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mikhailmuzakmen@pod.geraspora.de

#politik #theorie #praxis #inhalte #rinks #lechts #querfront

Nach dem das große Gezeter sich mal wieder etwas gelegt hat, ist es angesagt sich ernsthaft und inhaltlich mit Themen auseinanderzusetzen, um nicht immer wieder Gefahr zu laufen Denunziant:innen und Propagandist:innen auf den Leim zu gehen

Zum Begriff der Querfront

Die linke Bewegung ist in der größten Krise seit je. Bündnisse helfen jetzt nicht weiter. Weder mit Rechten noch mit der bürgerlichen Mitte.

Vielleicht schadet es nicht, über die erkennbar tagespolitisch motivierten Deformationen hinaus die Probleme der Querfront zu besprechen. Denn dass hier ein ernstes Problem für die Linke liegt, hätte man gewiss nicht mit denjenigen Linken zu verhandeln, die ihre bellizistische Agenda hinter bündnispolitischen Bedenken verbergen – innerhalb der linken Restvernunft, die die NATO kritisch zu sehen noch bereit ist, aber schon. Man könnte es sich leichtmachen und bellizistische Linke durch simplen Whataboutism aus der Bahn kegeln. Während die nämlich im bürgerlichen Pazifismus die Querfront erblicken, zeigen sie ihrerseits keine Skrupel, mit Bandera-Faschisten unter »Slawa Ukraini«-Rufen für das militärisch erzwungene Ende des Krieges zu demonstrieren. Allein, kurze Wege werden in der Regel lang, weil theoretische Probleme, die man am Anfang nicht klärt, im Verlauf der Handhabung komplizierter werden und irgendwann nicht mehr zu entheddern sind....

Sehr lesenswerter Artikel zur geschichtlichen Einordnung der sog. "Querfront" und dem richtigen Umgang mit darauf hinauslaufenden Vorwürfen und Avancen: https://www.jungewelt.de/artikel/446627.rinks-und-lechts-b%C3%BCndnis-aus-ohnmacht.html

Wer weiterlesen will:

"...Eine „Querfront“ fängt da an, wo man entweder die eigenen Inhalte preisgibt, um sich „in der Mitte“ mit dem Gegner zu treffen, oder wo man organisatorische Bündnisse mit den Rechten eingeht. Nichts davon muss man tun, um an einer Kundgebung für Frieden teilzunehmen und dem Ruf nach Brot, Frieden und Sozialismus Gehör zu verschaffen. Nur so, nicht durch den Gleichklang mit den bürgerlichen Diffamierern, kann man Menschen überzeugen. Alles andere ist schlichtweg ein Davonlaufen, das als moralische Reinheit vermarktet wird. Es ist Faulheit und da wo es sich gegen diejenigen richtet, die sich diese Arbeit nicht ersparen, ist es eine direkte Hilfeleistung für die Faschisten." https://lowerclassmag.com/2023/02/27/kundgebung-fuer-frieden-beschimpfen-weglaufen-oder-einmischen/

berndfm@pod.geraspora.de

"Es ist die Hygiene, die das liberale Anything goes auflöst und die Unterwerfung forciert."

» [...] Der Liberalismus hat nämlich ein Vakuum entstehen lassen, einen Ordnungsverlust erlitten und sich in eine Leere manövriert.
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Der Liberalismus ist eine blutleere Hülse. Wer ihm nur hartnäckig genug Sinne einimpft, erfährt kaum Gegenwehr.
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Houellebecq [...] spielt mit der Beliebigkeit und den stillen Sehnsüchten der liberalen Gesellschaft und der linken Öffentlichkeit.
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Es ist das Hygieneregime, das genau in die Richtung weist, die Houellebecq in jenem Buch darlegte. Wir erleben durch sie und mit ihr diese beschriene Unterwerfung.
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Dass man etwa nachdenkt, nach Angemessenheit fragt oder auch mal der Frage nachhängt, ob das geforderte Soll nicht die menschliche Kondition übersteigt und überfordert, erlebt man kaum. Ist die Hysterie rechtens? Die aufbrechende Gewalt ein gerechter Preis? Der Widerstand besteht ohnehin nur aus Scharmützeln. Die Sinnstiftung der neuen Zeit, scheint unantastbar. Die Unterwerfung final.
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endlich füllt sich die liberale Anything-Goes-Hülse mit Inhalten, mit neuen Werten und einer Ordnung, an der es uns doch einst so sehr mangelte. Die neuen Herren etablieren ein Glaubensgebäude. Wissenschaftlich fundiert, versteht sich. Dass Wissenschaft nicht Wahrheit ist [...] das liberale Justemilieu, diese über Jahrzehnte sinnentleerte Community und Bubble, kümmert eine solch wahre, aber halt so frevlerische Einschätzung kaum.

Die neue Ordnung spricht dem modernen Menschen freilich zu, denn sie verspricht ein Aufgehen im Alleinsam, erlaubt gemeinsam einsam zu sein. [...] Ein Zustand, gegen den sich ganz sicher kein Widerstand formieren wird – viel mehr ist das ja das Konzept des modernen Digitalliberalismus. In dem kommen Subjekte als Entrepreneure vor, als Manager ihrer selbst, sie treten als Aufmerksamkeitsökonomen auf, die in einer Community wirken, aber auf sich alleine gestellt bleiben. [...] Dein Account ist deine Welt – du musst sie mit keinem teilen, sei du selbst, unterm Strich bist du es, der zählt. Nun kann man mit Abstand zusammenstehen – selten war Solidarität so zeitgemäß. [...] «

Roberto J. De Lapuente :: neulandrebellen :: 25.08.2020 :: Unterwerfung – anders als gedacht :: https://www.neulandrebellen.de/2020/08/unterwerfung-anders-als-gedacht/

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