigten eine kleine Bundesrepublik. Keine Partei kann so perfekt wie die Grünen gegenwärtig Friedensbeteuerungen mit Kriegsbegeisterung kombinieren. Das SPD-Modell von 1914 oder 1999 hat ausgedient. Der Grund: Die von der SPD garantierte Ruhe an der Heimatfront reicht nicht mehr, es bedarf einer Partei, die mobilisiert, emotionalisiert, die Stimmung für Panzer und Bomben macht. Schließlich gilt laut Annalena Baerbock die Devise, die Atommacht Russland zu »ruinieren«. Risiken? Gar ein dritter Weltkrieg? Wer die Moral für Wahrheit hält und beides auf seiner Seite weiß, den interessieren Kleinigkeiten wie der mögliche Untergang der Menschheit nicht.

Aus dem von Olaf Scholz nach der Bundestagswahl verkündeten »sozialdemokratischen Jahrzehnt« wird eine Dekade der Hochrüstung, der EU-Formierung unter deutscher Führung und der Unterwerfung unter das US-Diktat, NATO und EU angriffsfähig gegen Russland und darüber hinaus zu machen. Am Montag hatte Hendrik Wüst, seit einem halben Jahr CDU-Ministerpräsident, im Handelsblatt noch dem rheinischen Kapitalismus der alten BRD das Wort geredet und dem Grünen-Ruf nach Totalembargo für alle Energieimporte aus Russland schüchtern widersprochen: »Wenn es zu einer Gasmangellage kommt, dann muss der Industriestandort Nordrhein-Westfalen weiter verlässlich und wettbewerbsfähig versorgt werden. Egal ob Stahl, Aluminium, Chemie, Glas: Es sind Schlüsselindustrien, weil sie am Anfang von langen Wertschöpfungsketten in ganz Deutschland und Europa stehen. Viele Anlagen in diesen Branchen sind unwiederbringlich zerstört, wenn sie nicht permanent laufen.«

Baerbock, Habeck, Nouripour, Roth, Özdemir interessiert so etwas im Wahlkampf einen feuchten Qualm. Sie bedienen jedes Kapitalinteresse erst, wenn sie in einer Regierung sind. Arbeit und Leben gehen sie nichts an. In Asozialität ließen sie sich schon vor 20 Jahren nicht von der FDP übertreffen, als sie gemeinsam mit der SPD die Hartz-Gesetze auf den Weg brachten. Im Vergleich zu ihnen ist der sogenannte Sozialflügel der CDU nach Verfassungsschutzkategorien ein linksextremistischer Klub.
- https://www.jungewelt.de/artikel/427034.landtagswahl-in-nrw-krieg-gew%C3%A4hlt.html

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#politik #ukraine #russland #nato #usa #deutschland #kriegshetze #protest #solidarität #italien

Arbeiter:innen gegen Krieg und Militarismus

„Hoch die Löhne, runter die Waffen“ lautete ein zentrales Motto, unter dem am 22. April in ganz Italien Arbeiter:innen gegen die durch den Ukraine-Konflikt verschärfte Kriegsgefahr protestierten. (von Peter Nowak)

Aufgerufen zu den Protesten hat die Basisgewerkschaft Union Sindicale di Base (USB). Die Proteste wurden auch von linken ausserparlamentarischen Gruppen und Organisationen der Schüler:innen und Student:innen unterstützt. In ganz Italien gab es Kundgebungen und Demonstrationen, an denen sich zehntausende Menschen beteiligten.

Es sind nicht die ersten wesentlich von Arbeiter:innen getragenen antimilitaristischen Aktionen der letzten Wochen in Italien. Schon am 14. März weigerten sich Beschäftigte am Flughafen Pisa, Waffen, Munition und Sprengstoff in die Ukraine zu transportieren. Dafür musste ein anderer Airport gefunden werden. Ende März 2022 gab es bereits erfolgreiche Blockaden und Streiks gegen Waffentransporte über den Hafen von Genua in den Jemen. Die Bevölkerung in dem Land leidet seit Jahren unter einen Bürgerkrieg, der vom Regime in Saudi Arabien angeheizt wird.

Die Protestierten betonten, dass sie Militarismus und Krieg aller Seiten bekämpfen. „Keinen Pfennig, kein Gewehr und keinen Soldaten für den Krieg. Lassen Sie uns unsere Häfen für den Waffenhandel sperren. Als Hafenarbeiter haben wir nicht die Absicht, den neuen Kriegswinden, die wieder in Europa wehen, gleichgültig gegenüberzustehen“, heisst es in einer Erklärung der Basisgewerkschaften.

Auf den Seiten der Menschen – nicht der Regierungen

Die Gewerkschaften betonen, dass sie auch im aktuellen Konflikt in Osteuropa an der Seite der Menschen in der Ukraine, dem Donbass und Russland stehen, aber nicht zu Komplizen in einem Konflikt werden wollen, unter den die Arbeiter:innen aller Seiten leiden. Auch in Griechenland haben sich Mitte März Eisenbahnarbeiter:innen geweigert, Nato-Panzer von einem nordgriechischen Hafen an die ukrainische Grenze zu transportieren. Erst nach mehreren Tagen gelang es der Eisenbahnverwaltung, Arbeiter:innen zu finden, die die mittlerweile mit roter Farbe übergossenen Panzer schliesslich transportierten.

