#where

z428@loma.ml

Irgendwann später, abseits gewohnter Taktung: Eigene Akkorde verklingen lassen. Kerzen löschen. Den Duft des Weihrauchs wahrnehmen, der in der Abendluft geöffneter Wohnzimmerfenster verfliegt. Gegenüber werden die Reste des Tages gefeiert, buntes Licht tastet über die Wände, gelegentlich zeichnen sich die Schatten bewegter Gestalten in bildlosen Raum. Also: Geschichten zu den Mustern erdenken. Manche wahr, manche erfunden, aber alle zutiefst ehrlich. Sterne über und unter den Dächern zählen. Farben spüren. Im Stehen schlafen, so kurz vor der neuen Woche. Have a calm night wherever you are.

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Closing in on 4pm. A shy sun briefly glancing through empty trees. Afternoon commuters on their way home, a dog barking at an e-scooter on the crossroad. Ballet of messengers in the streets, piles of brown boxes growing again. Still in a hurry. And in a responding mode, to collide with the idea of planned, systematic progress. In dire need of fresh air.

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Halb im Tag versunken und ein herbstlicher Sturm lässt die Blätter der Straßenbäume tanzen. Wolken rasen von Horizont zu Horizont, dicht, farblos, aber zumindest stellenweise durchdrungen mit einer Idee naher Sonne. Kurze Bewegungen über kalten Boden, die Sohlen zu dünn, Hose und Jacke auch. Hausmeister ordnet die Umgebung der Mülltonnen im Innenhof und raucht seine Mittagszigarette, auf dem Balkon nebenan wird Wäsche von der Leine und aus dem Geländer gesammelt. (Entlang des Weges: Prioritätenpoker. Stundenzettel, begonnene Grafiken und unfertige Texte. Keine Umleitung verfügbar. Route wird neu berechnet.)

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Ein kurzer Film ohne Pausen und Schnitte: Bett, Schlaf, Nacht über den Dächern, Küche. Geöffnete Fenster, frühe Kälte, ein langes Schweigen über allem. Erster Kaffee, davor möglichst nicht denken, nicht hören, nicht sehen, nur atmen. Etagen weiter unten fallen Schlüssel auf die steinernen Treppen, ein leises Schimpfen folgt, beides verhallt schnell zwischen Wänden und Türen. Dann: Maschinen in Gang bringen. Kennwörter und sonstige Formeln flüstern. Beobachten, wie die Strukturen sich verändern, sich in ihren gewohnten Dienst fügen. Erste Schritte gehen, wie auf einem dünnen Seil, durch Nebel, der nur langsam weicht. Habt es mild heute!

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Dorfmorgen, anderer Schlaf, andere Träume, anderer Duft anderer Zimmer, andere Härte der Holztreppe unter nackten Füßen. Es ist eigentlich zu kalt, aber manche Gewohnheiten des Sommers bleiben lang erhalten. Eisiges Wasser, der gewohnte Schreck, das Prickeln danach, mit dem das Bewusstsein zurückkehrt. (Über Nacht sind Passwörter abgelaufen und Dienste stehengeblieben, aber dem lässt sich jetzt nicht beikommen. Zurzeit ist die Stadt fern, liegen hellgraue Wetter über den Hügeln, versucht der Tag in seinen Plan zu kommen. Merklich vor dem ersten Kaffee. Habt es mild heute!)

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Irgendwann bleibt dann auch von diesem Abend nicht mehr viel, außer, noch einmal an der Hintertür zu stehen, in die Dunkelheit zu starren und zu erahnen, wie hinter dem Rand der eigenen Wahrnehmung die Nacht von ihrem Leben erfüllt wird. Einsames Fahrzeug auf menschenleerer Straße. Schattenspiele der Laterne in windgestreichelten Bäumen. Lichtpunkte von Fenstern hinter der Wiese, vertraute Konstellationen und trotzdem ungewohnte Muster, Farben. Dazwischen das Rauschen des Bachs und die Stille, die ihn umgibt. Gläser geleert, die möglichen Gedanken ausgetauscht, die kritischen weitestgehend gemieden. Keine Fledermaus, kein Mond, hoffentlich Schlaf. Have a calm night wherever you are!

