#kapitalismus

mikhailmuzakmen@pod.geraspora.de

#politik #politikversagen #ernährung #armut #tafel #kapitalismus

Die Armen essen die Reste der Reichen – oder den Müll der Überfluss- und Wegwerfgesellschaft. Erwarten wir von diesen Menschen, dass sie diesen Überschuss konsumieren, dann entmenschlichen wir sie und behandeln sie als eine Art Abfallentsorger. Davon profitieren auch Lebensmittelkonzerne und die neoliberalen Narrative von Win-win-Situationen, die uns ständig erzählt werden. [...] Jede und jeder Tafel-Mitarbeitende sollte beim Überreichen von Lebensmitteln den Menschen deutlich sagen, dass das, was gerade stattfindet, Staatsversagen ist.

simona@pod.geraspora.de

#Rackete: "Kein Mensch braucht mehr als zwei Millionen Euro"

Die #Linkspartei will die Debatte um die Verteilung privater #Vermögen und die Steuereinnahmen des Staates neu eröffnen. In einem Papier, über das der "Tagesspiegel" berichtet, fordert #CarolaRackete, Co-Spitzenkandidatin der Linkspartei für die #Europawahl, eine einmalige Vermögensabgabe mit hohen Prozentsätzen.

Reiche Menschen müssten einmalig bis zu 30 Prozent ihres Vermögens abgeben. Rackete nennt das Stichwort "Vermögensschnitt" und schreibt: "Hier wäre einiges gerechter, wenn man Privatvermögen über zwei Millionen Euro dem Gemeinwohl zuführen würde." Sie fügt hinzu: "Kein Mensch braucht mehr als zwei Millionen Euro." Das sei "absurd". Ihre konkrete Forderung besteht in einer einmaligen Abgabe auf die Bestände privaten Vermögens zu einem bestimmten Zeitpunkt. Diese Abgabe könnte innerhalb von zwanzig Jahren abbezahlt werden.

Dabei schlägt Rackete einen Freibetrag von zwei Millionen Euro pro Person für Privatvermögen und von fünf Millionen Euro pro Person für Betriebsvermögen vor. Für alles, was darüber liegt, würde die Abgabe anfallen und gestaffelt von zehn Prozent auf 30 Prozent anwachsen. Von einer Obergrenze ist in dem Papier keine Rede. Das würde bedeuten, dass Multimillionäre oder Milliardäre individuell sehr hohe Summen abzutreten hätten.


#reichtum #Vermögenssteuer #steuer #umverteilung #kapitalismus #politik #wirtschaft

spektrum@anonsys.net

In einem abwechslungsreichen Gang durch die Geschichte beleuchtet Jenny Odell unser Erleben und Wahrnehmen von Zeit und beschreibt, wie sich beides verändert hat. Eine Rezension

Wie wir Zeit erleben, verändert sich und lässt sich gestalten. Jenny Odells abwechslungsreiches Buch macht diese Einsicht erfahrbar. Eine Rezension (Rezension zu Zeit finden von Jenny Odell)#Zeit #Achtsamkeit #Psychologie #Effizienz #Stress #Entschleunigung #Freizeit #Kapitalismus #Ökonomie #Optimierung #Selbstoptimierung #Taylorismus #Teilhabe #UhrZerstörungZwischenmenschlichkeit #PsychologieHirnforschung #Biologie #Kultur
»Zeit finden«: Mäandernd der Zeit nachspüren

mikhailmuzakmen@pod.geraspora.de

#politik #unternehmertum #migration #rassismus #kapitalismus

Unternehmer gegen Rechts: Gut gemachte Propaganda

Die Pro-Migration-Kampagne des DIHK ist pfiffig, hat aber auch zwei Haken

Es ist natürlich zu begrüßen, dass sich wichtige Akteure aus der Wirtschaft nach anfänglichem Zögern bei den Protesten gegen rechts mittlerweile klar gegen Migrationsfeindlichkeit positionieren. Angesichts etwas abgestumpfter Bekenntnisse zu Demokratie und Toleranz ist die Idee der Deutschen Industrie- und Handelskammer durchaus pfiffig: Die DIHK verkleinert ihr Logo um 27 Prozent – den Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund an allen Erwerbstätigen.

