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Schon jetzt verlagert sich „im Westen“ das hinter dem Krieg stehende Interesse – weg von der menschlich empörten Solidarität hin zum geopolitischen Interesse an einem militärischen Sieg der Ukraine. Diese Interessenverschiebung werden wir im Inneren unserer Gesellschaften zu spüren bekommen. Weder die westliche Staatengemeinschaft noch die NATO (und schon gar nicht Rüstungskonzerne wie Rheinmetall) sind Garanten politischer und sozialer Errungenschaften. Das Demokratische und seine Freiheiten wurden dem bürgerlichen System in gesellschaftlichen Kämpfen aufgezwungen. Die Armeen und Sicherheitsapparate dagegen waren und sind auch bei uns Bastionen des Autoritarismus. Dazu geschaffen, Herrschaftsbeziehungen (und nicht etwa demokratische Freiheiten) zu verteidigen, sind sie die denkbar schlechtesten Verbündeten bei der Verteidigung von Grundrechten.

...was heute fehlt, ist nicht der (gegen Russland oder China gerichtete) Schulterschluss mit dem Westen, sondern eine neue Internationale derjenigen, die auf unterschiedliche Weise und ohne gemeinsame Sprache gegen Autoritarismus und soziale Ungleichheit aufbegehren. [...] Doch im geopolitischen Konflikt, der aus dem ukrainischen Widerstandskampf schon bald einen reinen Stellvertreterkrieg gemacht haben wird, hat die Emanzipation auf keiner der beteiligten Seiten irgendetwas zu gewinnen.

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