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Wenn man die Zeit aus den Augen lässt, flieht sie. Wieder Mittag. Aufschrecken, Türen öffnen, Pfoten und Krallen einer erschrockenen Katze ausweichen. Asphalt unter den Füßen. Stadt plötzlich um sich spüren, sich darüber klar werden, warum man da draußen ist. Supermarkt des geringsten Misstrauens. Zitronen, Schokolade, Wein. Nur keine Tagespresse wahrnehmen. Nie. Eine sehr alte Frau steht vor dem Regal und untersucht das Kleingedruckte auf der Milchpackung mit einer alten Lupe, alle angebotene Hilfe weist sie stolz und knapp zurück. Unwohlige Ahnungen über eigenes Altern, ferner und näher, über Wehmut und Eigentümlichkeit. Danach Postbote, ein kurzer Wortwechsel am Bordsteinrand. Gerade weit genug von den Nebenstraßenakademikern, denen es immer noch nicht gelingt, den eigenen Hausmeister zu grüßen. Lose Verbindungen vieler eng abgeschlossener Welten. Und immer noch keine Sonne.

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(Close to windows, facing the weather, watching the rain get stronger. Looking ahead, reaching out to the past, once in a while experiencing situations where worlds melt into each other and things start feeling slightly surreal: Encountering people that are out of place or maybe just out of time. Suddenly following up on topics that bring up slightly unsettling memories. Unresolved contradictions. Stories of former ambitions. Stories of former fails too. Or things that at least feel this way.)

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8am and on. Cleaning up, connecting other things to new ends. Browsing data in external systems. Reading through role descriptions and user names, briefly wondering whether a critical environment actually contains nothing but randomized testing data. But maybe things don't need to make sense to an outside world.

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Abgekoppelt vom Takt, Grauherbst in den Seitenstraßen neben ebenso grauer wie einfallsloser Büro-Architektur, in Gedanken die Kanten und Muster der Blätter umreißend, die sich auf dem alten rostigen Golf neben der Einfahrt türmen. Etwas weiter verkauft die Bäckereifiliale Pfannkuchen in stetig größerer Bandbreite, die Dame hinter dem Tresen trägt eine Clownskappe und dazu ein Shirt, dessen versuchte Komik im hektischen Mittagsgeschäft verpufft. Am Imbiss diskutiert eine der üblichen Schülergruppen die Lage Aller Dinge; man lernt, einmal mehr: Es herrscht kein Mangel an Menschen, die Humor für sich reklamieren. Und es herrscht kein Mangel an Menschen, bei denen dieser Humor nicht mehr zu umfassen vermag als platten Spott über die Dummheit beliebiger Anderer. (Kragen hochgeklappt, Mütze richten. Es ist kalt und manchmal kommen die besten Ideen auf merkwürdigem Terrain. Windstiller Mittag unter einem sonnenlosen Himmel.)

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4pm and on. Kids in the street, engaged in merry noises, playing with scooters and balls, just as if was still summer. Meanwhile, watching software move across system boundaries, watching with that odd mix of astonishment and awe, hit by temporary full perception of how many things just have to work well for that to happen, how many pitfalls need to be avoided and still might pop up anew every other moment. Too: The ritual of providing machines with names that resemble things dear to one, as if this kind of emotional attachment makes disagreements between the system and the self easier to bear. Day moves on without caring much.

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Zum Mittag finden sich kurze Wege. Supermarkt des geringsten Misstrauens, nur einige ältere Herrschaften, die sich mit Grundnahrungsmitteln und der verfügbaren Tageszeitung eindecken und eine unscharfe Angst vor dem eigenen Altern wecken. Schichtwechsel im Personal, manchmal ist der Gruß freundlicher, wenn sich Menschen gerade nicht in Kleidung, Takt, Zwängen ihrer Routine bewegen. Ferner gehört es zu den schlechteren Ideen, hungrig einkaufen zu gehen, allenfalls der enge zeitliche Rahmen verhindet ein Ausufern so kurz vor dem Wochenende. Stattdessen Beschränkung aufs Notwendige, und das innere Murren über Selbstzahlerkassen, schlechte Software und undurchdachte Prozesse gehört wohl dazu. (Blinzeln in die unerwartete Sonne, wenig später. Postbote, Buchhändler, Apotheker gegenüber. Der nächste Anruf schon in Warteschlange. In Bewegung bleiben.)

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8am and on, a short break, surprised noticing day's rather early still. Mental mode seems few hours ahead. Adjusting light and temperature. Reordering tabs, by colour to scratch that itch of things looking cluttered and random. Holding an island stone in hand for a moment, to feel the see in its coldness. The comfort of this drifting into distances.

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