Die Kampagne hat aber zwei Haken: Erstens tragen nicht nur die Beschäftigten und Selbstständigen zum Wohlstand des Landes bei. Auch Rentner, Kinder und andere tun dies mit ihrer Kaufkraft. Zweitens würden die Erwerbstätigen bei adäquater Bezahlung sehr viel mehr beisteuern – Menschen ohne deutschen Pass verdienen ein Viertel weniger als die mit selbigem. Die Anti-rechts-Bekenntnisse wären ein guter Anlass, auch die Migration Pay Gap, die hierzulande wie selbstverständlich hingenommen wird, endlich zu thematisieren. Ansonsten sind Kampagnen wie die des DIHK nur gut gemachte Propaganda.
- https://www.nd-aktuell.de/artikel/1181194.rechtsextremismus-unternehmer-gegen-rechts-gut-gemachte-propaganda.html

mikhailmuzakmen@pod.geraspora.de

#politik #demokratie #bourgeoisie #bildungsbürgertum #arbeiterinnen #klassenfrage #kapitalismus

Laut Umfrage des NDR vom Oktober 2023 sind nur noch 54 Prozent der Bürgerinnen und Bürger damit zufrieden, wie in Deutschland die Demokratie funktioniert – in Mecklenburg-Vorpommern nur noch 32 Prozent. Schaut man genauer hin, dann hängt die Antwort vor allem von der sozialen Lage der Menschen ab. Denn die Gutverdiener sind zu zwei Dritteln mit der Demokratie zufrieden. Bei den Geringverdienern dagegen meinen zwei Drittel, dass die Demokratie nicht gut funktioniert. Das ist ein signifikanter Unterschied. Wohlhabende finden diese Demokratie gut, Arme zweifeln an ihr. [...] Entscheidend für die aktuellen Verwerfungen der Politik ist aber, dass die neue akademische Mittelklasse die Politik dominiert – auch in den früheren Arbeiterparteien wie der Linken und der SPD. Nicht nur im Parlament, auch in den Medien, den Verbänden und sogar in den Bürgerinitiativen dominieren die Akademikerinnen und Akademiker...

mikhailmuzakmen@pod.geraspora.de

#politik #krieg #ukraine #russland #nato #eu #wirtschaft #rohstoffe #bodenschätze #dekarbonisierung #kapitalismus

„In der internationalen Politik geht es nie um Demokratie oder Menschenrechte. Es geht um die Interessen von Staaten. Merken Sie sich das, egal, was man Ihnen im Geschichtsunterricht erzählt.“
- Egon Bahr am 3. Dezember 2013 im Gespräch mit Schülern im Rahmen der „Willy-Brandt-Lesewoche“ im Friedrich-Ebert-Haus Heidelberg

Ressourcenkrieg Ukraine

Lithium, Uran und andere Rohstoffe: Der Konflikt wurzelt auch im Streit um enorme Bodenschätze (Von Reinhard Lauterbach)

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Roderich Kiesewetter hatte es kurz vor Weihnachten 2023 im »Bericht aus Berlin« der ARD eher am Rande ausgeplaudert: Beim Ukraine-Krieg gehe es auch darum, für »Europa« die umfangreichen Lithiumvorkommen in der Ukraine vor dem russischen Zugriff zu sichern. Kiesewetter zählt in der Ukraine-Diskussion zu den absoluten Falken der deutschen Politszene; um so ernster sind seine Äußerungen zu nehmen. Schließlich benennt er erstmals einen nicht ideologischen, sondern beinhart ökonomischen Kriegsgrund: den Rohstoffreichtum der Ukraine, der weit über das von Kiesewetter angesprochene Lithium hinausgeht.

Unter der geologischen Formation des »Ukrainischen Schildes« lagern Vorräte an Titan-, Mangan- und Uranerzen, die den Reichtum der Ukraine auf Platz eins oder zwei in Europa stellen, bei anderen Bodenschätzen spielt sie sogar in der Weltspitze mit. Viele von ihnen spielen eine zentrale Rolle bei der materiell-technischen Umsetzung der sogenannten Energiewende. Eine Mitte März in der von der Universität Bremen herausgegebenen Serie »Ukraine-Analysen« publizierte Studie des Deutschen Lithiuminstituts in Halle (Saale) wirft Russland explizit einen Raubkrieg mit dem Ziel vor, die Herausbildung der Ukraine als Großanbieter dieser Rohstoffe verhindern und so den drohenden Verlust der eigenen Bedeutung als bedeutender Exporteur fossiler Ressourcen möglichst hinauszögern zu wollen. Professor Ulrich Blum, einer der Autoren, warnte davor, dass schon bei einem Einfrieren des Kriegs entlang der jetzigen Frontlinie »kein vernünftiger Investor das Risiko einer Investition in diesen Risikogebieten eingehen« werde. Ein Vorenthalten der ukrainischen Ressourcen aber würde »Europa schwere wirtschaftliche Schäden zufügen«, weshalb dieses »den Wirtschaftskrieg gegen Russland erheblich ausweiten« müsse.

