#biometrische

tom_s@friendica.ambag.es

Datenschutznovelle: Polizei und Bürgerrechtler für Verbot von Gesichtserkennung

Bei einer #Bundestagsanhörung gab es überraschend Konsens: #Biometrische #Überwachung im öffentlichen Raum sollte #untersagt werden. #Scoring-Regeln sind umstritten.

Bei einer Anhörung im #Bundestag zum #Gesetzentwurf der Bundesregierung für eine erste Novelle des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) nahm ein Punkt großen Raum ein, der in dem Vorhaben bislang gar nicht enthalten ist: Ein #Verbot biometrischer Überwachung etwa durch automatisierte #Gesichtserkennung im öffentlichen Raum. Die Aufnahme dieser Vorgabe forderten vor allem Matthias Marx vom Chaos Computer Club (CCC) und Simone Ruf von der Gesellschaft für Freiheitsrechte (GFF) ein. Überraschend stellte auch Eike Richter, Staatsrechtler an der Akademie der Polizei Hamburg, klar, dass er gegen ein solches Verbot verfassungsrechtlich keine Bedenken habe. Der Gesetzgeber könnte sogar grundrechtlich verpflichtet sein, eine solche Klausel einzufügen.

Bei den Verhandlungen über die neue #KI-Verordnung der #EU galt vor allem Live-Gesichtserkennung als heißes Eisen. Das EU-Parlament forderte anfangs ein allgemeines Verbot biometrischer #Massenüberwachung, die Mitgliedsstaaten waren dagegen. Die finale Fassung sieht vor, dass eine #Echtzeit-Identifikation "zeitlich und örtlich begrenzt" möglich sein soll, insbesondere zur gezielten Suche nach Opfern von Entführungen, Menschenhandel und sexueller Ausbeutung oder zur Abwehr "einer konkreten und gegenwärtigen terroristischen #Bedrohung".

https://www.heise.de/news/Datenschutznovelle-Polizei-und-Buergerrechtler-fuer-Verbot-von-Gesichtserkennung-9776300.html

caos@anonsys.net

👀 "Die ganze Menschheit auf einem USB-Stick - OpenAI-Chef Sam Altman will die Augen aller Menschen scannen" (taz)

https://taz.de/!5949437/

"Nutzer, die ihre Augen scannen, erhalten als Belohnung 25 Tokens in Worldcoin, das entspricht rund 50 Dollar. (...) Zwar betont #Worldcoin, dass die Irisscans (gespeichert werden nicht die Bilddateien selbst, sondern ihre kryptografischen Hashwerte) auf einem dezentralen Protokoll hinterlegt werden. Doch IT-Experten haben Zweifel an der Sicherheitsarchitektur. Der Ethereum-Erfinder Vitalik Buterin wies darauf hin, dass Hacker 3-D-Attrappen von „Fakemenschen“ drucken und sich so digitale Identitäten erschleichen könnten. Zudem wisse man nicht, wie die Hardware der Orbs konstruiert sei und ob diese möglicherweise Hintertüren offen ließe. Schon jetzt blüht der Schwarzmarkt für #biometrische Daten. (...)
Medientheoretikerin ­Ariana Dongus kritisiert, dass die Flüchtlingscamps „Versuchslabore für biometrische #Datenerfassung“ seien. Die Menschen haben oft keine andere Wahl, als ihre Daten preiszugeben, weil sie sonst auf lebensnotwendige Hilfen verzichten müssten. (...)
Für politisch Verfolgte können biometrische Datenbanken sogar zur Lebensgefahr werden. Nachdem die USA 2021 überstürzt aus Afghanistan abgezogen und die hinterlassenen Biometriegeräte den Taliban in die Hände gefallen waren, besteht die Sorge, dass die Fundamentalisten die Datensätze nutzen könnten, um US- und Nato-Helfer wie etwa Ortskräfte zu identifizieren und zu eliminieren. Wie ungeschützt die Daten sind, demonstrierten im vergangenen Jahr Hacker des Chaos Computer Clubs: Sie beschafften sich Gebrauchtgeräte aus dem Afghanistankrieg in Online­auktionshäusern und unterzogen sie einer forensischen Analyse. Das erschreckende Ergebnis: Die Datenträger waren unverschlüsselt. (...)
#Datenschutz ist also kein „Nice-to-have“, sondern eine Überlebensgarantie. (...)
Man kann sich ein neues Passwort oder Konto zulegen, aber keinen neuen Finger oder Augapfel."
@taz @taz @taz (inoffiziell) #taz
@PrivatsphäreImNetz