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Radio Aktiv Berlin - #FreeMumia - Beiträge zu seinem 68. Geburtstag

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Am 24. April 2022 wurde der gefangene afroamerikanische #Journalist #Mumia Abu-Jamal 68 Jahre alt. 41 Jahre sitzt er davon bereits für einen untergeschobenen Mord im US Bundesstaat #Pennsylvania in Haft. Der ehemalige Vorsitzende der afroamerikanischen Journalist*innenvereinigung Philadelphias und #BlackPanther sollte zum Schweigen gebracht werden. Das ist in den 41 Jahren Haft nicht gelungen. Nicht zuletzt die #BlackLivesMatter Bewegung machte deutlich, dass die unterdrückten Themen und der Widerspruch zu tödlicher #Polizeigewalt , #Rassismus , #Ausbeutung und #Krieg in den USA nicht zu stoppen sind. Mumia ist seit Jahrzehnten Teil einer kämpfenden Gemeinde, die den Kampf um Befreiung niemals aufgegeben hat.

An seinem 68. Geburtstag gab es in verschiedenen Städten der USA, Mexico, Kanada, aber auch in Europa (Paris, London, Berlin) #Solidaritätsveranstaltungen mit Mumia. Wir waren mit dem Mikrofon in #Berlin dabei und in dieser Sendung hört ihr Ausschnitte von dem Abend im Zilona Gora aus Friedrichshain.

Erstausstrahlung am 18. Mai 2022 auf den Freien Radios Berlin-Brandenburg (Berlin 88,4 FM und Potsdam 90,7 FM)

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Radio Aktiv Berlin – jeden 1. und 3. Mittwoch des Monats aus dem Studio Ansage (StAn) im Freien Radio Berlin-Brandenburg von 16 – 17 Uhr auf der 88,4 FM in Berlin und 90,7 FM in Potsdam
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#politik #polizeigewalt #mord #rassismus #usa #freemumia #mumia-abu-jamal

Todesstrafe auf Schwarzsein

Zu Hinrichtung von Patrick Lyoya durch einen Polizisten in Gran Rapids, Michigan (Von Mumia Abu-Jamal)

Sie waren Kriegsflüchtlinge und kamen in die Vereinigten Staaten von Amerika, um den interethnischen Kriegen in der Demokratischen Republik Kongo in Zentralafrika zu entkommen. Wie viele andere Kriegsflüchtlinge dachten auch die Mitglieder der Familie Lyoya, die USA seien »das Land des Friedens«. Die Familie ließ sich in Gran Rapids, Michigan, nieder und lebte ihr Leben schon fünf Jahre lang so, wie es Flüchtlinge seit Generationen getan haben. Doch etwas so Unbedeutendes wie ein scheinbar nicht korrektes Nummernschild machte der Familie auf brutale Weise die Grenzen dieses vermeintlichen »Landes des Friedens« klar.

Auf einen Schlag veränderte sich alles, als der 26jährige Sohn Patrick ­Lyoya am 4. April auf der Straße von einem Streifenwagen angehalten wurde. Er stieg aus und fragte den Beamten: »Was habe ich falsch gemacht?« Die Antwort des Polizisten verstand er aber offenbar nicht richtig, und ihn überkam wohl ein Gefühl der Angst und Unsicherheit. Er versuchte zu fliehen, ließ sich nicht von dem Polizisten festhalten und setzte zu einem Sprint an. Der Polizist jagte hinter Lyoya her, holte ihn ein und richtete seinen Taser auf ihn. Der Gejagte wehrte die Waffe mit seinen Händen ab, um nicht getroffen zu werden. Im Gerangel brachte der Polizist ihn zu Fall, und das war der Moment, in dem die Aufnahme der Bodycam des Beamten, die auf einer Pressekonferenz gezeigt wurde, abbrach.

Am Rande des Geschehens hatte jedoch ein Zeuge seine Handykamera auf die Auseinandersetzung gerichtet. Diese Aufnahme zeigt, was weiter geschah: Der Polizist saß auf dem Rücken des bäuchlings am Boden liegenden Lyoya und presste dessen Kopf auf den Boden. Dann war ein Schuss zu hören – und Patrick ­Lyoya war tot. Getötet durch einen Schuss in seinen Hinterkopf.

