29.07.2023 Noch kein Wille zu Verhandlungslösungen

18 Monate Krieg und kein wenig weiser

Der Krieg in der Ukraine ist aus den Medien verschwunden. Die Kosten und die Opfer wachsen jedoch täglich weiter. Selbst das von der Türkei ausgehandelte Getreideabkommen wurde aufs Spiel gesetzt, nur um Russland seine Exporte von Getreide und Dünger nicht erleichtern zu müssen.

Wo bleibt die Diplomatie?

Nun schreibt das Wall Street Journal, dass der Biden-Regierung klar gewesen sei, dass die Ukraine mit ihrer Gegenoffensive keine Chance hatte. Zitiert werden westliche Militärs, die "hofften, der ukrainische Mut und Einfallsreichtum würden sich durchsetzen".

Telepolis zitiert die Juni-Ausgabe von Foreign Affairs, in der der Wissenschaftler der Rand Corporation, Samuel Charap warnt, dass der Krieg in der Ukraine nicht zu gewinnen ist. Ein Sieg im Sinne der Rückeroberung des gesamten ukrainischen Territoriums, das sich jetzt in russischer Hand befindet, kann nicht errungen werden.

Sein Fazit ist: "Wenn sie sich entscheiden zu warten, werden die Grundlagen des Konflikts wahrscheinlich die gleichen sein, aber die Kosten des Krieges – menschlich, finanziell und anderweitig – werden sich vervielfacht haben."

Wo bleiben die diplomatischen Anstrengungen nach Verhandlungslösungen zu suchen? Auch wenn man "gegenüber dem Bösen nichts vertraglich zusichern möchte" sollte man zumindest nach Wegen für einen Waffenstillstand suchen. Immerhin hält ein Waffenstillstand, wie derjenige, der vor siebzig Jahren die Kämpfe in Korea beendete noch immer. Der Koreakrieg bleibt auch ein warnendes Beispiel für die Gefahren einer Selbstüberschätzung des Westens.

Charap stellt fest, dass seine Kritiker "die Diplomatie eher als Synonym für Kapitulation denn als wichtiges Instrument der Staatskunst betrachten", doch es kommt eben darauf an, wie man die Diplomatie als ein notwendiges Instrument zur Sicherung der eigenen Interessen nutzt. Die eigenen Interessen der Ukraine sollten es jedenfalls sein, das Schlachten möglichst schnell zu beenden. Die Unterstützung der Ukraine in einigen EU Staaten bröckelt, wie man an verplombten Güterzügen und LKWs mit ukrainischem Getreide sieht und auch die USA werden spätestens im kommenden Jahr im Wahlkampfmodus sparsamer agieren müssen.

Frau Baerbock, nun sind sie und ihre KollegInnen gefragt !

Mehr dazu bei https://www.telepolis.de/features/Medienbericht-USA-wussten-dass-die-Offensive-in-der-Ukraine-scheitern-wuerde-9228546.html
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