Bereits Mitte März haben in Belorussland Eisenbahnarbeiter:innen die Zugverbindung in die Ukraine gekappt und damit den Nachschub der russischen Armee für einige Zeit unterbrochen. Die Aktion ist in dem Land besonders hervorzuheben, weil den Kolleg:innen dort hohe Strafen drohen. Aber auch die Beschäftigten, die in den sogenannten demokratischen Ländern des Westens, müssen mit Repressalien rechnen, wenn sie Rüstungstransporte durch Streiks behindern. Das zeigte die Polizeirazzia am 6. April in der Zentrale der Basisgewerkschaft USB in Rom.

Proletarische Gegenmacht statt der Mythos der Konsumentendemokratie

Der Kampf von linken Arbeiter:innen gegen Militarismus und Krieg kann sich auf kämpferische Traditionen der Arbeiter:innenbewegung berufen, die heute weitgehend vergessen gegangen sind. So gab es während des 1. Weltkriegs in allen beteiligten Staaten Massenstreiks zunächst gegen die sozialen Folgen des Kriegs, dann gegen den Krieg und die verantwortliche Herrschaftsclique. Diese Streiks wurden in Deutschland von den Revolutionären Obleuten, einer Selbstorganisation von Beschäftigten vor allem in Berliner Fabriken, organisiert.

Eine Rückbesinnung auf diese Kämpfe würde auch helfen, wieder deutlich zu machen, dass die Lohnabhängigen den Hebel haben, als Proletarier:innen, Kriege zu behindern und sogar zu beenden und nicht als angebliche Konsument:innen wie es uns eine kleinbürgerliche Linke einreden will.
- https://www.untergrund-blättle.ch/politik/europa/italien-ukraine-krieg-proteste-demonstrationen-7056.html

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#politik #ukraine #russland #nato #usa #deutschland #kriegshetze #faschismus

Die Stunde der Geschichtsrevisionisten: Mit der Wolfsangel zur Zeitenwende - Whitewashing Nazis

Die ausgeprägte regionale Unterschiedlichkeit der Traditionslinien ist allerdings auch mit dem sogenannten Euromaidan – der Ersetzung des tendenziell pro-russischen korrupten Autokraten Janukowitsch durch eine Reihe pro-westlicher korrupter Autokraten – nicht verschwunden. Insbesondere im Osten der Ukraine kam es zu Aufständen, es bildeten sich die sogenannten „Volksrepubliken“ in Donezk und Lugansk – in Mariupol rückten zur Niederschlagung Panzer ein, in Odessa verbrannte man Oppositionelle bei lebendigem Leib. Noch bei den Wahlen 2019 kam der „pro-russische“ Oppositionsblock auf 13 Prozent, obwohl in zwei großen Regionen – den „Volksrepubliken“ nicht abgestimmt wurde. Auch Selenskys Erfolg dürfte, neben dem für „neue“ Kandidaten üblichen Anti-Korruptionsimage nicht unmaßgeblich an dem Versprechen, den Krieg im Osten zu beenden, gelegen haben. Vor und während der Kriegshandlungen kam es zu Massenverhaftungen von „pro-russischen“ Personen durch den Geheimdienst SBU und diversen rechten Milizen.
Das alles spielt im Westen keine Rolle und allein die Erwähnung dieser unbestreitbaren Fakten gilt als Verrat an Humanismus und Moral. Die im Rahmen der imperialistischen Debattenkultur einzig geduldete Position ist die des prowestlichen Nationalismus – und das ist eben der in der Tradition Banderas. Das wird zwar bestritten mit dem Hinweis darauf, dass Azov nur ein paar tausend Militante habe und der ihnen nahestehende politische Wahlblock bei den letzten Wahlen auf nur 2,4 Prozent kam. Doch das ist ein Scheinargument.
Die Bandera-Linie ist weit über das offen faschistische Spektrum hinaus die anerkannte Traditionslinie des prowestlichen ukrainischen Nationalismus, sie zu ehren war und ist auch für die ganz bürgerlichen Gestalten wie Timoschenko, Klitschko, Melnyk oder eben Selensky eine Selbstverständlichkeit. Das Grüßen mit „slava ukraini“, die schwarz-roten Fahnen, die Verklärung der OUN und die Leugnung ihrer Pogrome und Massenmorde ist kein Monopol der offen nazistischen Kräfte. Sie ist im prowestlichen Teil der Ukraine hegemonial und wo sie es vor dem Krieg nicht war, hat ihr Putin mit seinem als „Entnazifizierung“ verbrämten Angriffskrieg zum endgültigen Durchbruch verholfen.
Für die westliche Berichterstattung jedenfalls gilt: „Echte Ukrainer“ können nicht die sein, die den Dienst an der Waffe für Europa verweigern oder gar mit dem geopolitischen Feind fraternisieren. Echte Ukrainer sind nur die prowestlichen Nationalisten und weil dem so ist, muss die Geschichte eben so umgeschrieben werden, dass keinerlei Zweifel an deren Image bleibt.

