#überwachungskapitalismus

caos@anonsys.net

🧐 "Studie von Verbraucherorganisation: Facebook-Nutzer als Ware - Fast 200.000 Firmen [u.a. Amazon, Etsy, Paypal] geben einer Studie zufolge persönliche Nutzerdaten an Facebook weiter. Die Betroffenen können das nur auf Umwegen herausfinden" (taz)

https://taz.de/Studie-von-Verbraucherorganisation/!5986662/

"Das Online-Netzwerk Facebook sammelt pro Nut­ze­r:in persönliche Daten von mehreren tausend Unternehmen. Das ist das Ergebnis einer Studie der US-Verbraucherorganisation Consumer Reports.

Die Organisation hat dafür die Daten von 709 Facebook-Nutzer:innen ausgewertet, die diese für diesen Zweck gespendet haben. Grundlage dafür war, dass Nut­ze­r:in­nen sich die personenbezogenen Daten, die jeweils von ihnen bei Facebook gespeichert sind, bei der Plattform herunterladen können. Untersucht wurden dabei die Daten der vergangenen drei Jahre.

Im Durchschnitt wurden die Daten je­de:r Stu­di­en­teil­neh­me­r:in demzufolge von 2.230 Unternehmen an Facebook gesendet. Insgesamt wurden in der Studie knapp 200.000 Unternehmen gefunden, die persönliche Daten ihrer Nut­ze­nden an Facebook weitergeben. Spitzenreiter war ein Fall, bei dem zu einem Nutzer Daten von rund 48.000 Firmen gefunden wurden. Die Stu­di­en­au­to­r:in­nen vermuten, dass es sich hier um eine Person handeln muss, die für die Werbebranche besonders interessant ist.

Da die Nut­ze­r:in­nen mit ihrem #Datenspenden freiwillig einem Aufruf folgten, ist das Ergebnis nicht repräsentativ – im Durchschnitt aller Nutzenden kann die Zahl höher oder niedriger liegen. Dennoch weist sie zumindest auf die Größenordnung hin, in der Facebook Daten sammelt.

Consumer Reports zufolge ist diese Art des Trackings, also der digitalen Nachverfolgung, für die Nut­ze­r:in­nen in der Regel unsichtbar. Der Facebook-Mutterkonzern Meta setzt daneben auch Tracking ein, das die Nut­ze­r:in­nen – gegebenenfalls mit ein paar technischen Kenntnissen – erkennen und verhindern können. Zum Beispiel, wenn Inhalte von #Facebook bei anderen Webseiten eingebunden sind.

Meta sieht Firmen in der Pflicht

Nut­ze­r:in­nen können selbst die Informationen über die eigenen gespeicherte Daten herunterladen. Zu finden ist die Funktion im Bereich „Einstellungen“ – eine Anleitung von Facebook findet sich hier.

Dabei könnte aber einer der Kritikpunkte der #Verbraucherschutzorganisation zum Tragen kommen: Denn die Firmennamen, die in der Studie gefunden wurden, sind nicht unbedingt solche, die Nut­ze­r:in­nen üblicherweise kennen dürften. Sondern kleine, außerhalb der Branche unbekannte #Datenhändler. Darüber hinaus hätten sich jedoch auch bekannte Unternehmen gefunden: unter anderem Amazon, Etsy, Paypal und in den USA große Einzelhändler wie Walmart und Macy’s.

Ein Meta-Sprecher verwies auf Anfrage darauf, dass laut den Nutzungsbedingungen die zuliefernden Firmen dafür verantwortlich seien, die Erlaubnis zu der entsprechenden #Datenverarbeitung und -weitergabe einzuholen. Meta selbst biete „eine Reihe von Transparenz-Tools an“, mit Hilfe derer die Nut­ze­r:in­nen dabei unterstützt werden sollten, die Datenverarbeitung zu verstehen."

#Datenschutz #Tracking #Plattformökonomie #Überwachungskapitalismus
@taz #taz @taz @taz (inoffiziell)
@Datenschutz - Privacy - Digitale Selbstverteidigung

aktionfsa@diasp.eu

28.05.2023 Aneignung von allem durch Wenige

Menschliche Erfahrung wird als herrenloser Rohstoff privatisiert

Mit der Vorstellung von einem demokratischen und für alle nützlichen Internet sind wir Ende der 80-iger Jahre gestartet und sind nun bei einem von (mindestens) 5 großen Konzernen beherrschten Netz angelangt. Diese Big5 oder auch GAFAM (Google, Amazon, Facebook, Apple, Microsoft) Genannten ziehen von Milliarden Menschen die Daten ab und nutzen sie für ihre privaten geschäftlichen Zwecke - und geben sie außerdem auch bereitwillig zur Kontrolle und Unterdrückung an staatliche Stellen weiter.

