#gegenwehr

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"Es ist die Hygiene, die das liberale Anything goes auflöst und die Unterwerfung forciert."

» [...] Der Liberalismus hat nämlich ein Vakuum entstehen lassen, einen Ordnungsverlust erlitten und sich in eine Leere manövriert.
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Der Liberalismus ist eine blutleere Hülse. Wer ihm nur hartnäckig genug Sinne einimpft, erfährt kaum Gegenwehr.
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Houellebecq [...] spielt mit der Beliebigkeit und den stillen Sehnsüchten der liberalen Gesellschaft und der linken Öffentlichkeit.
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Es ist das Hygieneregime, das genau in die Richtung weist, die Houellebecq in jenem Buch darlegte. Wir erleben durch sie und mit ihr diese beschriene Unterwerfung.
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Dass man etwa nachdenkt, nach Angemessenheit fragt oder auch mal der Frage nachhängt, ob das geforderte Soll nicht die menschliche Kondition übersteigt und überfordert, erlebt man kaum. Ist die Hysterie rechtens? Die aufbrechende Gewalt ein gerechter Preis? Der Widerstand besteht ohnehin nur aus Scharmützeln. Die Sinnstiftung der neuen Zeit, scheint unantastbar. Die Unterwerfung final.
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endlich füllt sich die liberale Anything-Goes-Hülse mit Inhalten, mit neuen Werten und einer Ordnung, an der es uns doch einst so sehr mangelte. Die neuen Herren etablieren ein Glaubensgebäude. Wissenschaftlich fundiert, versteht sich. Dass Wissenschaft nicht Wahrheit ist [...] das liberale Justemilieu, diese über Jahrzehnte sinnentleerte Community und Bubble, kümmert eine solch wahre, aber halt so frevlerische Einschätzung kaum.

Die neue Ordnung spricht dem modernen Menschen freilich zu, denn sie verspricht ein Aufgehen im Alleinsam, erlaubt gemeinsam einsam zu sein. [...] Ein Zustand, gegen den sich ganz sicher kein Widerstand formieren wird – viel mehr ist das ja das Konzept des modernen Digitalliberalismus. In dem kommen Subjekte als Entrepreneure vor, als Manager ihrer selbst, sie treten als Aufmerksamkeitsökonomen auf, die in einer Community wirken, aber auf sich alleine gestellt bleiben. [...] Dein Account ist deine Welt – du musst sie mit keinem teilen, sei du selbst, unterm Strich bist du es, der zählt. Nun kann man mit Abstand zusammenstehen – selten war Solidarität so zeitgemäß. [...] «

Roberto J. De Lapuente :: neulandrebellen :: 25.08.2020 :: Unterwerfung – anders als gedacht :: https://www.neulandrebellen.de/2020/08/unterwerfung-anders-als-gedacht/

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mikhailmuzakmen@pod.geraspora.de

#politik #arbeit #lieferdienste #ausbeutung #gorillas #gegenwehr #streik #repression

Gorillas: Kuriere im Fokus der Polizei.

Während sich der Kündigungsskandal beim Lieferdienst Gorillas ausweitet, beobachtet das LKA jetzt die Proteste

“…Indes haben sich mehrere gefeuerte Lieferkuriere gefunden, die auch juristisch gegen die Kündigungen vorgehen werden. Für Duygu Kaya, eine der betroffenen Fahrerinnen, geht dieser Kampf weit über Gorillas hinaus: »Auch wenn wir fünf Jahre kämpfen und bis zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte ziehen müssen. Jetzt geht es nicht nur um pünktliche Lohnzahlungen und grundlegenden Arbeitsschutz. Wir kämpfen gegen das postfaschistische Streikrecht in Deutschland«, erklärt sie im Gespräch mit jW. (…) Die erste öffentliche Aktion gegen die Entlassungen fand vergangenen Mittwoch vor dem Berliner Firmensitz von Gorillas in der Schönhauser Allee statt. Und die weckte nicht nur die Aufmerksamkeit von Faschisten wie dem Fotografen und ehemaligen NPD-Kandidaten Stefan Böhlke. Die Proteste wurden auch von zwei in Zivil gekleideten Beamten observiert. Einer der beiden Zivilenbeamten ist häufig auf antifaschistischen Demonstrationen und Protesten gegen Zwangsräumungsversuche zu sehen. Eine Antifaaktivistin erklärte gegenüber jW, dass die Polizisten »szenekundige Beamte« des Mobilen Einsatzkommandos (MEK) des Landeskriminalamts (LKA) seien. (…) Auf Nachfrage der jW bestätigte Polizeisprecher Michael Gassen, dass vergangenen Mittwoch »szenekundige Beamte des Landeskriminalamtes« bei der Protestaktion im Einsatz waren. Er stellt den Einsatz in den Kontext mit den am selben Tag durchgeführten »Durchsuchungsmaßnahmen im amtlich bekannten Objekt der linksextremistischen Szene in der Rigaer Straße 94«. Daraufhin hätte es linke Aufrufe zur Unterstützung der Gorillas-Beschäftigten gegeben, und die LKA-Beamten hätten »ein Erscheinen linksextremistischer Personen verifizieren« wollen. Dies war aber nicht das erste Mal, dass die streikenden Gorillas-Fahrer Ziel von Observierungsmaßnahmen wurden. Bereits am ersten Streiktag in diesem Sommer, am 9. Juni, observierten verdeckte Ermittler den Protest am Lager »Checkpoint Charlie«. (…) Vergangenen Mittwoch beobachteten die MEK-Beamten jedoch nicht nur die Proteste gegen die Massenentlassungen bei Gorillas: Einer der »szenekundigen Beamten« gegen links führte am Rande der Kundgebung ein ausführliches Gespräch mit dem ehemaligen NPD-Kandidaten Böhlke.”
- Artikel von Simon Zamora Martin in der jungen Welt vom 12.10.2021 https://www.jungewelt.de/artikel/412298.linksextreme-szene-kuriere-im-fokus-der-polizei.html