Das ist wohl mehr als durchdrehender Lobbyismus. Schon im September 2023 hatte der deutsche Staatssender Deutsche Welle in seinem russischsprachigen Programm getitelt: »Russland will Rohstoffe unter seine Kontrolle bringen, die der Westen für die Dekarbonisierung braucht«. Und das geht ja nun gar nicht, dass jemand Rohstoffe kontrolliert, auf die »wir« Anspruch erheben. Zumal der Lithiumprofessor Blum gleich noch einen Vorteil nannte: Wenn die Rohstoffvorkommen der Ukraine für den Westen nutzbar würden, könne die Ukraine mit dem Abbau »ihren Wiederaufbau finanzieren«, also der EU nicht mehr auf der Tasche liegen.

Zunächst einmal seien die Fakten sortiert: Die Ukraine besitzt innerhalb Europas vor Portugal die größten Lagerstätten an Lithium. Es sind insgesamt vier Regionen mit nachgewiesenen Vorkommen bekannt, davon steht eine – Kruta Balka im Bezirk Saporischschja – seit Kriegsbeginn unter russischer Kontrolle, das andere Vorkommen bei der Ortschaft Schewtschenko westlich von Donezk wird noch ukrainisch kontrolliert, liegt aber nach ukrainischen Kriegskarten von Anfang Februar in etwa 20 Kilometern Entfernung von der Front, und seine Eroberung durch russische Truppen ist nicht ausgeschlossen. Die anderen beiden Vorkommen liegen westlich des Dnipro rund um Kirowograd und in der Oblast Schitomir. Industriell ausgebeutet wird bisher aber keine dieser Lagerstätten.

Das schien sich 2021 gerade zu ändern. Da hatten nämlich zwei Unternehmen, das eine aus Australien, das andere aus China, bei der ukrainischen Regierung Abbaulizenzen für zwei der Vorkommen beantragt. Der aufgeregte Ton, in dem das Deutsche Lithiuminstitut in der Existenz dieser Lagerstätten gleich den zentralen Kriegsgrund aus russischer Sicht sieht, wird freilich etwa in den USA nicht geteilt. Dort kam der »National Intelligence Council« im Sommer 2023 zu der Einschätzung, die Kontrolle über die ukrainischen Rohstoffvorkommen sei allenfalls ein »Nebeneffekt« des russischen Angriffs. Allerdings sei die Ukraine für Russland auch wegen ihres erheblichen Reichtums an teilweise seltenen mineralischen Rohstoffen von Bedeutung.

Für andere allerdings auch. Die EU hatte schon 2011 mit der Ukraine ein Abkommen über die Zusammenarbeit in der Rohstoffwirtschaft unterzeichnet und im Laufe des vergangenen Jahrzehnts auf ukrainischem Boden 117 der 120 meistgenutzten Bodenschätze geortet, auf die sie im Interesse ihrer »strategischen Widerstandsfähigkeit« ein Auge geworfen hatte. 2021 haben die EU und die Ukraine eine »strategische Partnerschaft« im Rohstoffsektor abgeschlossen, die »die für die Verwirklichung des ökologischen und digitalen Wandels unerlässliche Versorgung beider Seiten mit kritischen Rohstoffen (…) diversifizieren und auf eine solidere, sicherere Grundlage (…) stellen« sollte. Mit anderen Worten: Die EU hatte schon Jahre vor dem »Euromaidan« vor, die Hand auf die ukrainischen Rohstoffe zu legen. Und dieses Ziel, so schrieb 2023 der in Fragen erneuerbarer Energieträger engagierte US-Thinktank »Tamarindo«, habe Putins Angriff der EU »definitiv vermasselt«.

Allerdings könnten ukrainische Rohstoffe kurzfristig ohnehin nicht viel zur »Energiewende« in Westeuropa beisteuern. Denn nach Berechnungen der prowestlichen ukrainischen Zeitschrift Dserkalo Tischnja vom Februar würde es vom ersten Spatenstich 15 bis 18 Jahre dauern und mehrere Milliarden US-Dollar kosten, bis die nachgewiesenen Vorhaben produktionsreif erschlossen sein könnten.
- https://www.jungewelt.de/artikel/471947.krieg-in-der-ukraine-ressourcenkrieg-ukraine.html

simona@pod.geraspora.de

Was wäre wenn Unternehmen nicht dem Profit sondern dem Allgemeinwohl verpflichtet wären?

