#kennedybrücke

ws01@diasp.org

2009-01-06: "Frostpendeln" über die Bonner #Kennedybrücke

Da sich aktuell die Temperaturen sogar unten in #Bonn wieder dem Gefrierpunkt nähern, ein paar ergänzende Betrachtungen zu einem winterlichen Foto vom dampfenden Rhein, dass ich zuletzt vor einem Jahr hier gezeigt hatte.

Wie sich mein Arbeitsweg bei Frost und Schnee nicht nur an dem Tag oft darstellte, zeige erst das dritte Foto des Artikels. Ein paar weitere Fotos vom 6.1.2009, die ich jetzt herausgesucht habe, zeigen die Umstände etwa weniger geschönt.

#Bonn Belderberg, 2 x Kennedybrücke, Beuer Pützchens Chaussee

K9 von Hangelar bis zum Schloss Birlinghoven

Vorsorglich: ich bin an dem Tag ausnahmsweise stückweise auf dem vereisten Radweg und nicht auf der längst trocken und griffig gefahrenen Fahrbahn gefahren, um die Lage zu peilen und um sie fotografisch zu dokumentieren. Denn trotz spezieller Winterreifen will man einen mit 6 Prozent recht abschüssigen kombinierten Geh-, Rad- und leider auch Reitweg nicht befahren, wenn es am späten Abend auf dem Heimweg mangels Straßenbeleuchtung stockdunkel ist und man nicht nur mit unbeleuchteten Fußgängern, sondern auch mit unbeleuchteten Pferden und deren festgefrorenen Fäkalien rechnen muss.

Den hin- und zurück knapp 25 km und 150 Höhenmeter ausmachenden Arbeitsweg hatte ich trotz diverser Zwangspunkte (Bahnunterführung, Rheinbrücke, Autobahn) an guten Tagen mit dem Rennrad in gut einer Stunde geschafft, an solchen Tagen konnte es schon mal doppelt so lange dauern.

Wenn man in dichtem Verkehr quer durch die Stadt, über eine Rheinbrücke, durch eine ursprünglich eigenständige Stadt und deren Vorort und dann hoch auf einen Siebengebirgsausläufer fahren muss, hat das leider nicht die pittoreske Anmutung von gemütlichem Radeln über einsame Feld- oder Wandwege im Flachland. Aber es hält fit und gesund. Ich habe selten so wenige Erkältungen gehabt wie in der Zeit, in der ich am Rande meiner Leistungsfähigkeit mit dem Rad zur Arbeit gefahren war. Von der in diesen Jahrzehnten erworbenen Muskulatur und kardiovaskulären Fitness zehre ich noch heute, 15 Jahre später.

Mein Bedauern gilt denen, die sich freiwillig durch den Umstieg vom Fahrrad auf ein motorisiertes Fahrrad bzw. #Pedelec weitestgehend solcher Vorteile berauben.

-> 2009-01-06: -9°C, der Rhein dampft - Blick von der Kennedybrücke Richtung Süden

#Fahrrad #Radfahren #Pendeln #Zwangspunkt #frostpendeln

ws01@diasp.org

Kennedybrücke Bonn: Was bin ich froh, da nicht mehr fahren zu müssen!

Kennedybrücke Bonn, September 2022
Der Zweirichtungsradweg auf der Bonner Kennedybrücke, nach der Brückenverbreiterung -> Streetview

Die Bonner #Kennedybrücke wäre ideal dafür geeignet gewesen, die Gehwege den Fußgängern zurückzugeben und den Radverkehr auf der überbreiten Fahrbahn fahren zu lassen, ohne Schmuckbemalung. Was haben wir mit der Brückenverbreiterung bekommen: breitere Geh- und Radwege, aber weiterhin Hochbord und alles praktisch ununterscheidbar in einer Ebene. Infamerweise jetzt aber Zweirichtungsradwege. Selbstverständlich weiterhin benutzungspflichtig.

Ich habe diese Brücke über Jahre hinweg auf dem Arbeitsweg benutzt, überwiegend vor der Sanierung und Verbreiterung zwischen 2007 und 2010. Irgendwann vor Jahren, als unsere Kinder noch nicht mal in die Grundschule waren, wurde da ein Radfahrer von einem Fußgänger, der sich angegriffen fühlte, vor einen Bus geschubst, der Radfahrer hat das nicht überlebt. Auf der Fahrbahn hätte das nicht passieren können. Aber ich bin erst viel später, nach einigen gefährlichen Erlebnissen auf dem Radweg, dazu übergegangen, vom Bordstein runter auf die Fahrbahn zu springen, spätestens oben auf der Rampe, um dann rampenabwärts mit hohem Tempo weiterzufahren. Ddie Rampe ist recht steil, 50 km/h waren da mit dem Rennrad durchaus machbar.

War nie ein Problem - da damals noch mit zwei Fahrstreifen pro Richtung - selbst der rechte Fahrstreifen of gähnend leer war. Ich habe damit aber bereits in der Zeit begonnen, als ich noch mit dem Hollandrad - #Sparta #Cornwall - zur Arbeit fuhr, das ging auch, einigermaßen. Aber es zeigte, dass man mit dem Rennrad (oder einem entsprechenden Reiserad, im Winter) doch deutlich agiler ist.

Weitere Ansichten:

Schon ohne Fußgänger ist es da ein Erlebnis, wenn einem ein rampenabwärts mit 40 km/h oder mehr gefahrenes Zweirad entgegenkommt und die Person am Lenker sich nicht so recht entscheiden kann, auf welche Seite sie ausweichen möchte. Auch aus alter Gewohnheit aus Zeiten, als Geisterfahren noch nicht erlaubt war, fahren da viele lieber auf dem durch die subtile Farbgebung als Fußweg erahnbaren Teil, als haarscharf an den dicken Stahlpfosten und scharfkantigen Betonsockeln der Lampen vorbei. Ich bin froh, dass ich das hinter mir habe. Vor der Verbreiterung war es einfacher, mit dem Rad auf die damals etwas breitere Fahrbahn mit zwei Fahrstreifen pro Richtung zu wechseln. Das geht zwar immer noch, ist aber mit mehr möglichen Komplikationen behaftet.

Ich bin zuletzt vor gut zwölf Jahren im August 2011 mit dem Fahrrad über diese Brücke gefahren. Bis zum Umbau war das durchaus erfreulich und recht komfortabel, aber der Zustand während des Umbaus war und der jetzige Zustand ist eine Zumutung. Ich bin froh, das längst hinter mir zu haben. Schade eigentlich.

#bonn #radverkehrspolitik #mdrza #radfahren #nostalgie