#discounter

mikhailmuzakmen@pod.geraspora.de

#gesellschaft #politik #wirtschaft #ernährung #essen #gesundheit #kapitalismus #lebensmittelindustrie #discounter #verantwortung

Wer entscheidet, was wir essen?

Es heißt, der Markt gebe uns jede Möglichkeit, uns gesund und nachhaltig zu ernähren – wer es nicht tut, sei selbst schuld. Diese Erzählung ist sehr bequem für Lebensmittelindustrie und Regulierungsbehörden. Doch sie ist völlig haltlos.

Der Neoliberalismus und die Art und Weise, wie er in institutionellen Mechanismen verankert wurde, prägt Ernährungsumgebungen und ihre Governance maßgeblich. Um wirklich faire Ernährungsumgebungen zu schaffen, muss man daher den Fokus von den Individuen auf die Strukturen verlagern – auf die Ungleichheit, die vielen Menschen keine Wahl lässt, und auf die Unternehmen, die unser Ernährungsverhalten bewusst in ihrem Profitinteresse beeinflussen. Dabei gibt es sehr viele Stellschrauben, die gedreht werden könnten: Wir haben kein Wissens-, sondern ein Umsetzungsproblem....

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Verbraucherpreise: Keine Entwarnung im Supermarkt | DW | 22.05.2023

In den vergangenen Wochen haben viele Verbraucher erleichtert auf die Preisschilder bei Lebensmitteln geschaut: Die werden nicht mehr teurer, manchmal sinken die Preise sogar. Doch die Inflation ist noch nicht am Ende.#Inflation #Deutschland #Lebensmittel #Discounter
Verbraucherpreise: Keine Entwarnung im Supermarkt | DW | 22.05.2023

mikhailmuzakmen@pod.geraspora.de

#politik #klassengesellschaft #konsum #lebensmittel #discounter #dinkel-ödnis #rot-grün

Tatsache ist, dass sich im Zuge des neoliberalen rot-grünen Projekts eine neue Form klassenförmigen Konsums ausgebildet hat, in der niedrige Preise niedrige Löhne rechtfertigen und umgekehrt. Alle Modelle des Existenzminimums, der Sozialfürsorge, der Hartz-IV-Sätze basieren auf den Dumpingpreisen, die ausschließlich durch die ruinöse Maximalausbeutung von Mensch und Umwelt erreicht werden können. Die Dumpingpreise und ihre Entwicklung modellieren wiederum die Löhne - wer sie sich leisten kann, kann nicht arm sein. So wird eine ganze Klasse durch Konsum strukturiert, eine postindustrielle Reservearmee aus Hartz-IV-Empfängern, Minijobbern und Scheinselbstständigen, die die Angebotsprospekte der Discounter sonntäglich studieren müssen wie die heilige Schrift. Die Existenz dieser Lebensform, dieser Konsumklasse ist Voraussetzung dafür, dass sich die Discounter rentieren, dass sich die widerwärtigen menschenschinderischen Fleischfabriken rentieren, dass sich die Agrarmonopole rentieren.

Der einzelne Preis, von Ware oder Arbeitsstunde, ist dabei vergleichsweise irrelevant; die Fortexistenz dieser Konsumklasse ist es jedoch nicht. Sie ist Teil des Systems Hartz IV, in der es eine Strafe sein soll, arm zu sein, nicht zu funktionieren; dass diese Klasse nur Ramsch konsumieren und Ramsch herstellen soll, wird als gerechter Teil dieser Strafarmut verstanden. [...] Wie stark klassenförmig Konsum in Deutschland strukturiert ist, mit der traurigen Wahl zwischen fauligem Miefdiscounter und der Dinkelödnis der Biomärkte, erlebt man, wenn man in europäischen Nachbarländern einkaufen geht, in denen die Idee von Ramschlebensmitteln gar nicht erst angekommen ist. Diesen deutschen Spezialkonsum wird Özdemir freilich auf keine Weise abschaffen, denn nur er garantiert die konkurrenzlos niedrigen Löhne, die Deutschland zum Unikum unter den Industrienationen machen - zur Ramschperle der G7.