Lieferdienste außer Rand und Band: Eine Affenschande

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#politik #krieg #türkei #kurdistan #kriegsverbrechen #gaskrieg #gegenwehr #solidarität

Türkische Aggression: Guerilla braucht Gasmasken

Vorwurf von Einsatz verbotener chemischer Kampfstoffe durch türkische Armee im Nordirak (Von Nick Brauns)

Bei Angriffen auf die kurdische Guerilla in der Autonomen Region Kurdistan im Norden des Irak setzt die türkische Armee völkerrechtlich geächtete chemische Kampfstoffe ein. Diesen Vorwurf erheben die Volksverteidigungskräfte (HPG) der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK). Zuletzt seien am 5. Oktober fünf Guerillakämpferinnen und -kämpfer bei einem Chemiewaffenangriff auf das Werxele-Bergmassiv ums Leben gekommen, teilten die HPG am Dienstag mit.

Seit rund einem halben Jahr läuft eine türkische Militäroffensive gegen PKK-Stellungen im grenznahen Bergland. Seit Juni konzentrieren sich die Angriffe auf das Werxele-Gebirge in der Region Avasin, das als Tor zu den dahinter liegenden Rückzugsgebieten der Guerilla dient. In jahrelanger Arbeit hat die Guerilla das an sich schon schwer zu durchdringende Gebirge mit Verteidigungstunneln zur Festung ausgebaut. Beim Versuch, in die Tunnel und Höhlen einzudringen, setzten die türkischen Soldaten teilweise mehrfach am Tag Chemiewaffen ein, meldete die HPG.

Am Dienstag strahlte der Sender Medya Haber TV ein bereits im August von der HPG aufgenommenes Video aus, das Guerillakämpfer mit Gasmasken in einem mit dichtem grünem Rauch gefüllten Tunnel zeigt. Dabei soll es sich um einen bislang nicht identifizierten chemischen Kampfstoff handeln. Die Farbe deutet aber auf Chlorgas hin. Der in der Region Kurdistan lebende Journalist Kawa Tolhildan berichtete vergangene Woche gegenüber der kurdischen Nachrichtenagentur ANF von einer jüngst zum Einsatz gekommenen Chemiewaffe, deren Wirkung deutlich stärker als bei den zuvor von der türkischen Armee eingesetzten Gasen sei. Die Explosionswirkung werde von Guerillakämpfern »wie eine Art Erdbeben beschrieben«. Das extrem übelriechende Gas lasse bei Kontakt die Haut rot werden und zersetze den menschlichen Körper langsam. Dieser Beschreibung nach könnte es sich um Senfgas handeln, wie es erstmals im Ersten Weltkrieg von der Reichswehr eingesetzt wurde.

Im vergangenen Monat seien rund 550 Bewohner des Ortes Kani Masi in der Provinz Dohuk mit gesundheitlichen Problemen und Symptomen im Krankenhaus behandelt worden, die auf eine Verletzung durch Gas hindeuten, meldete die Nachrichtenagentur Mezopotamya zu Wochenbeginn. Die Umgebung des Dorfes war zuvor mehrfach von der türkischen Armee bombardiert worden.