Whitewashing Nazis

Da sich die Schlagseite des ukrainischen Nationalismus zum Faschismus aber nicht komplett verbergen lässt, weil die Wolfsangeln, Schwarzen Sonnen und Bandera-Bildnisse nunmal nicht alle aus dem Spiegel-Archiv löschen lassen, ist die Umdeutung ukrainischer Faschisten auch in deutschen Medien und Politikerreden gängiges Tagesgeschäft. Und die schreitet rasch voran. War noch zu Kriegsbeginn eine Homestory mit zwei der bekanntesten Neonazis der Ukraine ebenfalls im Spiegel kurz nach Veröffentlichung wieder gelöscht worden, ist es mittlerweile von Springer bis FAZ Usus, von in Mariupol eingeschlossenen Faschisten nur noch als „Widerstandskämpfern“ zu sprechen. Völlig ohne jede Einordnung werden Videos vom Twitter-Kanal der Faschisten wiedergegeben. Wahlweise wird die These vertreten, die Ideologie der Bandera-Anhänger sei völlig marginal oder aber sie seien so wichtig für den Kampf um die Freiheit Europas, das man sie nicht zu kritisieren habe. Im Trend ist auch die These, dass die mit Schwarzer Sonne und Wolfsangel in den Kampf ziehenden Kombattanten nur „früher mal“ Nazis waren, aber einen wundersamen Entradikalisierungsprozess durchgemacht hätten und jetzt keine mehr sind. Was den Sinneswandel begründet haben könnte, man kann nur rätseln. Sehr überzeugend ist das alles nicht, wie das Jacobin Magazin nachwies.

Ein erwünschtes Nebenprodukt des ukraine-bezogenen Geschichtsrevisionismus ist, dass Deutschland – wie einst im Jugoslawienkrieg wieder unter Vorherrschaft der „Grünen“ – den Schlussstrich unter die eigene Geschichte wieder ein kleines bisschen dicker ziehen kann. Am 9. Mai, dem Tag des Sieges der Sowjetunion über den Hitler-Faschismus veröffentlichte die Haus- und Hofzeitung der Joschka Fischers dieser Republik einen Text der russischen Rechten Julija Leonidowna Latynina, in dem nicht nur affirmativ ein Diplomat des rumänischen Holocaust-Kollabaroteurs und Faschisten-Diktators Ion Antonescu zitiert wird, sondern die vor nicht allzu langer Zeit außerhalb von nationalkonservativen Stammtischen sehr seltene These vertreten wird, die Sowjetunion habe den Zweiten Weltkrieg begonnen: „Die tatsächliche Geschichte des Zweiten Weltkrieges ist, dass Stalin diesen Krieg geplant hatte, der die ganze Welt erfassen und erst enden sollte, wenn auch noch die letzte argentinische Sowjetrepublik ein Teil der UdSSR geworden sein würde. Er hatte diesen Krieg geplant – lange bevor Hitler an die Macht kam.“ > Verteidiger:innen dieses Textes auf Twitter führten an, es sei ja schließlich ein Reprint aus einer ukrainischen Zeitung und da müsse man kulturelle Unterschiede einrechnen. Als solidarischer Deutscher darf man ihn dann durchaus teilen und wenn man schon nicht selbst gleich wieder die Hand heben darf, dann streitet man wenigstens für das Recht anderer, es zu tun.
- vollständiger Artikel: https://lowerclassmag.com/2022/05/10/die-stunde-der-geschichtsrevisionisten-mit-der-wolfsangel-zur-zeitenwende/

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#politik #ukraine #russland #nato #usa #deutschland #kriegshetze

„Was wir jetzt erleben, ist eine Neuformierung des Westens, in der die osteuropäischen Staaten eine führende Rolle bei der Formulierung eines aggressiven Kurses gegenüber Russland spielen werden.“ Gleichzeitig werde etwa in Deutschland die „neue Welle der Aufrüstung konservative Kräfte stärken. Diese sagen nun: Jetzt rollen wir alles ab, was uns bislang nicht gepasst hat: pazifistische Grundeinstellungen, den Primat des Ökologischen gegenüber dem Militärischen. Die moralisch legitime Fixierung auf den Krieg führt also zu einer konservativen Reformierung der inneren Verhältnisse.“

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#politik #ukraine #russland #nato #usa #deutschland #kriegshetze #faschismus #asow #melnyk #märtyrertum

Ukraine-Krieg: Verblendet durch die Schwarze Sonne

Die Kiewer Regierung und ihre westlichen Partner leugnen beharrlich die Gefahr, die von militanten Rechtsradikalen ausgeht – zunehmend aggressiv seit der Eskalation des Krieges gegen Russland. Doch eine bittere Wahrheit, über die sich sogar Denkfabriken in der EU und den USA vor wenigen Jahren noch sehr besorgt geäußert haben, lässt sich im gegenwärtigen Ausnahmezustand immer schwerer verbergen: Der Ultranationalismus der Banderisten und anderer Faschisten, die einst Hitlerdeutschland dienten, ist längst zu einem festen Bestandteil der Staatsideologie der Ukraine geronnen. (Von SUSANN WITT-STAHL)
- https://www.hintergrund.de/politik/welt/verblendet-durch-die-schwarze-sonne/

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#politik #ukraine #russland #nato #usa #deutschland #kriegshetze #medien #journalismus #hofschranzentum

