###13.08.2022 Vergessene Ortskräfte zum Zweiten
Auch in Mali werden die Beschäftigen der Bundeswehr bedroht
Anlässlich des heute statfindenden ersten Kongresses der ehemaligen Ortskräfte der Bundeswehr im Haus der EKD hat sich auch die Wehrbeauftrage, Eva Högl, geäußert und gemahnt, dass man beim 2. Rückzug innerhalb eines Jahres auch in Mali die zivilen Beschäftigten nicht schutzlos zurücklassen dürfe.
Der heutige Kongress wird von der Evangelischen Kirche, Pro Asyl und anderen NGOs veranstaltet, wohl gemerkt nicht etwa von der Bundeswehr. Im vergangenen Jahr sind etwa 20.000 Ortkräfte inklusive enger Angehöriger aus Afghanistan in der Bundesrepublik angekommen. "Enge Angehörige" heißt in vielen Fällen, dass Kinder, die während des Verfahrens volljährig werden, auf der Strecke bleiben. Für Mädchen bedeutet dies, dass sie zu ihrem Schutz noch "schnell zwangsverheiratet" werden müssen.
Noch etwa 10.000 Ortskräfte warten, oft in Verstecken, auf ihre Ausreise. Eine genaue Zahl gibt es nicht, da bereits Beschäftigte bei der GTZ und erst recht nicht bei zivilen NGOs als Ortskräfte gezählt werden.
Nach der "Aussetzung" des Bundeswehreinsatzes in Mali vor 2 Tagen droht den dortigen Ortskräften ein ähnliches Schicksal, mit dem kleinen Unterschied, dass ihnen dort nicht "islamisches Recht" droht, sondern sie sich "mur" anderweitig mit den jeweiligen Söldnergruppen arrangieren müssen.
Die Bundeswehr ist jedenfalls zuerst einmal damit beschäftigt, nach der Verweigerung von Überflugrechten durch die gerade herrschende Militärregierung, ihre eigenen Soldaten aus den Stützpunkten herauszubekommen.
Wollte die Bundesregierung vor einem Jahr nach dem Debakel in Afghanistan, diesen und andere Auslandseinsätze nicht kritisch unter die Lupe nehmen? Nun gibt es erst seit etwa einem Monat einen Untersuchungsausschuss(?), der wohl mindestens einmal getagt hat - aber eine selbstkritische Analyse ist nicht in Sicht.
Mehr dazu bei https://www.eaberlin.de/seminars/data/2022/pol/afghanische-ortskraefte/
und https://www.rnd.de/politik/die-wehrbeauftragte-eva-hoegl-will-bei-einem-abzug-der-bundeswehr-aus-mali-auch-die-ortskraefte-in-2AHZTVTFAVFZ5HZN4K24AHHNAA.html
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