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mikhailmuzakmen@pod.geraspora.de

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Eine kleine literarische Intervention:

„Kriegsmüde – das ist das dümmste von allen Worten, die die Zeit hat. Kriegsmüde sein das heißt müde sein des Mordes, müde des Raubes, müde der Lüge, müde der Dummheit, müde des Hungers, müde der Krankheit, müde des Schmutzes, müde des Chaos. War man je zu all dem frisch und munter? So wäre Kriegsmüdigkeit wahrlich ein Zustand, der keine Rettung verdient. Kriegsmüde hat man immer zu sein, das heißt, nicht nachdem, sondern ehe man den Krieg begonnen hat. Aus Kriegsmüdigkeit werde der Krieg nicht beendet, sondern unterlassen. Staaten, die im vierten Jahr der Kriegführung kriegsmüde sind, haben nichts besseres verdient als — durchhalten!“

  • Karl Kraus, Die Fackel vom Mai 1918 (Nr. 474) (mit Gruß an Annalena Baerbock und Nouri Omnipour (Die Grünen)
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»… stel­len wir uns ein­mal vor, ein Skla­ven­hal­ter, Besit­zer von 100 Skla­ven, läge im Krieg mit einem ande­ren Skla­ven­hal­ter, Besit­zer von 200 Skla­ven, um die ›gerech­te‹ Neu­auf­tei­lung der Skla­ven. Es ist klar, dass die Anwen­dung der Begrif­fe ›Ver­tei­di­gungs­krieg‹ oder ›Vater­land­ver­tei­di­gung‹ auf einen sol­chen Fall his­to­risch ver­lo­gen und prak­tisch ein glat­ter Betrug wäre, began­gen von geris­se­nen Skla­ven­hal­tern am ein­fa­chen Volk, an den Klein­bür­gern, an der unauf­ge­klär­ten Mas­se. Ganz genau­so wer­den im gegen­wär­ti­gen Krieg, den die Skla­ven­hal­ter füh­ren, um die Skla­ve­rei auf­recht­zu­er­hal­ten und zu ver­stär­ken, die Völ­ker von der heu­ti­gen impe­ria­lis­ti­schen Bour­geoi­sie mit­tels der ›natio­na­len‹ Ideo­lo­gie und des Begriffs der Vater­lands­ver­tei­di­gung betrogen.«

  • W.I.Lenin, »Sozia­lis­mus und Krieg« 1915
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»Es ist nicht Sache der Sozia­lis­ten, dem jün­ge­ren und kräf­ti­ge­ren Räu­ber zu hel­fen, die älte­ren, satt­ge­fres­se­nen Räu­ber aus­zu­plün­dern. Die Sozia­lis­ten haben den Kampf zwi­schen den Räu­bern aus­zu­nut­zen, um sie alle­samt zu besei­ti­gen.« (W.I.Lenin 1915)

Spätimperialistische Brandbeschleuniger

Schon vor gut 100 Jahren wurden Krieg gepredigt und Kriegsfolgen verharmlost. Eine Spurensuche mit Lenin und Karl Kraus (Von Detlef Kannapin)

... Der Unter­schied zur Hoch-Zeit des Impe­ria­lis­mus besteht ledig­lich dar­in, dass seit der Selbst­ab­schaf­fung des sozia­lis­ti­schen Welt­sys­tems eine Gegen­kraft staat­li­cher­seits nicht mehr vor­han­den ist, die sol­chen Machen­schaf­ten wir­kungs­voll Paro­li bie­ten könn­te. Die­se Form einer feh­len­den (oder gar nicht mehr denk­mög­lich ange­streb­ten) Alter­na­ti­ve erklärt auch die heil­lo­se Ver­wir­rung und Ver­stri­ckung vie­ler sich als links ver­ste­hen­der Zeit­ge­nos­sen in Oppor­tu­nis­mus und Pessimismus.

Gewis­ser­ma­ßen nega­tiv gewen­det beweist der kapi­ta­lis­ti­sche Medi­en­ver­bund von Tages­pres­se bis zu den halb­wegs sozia­len Medi­en die End­zeit­stim­mung des Spät­im­pe­ria­lis­mus in unwi­der­spro­che­ner Far­ce. Das Ham­bur­ger Nach­rich­ten­ma­ga­zin »Der Spie­gel« mutier­te inner­halb zwei­er Mona­te vom selbst­er­nann­ten Sturm­ge­schütz der Demo­kra­tie zum Sturm­ge­schütz sans phra­se, im wahrs­ten Sin­ne des Wor­tes. In den dies­jäh­ri­gen Hef­ten 4 und 5 der »Blät­ter für deut­sche und inter­na­tio­na­le Poli­tik« erschei­nen mit einem Mal Ana­ly­sen der mar­tia­len Wehr­haf­tig­keit, auf dass sich die frü­he­re Frie­dens­for­schung mehr­fach die Augen rei­ben müss­te. Die Tas­ta­tu­ren im Bezahl­mo­dus ver­wan­deln sich in kom­mu­ni­zie­ren­de Kano­nen­roh­re und die auf ihnen getipp­ten Urtei­le kön­nen, wie der His­to­ri­ker Eric Hobs­bawm bemerk­te, Todes­ur­tei­le sein. Alles, was unter­halb des Atom­krie­ges fir­miert, gilt als Vater­lands­ver­rat. Lenins Lakai­en­zim­mer ist bes­tens bestückt. Karl Kraus wäre nicht erstaunt, aber sicher mora­lisch gebrochen.

So bleibt als ein­zi­ger Aus­weg die abschre­cken­de Rekru­tie­rung von Leu­ten wie Mathi­as Döpf­ner, Niko­laus Blo­me, Sascha Lobo, Fried­rich Merz, Neef, Anna­le­na Baer­bock, Ralf Fücks, Marie­lui­se Beck, Marie-Agnes Strack-Zim­mer­mann u.v.a. ins Kriegs­ge­biet. Immer­hin haben sie am lau­tes­ten in die Kriegs­trom­pe­te getu­tet. Ganz wich­tig ist dabei, dass sie in den Mann­schafts­dienst­gra­den (Sol­da­ten, Gefrei­te, Unter­of­fi­zie­re bis maxi­mal Feld­we­bel) ein­grup­piert wer­den und nicht in die rück­wär­ti­gen Diens­te (=Etap­pe) kom­men – damit sie das, was sie pro­pa­gie­ren, auch end­lich aus­le­ben dür­fen. Wer als spät­im­pe­ria­lis­ti­scher Brand­be­schleu­ni­ger beden­ken­los den Waf­fen­gang pre­digt, hat ihn gefäl­ligst selbst zu beschrei­ten. Sie müs­sen dabei aber auf­pas­sen, dass sie nicht dem OUN-Beauf­trag­ten für Kern­eu­ro­pa, Andrij Mel­nyk d.J., in die Hän­de fallen.

Sehr lesenswerter Artikel zu den Parallelen der Zeit vor dem sog. ersten Weltkrieg und heute im Politik und Medien
- https://www.nd-aktuell.de/artikel/1163592.krieg-spaetimperialistische-brandbeschleuniger.html