Bes­tens gelaun­te Selbst­er­göt­zung ist auch bei vie­len TV-Men­schen zu beob­ach­ten, für die die Welt gera­de immer noch so ein­fach ist, wie sie im eige­nen qua­dra­tisch-prak­ti­schen Welt­bild immer schon war. Hier die­je­ni­gen, die auf der rich­ti­gen Sei­te ste­hen. Dort die Idio­ten, die nichts kapie­ren und in die nächst­bes­te Schub­la­de gesteckt wer­den, wenn sie sich erdreis­ten, den Kanz­ler zu abge­wo­ge­nem Han­deln auf­zu­for­dern, anstatt den Zu-den-Waf­fen-Jubel­fan­fa­ren nach­zu­ge­ben. Dass in der Poli­tik die ent­schei­den­de Kate­go­rie die Unter­schei­dung zwi­schen Freund und Feind sei, hat ein­mal Carl Schmitt begrün­det. Der Staats­recht­ler war einer der wich­tigs­ten Vor­den­ker der Neu­en Rech­ten und dürf­te bei Men­schen wie Alex­an­der Gau­land, Ali­ce Wei­del oder Mari­ne Le Pen hoch im Kurs stehen.

Das eigent­lich Unsym­pa­thi­sche an den Böh­mer­män­nern und ihren Twit­ter-Cla­queu­ren – das ist mir tat­säch­lich erst in den letz­ten Tagen klar gewor­den – ist die pene­trant-gocke­li­ge Gewiss­heit, dass die Welt ganz ein­fach zu erklä­ren ist, dass es unnö­tig ist, über eine Fra­ge mal län­ger als bis zum nächs­ten Piep­sen des Han­dys nach­zu­den­ken. Wes­halb für sie der ein­zig rich­ti­ge Weg immer der ist, auf dem sie sel­ber ste­hen. Und sei es nur, weil sie sich seit Jah­ren nicht mehr vor­wärts­be­wegt haben. Muss­te man sich im Mit­tel­al­ter noch ent­schei­den, ob man am Fürs­ten­ho­fe Hof­narr oder Hen­ker sein will, so geht heu­te bei­des in Personalunion.

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#politik #ukraine #russland #nato #usa #deutschland #kriegshetze #medien #journalismus #hofschranzentum

[Es] muss die Menschheit lernen, sich über den Journalismus zu informieren"

,Freundlicher Leser! [...] Werde misstrauisch, und einer von Druckerschwärze fast schon zerfressenen Cultur winkt die Errettung. Nimm das gedruckte Wort nicht ehrfürchtig für bare Münze!"
- Karl Kraus (Die Fackel)

Zur Gewaltaffinität des Mainstream-Journalismus

Seit gut zwei Monaten überschlagen sich die Meldungen in Sachen Ukraine und Russland. Eine erstaunliche mediale Leistung wird erbracht, die der Öffentlichkeit auf Ansage der politischen Führung einiges an Zeiten- und Gesinnungs-Wende zumutet (vgl. Wende in der europäischen Flüchtlingspolitik). Und kritisch registriert wird die ganze Informationsflut fast nur noch in der Gegenöffentlichkeit der sozialen Medien.

Selbstverständlich ist das mediale Getöse ja nicht: Was 20 Jahre Afghanistan-Krieg unter US-Führung (und Beteiligung u.a. ukrainischer Truppen), der rotgrün mitgetragene Überfall auf Serbien 1999, der Deutschlands Militär auf die europäische Bühne zurückbrachte, sowie dauernde Kriegseinsätze der NATO-Staaten (mal mit, mal ohne völkerrechtliche Legitimation) nicht schafften, hat Putin in kürzester Frist zustande gebracht.

Jetzt ist die deutsche Öffentlichkeit bis zum höchsten Grade in Militärdingen alarmiert und sensibilisiert, so dass blutige Laien z.B. lernen, beim Tötungsgerät zwischen „leichten“ und „schweren“ Waffen (ab fünf Tonnen?) zu unterscheiden. Tagtäglich wird man über die Gefährdung des Weltfriedens (des-)informiert und die blaugelb eingefärbte Öffentlichkeit verlangt eine ganz neue Empathie mit den Opfern des imperialistischen Staatenverkehrs. Sprich: mit ganz bestimmten Opfern und nicht mit Hinz und Kunz aus Afghanistan, Irak oder Libyen, denen ihr Zuhause von NATO-Bomben zertrümmert wurde.

Die Berichterstattung der führenden Medien lässt keinen Zweifel daran, was von der neuen Lage zu halten ist: Die Schuldfrage ist zu hundert Prozent geklärt (kurz gefasst: Putin = Hitler). „Kriegsmoral auf höchstem Niveau“ und unbedingte Parteilichkeit liefern die Leitschnur, um das gegenwärtige Kriegsgeschehen als Werk eines Aggressors einzuordnen (vgl. Was ist eigentlich ein „Aggressor“? )....
- vollständiger Artikel: https://krass-und-konkret.de/medien-kultur/zur-gewaltaffinitaet-des-mainstream-journalismus/

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#politik #ukraine #russland #nato #usa #deutschland #kriegshetze #medien #karlkraus #lenin #imperialismus #wk1 #geschichte

