Liebe Interessierte an Freier Software, gar an Linux.
Die unten angefügte Notiz habe ich soeben an die Mülheimer Lokalpresse mit der Bitte um Veröffentlichung weiter geleitet.
Linuxtreff im Medienhaus
Am Samstag, dem 11.6 findet ab 10.30 Uhr der gewohnte Linuxtreff, wie immer parallel zum Repair Café und Freifunk im Medienzentrum am Synagogenplatz statt. Es ist der letzte Termin vor den Sommerferien.
Beratung zum Umstieg auf das quelloffene und lizenzkostenfreie Linux und begleitende Hilfe bei der Installation haben in den letzten fünf Jahren dazu beigetragen, dass viele Nutzer die Rechner weiter nutzen konnten und überdies ein viren- und kostenfreies System mit zahllosen freien Anwendungen unbeschränkt verwenden konnten. So sieht nachhaltige weitere Nutzung höchst wertvoller Ressourcen aus.
Soweit die Meldung.
Die Lokalpresse hat uns in den Jahren, in denen wir für viele eine wichtige Unterstützung beim Umstieg auf Linux behilflich waren, in denen wir Nutzer beraten und bei der Installation viele Erklärungen zur Arbeitsweise eines Systems mit auf den Weg gegeben haben, immer sehr unterstützt. Ihre Begründung, dass sie ein so tolles Projekt, ehrenamtlich organisiert und mit richtig guten Zielen versehen, gerne unterstützen würden, hat den Linuxtreff hier in Mülheim natürlich bekannter werden lassen.
Inzwischen ist auch unser zweiter Termin, der dritte Dienstag im Monat im Nachbarschaftshaus am Hingberg ebenfalls gut besucht. Der nächste Termin dort findet am 21.6. von 14 bis 17 Uhr statt. Ein solcher Termin wurde möglich, nachdem die KAB in Styrum seinen Computertreff aufgegeben hatte. Nebenbei: das Equipment in Styrum hatten wir uns erbeten, und - mit einem funktionierenden Linux versehen - einer Gesamtschule in Essen überlassen. Der in Styrum fest verbaute Beamer könnte im Nachbarschaftshaus arbeiten.
Unser Bestreben im Linuxtreff wie im Nachbarschaftshaus ist und bleibt, Unterstützung bei Umstiegsfragen anzubieten. Wir sind keine Firma, wir reagieren auf die - mitunter unausgesprochene - Aufforderung: "Nun bringt meinen Rechner wieder in Ordnung" grundsätzlich lediglich mit begleitenden Fragen - die Verantwortung bleibt bei der Besitzerin, dem Besitzer des Rechners.
Vielleicht trifft es ein Satz, den Maria Montessori formuliert hat: "Hilf mir, es selbst zu tun". Nur so kann aus unserer Sicht Verständnis für die Arbeit eines Rechners wachsen, auch wenn dieser lediglich zwei Zustände kennt: Strom aus, Strom an, in Zahlen 0 und 1. Dabei ist "Strom an und Strom aus" schon zu umgangssprachlich: Es muss korrekt heißen: Spannung steht an, Spannung steht nicht an.
Mit dieser kleinen Notiz ist übrigens auch ein großes Problem der Szene um die Freie Software und auch um Linux angedeutet: Wie korrekt muss die Beschreibung der technischen Grundlagen in der Arbeitsweise von Rechnern sein, wie umgangssprachlich darf sie sein.
Wir haben uns im Linuxtreff für die Seite der allgemeinen Verständlichkeit entschieden und sind in den Jahren damit gut gefahren. Wenn wir uns im Linuxtreff unverständlich ausdrücken und deshalb nicht oder nur unzureichend verstanden werden, ist das unser Problem.
Es ist in aller Regel eine gute Erfahrung, anderen mit unserem Wissen um lizenzkostenfreie Anwendungen, um ein Betriebssystem, das den Nutzern die Hoheit über ihre Daten ermöglicht (und sie damit gleichzeitig auch in die Pflicht nimmt) hilfreich zur Seite treten zu können.
Es sind mitunter ja auch Ängste, die manche in der Arbeit mit ihrem Rechner überfallen und überfordern. Auch hierbei helfen orientierende Bemerkungen und Einschätzungen von außerhalb.
Wie geht es weiter:
In den Sommerferien ist der Linuxtreff - wie auch das Repair Café und der Infotisch vom Freifunk - im Medienhaus geschlossen. Der dort stattfindende nächste Termin wird der 13.8. sein.
Die Termine im Nachbarschaftshaus am Hingberg 311 finden regelmäßig am dritten Dienstag jeweils von 14 bis 17 Uhr statt. Sie sind vorzugsweise für die Beratung in Anwenderfragen gedacht.
Am 17.9. wird es einen Termin in der VHS geben. Das Thema wird sein, wie wir einem Smartphone beibringen können, dass es sich auf keine "Zwangsheirat mit dem Datenraubdienst namens Google" einlassen muss. Der Fachbegriff dafür lautet "Flashen". Von 13 bis 17 Uhr findet ein Workshop dazu statt. Es ist gelungen, Florian Snow (aus Nürnberg), der für die Free Software Foundation Europe (FSFE) arbeitet, als Fachmann dafür zu gewinnen. Der Termin steht auch schon im Programm der VHS. Dort kann man sich anmelden.
Vom 19.10.2022 - 23.11.2022 findet - immer mittwochs von 17 bis 18 Uhr ein Kurs statt: "Mit Linux die eigenen Daten selbst verantworten" Der Kurs führt in 60 minütigen Einheiten in die Installation und Pflege eine Linuxsystems ein. Gearbeitet wird auf dem jeweils eigenen Laptop. Auch dafür sind Anmeldungen möglich.
Eine abschließende Bemerkung sei mir noch erlaubt: In Zeiten, in denen durch Kriege und Krisen scheinbar selbstverständlich gewordene Gewissheiten ins Wanken geraten, ist der Versuch, sich lediglich auf die eigenen Meinungsblasen zu verlassen, besonders verführerisch. Demgegenüber ist die Information über verschiedene Kanäle, Zeitschriften und zuverlässige Daten unverzichtbar. Es ist selbstverständlich, dass wir dabei auch aushalten müssen, dass es zu ein und derselben Angelegenheit auch unterschiedliche Beiträge geben wird. Das ist eine große Chance, die beileibe nicht überall zu haben ist.
Eine erholsame und gesunde Zeit!