Nehmen wir McDonalds und Coca-Cola, die haben seit Jahrzehnten die gleichen Produkte (Burger und Zuckerlimonade) und nur durch geschicktes Marketing bringen sie ihre Kundschaft dazu, diese Produkte zu kaufen. Nur die wenigsten werden nicht wissen, dass die Produkte nicht gesund sind. Jetzt stellt euch vor man würde die Menschen statt dessen für gesunde Produkte begeistern. Verrückte Idee ich weiß... 😁

#Kapitalismus #gesundheit #Ernährung #wirtschaft #politik #Menschheit #zukunft #problem #ethik #zucker #Fett #Übergewicht #profit #Werbung

simona@pod.geraspora.de

Im #Kapitalismus ist die wichtigste journalistische Frage natürlich wie die Streiks unsere #Wirtschaft gefährden 😱

Siehe: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/konjunktur/streik-kosten-bahn-konjunktur-bip-100.html

Wie groß ist der Schaden für die Gesamtwirtschaft?

Für mich als einfache Arbeiterbiene stellt sich eher die Frage inwieweit die ungleiche Verteilung unsere #Gesellschaft gefährdet? Die Reichen werden immer reicher. Gewinne werden privatisiert und Verluste auf die Allgemeinheit verteilt. Aber was weiß ich schon, arbeite ja nicht bei der #Tagesschau...


#Streik #Gehalt #presse #journalismus #politik #frechheit #problem #Solidarität #Umverteilung #gerechtigkeit

mikhailmuzakmen@pod.geraspora.de

#politik #bildung #schulsystem #kapitalismus #markt

Ist das Mathe oder kann das weg?

Bayerns Kultusministerium will Musik, Kunst und Werken an Grundschulen zusammenkürzen. Kinder sollen nur noch lernen, was der deutschen Wirtschaft nützt.

...Wir leben eben in Zeiten des kapitalistischen Realismus, in denen niemand mehr die Logik des Marktes infrage stellt. Gerade im Schulsystem erfährt man das Tag für Tag: Wer einmal miterlebt hat, wie Schülerinnen und Schüler der vierten Klasse in Bayern vor dem Übertrittszeugnis einem rigorosen Leistungs- und Self-Assessment-Regime unterworfen werden, kann am kapitalistischen Realismus wenig Zweifel haben. Genauso sprechen die Lehrpläne – insbesondere im Fach Deutsch – eine unverkennbar kapitalistisch-realistische Sprache.

Folgt man den Empfehlungen des bayerischen Kultusministeriums, soll es im Deutschunterricht in der Mittelschule zum Beispiel nicht um die Freude an Literatur gehen. Stattdessen soll beispielsweise gelernt werden, wie man anhand von Werbetexten Kaufentscheidungen treffen kann. Die Schule in Deutschland ist eine Schule des Marktes und für den Markt. Pädagogisches Konzept des Unterrichts und Ziel der Schulbildung ist es, die Schulkinder für den Wettbewerb bereitzumachen...

»Die Regierungen haben keine Geduld mehr für Fächer wie Kunst, die keinen Standortvorteil verschaffen.«

...Ungefähr 25 Prozent aller Kinder und Jugendlichen an deutschen Schulen leiden schon jetzt an psychischen Problemen. Zerknirscht von allgegenwärtigem Leistungsdruck, ständigen Prüfungssituationen und der frühen Selektion nach der vierten Klasse, brechen viele einfach zusammen. Diesen Kindern nimmt das bayerische Programm ab nächstem Schuljahr einen weiteren Rückzugsraum, in dem Leistungsdruck eventuell nicht im Vordergrund stand. Sie haben noch weniger Pausen, der allgemeine Wettbewerb und Druck werden erhöht. Für diejenigen unter ihnen, die bereits Probleme haben – seien es psychische oder soziale – wird Schule nur noch härter. Sie werden entsprechend noch mehr durchs Raster fallen und in vielen Fällen an Förder- oder Mittelschulen ohne Perspektive jenseits des Billiglohn-Arbeitsmarktes enden.

Statt sie zu unterstützen, unterwirft das Bildungsministerium Grundschulkinder einem noch härteren Wettbewerb. Und die, die damit nicht klarkommen, werden aussortiert. Diesen Kindern, die oft ohnehin schon an einem brutalisierten Gesellschaftssystem zu leiden haben, wird noch mehr Stress zugemutet, sie werden noch mehr exkludiert: von Bildungschancen, von Partizipation an Kunst, Musik, Kultur.

Diese Politik gründet auf einer Weltsicht, in der es zum einen nur um messbare Leistung im Wettbewerb geht. Zum anderen aber gehört zu dieser Weltsicht eine radikale Bestrafung von Schwäche, ja eine Ablehnung von allem, das nicht ins Raster der Marktlogik passt. Darum kann man auch so Unverwertbares wie Basteln in der Schule einfach wegkürzen...
- https://jacobin.de/artikel/bayern-kunst-musik-unterricht