»… stel­len wir uns ein­mal vor, ein Skla­ven­hal­ter, Besit­zer von 100 Skla­ven, läge im Krieg mit einem ande­ren Skla­ven­hal­ter, Besit­zer von 200 Skla­ven, um die ›gerech­te‹ Neu­auf­tei­lung der Skla­ven. Es ist klar, dass die Anwen­dung der Begrif­fe ›Ver­tei­di­gungs­krieg‹ oder ›Vater­land­ver­tei­di­gung‹ auf einen sol­chen Fall his­to­risch ver­lo­gen und prak­tisch ein glat­ter Betrug wäre, began­gen von geris­se­nen Skla­ven­hal­tern am ein­fa­chen Volk, an den Klein­bür­gern, an der unauf­ge­klär­ten Mas­se. Ganz genau­so wer­den im gegen­wär­ti­gen Krieg, den die Skla­ven­hal­ter füh­ren, um die Skla­ve­rei auf­recht­zu­er­hal­ten und zu ver­stär­ken, die Völ­ker von der heu­ti­gen impe­ria­lis­ti­schen Bour­geoi­sie mit­tels der ›natio­na­len‹ Ideo­lo­gie und des Begriffs der Vater­lands­ver­tei­di­gung betrogen.«

  • W.I.Lenin, »Sozia­lis­mus und Krieg« 1915
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#politik #ukraine #russland #nato #usa #deutschland #kriegshetze #medien #karlkraus #lenin #imperialismus #wk1 #geschichte

»Es ist nicht Sache der Sozia­lis­ten, dem jün­ge­ren und kräf­ti­ge­ren Räu­ber zu hel­fen, die älte­ren, satt­ge­fres­se­nen Räu­ber aus­zu­plün­dern. Die Sozia­lis­ten haben den Kampf zwi­schen den Räu­bern aus­zu­nut­zen, um sie alle­samt zu besei­ti­gen.« (W.I.Lenin 1915)

Spätimperialistische Brandbeschleuniger

Schon vor gut 100 Jahren wurden Krieg gepredigt und Kriegsfolgen verharmlost. Eine Spurensuche mit Lenin und Karl Kraus (Von Detlef Kannapin)

... Der Unter­schied zur Hoch-Zeit des Impe­ria­lis­mus besteht ledig­lich dar­in, dass seit der Selbst­ab­schaf­fung des sozia­lis­ti­schen Welt­sys­tems eine Gegen­kraft staat­li­cher­seits nicht mehr vor­han­den ist, die sol­chen Machen­schaf­ten wir­kungs­voll Paro­li bie­ten könn­te. Die­se Form einer feh­len­den (oder gar nicht mehr denk­mög­lich ange­streb­ten) Alter­na­ti­ve erklärt auch die heil­lo­se Ver­wir­rung und Ver­stri­ckung vie­ler sich als links ver­ste­hen­der Zeit­ge­nos­sen in Oppor­tu­nis­mus und Pessimismus.

Gewis­ser­ma­ßen nega­tiv gewen­det beweist der kapi­ta­lis­ti­sche Medi­en­ver­bund von Tages­pres­se bis zu den halb­wegs sozia­len Medi­en die End­zeit­stim­mung des Spät­im­pe­ria­lis­mus in unwi­der­spro­che­ner Far­ce. Das Ham­bur­ger Nach­rich­ten­ma­ga­zin »Der Spie­gel« mutier­te inner­halb zwei­er Mona­te vom selbst­er­nann­ten Sturm­ge­schütz der Demo­kra­tie zum Sturm­ge­schütz sans phra­se, im wahrs­ten Sin­ne des Wor­tes. In den dies­jäh­ri­gen Hef­ten 4 und 5 der »Blät­ter für deut­sche und inter­na­tio­na­le Poli­tik« erschei­nen mit einem Mal Ana­ly­sen der mar­tia­len Wehr­haf­tig­keit, auf dass sich die frü­he­re Frie­dens­for­schung mehr­fach die Augen rei­ben müss­te. Die Tas­ta­tu­ren im Bezahl­mo­dus ver­wan­deln sich in kom­mu­ni­zie­ren­de Kano­nen­roh­re und die auf ihnen getipp­ten Urtei­le kön­nen, wie der His­to­ri­ker Eric Hobs­bawm bemerk­te, Todes­ur­tei­le sein. Alles, was unter­halb des Atom­krie­ges fir­miert, gilt als Vater­lands­ver­rat. Lenins Lakai­en­zim­mer ist bes­tens bestückt. Karl Kraus wäre nicht erstaunt, aber sicher mora­lisch gebrochen.

So bleibt als ein­zi­ger Aus­weg die abschre­cken­de Rekru­tie­rung von Leu­ten wie Mathi­as Döpf­ner, Niko­laus Blo­me, Sascha Lobo, Fried­rich Merz, Neef, Anna­le­na Baer­bock, Ralf Fücks, Marie­lui­se Beck, Marie-Agnes Strack-Zim­mer­mann u.v.a. ins Kriegs­ge­biet. Immer­hin haben sie am lau­tes­ten in die Kriegs­trom­pe­te getu­tet. Ganz wich­tig ist dabei, dass sie in den Mann­schafts­dienst­gra­den (Sol­da­ten, Gefrei­te, Unter­of­fi­zie­re bis maxi­mal Feld­we­bel) ein­grup­piert wer­den und nicht in die rück­wär­ti­gen Diens­te (=Etap­pe) kom­men – damit sie das, was sie pro­pa­gie­ren, auch end­lich aus­le­ben dür­fen. Wer als spät­im­pe­ria­lis­ti­scher Brand­be­schleu­ni­ger beden­ken­los den Waf­fen­gang pre­digt, hat ihn gefäl­ligst selbst zu beschrei­ten. Sie müs­sen dabei aber auf­pas­sen, dass sie nicht dem OUN-Beauf­trag­ten für Kern­eu­ro­pa, Andrij Mel­nyk d.J., in die Hän­de fallen.

