[l] Leserbrief zum radioaktiven Wasser in der Asse:
Erst der spaßige Teil bzgl. der Strahlung:
Ich hab mal gesucht, was Mineralwasser so hat. Eigentlich wollte ich auch mal "Heilwässer" aus Karlsbad etc berechnen aber da findet man komischerweise keine Daten...
Naja also mal angenommen jemand trinkt 200 Liter von dem Salzwasser im Jahr
mit 15k Bq/l dann sind wir bei 3E6 bq.Die offiziellen Dosiskoeffizienten bekommt man bei der Bundesregierung und für Erwachsene über 17 ist das 1,8E-11 Sv/Bq und damit kommen wir auf rund 54 MicroSievert pro Jahr.
Damit ist nach Bundesamt für Strahlenschutz das Wasser ungefähr so radioaktiv in seiner Wirkung wie Josefsquelle und Rhäzünser.
Wahrscheinlich "bisschen" salziger.
Wer Deutschlands beliebtestes Mineralwasser, Gerolsteiner, die Treppen
schleppt müsste demnach mind. 2000 Liter davon im Jahr süffeln um äquivalent
viel abzubekommen.
Der Leser ist aber auch Geophysiker und hat noch ein paar fachliche Dinge anzumerken.
"Demnach sei das Salzwasser in einer Tiefe von 700 Metern gefunden worden, also oberhalb der Haupteinlagerungsebenen für Atommüll in 725 und 750 Meter."
Das ist Quatsch. In jeder Grundwasserdynamik-Vorlesung, 1. Stunde wird sofort klar, dass "es ist höher also muss von oben" für gespannte Aquifere nicht
gilt.Da gilt harte Geologie und solange die da keine absolut wasserdichte Sperrschicht bei 710 oder so haben(und die haben sie nicht denn hier schwimmt ja ein Salzdom durchs Sediment nach oben, der alles kaputt drückt) sind solche Aussagen schlicht Unsinn.
Ich hab außerdem die Seismik gesehen, von mehreren Salzstöcken. Da ist alles kaputt. Und war es auch immer schon.
Zitat von alten Messtrupps ausm Feld: "Nach den ersten Schüssen hätten wir eigentlich aufhören können"
Und das alles noch vor Geophysikalischer Prozessierung und allem.
In der Geo-Industrie ist das mehr oder weniger ein offenes Geheimnis, bzw. sogar öffentlich.
Wie so ne Seismik dann aussieht und ein Salzstock, der nach oben Schwimmt kannst du dir hier angucken, lohnt sich alleine zum Lernen. [Asse-Bericht der Bundesgesellschaft für Endlagerung].
Seite 76 gibt's ein erstes schönes Bild der Seismik.
Wer mir hier erzählen will dass die Aquifere dicht sind kann bitte weggehen, das sehen auch Amateure, dass das nicht so ist.
Das Modell inklusive interpretierter Risse ist auf Seite 108 mal auszugsweise für EINES der Profile. Nur ein Schnitt.
Das sind also alles nur Schutzbehauptungen, um Verantwortlichkeiten in die Vergangenheit abzuwälzen, denn der Vorbetreiber war ja... Forschungsbergwerk.
Die Herkunft über Isotopenuntersuchungen etc. nachzuweisen würde die BGE angesichts ihrer Finanzen ein Fingerschnipsen kosten aber ich schätze die Details könnten die Bevölkerung beunruhigen.
Wenn du richtig Bock hast Strg+F "Schädigung" im Geotechnischen Monitoring-Bericht.
Mal ganz abgesehen davon sind diese Berichte auch ein Paradebeispiel für den Stand der Digitalisierung in D:
"Wenn wir n PNG ins PDF packen isses doch digital!!!!1111elf"
Eins muss ich den BGElern allerdings lassen: Normalerweise wird sowas absolut und unter gar keinen Umständen öffentlich. Chapeau.