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»Es ist nicht Sache der Sozia­lis­ten, dem jün­ge­ren und kräf­ti­ge­ren Räu­ber zu hel­fen, die älte­ren, satt­ge­fres­se­nen Räu­ber aus­zu­plün­dern. Die Sozia­lis­ten haben den Kampf zwi­schen den Räu­bern aus­zu­nut­zen, um sie alle­samt zu besei­ti­gen.« (W.I.Lenin 1915)

Spätimperialistische Brandbeschleuniger

Schon vor gut 100 Jahren wurden Krieg gepredigt und Kriegsfolgen verharmlost. Eine Spurensuche mit Lenin und Karl Kraus (Von Detlef Kannapin)

... Der Unter­schied zur Hoch-Zeit des Impe­ria­lis­mus besteht ledig­lich dar­in, dass seit der Selbst­ab­schaf­fung des sozia­lis­ti­schen Welt­sys­tems eine Gegen­kraft staat­li­cher­seits nicht mehr vor­han­den ist, die sol­chen Machen­schaf­ten wir­kungs­voll Paro­li bie­ten könn­te. Die­se Form einer feh­len­den (oder gar nicht mehr denk­mög­lich ange­streb­ten) Alter­na­ti­ve erklärt auch die heil­lo­se Ver­wir­rung und Ver­stri­ckung vie­ler sich als links ver­ste­hen­der Zeit­ge­nos­sen in Oppor­tu­nis­mus und Pessimismus.

Gewis­ser­ma­ßen nega­tiv gewen­det beweist der kapi­ta­lis­ti­sche Medi­en­ver­bund von Tages­pres­se bis zu den halb­wegs sozia­len Medi­en die End­zeit­stim­mung des Spät­im­pe­ria­lis­mus in unwi­der­spro­che­ner Far­ce. Das Ham­bur­ger Nach­rich­ten­ma­ga­zin »Der Spie­gel« mutier­te inner­halb zwei­er Mona­te vom selbst­er­nann­ten Sturm­ge­schütz der Demo­kra­tie zum Sturm­ge­schütz sans phra­se, im wahrs­ten Sin­ne des Wor­tes. In den dies­jäh­ri­gen Hef­ten 4 und 5 der »Blät­ter für deut­sche und inter­na­tio­na­le Poli­tik« erschei­nen mit einem Mal Ana­ly­sen der mar­tia­len Wehr­haf­tig­keit, auf dass sich die frü­he­re Frie­dens­for­schung mehr­fach die Augen rei­ben müss­te. Die Tas­ta­tu­ren im Bezahl­mo­dus ver­wan­deln sich in kom­mu­ni­zie­ren­de Kano­nen­roh­re und die auf ihnen getipp­ten Urtei­le kön­nen, wie der His­to­ri­ker Eric Hobs­bawm bemerk­te, Todes­ur­tei­le sein. Alles, was unter­halb des Atom­krie­ges fir­miert, gilt als Vater­lands­ver­rat. Lenins Lakai­en­zim­mer ist bes­tens bestückt. Karl Kraus wäre nicht erstaunt, aber sicher mora­lisch gebrochen.

So bleibt als ein­zi­ger Aus­weg die abschre­cken­de Rekru­tie­rung von Leu­ten wie Mathi­as Döpf­ner, Niko­laus Blo­me, Sascha Lobo, Fried­rich Merz, Neef, Anna­le­na Baer­bock, Ralf Fücks, Marie­lui­se Beck, Marie-Agnes Strack-Zim­mer­mann u.v.a. ins Kriegs­ge­biet. Immer­hin haben sie am lau­tes­ten in die Kriegs­trom­pe­te getu­tet. Ganz wich­tig ist dabei, dass sie in den Mann­schafts­dienst­gra­den (Sol­da­ten, Gefrei­te, Unter­of­fi­zie­re bis maxi­mal Feld­we­bel) ein­grup­piert wer­den und nicht in die rück­wär­ti­gen Diens­te (=Etap­pe) kom­men – damit sie das, was sie pro­pa­gie­ren, auch end­lich aus­le­ben dür­fen. Wer als spät­im­pe­ria­lis­ti­scher Brand­be­schleu­ni­ger beden­ken­los den Waf­fen­gang pre­digt, hat ihn gefäl­ligst selbst zu beschrei­ten. Sie müs­sen dabei aber auf­pas­sen, dass sie nicht dem OUN-Beauf­trag­ten für Kern­eu­ro­pa, Andrij Mel­nyk d.J., in die Hän­de fallen.

Sehr lesenswerter Artikel zu den Parallelen der Zeit vor dem sog. ersten Weltkrieg und heute im Politik und Medien
- https://www.nd-aktuell.de/artikel/1163592.krieg-spaetimperialistische-brandbeschleuniger.html

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