#venezia

z428@loma.ml

Glockenschläge verschiedener Kirchen verhallen. Ein Herr mit Hund läuft durch die Gasse von der Brücke zum Platz, aus seinem Telefon plappert eine Radiostimme. Touristen rollen Koffer heimwärts, nebenan werden mit viel Lärm die Jalousien der Läden im Erdgeschoss geöffnet. In einer Mauernische sitzt eine Taube und beobachtet stumm die frühe Hektik. Alles erwacht.

#venezia #travel #the_waking_city #outerworld

#the waking city

z428@loma.ml

Gewöhnung und Umgewöhnung. Immer zu schnell. Wecker, Halbschlaf, Kaffeekocher. Erste Schritte, gepackte Taschen, nochmal dem Treiben der Straße lauschend. Zwischen Dankbarkeit für Erlebtes und Wehmut ob flüchtiger Zeit. Ein paar Erinnerungen, ein paar graue Haare mehr. Luft holen. Türen schließen. Weiterziehen. Habt es mild heute!

#venezia #travel #returning #where_we_are_we_are

#where we are we are

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Schließlich: Vom Abend ablassen und in die Welt hinter den Türen zurückkehren. Sich dem Gefühl zu entwinden versuchen, Zeit untätig vertrödelt zu haben in jenen Aspekten dieser Tage, die ungeplante und nur bedingt gerichtete Bewegung waren. Noch eine Flasche Wein entkorken, die Nachbarschaft wirken lassen, Musik vom Kanal erahnen. Und darüber irgendwann halb einschlafen. (Have a soft night everyone wherever you are.)

#venezia #later_that_day_later_that_night #travel #outerworld

#later that day later that night

z428@loma.ml

6pm and rain turns a bit more determined. Interesting to see the city change its face once more, with wet alleys and evening lights reflected by old stones. (For a moment, almost sucked into this reality, pondering a rhythm of days dedicated to leaving well-crafted traces of irrelevance on heavy, rough paper while spending nights in a narrow apartment upstairs, sipping on red wine and eventually smoking in an open windowframe, with the sound of the drops drumming on ancient roofs.)

#venezia #outerworld #travel #the_city_and_the_rain

#the city and the rain

z428@loma.ml

Dann: Treiben, durch die Stadtteile, bis Bilder und soziale Gruppen verschwimmen, die eigenen Verarbeitungskapazitäten überschritten sind und die Sinne nur noch sammeln: Die Kunststudenten, die vor der Bibliothek arbeiten und zu Mittag essen. Die extrovertierten Kreuzfahrtler, die gesehen werden wollen, ohne zu sehen. Den Mann im belanglosen Jackett, der Zitronenwasser trinkt und auf einen Laptop-Bildschirm mit Börsenkursen starrt. Und die zwei großen Hunde, die noch keine Meinung voneinander haben und unschlüssig scheinen, ob Nähe oder Abstand die bessere Entscheidung sind. Ein Garten vor dem Palast, als kurze Zuflucht. Erste Regentropfen.

#venezia #travel #outerworld #the_city_and_the_rain

#the city and the rain

z428@loma.ml

Noch keine Balance gefunden, der Nacht im fremden Bett die richtige Wärme zu geben. Und zwischen engen Mauern bleibt Sonnenaufgang nur eine Idee. Der Bäcker geht schon lang wieder seinem Handwerk nach, süßer Duft steigt aus dem engen dreckigen Innenhof unaufhaltsam dachwärts und findet auch seinen Weg in die noch schlafenden Zimmer. Strecken. Gähnen. Mechanismus wieder in Gang bringen. Und dann Kaffee und gerade ausreichend viel Plan, dass der geschenkte Morgen sich nicht verschwendet anfühlt. Habt es mild heute!

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#waking to the day #where we are we are

z428@loma.ml

Später Exkurs. Musik trägt über den kleinen Platz. Junge, intensiv geschminkte Frauen unterhalten sich laut und rauchen auf den unteren Brückenstufen. Einige Kinder spielen Fußball gegen die hohe Ziegelmauer. In der Kirche treffen stille Anwohner auf laute englischsprachige Touristen mit pappgrauen Getränkebechern und einzelne Beobachter, die die Stimmung dazwischen suchen und sich selbst nicht hören wollen. Eine Münze werfen, eine weitere Kerze entzünden, einen Wunsch denken, oder zwei. Engelsbilder und kaltweiße LEDs. Der Tag war lang, der Abend braucht Stille. Have a quiet night wherever you are.

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#the late hours #where we are we are