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Die letzten Tage der Menschheit - Karl Kraus - Hörspiel (1947/1964)

https://www.youtube.com/watch?v=quwoV9dnNMg

Die letzten Tage der Menschheit - Karl Kraus

Genau einen Monat, nachdem der österreichisch - ungarische Thronfolger Franz Ferdinand in Sarajewo durch serbische Nationalisten ermordet wurde, eröffnete am 28.7.1914 die KuK-Monarchie gegen Serbien den Krieg, der binnen Tagen mit dem Eintritt Deutschlands, Frankreichs, Rußlands und Englands zum Ersten Weltkrieg sich ausweitete.

"Die Handlung, in 100 Szenen und Höllen führend, ist unmöglich, zerklüftet, heldenlos."

"Die letzten Tage der Menschheit", 1922 als Buch erschienen, haben heute ihren unbestrittenen Platz als eines der größten und genauesten Zeitbilder unseres Jahrhunderts - Panorama des Ersten Weltkrieges, Pandämonium und Apokalypse in einem. Karl Kraus hielt sein mehr als 700 Seiten umfassendes Stück für unaufführbar; trotzdem gab es viele Versuche, dies immer wieder aktuelle Werk in Teilen zu bewältigen und für die Gegenwart nutzbar zu machen. Unsere Fassung basiert auf der berühmten Aufnahme aus dem Jahr 1947, ist also auch ein Dokument der Hörspielgeschichte nicht nur des Hessischen Rundfunks. Damals wurde eine öffentliche Aufführung live aus dem großen Sendesaal des Funkhauses übertragen; die alte Aufnahme wurde 1964 noch einmal für eine Hörspielsendung überarbeitet.

#karlkraus #hörspiel #krieg #apokalypse #kultur #österreich #geschichte

mikhailmuzakmen@pod.geraspora.de

#politik #ukraine #russland #nato #usa #deutschland #kriegshetze #medien #karlkraus #lenin #imperialismus #wk1 #geschichte

»… stel­len wir uns ein­mal vor, ein Skla­ven­hal­ter, Besit­zer von 100 Skla­ven, läge im Krieg mit einem ande­ren Skla­ven­hal­ter, Besit­zer von 200 Skla­ven, um die ›gerech­te‹ Neu­auf­tei­lung der Skla­ven. Es ist klar, dass die Anwen­dung der Begrif­fe ›Ver­tei­di­gungs­krieg‹ oder ›Vater­land­ver­tei­di­gung‹ auf einen sol­chen Fall his­to­risch ver­lo­gen und prak­tisch ein glat­ter Betrug wäre, began­gen von geris­se­nen Skla­ven­hal­tern am ein­fa­chen Volk, an den Klein­bür­gern, an der unauf­ge­klär­ten Mas­se. Ganz genau­so wer­den im gegen­wär­ti­gen Krieg, den die Skla­ven­hal­ter füh­ren, um die Skla­ve­rei auf­recht­zu­er­hal­ten und zu ver­stär­ken, die Völ­ker von der heu­ti­gen impe­ria­lis­ti­schen Bour­geoi­sie mit­tels der ›natio­na­len‹ Ideo­lo­gie und des Begriffs der Vater­lands­ver­tei­di­gung betrogen.«

  • W.I.Lenin, »Sozia­lis­mus und Krieg« 1915
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»Es ist nicht Sache der Sozia­lis­ten, dem jün­ge­ren und kräf­ti­ge­ren Räu­ber zu hel­fen, die älte­ren, satt­ge­fres­se­nen Räu­ber aus­zu­plün­dern. Die Sozia­lis­ten haben den Kampf zwi­schen den Räu­bern aus­zu­nut­zen, um sie alle­samt zu besei­ti­gen.« (W.I.Lenin 1915)

Spätimperialistische Brandbeschleuniger

Schon vor gut 100 Jahren wurden Krieg gepredigt und Kriegsfolgen verharmlost. Eine Spurensuche mit Lenin und Karl Kraus (Von Detlef Kannapin)

