#hofschranzentum

mikhailmuzakmen@pod.geraspora.de

#politik #ukraine #russland #nato #usa #deutschland #kriegshetze #medien #journalismus #hofschranzentum

Bes­tens gelaun­te Selbst­er­göt­zung ist auch bei vie­len TV-Men­schen zu beob­ach­ten, für die die Welt gera­de immer noch so ein­fach ist, wie sie im eige­nen qua­dra­tisch-prak­ti­schen Welt­bild immer schon war. Hier die­je­ni­gen, die auf der rich­ti­gen Sei­te ste­hen. Dort die Idio­ten, die nichts kapie­ren und in die nächst­bes­te Schub­la­de gesteckt wer­den, wenn sie sich erdreis­ten, den Kanz­ler zu abge­wo­ge­nem Han­deln auf­zu­for­dern, anstatt den Zu-den-Waf­fen-Jubel­fan­fa­ren nach­zu­ge­ben. Dass in der Poli­tik die ent­schei­den­de Kate­go­rie die Unter­schei­dung zwi­schen Freund und Feind sei, hat ein­mal Carl Schmitt begrün­det. Der Staats­recht­ler war einer der wich­tigs­ten Vor­den­ker der Neu­en Rech­ten und dürf­te bei Men­schen wie Alex­an­der Gau­land, Ali­ce Wei­del oder Mari­ne Le Pen hoch im Kurs stehen.

Das eigent­lich Unsym­pa­thi­sche an den Böh­mer­män­nern und ihren Twit­ter-Cla­queu­ren – das ist mir tat­säch­lich erst in den letz­ten Tagen klar gewor­den – ist die pene­trant-gocke­li­ge Gewiss­heit, dass die Welt ganz ein­fach zu erklä­ren ist, dass es unnö­tig ist, über eine Fra­ge mal län­ger als bis zum nächs­ten Piep­sen des Han­dys nach­zu­den­ken. Wes­halb für sie der ein­zig rich­ti­ge Weg immer der ist, auf dem sie sel­ber ste­hen. Und sei es nur, weil sie sich seit Jah­ren nicht mehr vor­wärts­be­wegt haben. Muss­te man sich im Mit­tel­al­ter noch ent­schei­den, ob man am Fürs­ten­ho­fe Hof­narr oder Hen­ker sein will, so geht heu­te bei­des in Personalunion.

mikhailmuzakmen@pod.geraspora.de

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[Es] muss die Menschheit lernen, sich über den Journalismus zu informieren"

,Freundlicher Leser! [...] Werde misstrauisch, und einer von Druckerschwärze fast schon zerfressenen Cultur winkt die Errettung. Nimm das gedruckte Wort nicht ehrfürchtig für bare Münze!"
- Karl Kraus (Die Fackel)

Zur Gewaltaffinität des Mainstream-Journalismus

Seit gut zwei Monaten überschlagen sich die Meldungen in Sachen Ukraine und Russland. Eine erstaunliche mediale Leistung wird erbracht, die der Öffentlichkeit auf Ansage der politischen Führung einiges an Zeiten- und Gesinnungs-Wende zumutet (vgl. Wende in der europäischen Flüchtlingspolitik). Und kritisch registriert wird die ganze Informationsflut fast nur noch in der Gegenöffentlichkeit der sozialen Medien.

Selbstverständlich ist das mediale Getöse ja nicht: Was 20 Jahre Afghanistan-Krieg unter US-Führung (und Beteiligung u.a. ukrainischer Truppen), der rotgrün mitgetragene Überfall auf Serbien 1999, der Deutschlands Militär auf die europäische Bühne zurückbrachte, sowie dauernde Kriegseinsätze der NATO-Staaten (mal mit, mal ohne völkerrechtliche Legitimation) nicht schafften, hat Putin in kürzester Frist zustande gebracht.

Jetzt ist die deutsche Öffentlichkeit bis zum höchsten Grade in Militärdingen alarmiert und sensibilisiert, so dass blutige Laien z.B. lernen, beim Tötungsgerät zwischen „leichten“ und „schweren“ Waffen (ab fünf Tonnen?) zu unterscheiden. Tagtäglich wird man über die Gefährdung des Weltfriedens (des-)informiert und die blaugelb eingefärbte Öffentlichkeit verlangt eine ganz neue Empathie mit den Opfern des imperialistischen Staatenverkehrs. Sprich: mit ganz bestimmten Opfern und nicht mit Hinz und Kunz aus Afghanistan, Irak oder Libyen, denen ihr Zuhause von NATO-Bomben zertrümmert wurde.

Die Berichterstattung der führenden Medien lässt keinen Zweifel daran, was von der neuen Lage zu halten ist: Die Schuldfrage ist zu hundert Prozent geklärt (kurz gefasst: Putin = Hitler). „Kriegsmoral auf höchstem Niveau“ und unbedingte Parteilichkeit liefern die Leitschnur, um das gegenwärtige Kriegsgeschehen als Werk eines Aggressors einzuordnen (vgl. Was ist eigentlich ein „Aggressor“? )....
- vollständiger Artikel: https://krass-und-konkret.de/medien-kultur/zur-gewaltaffinitaet-des-mainstream-journalismus/