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Im Schatten der Atombombe: Leben im Kalten Krieg | DW | 06.04.2022

Putins Angriff auf die Ukraine macht Angst vor einem neuen Kalten Krieg. Wie es war, mit DDR-Grenzkontrollen und Friedensdemos groß zu werden, beschreibt Susanne Spröer.#Geschichte #DDR #KalterKrieg
Im Schatten der Atombombe: Leben im Kalten Krieg | DW | 06.04.2022

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#politik #nato #transatlantiker #russland #china #kalterkrieg

Teils schon heute und gewiss in naher Zukunft bestimmt eine Generation hyperloyaler Transatlantiker das Klima, die nach 1990 sozialisiert wurde. Verinnerlicht hat sie zwei Maximen: Die erste davon kennt man schon lange: „Wir sind die Guten“ – was vielleicht unterschreiben kann, wer nicht gerade irakischer Bauer oder afghanischer Flüchtling ist oder libysche Lehrerin war. Jung und gefährlich ist hingegen der zweite Leitsatz: „Wir sind die Stärksten.“

Die zwischen 1970 und 1990 Geborenen können sich weltpolitische Gegenmächte kaum noch vorstellen, auf die man ob ihrer schieren Stärke Rücksicht nehmen muss. Sie fühlen sich unendlich sicher in einem relevanten NATO-Staat. Sie kennen eine Welt, in der Moskau zuweilen ein Rückzugsgefecht wagen musste oder Peking mit der Bremse spielte, aber am Ende die westliche Vormacht durchregierte. Sie sehen den Afghanistan-Abzug, so überstürzt, fast fluchtartig, wie er im Sommer 2021 über die Bühne ging, nicht als Warnung vor weiteren Auslandsmissionen dieser Art, sondern als Folge eines gescheiterten Konzepts. Doch System-Export halten sie weiter für denkbar und erfolgversprechend. Das ist anachronistisch.

Zwar scheint sich die vor 15 Jahren verbreitete Erwartung nicht zu erfüllen, der Aufstieg der BRICS- Staaten – Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika – werde in eine „multipolare“ Ordnung münden. Seit Russland und China sich annähern, sieht es eher nach der Neuauflage eines „bipolaren“ Systems aus. Vorbei ist jedenfalls die „unipolare“ Ära, die vom Mauerfall bis zu der in ihrem Sinne ja durchaus erfolgreichen Syrien-Intervention Russlands ab September 2015 reichte.