#the

z428@loma.ml

Traktoren dröhnen durch Felder und Straßen, Gestrüpp auf Anhängern für die kommenden Maifeuer. Luft flimmert über Asphalt, aber die Wärme täuscht. Unter ihren Blättern tragen einige Büsche Dornen, und das ist nicht das einzige, worin sich Hände, Arme, Seele dieser Tage verfangen, was Risse zieht und kaum sichtbare, aber merklich brennende Spuren zurück lässt. Die Welt ist seltsam: Schlafend auf der richtigen Seite des Grabens, darauf wartend, dass alle anderen endlich aufwachen. (Langsam werden die Schatten wieder länger. Immer noch ist die Stadt weit weg.)

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#the village and the hills #later that day #the pitfalls of communication

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Wieder Erwachen da am Bach: Rauschen der Wasser, der Blätter in den hohen Ästen, eines vorsichtigen Windes über den alten Gebäuden. Zwielicht, in dem Schlaf, Träume, Erinnerung, Realität, Furcht kaum zu unterscheiden sind. Die Kirchglocken hallen leise, vor dem Hof gegenüber spielen kleine Vögel und suchen, was ihr früher Morgen braucht. Noch keine Sonne, noch kein Kaffee, aber noch ist der Samstag jung, noch können die Dinge sich Zeit lassen. Habt es mild heute!

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#the village and the hills #later that day later that night

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p data-pm-slice="1 1 []">Viel viel später: Dorfabend. Wechsel zwischen Jahreszeiten, zwischen Welten, zwischen Gemütslagen und Selbstbildern und eigenen Phasen im Großen. Die Hunde schlafen, die Katzen haben sich in ihre Scheunen verzogen, ein unschlüssiger Frühling schleicht durch Wiesen und Büsche. Kunstlicht auf kaltem Asphalt, Zigarettenglimmen in der Bushaltestelle, die Nacht ist tiefer, gesichtsloser. (Man ahnt die Stadt, irgendwo, dort hinter den Hügeln. Aber sie ist gerade sehr fern.)

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#the village and the hills

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Freitagmorgen. Zweiter Kaffee. Jenseits des Blocks rührt die aufgehende Sonne neue Farbe in das Regenhimmelgrau. Irgendwo geht die Müllabfuhr zu Werke, Baustellenverkehr rumpelt durch Schlaglöcher, Bremsen quietschen. Gegenüber werden Vorhänge und Fenster weiter geöffnet, der große Hund schleicht auf den Balkon und steckt neugierig seinen Kopf durch das Gitter. An der Kreuzung überwachen Krähen von Laternenmasten aus das noch nicht allzu bunte Treiben entlang der zögernd erwachenden Fassaden. (Staub vom Bildschirm wischen. Kopfhörer und Notizblock in Position bringen. Die Reste schwerer Träume mit gedankenloser Routine überlagern, weit vor den frühen Glocken. Habt es mild heute!)

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Feierabend: Teile des Stammtisches verlassen die Kneipe, leise flüsternd, laut lachend, gelegentlich Glas zusammenstoßen lassend. Die Nächte werden heller, die Tage bleiben länger. Farbe der späten Dämmerung über den Giebeln passt zur Farbe der Bilder, die nebenan auf dem Fernseher flimmern. Fast überlebensgroß wirken die Figuren vertraut, Szene und Stimmung nicht. Die Räume darunter sind grell erleuchtet, wie immer um diese Stunde. Aber das Zelt verschwand aus dem Wohnzimmer, schaffte Platz für eine große Puppe aus Draht mit einer dunklen Mütze auf dem stilisierten Kopf, und vermutlich finden sich so viele abwegige Faszinazionen und Zeitvertreibe wie Menschen nicht nur in dieser Stadt. (Irrlichternde Gedanken, Warten auf die Fledermäuse oder die Sterne oder den Mond.)

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Wieder früh, zwischen Küche, Mülltonnen, Wäschekeller. Die Nachbarn haben jede Menge altes Geschirr auf dem Fußweg freigelassen, dazu einige vegane Kochbücher, aber der Moment mag noch keine Schlussfolgerungen aus dieser Kombination ziehen. Regen im Gesicht. Dann Regen auf den Scheiben. Der Wasserkessel knackt, nebenan beginnt der Wecker zu schreien. Es gibt viele Geräusche, mit denen man wohl besser nicht erwachen möchte, aber vielleicht ist das sehr subjektiv. (Wieder ein voller Plan. Aber zumindest wieder genügend jener Aufgaben, die man mit wenigen Handgriffen erledigen und dann final schließen kann. Also Kaffee aufgießen. Die Tastatur zurechtrücken. Und eine ganze Weile reglos vor dem Bildschirm sitzen, bis sich Ort, Zeit, Selbst miteinander wieder schlüssig anfühlen. Habt es mild heute!)