Während der Pressekonferenz ließ Patrick Lyoyas Vater durch einen Übersetzer erklären, mit dem Tod seines Sohnes sei auch sein Leben beendet worden. Der Bürgerrechtsanwalt Benjamin Crump, der die Familie Lyoya vertritt, erklärte auf der Pressekonferenz: »Was in diesem Video zu sehen war, ist eine nicht zu rechtfertigende übermäßige Anwendung tödlicher Gewalt. Ein Polizeibeamter eskalierte eine unbedeutende Verkehrskontrolle zu einer tödlichen Hinrichtung.« Damit hat sich wieder einmal gezeigt: »Driving while Black« – als Schwarzer ein Auto zu fahren – ist ein Kapitalverbrechen, auf das in den Vereinigten Staaten die Todesstrafe steht.
- https://www.jungewelt.de/artikel/425194.todesstrafe-auf-schwarzsein.html

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Heute, am 24. April 2022 wird der Journalist und politische Gefangene #Mumia Abu-Jamal aus den USA 68 Jahre alt. Weit mehr als die Hälfte seines bisherigen Lebens wird er bereits gefangen gehalten, weil er "Truth to Power" spricht und schreibt. Nach einem manipulierten Verfahren, was u.a. von Amnesty International stark kiritisiert wurde, verschwand Mumia im Todestrakt und Gefängnissystem des US Bundesstaates Pennsylvania. Vor und nach seiner Inhaftierung von 1981 hat er als Journalist stets instituionellen Rassismus, tödliche Polizeigewalt und behördliche Korruption beschrieben sowie sich gegen Ausbeutung und Krieg positioniert. Trotz Jahrzehnten der Haft gehört er zu den häufig veröffentlichten Journalisten der USA. Die weltweite Solidarität mit dem Black Panther konnte sein Leben bisher retten. Allerdings steht seine Befreiung noch aus.

Gestern, am Vorabend seines 68. Geburtstages streamten wir den gesprochenen Teil einer Solidaritätsveranstaltung aus dem Berliner Zilona Gora Kollektiv. Darin ging es um den Journalisten selbst sowie die Masseninhaftierung/Gefängnisindustrie in den USA. Außerdem wurden einige Texte aus dem 2022 in dt. Übersetzung erscheinenden "Writing On The Wall" von Mumia vorab gelesen. Hier der Mitschnitt der Veranstaltung: https://youtu.be/QSoOS3F-24Y?t=811

#FreeMumia - #FreeThemAll !

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Sa, 23. April 2022 Berlin - Zilona Gora - ab 18:00 Uhr and all night:

Lesungen, Essen, Videos, Live Musik und Dj*s zu Mumia Abu-Jamals 68. Geburtstag

18:00–20:00 Geburtstagsfeier - mit Torte & Dia-Show + Infos
20:00–22:30 Live-Musik, Infos, Punk-Quiz - Vokü: Seitan-Burger
Infotalk: Free Mumia Berlin
Texte von Mumia: Jutta Kausch (Schauspielerin)
Kunst: Tintenwolf & Paul Geigerzähler & LQA & Jack's Jackaffair,
Punk: Musik-Video-Quiz mit Preisgewinn

ab 22:30 Party mit DJs - Red K (80s Hits - Pop & Wave), Amok77 & Dr. Kimble (Punk, Reggae, Ska) - Einlass nach aktueller Coronaregelung

weitere Infos:
https://international.nostate.net/post/geburtstagsparty-mumia-abu-jamal

Zilona Gora
Grünberger Str. 73 (Boxhagener Platz)
10245 Berlin-Friedrichshain
U5-Samariterstr.

#FreeMumia - #FreeThemAll !
#Berlin #b2304 #Solidarität

mikhailmuzakmen@pod.geraspora.de

#politik #medien #medienkritik #taz #politische-gefangene #usa #freemumia #freeleonardpeltier

TAZ schweigt politische Langzeitgefangene tot: Der Aktivist Leonard Peltier sitzt seit 46 Jahren. Doch wen kümmert’s noch?

Mit einem Leser:innenbrief machen wir auf die Nichtberichterstattung der TAZ zu Leonard Peltier, Mumia Abu-Jamal sowie weiteren politischen Langzeitgefangenen der USA aufmerksam. Ob der Artikel veröffentlicht wird wissen wir derzeit nicht. Doch diesesmal wollen wir unser Unverständnis über das "TODSCHWEIGEN" zum Anlass eines Aktionsaufrufes machen, sich massenhaft bei der TAZ diesbezüglich zu beschweren. Leser:innenbriefe sind dabei e i n ein probates Mittel.