Der freiheitliche, demokratische Ausgangspunkt für das Internet waren 1994  eigentlich die "Magna Charta for the Knowledge Age" und die "Declaration of the Independence of Cyberspace", die John Perry Barlow, einer der Gründer der Electronic Frontier Foundation, 1996 vorstellte:

"Regierungen der Industriellen Welt, ihr müden Riesen aus Fleisch und Stahl, ich komme aus dem Cyberspace, dem neuen Zuhause des Geistes. Als Vertreter der Zukunft bitte ich euch aus der Vergangenheit, uns in Ruhe zu lassen. Ihr seid nicht willkommen unter uns. Ihr habt keine Souveränität, wo wir uns versammeln. (…) Wir erschaffen eine Welt, die alle betreten können ohne Bevorzugung oder Vorurteil bezüglich Rasse, Wohlstand, militärischer Macht und Herkunft. (…) Wir erschaffen eine Welt, in der jeder Einzelne an jedem Ort seine oder ihre Überzeugungen ausdrücken darf, wie individuell sie auch sind, ohne Angst davor, im Schweigen der Konformität aufgehen zu müssen."

Die leider erfolgreiche Gegenbewegung hat von diesen Vorstellungen und Forderungen fast nichts übrig gelassen. Auch wenn es weiterhin erlaubt und in Grenzen sogar gewünscht ist, dass wir uns "im Netz" äußern, so kommen diese und alle anderen Daten nur Wenigen zum Nutzen. Die Sammlung, Auswertung und die Zusammenführung unserer Daten sind sogar unmittelbar mit der Gründung der neuen digitalen Kommunikationsunternehmen, den Big5, verbunden. Der Artikel von Andrea Komlosy beschäftigt sich mit dem Buch "Zeitenwende: Corona, Big Data und die kybernetische Zeitenwende" und beschreibt.

  • Alles sind Daten: Dienstleistung durch Behörden, Versicherungen, Bestellungen, Banktransaktionen, Gesundheitseinrichtungen, Gerichts- und Notariatsangelegenheiten, aber auch jede (digital begleitete) Freizeitbeschäftigung (Surfen, Mailen, Spiele, Wandern, Treffen).
  • Zwangsdigitalisierung: Zum Zwang wird die Datenablieferung dann, wenn alternative Formen einer Transaktion nicht mehr erlaubt sind. (ePerso, Bankgeschäfte, Patientenakte, Car Sharing, ...)
  • Wachstumzwang: Das Geschäftsfeld Kommunikation und Information erfordert immer mehr User, immer mehr Daten, immer mehr Transaktionen, immer größere Aufgabenstellungen (3G, 4G, 5G, Planung von 6G). Verhaltensdaten: sind in Daten kondensierte Erfahrung der Menschheit
  • +Sozialkreditsysteme*: Belohnung und Bestrafung an Stelle der bisher üblichen totalitären Systeme des Überwachungskapitalismus

Dies ist nicht einfach so passiert

Diese 180°-Wendung von der "Magna Charta for the Knowledge Age" oder der "Declaration of the Independence of Cyberspace" zu unserer heutigen Welt ist nicht einfach so aus einem Mißgeschickt heraus passiert. Es war eine Folge des Wirtschaftssystems - auch Kapitalismus genannt - denn nicht "jeder Einzelne an jedem Ort" hatte die gleiche Macht, sich die Daten anzeignen oder seine Daten zu verbreiten. Das machen die von Google selbst aufgestellten (sechs) Deklarationen sehr deutlich. Die beiden ersten lauten in der Formulierung von Shoshana Zuboff (2018)

  1. Wir beanspruchen menschliche Erfahrung als herrenlosen Rohstoff. Auf Basis dieses Anspruchs können wir Rechte, Interessen, Kenntnisnahmen und Verständnis der Betroffenen ignorieren.
  2. Auf der Basis unseres Anspruchs bestehen wir auf das Recht, die Erfahrung des Einzelnen in Verhaltensdaten umzuwandeln.

