#shoa

gehrke_test@libranet.de

Night Will Fall

Ich hab das gestern Nacht gesehen. Es geht um die Dokumentation der #Shoa bzw. die Befreiung der KZs - dokumentiert durch britische, amerikanische und russische Kameraleute. Bezeichnend, dass sie damals schon wussten, dass man Beweise brauchen werde.

Aber Achtung: Diese Bilder gehen nie wieder raus aus dem Kopf!

#Holocaust #KZ #Auschwitz #Bergen-Belsen #Dachau #Nazis #Geschichte #SidneyBernstein #MDR #TV

https://www.mdr.de/geschichte/night-will-fall128.html

mikhailmuzakmen@pod.geraspora.de

#politik #geschichte #faschismus #massenmord #tschechoslowakei #lidice #shoa #hörspiel #dlf

Lidice – das schweigende Dorf | Teil 1

  • Feature, 73 min 25.09.202 | Von Ernst Schnabel #### Das tschechische Dorf Lidice wurde 1942 von den Nationsozialisten komplett ausgelöscht. Ernst Schnabel rekonstruiert das Verbrechen in einem Feature, das sechzig Jahre nach seiner Entstehung nichts von seiner Wirkung eingebüßt hat. „Lidice“ beginnt als Bericht über den Film „The Silent Village“, der 1942 von britischen Bergleuten gedreht wurde. Der Film thematisiert die deutsche Besetzung der Tschechoslowakei, verlegt die Handlung aber in ein Bergmannsdorf in Wales. Der Filmtitel verweist auf die innere Haltung der Dorfbewohner, die der deutschen Besatzungsmacht in verschwiegener Gegnerschaft gegenüberstehen. Über diesen Umweg, der sich als genialer, ganz im Dienst der historischen Erinnerung stehender erzählerischer Kunstgriff erweist, schildert Ernst Schnabel ein unvorstellbar grausames Ereignis aus der Zeit der deutschen Besatzung: die Vernichtung des Dorfs Lidice.

Wegen der Überlänge senden wir dieses Feature in zwei Teilen.
Teil 2 am Samstag, 2. Oktober, um 18.05 Uhr.

pixelsalat@squeet.me

Befreit

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Das sind der 133. und 134. Stolperstein, dessen Kartierung ich entweder überarbeitet oder angelegt habe. Und die zweite Überlebende des Holocausts, die erste, die befreit wurde. Zwei weitere Verfolgte sind geflohen und haben so überlebt, insgesamt also etwa 3%. Dazu sollte man wissen, dass die meisten Opfer von hier Anfang 1942 deportiert worden sind, nachdem die Ausgrenzung spätestens 1938 begann. Nur wenige wurden vorher schon inhaftiert oder verschleppt, das waren politische Gegner und der Zeuge Jehovas, dessen Geschichte bekannt ist.

Die kaltblütige Effizienz des Mordens sieht man erst, wenn man viele Schicksale aus einer kleineren Gegend betrachtet. Menschen wurden ganz gezielt auf verschiedene Lager verteilt, je nach Verfolgungsgrund und abhängig von der noch erwarteten Nützlichkeit. Politische Gegegner kamen zunächst ins Gefängnis, manche wurden dort umgebracht, andere in Lager gebracht, Kranke und Behinderte wurden in Hartheim bei Linz vergast, alte Juden und Jüdinnen kamen nach Theresienstadt, was nicht so weit entfernt ist und starben dort an den Folgen von Unterernährung, Krankheiten und Misshandlung, die meisten jüngeren jüdischen Verfolgten wurden nach Piaski in der Nähe von Lublin gebracht.

Auch nach der Befreiung endete Frieda Schottigs Ärger mit dem deutschen Staat nicht, in ihrer Kurzbiografie las ich:

Im Mai 1947 zog sie nach Palästina, wo sie in Haifa und Umgebung wohnte, zumindest zeitweise bei einem ihrer Kinder. Doch bis 1963 kehrte sie häufig nach Regensburg zurück, war immer wieder, auch für längere Zeitabschnitte, hier gemeldet, wo sie mit großer Energie und gegen zahlreiche Widerstände das Restitutionsverfahren vorantrieb, gelegentlich auch auf Kur war. Dabei bestritt man seitens der Behörde zunächst, dass der Tod ihres Mannes (7.5.1945) etwas mit dem Terror der nationalsozialistischen Diktatur zu tun habe und lehnte mindestens zweimal ihre Forderungen ab. Man forderte, sie solle ein ärztliches Gutachten vorlegen, das den Gesundheitszustand ihres Mannes unmittelbar vor seiner Verhaftung aufzei-ge sowie ein zweites Gutachten, das seine Gesundheit „unmittelbar nach der Verfolgung“ beschreibe (29.4.1955). Erst im folgenden Jahr rückte man von dieser zynischen Forderung, die einen Menschen erneut in die Ausweglosigkeit drängen sollte, ab, sukzessive anerkannte man ihre Ansprüche, zahlte eine (teilweise) Entschädigung und eine laufende Rente (sie belief sich 1966 auf 316,- DM. Zum Vergleich: im Einzelhandel verdiente eine Frau in dieser Zeit im Bundesdurchschnitt brutto 583,- DM, in der Textilindustrie 699,- DM monatlich).
Im Jahr 1967 starb Frieda Schottig, die zu diesem Zeitpunkt bei ihrer Tochter in Haifa lebte, nach einem lange Zeit sehr glücklichen Leben (so ihre eigene Feststellung), dessen brutaler Zerstörung und einem viele Jahre währenden Kampf gegen bayerische Wiedergutmachungsbehörden.

