#interoperabilität

caos@anonsys.net

🤖 Interview von #SvenjaBergt in der #taz 🐾 mit Meredith Whittaker (Expertin für Künstliche Intelligenz und wechselte von Google zur Signal Foundation) über #Facebook #KI #Google #Überwachung #Privatsphäre #Signal #Firefox #Mozilla #Interoperabilität #Messenger #Überwachungskapitalismus

https://taz.de/KI-Expertin-ueber-Daten-und-Macht/!5877826/

"Es sind nur einige wenige Konzerne, in deren Händen sich KI-Anwendungen befinden. Nur diese wenigen Konzerne haben die finanziellen und personellen Ressourcen, um die großen Modelle zu bauen, die es für KI braucht. Wir haben also eine immense Marktkonzentration. Und das, was sie programmieren, bildet ein Machtzentrum, das sich über unsere sozialen und politischen Institutionen stellt."
- Wie meinen Sie das?
Für die Konzerne dient die KI dazu, das Überwachungs-Geschäftsmodell zu vermarkten. Und so Marktmacht und Profite weiter zu steigern. Man kann auch historisch gut erkennen, dass große Konzerne wie Google oder Facebook genau in dem Moment eingestiegen sind, in dem sie erkannt haben, dass KI eine großartige Möglichkeit ist, ihre Überwachungsdaten zu nutzen und noch profitabler zu vermarkten. Diese Akkumulation von Daten gibt den Unternehmen eine einzigartige Macht, die jenseits dessen ist, was wir bislang von staatlichen Institutionen kannten.
(...)
- Wie kommen wir aus der Situation von Überwachung und Machtkonzentration wieder raus?
Ich wünschte, ich hätte eine gute Antwort auf diese Frage. Ich habe keine Lösung für eine regulatorische Struktur oder eine technische Idee, wie sich dieser Knoten aus wahnsinnig komplexen Problemen auflösen lässt. (...)
Ich finde es wichtig, dass Nut­ze­r:in­nen eine Wahl haben. Denn wie wollen wir ein Unternehmen wie Facebook in seiner jetzigen Form ernsthaft regulieren? Nehmen wir ihnen die Daten weg, bricht das Geschäftsmodell zusammen. Wie ein Facebook ohne Überwachung funktionieren kann, hat noch niemand beantwortet."

Weitere Artikel zum #SchwerpunktFacebook 👎 : https://taz.de/Schwerpunkt-Facebook/!t5009279//

@taz @taz
@caos
ki-expertin über daten und macht: „die branche ist eine monokultur“

aktionfsa@diasp.eu

Kleine Messengerdienste wollen auch keine Interoperabilität

Das zweischneidige Schwert

Vor eineinhalb Jahren hatten wir uns noch über das "Gesetz über digitale Märkte" (DMA) der EU gefreut, denn es soll die Macht der Internetgiganten, der Big5, einschränken. Auch die Vorschrift, dass die großen Messenger sich für andere öffnen sollen, haben wir begrüßt.

Das bedeutet, dass z.B. ein Nutzer von Signal eine Nachricht an einen Facebook oder WhatsApp Nutzer schicken kann und umgekehrt. Sehr erstaunt waren wir, als bei unserer Smart City Diskussion in diesem Winter ein Teilnehmer darauf beharrte, dass er nicht möchte, dass sich sein Messenger den Großen öffnet. Sein Argument war, dass seine sichere geschlossene Umgebung dadurch unsicher wird.

Und diese Befürchtung haben nun auch die Betreiber sicherer Messenger geäußert. Netzpolitik.org zitiert Messenger wie Threema oder Signal, die gar keine Interoperabilität wollen, weil sie die Sicherheit der Kommunikation ihrer Messenger in Gefahr sehen. Die gemeinnützige Signal Stiftung weist in einer Pressemitteilung die geplante Interoperabilität mit kommerziellen Messengern als Gefahr für die eigenen Datenschutz-Standards zurück:

Das Ziel von Signal ist es, private und sichere Kommunikation für alle und jeden bereitzustellen. Die Zusammenarbeit mit iMessage und WhatsApp würde letztendlich die Privatsphäre von Signal und seinen Benutzern verschlechtern. Andere Apps, die nicht die gleichen Datenschutzstandards wie Signal haben, hätten Zugriff auf große Mengen von Benutzerdaten. Diese Daten könnten dann auf eine Weise verwendet oder verkauft werden, die nicht mit der Mission und den Werten von Signal übereinstimmt.

Auch Threema-Chef Martin Blatter hatte die Ablehnung von Interoperabilität gegenüber netzpolitik.org vor allem mit Sicherheitsbedenken begründet. Die sicheren Messenger bieten alle eine durchgängige Ende-zu-Ende-Verschlüsselung an, die bei der Interoperabilität bei jetziger Technik zerstört werden würde, weil die Nachrichten beim Übergang zu einem anderen Messenger entschlüsselt werden müssten.

Es wären also drei schwerwiegende Einwände durch neue Technik zu lösen - das wird so schnell nicht klappen.

  • Die Ende-zu-Ende Verschlüsselung müsste für alle Messenger standardisiert werden.
  • Es müssten übergreifend Warnhinweise standardisiert werden, die anzeigen, dass eine Nachricht den eigenen Bereich verlässt.
  • Nutzerdaten, Klarnamen, wie auch Pseudonyme, müssen vor Weitergabe an Dritte geschützt werden - praktisch unmöglich.

Einfacher wäre es gewesen, wenn die Big5 ihr Ansehen durch den Handel mit unseren Daten nicht so verspielt hätten. Dann hätten sie allerdings auch keine jährlichen Gewinne über Hunderte von Milliarden Dollar gehabt und wären nicht die Big5 geworden ...

Mehr dazu bei https://netzpolitik.org/2022/digital-markets-act-sichere-messenger-threema-und-signal-sind-gegen-interoperabilitaet/

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