Die Türkei ist Unterzeichnerin der Chemiewaffenkonvention, die Entwicklung, Herstellung, Besitz, Weitergabe und Einsatz chemischer Waffen verbietet. Doch die Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) blieb bislang untätig. Dies war auch schon der Fall, als türkische Truppen im Oktober 2019 nach Nordsyrien einmarschierten und nach Angaben der dortigen Autonomieverwaltung und örtlicher Ärzte in der Grenzstadt Ras Al-Ain Napalm und weißen Phosphor einsetzten. Kurz vor ihrem Einmarsch hatte Ankara der OPCW 30.000 Euro gespendet, die offenbar als Schweigegeld ausreichten. »All die Institutionen und Staaten, die den Einsatz von Chemiewaffen durch ihre Feinde gerne zur Rechtfertigung von Angriffen auf diese nutzen, schweigen, wenn solche Waffen von ihren Verbündeten, in diesem Fall der Türkei, eingesetzt werden«, beklagt der in Brüssel ansässige Kurdische Nationalkongress (KNK).

Praktische Hilfe will derweil die Rote Hilfe Schweiz leisten. Die Solidaritätsorganisation ruft zu Spenden für ihre Kampagne »Gasmasken für die Guerilla« auf. In den vergangenen zwei Jahren konnten dank der in Europa gesammelten Gelder bereits über 700 Gasmasken und viele Filter an die Guerilla in den kurdischen Bergen übergeben werden.

mikhailmuzakmen@pod.geraspora.de

#politik #krieg #türkei #kurdistan #kriegsverbrechen #gaskrieg #gegenwehr #solidarität

Gasmasken für die Guerilla

Die Guerilla in den kurdischen Bergen befindet sich seit 2015 wieder in einem Krieg gegen die türkische Armee. Dies als Reaktion auf den von der Türkei abgebrochenen Friedensprozess. Bei diesem Krieg setzt die Türkei Giftgas ein. Um sich dagegen bestmöglich zu schützen und kampffähig zu bleiben, wollen wir die PKK und die mit ihr verbündeten revolutionären Guerillas mit Gasmasken unterstützen!

Ein wichtiger Stützpunkt der revolutionären Befreiungsbewegung sind dabei die Berge des Medya Verteidigungsgebietes im Nordirak. Die Guerilla ist hier mit ihrer jahrzehntelangen Erfahrung weit überlegen. Der türkische Staat setzt deshalb auf Angriffe aus der Luft, bei denen unter anderem auch Giftgas eingesetzt wird. Bei den Bombardierungen kommen neben tonnenweise TNT auch chemische Stoffe zum Einsatz. Wie Verantwortliche der HPG, der Guerilla-Einheit der PKK berichten, werden regelmässig Bomben abgeworfen, die eine tödliche Gaswolke mit sich bringen. Das Giftgas wird eingesetzt, um auch Bunker und Höhlen der Guerilla zu treffen, welche mit den herkömmlichen Bombardements nicht getroffen werden können. Die HPG ist alarmiert und ruft zur sofortigen Unterstützung auf. Darum sagen wir: Die Guerilla braucht Gasmasken!

Nachdem die PKK zusammen mit vielen weiteren Revolutionären einen grossen Anteil am Sieg gegen den Islamischen Staat hatten und dafür international bejubelt wurden, bleibt ein grosser Teil der Weltöffentlichkeit bei den jüngsten Angriffen auf die Guerillas still. Dies wollen wir ändern! Gasmasken können gekauft oder aus privaten Beständen gespendet werden. Damit die Guerilla bestmöglich unterstützt werden kann, rufen wir zum Spenden auf untenstehendes Konto auf. Mit den eingenommenen Spenden werden wir Gasmasken kaufen und die Logistik organisieren. Wir dürfen uns aber nicht damit begnügen, unsere Solidarität mit materieller Unterstützung auszudrücken. Internationale Solidarität heisst immer auch: Selber kämpfen!

Die Schweiz unterhält enge politische und wirtschaftliche Beziehungen zum AKP-Regime. Und als kapitalistisches Kernland ist die Schweiz – ebenso wie Deutschland oder die USA – an der globalen Ausbeutung und Unterdrückung beteiligt. Die Schweiz exportiert nach wie vor Waffen und Munition in die Türkei. Die Verteidigung der revolutionären Perspektive dort heisst, auch die revolutionären Kräfte hier zu stärken. Und umgekehrt: Um unsere Kämpfe zu stärken, müssen wir die Revolution in Kurdistan verteidigen!

  • Spendenkonto: BE 58 3101 1646 7279 Verwendungszweck „Gasmasken“