... Der Unter­schied zur Hoch-Zeit des Impe­ria­lis­mus besteht ledig­lich dar­in, dass seit der Selbst­ab­schaf­fung des sozia­lis­ti­schen Welt­sys­tems eine Gegen­kraft staat­li­cher­seits nicht mehr vor­han­den ist, die sol­chen Machen­schaf­ten wir­kungs­voll Paro­li bie­ten könn­te. Die­se Form einer feh­len­den (oder gar nicht mehr denk­mög­lich ange­streb­ten) Alter­na­ti­ve erklärt auch die heil­lo­se Ver­wir­rung und Ver­stri­ckung vie­ler sich als links ver­ste­hen­der Zeit­ge­nos­sen in Oppor­tu­nis­mus und Pessimismus.

Gewis­ser­ma­ßen nega­tiv gewen­det beweist der kapi­ta­lis­ti­sche Medi­en­ver­bund von Tages­pres­se bis zu den halb­wegs sozia­len Medi­en die End­zeit­stim­mung des Spät­im­pe­ria­lis­mus in unwi­der­spro­che­ner Far­ce. Das Ham­bur­ger Nach­rich­ten­ma­ga­zin »Der Spie­gel« mutier­te inner­halb zwei­er Mona­te vom selbst­er­nann­ten Sturm­ge­schütz der Demo­kra­tie zum Sturm­ge­schütz sans phra­se, im wahrs­ten Sin­ne des Wor­tes. In den dies­jäh­ri­gen Hef­ten 4 und 5 der »Blät­ter für deut­sche und inter­na­tio­na­le Poli­tik« erschei­nen mit einem Mal Ana­ly­sen der mar­tia­len Wehr­haf­tig­keit, auf dass sich die frü­he­re Frie­dens­for­schung mehr­fach die Augen rei­ben müss­te. Die Tas­ta­tu­ren im Bezahl­mo­dus ver­wan­deln sich in kom­mu­ni­zie­ren­de Kano­nen­roh­re und die auf ihnen getipp­ten Urtei­le kön­nen, wie der His­to­ri­ker Eric Hobs­bawm bemerk­te, Todes­ur­tei­le sein. Alles, was unter­halb des Atom­krie­ges fir­miert, gilt als Vater­lands­ver­rat. Lenins Lakai­en­zim­mer ist bes­tens bestückt. Karl Kraus wäre nicht erstaunt, aber sicher mora­lisch gebrochen.

So bleibt als ein­zi­ger Aus­weg die abschre­cken­de Rekru­tie­rung von Leu­ten wie Mathi­as Döpf­ner, Niko­laus Blo­me, Sascha Lobo, Fried­rich Merz, Neef, Anna­le­na Baer­bock, Ralf Fücks, Marie­lui­se Beck, Marie-Agnes Strack-Zim­mer­mann u.v.a. ins Kriegs­ge­biet. Immer­hin haben sie am lau­tes­ten in die Kriegs­trom­pe­te getu­tet. Ganz wich­tig ist dabei, dass sie in den Mann­schafts­dienst­gra­den (Sol­da­ten, Gefrei­te, Unter­of­fi­zie­re bis maxi­mal Feld­we­bel) ein­grup­piert wer­den und nicht in die rück­wär­ti­gen Diens­te (=Etap­pe) kom­men – damit sie das, was sie pro­pa­gie­ren, auch end­lich aus­le­ben dür­fen. Wer als spät­im­pe­ria­lis­ti­scher Brand­be­schleu­ni­ger beden­ken­los den Waf­fen­gang pre­digt, hat ihn gefäl­ligst selbst zu beschrei­ten. Sie müs­sen dabei aber auf­pas­sen, dass sie nicht dem OUN-Beauf­trag­ten für Kern­eu­ro­pa, Andrij Mel­nyk d.J., in die Hän­de fallen.

Sehr lesenswerter Artikel zu den Parallelen der Zeit vor dem sog. ersten Weltkrieg und heute im Politik und Medien
- https://www.nd-aktuell.de/artikel/1163592.krieg-spaetimperialistische-brandbeschleuniger.html