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Was würde Winnetou dazu sagen?
Alle sind heute "Indianerfreunde". Ob nun jene, die sich für die Rechte und Identität der First Nations einsetzen, oder jene Karl May-Jünger:innen, die sich ihren Jugendtraum vom "Indianersein" nicht nehmen lassen wollen.
Wenig verwunderlich aber bestürzend bei all dem ist, dass diese riesig aufgeblähte Diskussion zu einem Zeitpunkt stattfindet in der die Herrschenden hier vehement darauf drängen gegen die Proteste der indigenen Bevölkerung in Kanada, den USA und Lateinamerika Fracking-Gas und Öl einzukaufen. Dabei werden die letzten Lebensräume der Menschen dort zerstört, vergiftet und unbewohnbar gemacht.
Aber wen stört das schon. Während hier darüber diskutiert wird, ob Karl May Rassist war, oder auch nicht. Fragt die Menschen, die heute um ihr Land und ihre Zukunft kämpfen. Nicht nur für sich selbst, sondern auch gegen die Klimakatastrophe, die uns alle betrifft.
- https://grist.org/climate-energy/native-american-groups-increasingly-at-the-center-of-fights-over-oil-and-gas/
- https://www.klimareporter.de/deutschland/kanzler-zum-gas-shopping-in-kanada-erwartet
- https://www.pressenza.com/de/2022/09/die-fluessiggas-nato/
- https://www.theguardian.com/us-news/2020/jun/10/new-mexico-fracking-navajo-indian-country
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Amerikanische Ureinwohner stehen zunehmend im Mittelpunkt der Kämpfe um Öl und Gas
Im 17., 18. und frühen 19. Jahrhundert raubten die europäischen Siedler den amerikanischen Ureinwohnern viel Land. Sie töteten sie, betrogen sie und raubten ihnen den größten Teil des Kontinents. Aber sie machten einen Fehler. Damals war gutes Land fruchtbares Land für den Anbau von Feldfrüchten. Die Great Plains und der innere Westen - trocken, staubig, im Winter eiskalt und im Sommer brütend heiß - hatten wenig zu bieten.
Jetzt aber gieren die Europäer und ihre Nachfahren nach Öl und Gas, um Strom, Wärme und Treibstoff für Verbrennungsmotoren zu gewinnen. Und raten Sie mal, wo viel davon zu finden ist? Auf Stammesland oder in dessen Nähe, so dass Leitungen, Schienen oder Straßen durch dieses Land verlegt werden müssen.
Sie sehen, wohin das führt. Konzerne und willfährige lokale Beamte - das heutige Äquivalent zu Konquistadoren und europäischen Kronen - versuchen, die Kontrolle über das zu erlangen, was von dem Land der indigenen Völker übrig geblieben ist.
"Im Westen Kanadas sind in den nächsten zehn Jahren mehr als 600 große Rohstoffprojekte im Wert von 650 Milliarden Dollar geplant, aber die Beziehungen zu den Ureinwohnern könnten ein großes Hindernis für diese Entwicklungen darstellen", berichtet die Toronto Globe and Mail.