Sehr lesenswerter Artikel zu den Parallelen der Zeit vor dem sog. ersten Weltkrieg und heute im Politik und Medien
- https://www.nd-aktuell.de/artikel/1163592.krieg-spaetimperialistische-brandbeschleuniger.html

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#politik #ukraine #russland #nato #usa #deutschland #krieg #waffenlieferungen #propaganda #kriegshetze

Mobilmachungs-Manifest des Tages: Offener Brief

-Von Nico Popp

Das ging schnell: Nur ein paar Tage, nachdem ein Kreis von halbwegs prominenten Leuten an den Bundeskanzler appelliert hat, keine schweren Waffen an die Ukraine zu liefern und in diesem Krieg auf einen »Kompromiss« zu setzen, »den beide Seiten akzeptieren können«, holt die Siegfriedens-Fraktion zum Gegenschlag aus – mit einem offenen Brief an Scholz, den am Mittwoch die Zeit veröffentlichte.

Neu ist darin nichts. Hier wird in schiefem Deutsch einfach das wiederholt, was seit Wochen in jeder Lokalzeitung variiert wird: Die »Verteidigungsfähigkeit« der Ukraine muss maximal gestärkt, die »Kriegsfähigkeit Russlands« maximal geschwächt werden. Mit Waffenlieferungen und Sanktionen: »Die deutsche Geschichte gebietet alle Anstrengungen, erneute Vertreibungs- und Vernichtungskriege zu verhindern.«

Tristes, verlogenes Zeug. Fast schon wieder lustig ist, dass man unter diesem »Gegenappell« (dpa) genau die Namen findet, die auf dem Zettel gelandet wären, wenn man hätte raten sollen: das Springer-Universum (Mathias Döpfner, Deniz Yücel), der NATO-Liberalismus (Ralf Fücks, Marieluise Beck), der Grüßaugust des Imperialismus (Wolfgang Ischinger), die Clowns (Wigald Boning, Sascha Lobo), die geschichtsideologische Betreuung (Hedwig Richter, Karl Schlögel) und die Broterwerbs-Antikommunisten (Herta Müller, Marianne Birthler, Gerd Koenen, Ilko-Sascha Kowalczuk, Markus Meckel). Dazu der breite linksliberale Narrensaum.

Manifeste, mit denen Angestellte der herrschenden Klasse die Regierung stützen, haben in Deutschland eine lange Tradition – erinnert sei an das odiöse Manifest der 93 von 1914, in dem sich der Satz findet, »im Osten« tränke »das Blut der von russischen Horden hingeschlachteten Frauen und Kinder die Erde«. Diese menschenfeindliche Ideologie der Mobilmachung ist, wie sich in diesen Wochen zeigt, weiter sehr lebendig. Und sie wird auch diesmal wieder Leben kosten.

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Kollektiver Westen gegen Russland: Bis zum letzten Ukrainer

  • Von Reinhard Lauterbach

Die Ukraine als Land hat das Pech, dass an ihr zwei gegensätzliche Exempel statuiert werden sollen. Das eine von seiten Moskaus: Was passiert, wenn ein Staat in seiner unmittelbaren Nachbarschaft auf eine NATO-Mitgliedschaft hinarbeitet und damit zur potentiellen Bedrohung für Russland wird. Das andere von seiten des kollektiven Westens. Dafür hat Joseph Biden die Richtung vorgegeben: Russland in der Ukraine so zu schwächen, dass es (und auch jeder andere potentielle Rivale der USA) nie wieder auf den Gedanken komme, strategische Vormärsche des Westens blockieren zu wollen. Um das zu erreichen, wird die Ukraine mit westlichem Geld und westlichen Waffen vollgepumpt. 33 Milliarden US-Dollar allein aus den USA und für fünf Monate, sieben Milliarden Euro monatlich verlangt Präsident Wolodimir Selenskij von der EU. Praktisch wird das Land hierdurch zur Finanzkolonie des Westens. Von wegen »Selbständigkeit«. Die kann man auf Jahrzehnte vergessen.

Doch die in Kiew herrschenden Nationalisten fühlen sich offenbar ganz wohl in dieser Rolle. Am Montag sagte der Chef des ukrainischen Sicherheitsrates, Oleksij Danilow, sein Land werde mit Moskau allenfalls noch dessen Kapitulation unterzeichnen. Präsidentenberater Olexij Arestowitsch gab sich gnädiger und sagte, eine Aufteilung Russlands täte es vielleicht auch. Und gegenüber einer spanischen Zeitung erklärte Vizeministerpräsidentin Olga Stefanischyna, selbstverständlich halte Kiew weiter am Ziel der NATO-Mitgliedschaft fest. Damit ist eine Einigung über das zentrale Motiv des russischen Angriffs, die schon nahe schien, von ukrainischer Seite desavouiert worden.

Das kann die Auseinandersetzung nur eskalieren, und Boris Johnson eskaliert mit. Der britische Premier rühmte die ukrainische Armee dafür, »glorreiche Kapitel« in die Kriegsgeschichte eingezeichnet zu haben und gegen »das Böse« zu kämpfen, das »wir« zu lange ignoriert hätten. So etwas nennt man Hetze vom sicheren Rücksitz. Das Sterben übernehmen dabei Ukrainer und Russen, keine Briten, der westlichen Rüstungsindustrie stehen gigantische Nachbestellungen ins Haus. Es ist wie in Rosa Luxemburgs berühmtem Zitat von 1916: Die Dividenden steigen und die Proletarier fallen.

