„Wir haben uns Proben angeschaut, die von Organspendern stammen und haben Plastik-Bestandteile, sogenannte Monomere, vor allem in der Leber und im Fettgewebe gefunden“
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» [...] Rolf Halden von der Arizona State University hat in seiner Forscherkarriere schon Jagd auf viele verschiedene Umweltchemikalien gemacht. So zeigte er zum Beispiel, dass antimikrobielle Zusätze aus Kosmetika, die in den 1960er Jahren hergestellt wurden, an der Ostküste der USA noch heute nachweisbar sind. Vor zehn Jahren hat er seine Suche auf Mikro-und Nanoplastikpartikel verlagert. Bestandteile davon hat er jetzt erstmals in menschlichen Organen gefunden.
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„Wir haben uns Proben angeschaut, die von Organspendern stammen und haben Plastik-Bestandteile, sogenannte Monomere, vor allem in der Leber und im Fettgewebe gefunden“ [...] „Das bedeutet, dass Inhaltsstoffe von Plastik in unserem Körper nachweisbar sind. Bisher konnten wir allerdings noch nicht zeigen, dass Mikro- und Nanoplastikteilchen selbst in das Gewebe eingelagert werden. Daran arbeiten wir zur Zeit, doch durch die COVID-19-Pandemie ist der Fokus unserer Arbeit verlagert worden.“
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Die Beobachtungen von Rolf Halden und seinen Kollegen legen nun nahe, dass der Körper diese Teilchen auch über das Darmepithel in die Blutbahn transportiert – und weiter in verschiedene Organe.
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„Ich denke, es ist klar, dass Plastik viele Chemikalien enthält, die negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Diese Stoffe können die Wirkung von Hormonen und die Übertragung von biochemischen Signalen im Körper beeinflussen, Entzündungen hervorrufen oder sogar Krebs auslösen. Wenn man Fremdkörper in seinem Körper hat, löst das oft solche Reaktionen aus, denn der Organismus versucht, diese Teilchen wieder loszuwerden. Es gibt zahlreiche Laborstudien, die das belegen.“
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Die Produktion von Plastik hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Möglicherweise lässt sich dieser Anstieg in der Menge an Mikroplastikpartikeln ablesen, die sich in den Organproben abgelagert haben [...] „Je mehr Daten wir sammeln, umso schlauer werden wir. Und ich hoffe, wir werden dann einsehen, dass es keine gute Idee ist, mehr und mehr Plastikpartikel aufzunehmen und einfach nur zu hoffen, dass es schon gut gehen wird. Schließlich haben wir auch bei anderen Chemikalien wie zum Beispiel DDT gesehen, dass sich diese Stoffe in unserem Körper anreichern.“
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Je mehr Kunststoffe produziert und genutzt werden, umso mehr Rückstände gibt es in den Gewässern, in der Luft und damit zwangsläufig auch in unserem Körper. [...] «
Christine Westerhaus, Rolf Halden [https://ogy.de/mh86] :: Deutschlandfunk Forschung aktuell :: 17.08.2020 :: Gesundheitsrisiko Mikroplastik - Kunststoff-Bestandteile erstmals in inneren Organen nachgewiesen :: https://www.deutschlandfunk.de/gesundheitsrisiko-mikroplastik-kunststoff-bestandteile.676.de.html?dram:article_id=482505
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