Solche Formulierungen erinnern statt an die schöne Theorie des Kapitalismus als konkurrierende Marktwirtschaft eher an die "Gesetze" oder die Gesetzlosigkeit von Freibeutern und Piraten.

Mehr dazu bei https://www.manova.news/artikel/der-neue-mensch-3
und siehe auch „Schöne neue Welt 2030“ https://www.manova.news/artikel/der-neue-mensch-2
Kategorie[21]: Unsere Themen in der Presse Short-Link dieser Seite: a-fsa.de/d/3uh
Link zu dieser Seite: https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/8411-20230528-aneignung-von-allem-durch-wenige.htm
Link im Tor-Netzwerk: http://a6pdp5vmmw4zm5tifrc3qo2pyz7mvnk4zzimpesnckvzinubzmioddad.onion/de/articles/8411-20230528-aneignung-von-allem-durch-wenige.html
Tags: #Internet #Wirtschaft #Macht #Big5 #GAFAM #MenschlicheErfahrung #Daten #Profit #MagnaCharta #KnowledgeAge #IndependenceofCyberspace #Zwangsdigitalisierung #Wachstumzwang #Sozialkreditsysteme #Überwachungskapitalismus #Piraten #Aneignung #Verhaltensänderung #Gleichheit #Menschenrechte

caos@anonsys.net

🤖 Interview von #SvenjaBergt in der #taz 🐾 mit Meredith Whittaker (Expertin für Künstliche Intelligenz und wechselte von Google zur Signal Foundation) über #Facebook #KI #Google #Überwachung #Privatsphäre #Signal #Firefox #Mozilla #Interoperabilität #Messenger #Überwachungskapitalismus

https://taz.de/KI-Expertin-ueber-Daten-und-Macht/!5877826/

"Es sind nur einige wenige Konzerne, in deren Händen sich KI-Anwendungen befinden. Nur diese wenigen Konzerne haben die finanziellen und personellen Ressourcen, um die großen Modelle zu bauen, die es für KI braucht. Wir haben also eine immense Marktkonzentration. Und das, was sie programmieren, bildet ein Machtzentrum, das sich über unsere sozialen und politischen Institutionen stellt."
- Wie meinen Sie das?
Für die Konzerne dient die KI dazu, das Überwachungs-Geschäftsmodell zu vermarkten. Und so Marktmacht und Profite weiter zu steigern. Man kann auch historisch gut erkennen, dass große Konzerne wie Google oder Facebook genau in dem Moment eingestiegen sind, in dem sie erkannt haben, dass KI eine großartige Möglichkeit ist, ihre Überwachungsdaten zu nutzen und noch profitabler zu vermarkten. Diese Akkumulation von Daten gibt den Unternehmen eine einzigartige Macht, die jenseits dessen ist, was wir bislang von staatlichen Institutionen kannten.
(...)
- Wie kommen wir aus der Situation von Überwachung und Machtkonzentration wieder raus?
Ich wünschte, ich hätte eine gute Antwort auf diese Frage. Ich habe keine Lösung für eine regulatorische Struktur oder eine technische Idee, wie sich dieser Knoten aus wahnsinnig komplexen Problemen auflösen lässt. (...)
Ich finde es wichtig, dass Nut­ze­r:in­nen eine Wahl haben. Denn wie wollen wir ein Unternehmen wie Facebook in seiner jetzigen Form ernsthaft regulieren? Nehmen wir ihnen die Daten weg, bricht das Geschäftsmodell zusammen. Wie ein Facebook ohne Überwachung funktionieren kann, hat noch niemand beantwortet."

Weitere Artikel zum #SchwerpunktFacebook 👎 : https://taz.de/Schwerpunkt-Facebook/!t5009279//

@taz @taz
@caos
ki-expertin über daten und macht: „die branche ist eine monokultur“

caos@anonsys.net

Interview in der #taz @taz @taz mit MdEP Patrick Breyer @Patrick Breyer über #DSA#DigitalServiceAct #Überwachungskapitalismus #Tracking #Orban #Facebook #Google
https://taz.de/Die-Ursache-fuer-die-Verbreitung-von-Hass-sind-Konzernalgorithmen/!5864206/

