#heinrich-hannover

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Im Oktober 1954 als Anwalt zugelassen, avancierte er alsbald zu einem unbequemen #Strafverteidiger, von #Staatsanwaltschaft und Richtern gefürchtet. Hannover erkannte früh, dass im #Rechtsstaat #Bundesrepublik »mitnichten alles zum besten bestellt war«, ob das die #Kriminalisierung kommunistischer Meinungsäußerungen in der Zeit des KPD-Verbots oder deutsch-deutscher Kontakte vor der Neuen Ostpolitik war. Während kommunistische und sozialdemokratische #Widerstandskämpfer vor bundesdeutschen Gerichten verhöhnt wurden, wurden #NS-Kriegsverbrecher #gehätschelt und hofiert. Diffamierungen sahen sich vor westdeutschen Tribunalen auch Teilnehmer an den Ostermärschen und Demonstranten gegen den Vietnam-Krieg ausgesetzt.
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Aber es waren nicht nur die großen Persönlichkeiten, für die er sich einsetzte. Hannover verstand sich immer auch als "Anwalt der kleinen Leute, der politisch oder religiös verfemten Minderheiten" und der gegen #Kapitalismus und #Krieg aufbegehrenden Generation. So begleitete er Tausende junger Männer, die vor Verwaltungsgerichten ihre Anerkennung als #Kriegsdienstverweigerer einklagten. Die meisten Prozesse verlor das Militär, so dass es die Verfahrenskosten tragen musste. Hannover: "Ich habe die Bundeswehr einen kleinen Panzer gekostet."
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»Wie anders weiß der Bundesgerichtshof zuzupacken, wenn es nicht um einen Terroristen von rechts, sondern um einen linken geht.« Und schloss mit dem Satz: »Das ist deutsche Justiztradition.«

Heinrich Hannover, den 1986 die DDR als Dr. h. c. der Humboldt-Universität zu Berlin wegen seines vielseitigen Engagements ehrte, verstarb am 14. Januar mit 97 Jahren in Worpswede. Wieder ein mutiger Mensch weniger, der sich #gegen #Militarismus und #Krieg leidenschaftlich gestemmt hatte.
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