Die Antwort der Gegenseite ließ nicht auf sich warten: Russland hat Stunden nach Johnsons Rede an das ukrainische Parlament den von Putin noch vor Tagen als zu verlustbringend abgelehnten Sturm auf das Stahlwerk in Mariupol wieder aufgenommen – jetzt spielen solche Verluste russischen Lebens offenbar für Putin auch keine Rolle mehr. Seine Mannschaft hat ja auch tatsächlich keinen gesichtswahrenden Ausweg mehr. Sie muss diesen Krieg gewinnen, koste es, was es wolle – oder sie ist weg vom Fenster. Sergej Lawrows Holzereien im Berlusconi-Fernsehen waren eine kapitale politische Dummheit. Denn genau da will der Westen Russland haben: in der Rolle des unverbesserlichen »Bösen«.

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Wladimir Sergijenko: Die Russen sehen es nicht locker, wenn man mit dem Hitlergruss Waffen schickt

Sergijenko sieht im Westen eine riskante Eskalationsstrategie. Weil man angeblich nicht wisse, wie die Russen denken, werden Schritt für Schritt mehr und andere Waffen geliefert, um zu sehen, was passiert. Putin habe aber schon gewarnt und setze um, was er sagt. Sergijenko geht davon aus, dass Russland so lange Krieg führen wird, bis die Ukraine keine Bedrohung mehr darstellt.

  • Der Publizist Wladimir Wladimirowitsch Sergijenko wurde 1971 im westukrainischen Lwiw geboren. Seit 1991 lebt er zeitweise in Deutschland. Er ist Autor und Herausgeber mehrerer Anthologien mit Poesie und Erzählungen. In Deutschland ist 2013 sein Buch "Russisch fluchen" erschienen (Eulenspiegel Verlag). In Russland und im russischsprachigen Europa ist er insbesondere aufgrund seiner Radiosendung "Eurozone" bekannt, die dreimal wöchentlich im staatlichen Radio "Vesti FM" läuft. Sergijenko ist als Autor und Politologe regelmäßig zu Gast in Talkrunden im russischen TV. Er trägt die Ehrenprofessur des Moskauer "Institute of World Civilisations" und ist Mitglied der Schriftstellervereinigung PEN.
mikhailmuzakmen@pod.geraspora.de

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Das Bedürfnis nach Eindeutigkeit verdrängt das Nachdenken über etwas so Ambivalentes, Brüchiges, Verletzliches wie Frieden. Und was wäre eindeutiger als Waffen? Mit einem Panzer kann man nicht diskutieren. Ein Panzer tötet Feinde. Eindeutiger als der Tod geht nicht [..] Als könne die Abwehr des Angriffs eines autoritären Regimes nur erfolgreich sein, indem man – selbst autoritär – jeden abweichenden Gedanken platt macht oder als Saboteur an die Wand stellt. Als müsse alles Offene, Weiche in der Kommunikation abgetötet werden, um – stellvertretend – die nötige Härte und Geschlossenheit für den Kampf zu erlangen. Aber vielleicht ist es genau andersherum. Vielleicht gewinnen „Putin und seine Schergen“ durch die mentale Verrohung Land: in unseren Köpfen. Dann ist es nur eine Frage der Zeit, dass das Parlament zur „Quatschbude“ und der Friedensstifter zum „Lumpenpazifisten“ erklärt wird. „Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird“, wusste der verhinderte Artillerist Friedrich Nietzsche, bevor er die sprachliche Munition für Weltkriegs-Stahlgewitter zwecks Schmiedens von Übermenschen lieferte. „Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.“

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Schärfste Waffe des Tages: Fake News

So sehr der Angriff Moskaus auf die Ukraine die meisten Menschen überrascht hat, so zuverlässig trudeln die Falschinformationen vom Himmel wie angebliche russische Fallschirmjäger. Da gibt es beispielsweise die Videoaufnahmen eines Russisch sprechenden Soldaten, der Aufnahmen davon macht, die ihn und seine Kollegen gut gelaunt vor der Landung auf einem Feld zeigen. Invasion? Nein, berichtet der Journalist Marcus Bösch, die Bilder seien bereits 2015 bei Instagram hochgeladen worden. 20 Millionen User haben es aktuell auf Tik Tok angeklickt.

Doch wer denkt, Fakes verbreiten nur Wald-und-Wiesen-Reporter, irrt. Schließlich ist Bild seit Tagen im Hysteriemodus. Gern werden falsche Bilder eingestreut. Selbstverständlich gibt’s wie in allen Kriegen Reporter Paul Ronzheimer im Bunker oder Schützengraben, doch das holt keinen hinterm Ofen vor. Bild TV braucht richtige Knaller, die werden hinzumontiert und mit der Bauchbinde »Russland bombardiert die Ukraine« versehen. Zum Beispiel das Handyvideo, das Donnerstag vormittag einen riesigen Feuerball hinter den Umrissen zweier Hochhäuser zeigt. Blöd nur: Das Video zeigt Aufnahmen der Explosionen vom 12. August 2015 in Tianjin in China, als ein Container mit Chemikalien im Hafen explodiert war. Diesen Fake hat die BBC am Sonnabend enthüllt, hierzulande würde sie mit ihren Recherchen wohl gleich als »Putin-Versteherin« gebrandmarkt werden.