Quelle: http://www.stolpersteine-regensburg.de/2016dreiKr6Fschot78.pdf

#Stolperstein #Holocaust #Shoa #befreit

pixelsalat@squeet.me

Die halbe Wahrheit

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Diese Gedenktafel verstört mich. Nicht wegen dem, was drauf steht, sondern wegen dem, was fehlt.

Simon Oberdorfer war Jude. Er, seine Frau und sein Schwager sind aus Regensburg geflohen. Sie waren Passagieren der St. Louis, die Havanna ansteuerte, dann aber dort wieder weggeschickt wurde. Herr und Frau Oberdorfer und Herr Springer lebten nach der Irrfahrt in Amsterdam. Von dort kamen sie zunächst ins Konzentrationslager Westerbork und wurden dann in Sobibor umgebracht.

Vor der Tafel liegen drei Stolpersteine, die an sie erinnern und 6 Jahre nach dem Anbringen der Tafel dort verlegt wurden. Da das Todesdatum auf der Tafel steht, muss auch bekannt gewesen sein wo und wie Herr Oberdorfer starb.

Die Stolpersteine sind übrigens im Gegensatz zur Tafel blitzblank.

Irrfahrt der St. Louis

Kurzbiografie

#NieWieder #KeinVergessen #Shoa #Holocaust

pixelsalat@squeet.me

Mission fotogene Stolpersteine

Vorher

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Der fleckige Zustand deutet darauf hin, dass die Steine vor einigen Monaten geputzt wurden, die Patina bildet sich ungleichmäßig.

Zwischenergebnis

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Links mit etwas Seifenwasser geschrubbt, rechts mit Metallpolitur.

Nun mit Schatten und Reflektionen, nur falls jemand denkt, die Fotos seien dann easy. Der gesamte Bereich liegt im Schatten.

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Baustellenfoto

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Das lässt sich wirklich nicht unauffällig erledigen. Das Ding, auf dem "Stammplatz" steht ist eine kleine, faltbare Isomatte. Mein treuer Begleiter auf Fototouren. Kann man in Schlamm und Schnee werfen, sich drauf knien und die Klamotten bleiben sauber und trocken.

So sieht ein Stolperstein aus, der nicht geputzt wird. Kantenlänge 10 cm. Den ohne Adresse oder Karte finden? Eher nicht...

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10 min später sah er dann so aus

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Nach spätestens 3 Minuten Arbeit am ersten Messingteil wünscht man sich allersehnlichst eine Wasserleitung. Das ist der Moment, wo man anfängt, graue Suppe zu verteilen, weil man den Schwamm nicht ausspülen kann. Ein weicher Lappen hilft beim Schmutzwasser aufwischen. Einen Schwamm mit einer Scheuerseite für Töpfe braucht man unbedingt, ohne Abrieb geht da gar nichts.

Die Metallpolitur funktioniert gut, enthält Tenside und Kieselsäure. Die Alternative mit Zitrone und Salz habe ich noch nicht getestet, ist unterwegs auch eher unpraktisch.

Ich hab natürlich eine ganze Fotoserie von den Steinen gemacht und auch, nach etwas Herumprobieren, gute Ergebnisse bekommen. Hier sind nur unbearbeitete Schnappschüsse zu sehen.

Ich habe an einem Freitagnachmittag bei schönstem Frühlingswetter da herumgewerkelt. Dauernd sind Leute vorbei gelaufen. Unter anderem Bewohner des Hauses vor dem die gepflegte Stolpersteingruppe liegt. Die grüßten nett, kommentierten meine Aktion aber nicht.

Der vernachlässigte Stein liegt an einem sehr beliebten Spazierweg bei einer Brücke für Radfahrer und Fußgänger. Nur zwei Frauen bemerkten, dass da ein Stolperstein sei. Mich hat dort niemand angesprochen. Ist nicht das erste Mal, dass ich seltsame Dinge tue, um gute Fotos zu kriegen. Ich fange an, mich dran zu gewöhnen.

#OSM #OpenStreetMap #Stolperstein #Messing #Fotografie #Holocaust #Shoa #mywork