Seit über zwanzig Jahren haben wir immer wieder Anzeigen in der TAZ aufgegeben, anfänglich noch auf der WIESE. Wir haben auch Artikelentwürfe zu Peltier oder zur Veröffentlichung des durch unseren Verein herausgegebenen Buches "Ein Leben für die Freiheit - Leonard Peltier und der indianische Widerstand" sowie Interviewbeiträge angeboten, so 2021 mit Peltiers Anwalt Kevin Sharp. Antworten: NULL. Hier nun also der Text unseres eingereichten Leser:innenbriefes. Unterstreicht mit kurzen Mails an die TAZ, dass ihr gegen diese Nichtberichterstattung protestiert. Bis zum Jahr 2000 fanden sich teils ausführliche Artikel zu Peltier (z. B. 1991 und 2000 von Stefan Schaaf) in der TAZ. Zahlreiche Tageszeitungen Zeitungen wie Süddeutsche Zeitung, junge Welt, Tagesspiegel, Frankfurter Rundschau, Offenbach Post und gar das Stader Tageblatt oder auch Magazine wie Coyote, Rote Hilfe Zeitung, Mut und Liebe, berichteten immer mal wieder über Peltier oder über das 2016 erschienene o.g. Buch zu Peltier. Verhelfen wir Peltier also wieder in die TAZ, diesmal ohne dass dafür unser Verein noch zahlen muss.

Leser*innenbriefe an die TAZ:
- online: https://taz.de/Kontakt/!112355/, als Empfänger könnt ihr anklicken entweder eine der genannten Leser:innenbrief-Redaktionen oder taz.de-redaktion
- per Post: taz Verlags u. Vertriebs GmbH, Friedrichstr. 21, 10969 Berlin


Der Aktivist Leonard Peltier sitzt seit 46 Jahren. Doch wen kümmert’s?

So oder ähnlich hätte eine Überschrift der TAZ in der vergangenen Woche lauten können, denn mit einer fast gleichlautenden Headline fand sich am 19.2.2014 der letzte Artikel zu dem indigenen Langzeitgefangenen in der TAZ. Und auch die gerade mal 528 Zeichen lange letzte in der TAZ veröffentlichte Nachricht über Peltiers Nichtbegnadigung durch Barack Obama ist mittlerweile 5 Jahre alt.

Am 6.2.2022 war der wenige Tage zuvor an Covid 19 erkrankte 77jährige indigene Aktivist seit 46 Jahren inhaftiert. Doch wen kümmerts? Die TAZ wie sich zeigte, jedenfalls längst nicht mehr. Wenn sich in der TAZ dennoch Anzeigen fanden oder beigelegte Postkarten zu Peltier, so wurden diese durch unseren Verein bezahlt: anlässlich Peltiers 70. und 75. Geburtstag 2014 und 2019, anlässlich der Herausgabe unseres Buches zu seinem Fall 2016, anlässlich seiner 45jährigen Inhaftierung und unserer Postkartenkampagne 2021. An journalistischem Unvermögen dürfte es kaum liegen. Mit Dorothea Hahn und Jan Pfaff verfügt die TAZ über zwei ausgezeichnete Korrespondent*innen. Es dürfe eher an der Prioritätensetzung seitens der Chef- und Auslandsredaktion liegen, wenn Anfang Februar zwar ein Artikel über die rechts-rassistische US-Politikerin M. Taylor Greene erscheint, aber das Schicksal des seit 1976 inhaftierten schwererkrankten Peltiers keine Zeile mehr wert ist.

Ähnliches könnte man im Falle der ebenfalls langzeitinhaftierten politischen Gefangenen Mumia Abu-Jamal (seit 40 Jahren in Haft) oder des seit 58 Jahren inhaftierten Ruchell Cinque Magee anmerken. In seinem im November 2021 veröffentlichten sehr lesenswerten Artikel über die Zunahme tödlicher Schießereien in Philadelphia berichtete Jan Pfaff auch über Philadelphias Staatsanwalt Larry Krasner, allerdings erwähnt wurde mit keinem Wort dessen aktuelle Rolle im Falle Abu-Jamals. Und so verwundert das buchstäbliche "Todschweigen" Peltiers in der TAZ auch nicht. ILIJA TROJANOW untertitelte in der TAZ 2014 seinen Artikel "Vernichtung statt Strafe" mit der Zweitüberschrift "Der Aktivist Leonard Peltier sitzt seit 38 Jahren. Doch wen kümmert’s?" 8 Jahre später können wir nur mit Empörung und Unverständnis feststellen, die TAZ nicht mehr. Sie trägt längst dazu bei, politische Gefangene medial lebendig zu begraben. Menschenrechtsaktivist*innen sollten hiergegen massenhaft protestieren und mit Leserbriefen und Schreiben an die Chefredaktion aufmerksam machen, die Menschen auch hierzulande an die Schicksale Peltiers und anderer politisch progressiver Gefangener zu erinnern.

  • Dr. Michael Koch, Seligenstadt Mitgründer von Tokata-LPSG RheinMain e. V. -Verein zur Unterstützung indigener Sozial-, Kultur-, Umwelt- und Menschenrechtsprojekte & Leonard Peltier Support Group und Autor (gemeinsam mit Michael Schiffmann) des Buches "Ein Leben für die Freiheit-Leonard Peltier und der indianische Widerstand" (2016/2017)