Unter anderem hat der britische Sender auch einen Tweet des ukrainischen Verteidigungsministeriums entlarvt. Darin zu sehen ist nicht, wie behauptet, der Luftkampf mit einer »Su-35 der russischen Besatzer«, sondern das Videogame »Digital Combat Simulator World«. Oder ein weiteres Video, das eine F-16 aus US-Produktion im Tiefflug zeigt und keinen angeblich russischen Jet. Nach wie vor gilt: Das erste Opfer eines jeden Krieges ist die Wahrheit.
- Von Michael Merz
https://www.jungewelt.de/artikel/421615.sch%C3%A4rfste-waffe-des-tages-fake-news.html

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Donnerstag, 24. Februar

Heute Morgen haben russische Streitkräfte mit Angriffen auf ukrainische Stellungen begonnen. Als es mit den Bomben auf Serbien losging, war ich in Berlin, sollte beim grässlichen Hauptstadtradio 104.6 RTL eine Woche lang die Abendschiene fahren. Am Mittwoch, dem 24. März, rief mich meine Freundin vor der Sendung an, die wunderschöne Tochter eines Bosniers und einer Kroatin aus Serbien. Sie teilte mir mit, dass sie schwanger sei, danach musste ich ans Mikrofon. Während der Show flogen NATO-Bomber die ersten Angriffe auf Städte in Rest-Jugoslawien. Ich wurde komisch, redete Dada, spielte irgendwann nur noch Musik und Jingles, ließ mir von Tim einen Beutel Gras ins Studio bringen und betrank mich danach mit ihm im Torpedokäfer, bis die ersten Bauarbeiter zum Frühstücksbier hereinkamen.

Zurück in Weimar kam ich wieder zu mir. Die Sonne strahlte durchs Fenster und wärmte mich, während ich Tageszeitungen durchwühlte. Andrea sah nach mir und strich mir übers Haar. Ich konnte es einfach nicht fassen, dass alle diese Inszenierungen kauften, wie das »Massaker von Racak«, das nie stattgefunden hat, und Bomben auf Millionen Zivilisten guthießen. Deutschland führte den ersten Krieg seit 1945, und es gab keinen nennenswerten Protest? Es waren ja alle dafür. Damals ist etwas zerbrochen in meiner Beziehung zu den Menschen in diesem Land. Im Herzen auch, Andrea ging mir verloren, weil ich ein Narr war.

Und heute? Führt eine Allianz arabischer Diktatoren im Jemen mit deutschen Waffen und US-amerikanischer, britischer und französischer Hilfe einen Krieg gegen 30 Millionen Menschen, 80 Prozent der Bevölkerung hungern. Wissen Sie, warum der Jemen gerade jetzt zerstört wird von unseren »Partnern und Freunden« und mit unseren Waffen? Nein? Es gibt keine Bilder in der »Tagesschau« von den zerbombten Krankenhäusern und verhungernden Kindern? Warum nicht? Wo bleiben Empörung, Gipfeltreffen, Sanktionen? In dieses gellende Schweigen hinein blicken die Deutschen nach Moskau und rufen nach dem Völkerrecht.

...Weißt du was, Deutschland? Halt’s Maul.

mikhailmuzakmen@pod.geraspora.de

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Die Friedensbewegung in diesem Land muss nun aufpassen. Sie muss diese kriegerische Verwicklung bürgerlicher Staaten analysieren und dabei Anteil und Ziele aller direkt und indirekt beteiligten Akteure genau benennen. Von ihr ist weder Äquidistanz noch Parteinahme zu fordern – auch nicht, dass sie die Gründe, die Moskau nennt, um den Einmarsch in die ­Ukraine zu rechtfertigen, zur Grundlage ihrer Arbeit macht. Ein politisches Verhältnis zum Handeln der russischen Regierung muss die revolutionäre Linke in Russland finden. Und für die deutsche Linke hat, will sie sich nicht einmal mehr blamieren, der alte Grundsatz der revolutionären Antikriegsbewegung zu gelten: Der Hauptfeind steht im eigenen Land.

mikhailmuzakmen@pod.geraspora.de

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Der Hauptfeind des deutschen Volkes steht in Deutschland: der deutsche Imperialismus, die deutsche Kriegspartei, die deutsche Geheimdiplomatie. Diesen Feind im eigenen Lande gilt’s für das deutsche Volk zu bekämpfen, zu bekämpfen im politischen Kampf, zusammenwirkend mit dem Proletariat der anderen Länder, dessen Kampf gegen seine heimischen Imperialisten geht […] Wie lange noch sollen die Glücksspieler des Imperialismus die Geduld des Volkes mißbrauchen? Genug und übergenug der Metzelei! Nieder mit den Kriegshetzern diesseits und jenseits der Grenze!

  • Karl Liebknecht: Der Hauptfeind steht im eigenen Land! (Mai 1915)

dazu: Kriegsetat verdreifacht: Regierung tritt Rüstungsorgie los: Scholz kündigt »Sondervermögen« für Bundeswehr an. Bekenntnis zu Waffenlieferungen an Kriegspartei