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ESCape from content industry

Die industriell produzierten und in irgendwelchen langweiligen shows präsent gemachten Hits und die Verkaufscharts für Musik sind vor allem ein überzeugender statistischer Beleg dafür, dass große Teile der Menschheit keinen besonderen Geschmack haben und einfach alles nehmen, was ihnen rhythmische Stimulation bietet, ohne einen lästigen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Allerorten wird dem Vorbild des Ballermann-Hits nachgeeifert, nur in einer weniger offenen Plumpheit.

Oder kann sich noch jemand an den Sieger des european song contest aus dem Jahr 2021 erinnern? Ich kann es auch nicht. Ich musste nachschlagen, um wieder zu wissen, was da „leise und brav“ in der Verkleidung eines Rockstückes daherkam, so eine leersinnige contentindustriell aufgepustete Bedeutungslosigkeit war es. Die Musik hingegen, die beim Hören ihre Bedeutung entfaltet, vergisst sich nicht so leicht.

Die Musik aus der Contentindustrie ist das genaue Gegenteil einer ergreifenden, bedeutsamen Mitteilung dessen, was Worte nicht mehr zu sagen vermögen; die Texte aus der Contentindustrie, seien sie Journalismus oder Reklame, sind das genaue Gegenteil von Literatur; die Bilder aus der Contentindustrie sind so bedeutungslos, dass sie kaum noch jemand wahrnimmt und das genaue Gegenteil von Kunst — und die gesamte Contentindustrie, die Herstellung von Inhalten zum Zweck des Reibachs durch Verkauf oder Werbeplatzvermarktung, ist das genaue Gegenteil einer erfreulichen Kultur.

Es ist die Kultur, in der wir leben müssen.

#Contentindustrie #ESC #Musik | Zweitverwertet aus Lumières dans la nuit

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Apropos: die Filmfestspiele in Cannes wurden als Alternative der freien Welt zur Biennale in Venedig im damals faschistischen Italien gegründet.

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