„Das Geschäftsmodell der Werbeplattformen beruht nicht nur darauf, möglichst viel Werbung anzuzeigen, sondern auch darauf, möglichst viel Werbung zu verkaufen. Und das wird gemacht, indem man den Anzeigenkunden über die Nutzer dieser Werbeplattform unheimlich viele Informationen und Datenpunkte liefert, über die Interessengebiete, über die Vorlieben, über die Schwächen der einzelnen Nutzer, über ihre Persönlichkeit. Das geht bis hin zur Gesundheit und zu sexuellen Präferenzen. Schwangerschaften kann man zum Beispiel auch ableiten aus solchen Daten. Das Geschäftsmodell des Überwachungskapitalismus beruht darauf, dass man quasi den Nutzer total überwacht und das zu Geld macht. Daran wird sich im Kern nichts ändern.“
@caos
„die ursache für die verbreitung von hass sind konzernalgorithmen“

teamreality@diasp.de

Leider völlig untergegangener Text des linken Menschenrechtlers Rolf Gössner gegen den übergriffigen Corona-Staat.

"Ein Warnhinweis für die Zukunft: Der Ausnahmezustand im modernen Präventionsstaat, wie er sich hierzulande schon seit Längerem entwickelt hat, tendiert dazu, auch nach erfolgter Krisenbewältigung zum rechtlichen Normalzustand zu mutieren. Dies kann zu einer gefährlichen Beschleunigung des längst eingeschlagenen Kurses in Richtung eines Sicherheits-, Kontroll- und Überwachungsstaats führen – eines präventiv-autoritären Sicherheitsstaates, der mit der in Corona-Zeiten beschleunigten Digitalisierung von Staat, Gesellschaft und Wirtschaft noch zusätzlich befördert wird."

#Hygienestaat #Grundrechte #Freiheitsrechte #Corona #Überwachungskapitalismus #Präventionsstaat

https://hessen.rosalux.de/news/id/43958/dokumentation-grundrechte-und-demokratie-in-zeiten-von-corona?%20/

wao138@diaspora.freifunk-naila.net

Hallo Welt! :-) Ich bin #neuhier. Männlich ü40 und meine Interessen sind #Trance (die Musik), auf die #Zukunft unseres Landes und der #Welt positiv einzuwirken. Im #Betriebsrat setze ich mich für die Belange der Beschäftigen ein und seit der Lektüre von "Permanent Record" stehen #Datenschutz #IT-Sicherheit und der "Kampf" gegen den #Überwachungskapitalismus oben auf meiner Agenda. Ansonsten interessiert mich #Fussball, #Lifehacks und #konstruktiverJournalismus. In diesem Sinne auf eine gute gemeinsame Zeit. LG

ag_europa@pirati.ca

https://twitter.com/echo_pbreyer/status/1470748407841136644

#Überwachungskapitalismus #DigitalServicesAct #DSA

hayjay@joindiaspora.com

COVID-Tests: Google-Schwester Verily ignoriert Lebensrealität Armer | heise online

https://www.heise.de/meinung/COVID-Tests-Google-Schwester-Verily-ignoriert-Lebensrealitaet-Armer-4941959.html

COVID-19-Tests nur mit Gmail-Konto und Smartphone, und nur, wenn man Gesundheitsdaten preisgibt und deren Weitergabe an unbekannte Dritte abnickt – so hat die Alphabet-Tochter Verily staatlich finanzierte Coronavirus-Tests in Kalifornien aufgesetzt. Dabei sollte das 55 Millionen US-Dollar teure Projekt gerade Armen und anderweitig Unterversorgten zu COVID-Tests verhelfen. Weil dieses Ziel so nicht erreicht wird, stellen zwei Countys die Zusammenarbeit mit Verily ein.

Falls nochmal einer Fragt,

  1. warum "diversity" wichtig ist und
  2. warum wir unser Leben nicht allein den großen Techfirmen anvertrauen sollten

#covid #google #corona #überwachungskapitalismus

lsg82@diasp.eu

2019 war nicht alles schlecht:
#Amnesty warnt vor #Überwachungskapitalismus
https://kurzlink.de/Bericht_AI (pdf 980KB Englisch) tltr, das Fazit auf S.60 sagt m. E so gut wie alles und ist empirisch leider sehr gut nachvollziehbar.
https://www.amnesty.de/sites/default/files/2019-11/Amnesty-Bericht-Surveillance-Giants-Ueberwachung-Google-Facebook-November2019.pdf

Ferner ist unsere städtische #Sauna jetzt als #Digital-Detox Areal ausgewiesen. Hätte ich aber alle ermahnt, die sich daran nicht gehalten haben, wäre es mit der #Entspannung auch schnell dahin gewesen.