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Dann: Stille Stunde in der Küche, nachdem dem Radiowecker das Wort verboten wurde. Kaffee, Obst, Morgenrot. Nicht schlau werden aus den Gesprächen der Vögel, jenseits vager Ideen; Beobachtung ihrer Silhouetten vor junger Dämmerung. Eine Elster mit glänzendem Gefieder landet auf dem Vordach, verweilt für Augenblicke in fast greifbarer Nähe. Im Hinterhof quietschen Balkontüren, irgendwo werden lachende Kinder zur Eile ermahnt. Der Verkehr brandet durch die Kreuzung in ruhigen Wellen. Noch kein Blick auf die Uhr, noch kein Takt in den sich langsam ordnenden inneren Mechanismen. Manchmal fühlt man den Frühling wieder etwas mehr. Habt es mild heute!

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Wiederholende Muster, der Tag endet dort, wo er begann, nur ist es mittlerweile wieder dunkler dort draußen, wo noch vor kurzer Zeit die Sonne tief unter den Wolken goldene Farben auf Häuser und Bäume gemalt, dem Moment eine unwirkliche, friedvolle Stimmung eingegeben hat. Jetzt rauscht die Heizung, die Suche nach Musik kapituliert vor unruhiger Sprunghaftigkeit. Hinter der Straße werden die Bildschirme dunkler, Kerzenlicht spukt durch Zimmer, Vorhänge bilden die Leinwand für obskure Schattenspiele. Der Stapel an Unfertigem ruht fordernd in mentalen Ecken und wartet auf eine Aufmerksamkeit, die dem Abend wohl nicht mehr gegeben sein wird. Stattdessen verfängt man sich im Ringen mit den vertrauten Unzulänglichkeiten, beobachtet die Unwuchten der eigenen Programme und die Schwierigkeiten, Schleifen und Strukturen zu ändern. (Stadtnacht. Wieder fast sternlos. Und wieder sehr kühl.)

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Der Morgen, auch: Leben in der Regel durch Abweichen von der Regel. Kratzige Stimme, Heißgetränk und Heimbüro, Reif auf den Dächern, Gänsehaut kriecht über die Arme. Im Hinterhof trocknet Wäsche an den alten Leinen, vorn werden Fahrräder und Mülltonnen aus dem Hausflur geschoben und zumindest für Letzteres scheint es der falsche Wochentag zu sein. Hinter der anderen Wand fällt ein Schlüsselbund auf harten Boden und zerreißt das halblautes Gespräch. (Blick in einen vollen Kalender, ohne großes Überlegen, um zufällige Gedanken zuzulassen und zu sammeln. Manchmal offenbaren die frühen Stunden doch Brauchbares. Habt es mild heute!)

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10am and on. The sensation of productivity that arises from wiping a plethora of small tasks off the desk. (Inbound calls outbound calls and a lot of minor, odd misunderstandings all along the lines; communication as an ever-unresolved enigma.) At least, light's getting brighter again, even though the day is still too cold to feel comfortable.

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z428@loma.ml

9am and on. Sun veiled by clouds. A fresh breeze in the trees. Home office mood: Of obstacles and workarounds. Again. There's always something not quite right, and there's always someone to find that particular glitch, in the deepest darkest corner of whichever system one comes up with. (Wondering whether this is a special ability one needs to have - or rather a sign of misunderstanding users and customers more or less massively.)

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Früher Morgen in den Augenwinkeln und trotzdem mental noch tiefe Nacht. Heizung im Heimbüro, erstmals seit einer ganzen Weile. Erste Navigationen nur im Schein des Monitors, wie um nicht zu viel zusätzliche Helligkeit in die Stunde zu tragen, nicht über Gebühr aufzufallen inmitten all derer, die noch für eine Weile am Dunklen festhalten. Ferner: Zu viel halbfertige Kommunikation, unerreichbare Systeme, Umleitungen im Datenfluss irgendwo entlang der Strecke. Spurensuche zum ersten Kaffee. Schon wieder Freitag, aber gefühlt dann auch nicht. Habt es trotzdem mild heute!

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