#along

z428@loma.ml

Dann: Irgendwo an der Brücke, zwischen schwer motorisierten Pendlern und nervösen Joggern mit Stirnlampen. Über weite Strecken sind die Fußwege und Plätze leer, aber an kritischen Punkten schlängelt und drängt man sich durch Menschen, nimmt viel zu viel mit von all den Stimmungen, die ungefiltert und ungebremst in die Nacht schwappen. (Auch: Vietnamesischer Kaffee. Auf den Tischen flackern Kerzen. Durch das Glas wirkt das bunte Treiben nah genug, um es wahrzunehmen, aber fern genug, sich nicht darin zu verstricken. Blicke in die schwer bedeckten Himmel. Warten auf Augenkontakt mit dem Vollmond.)

#outerworld #later_that_day_later_that_night #along_the_river

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Der späte Versuch schritt auf festeren Sohlen durch verschneite Wiesen entlang des schnell strömenden Flusses. Wie das zurückliegende Grau ist auch das Weiß monoton und farblos, aber selbst im schwindenden Sonnenlicht milder für die Seele. Und der Wahrnehmung entgeht auch nicht, dass die hellen Stunden kontinuerlich und sehr spürbar wieder länger werden, die Menschen des Viertels sich mit dem langen Januar angefreundet haben, wieder mehr die offene Weite abseits der Häuserzeilen suchen. Es wird schon spürbar dunkel wieder, als die letzten Kinder ihren Eltern folgen, mit Schlitten an dünnen Lederriemen und Schnee auf den Mützen und in den Haaren. (Schnell auf dem Weg zurück. Die Dinge tun, die es noch zu tun gibt. Und dann die Reste des Donnerstags einsammeln, in die Luft werfen und schauen, in welcher Form sie landen. Geordneter wird es heute nicht mehr.)

#outerworld #later_that_day #the_winter_in_everything #along_the_river

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Spaziergänge auf Abwegen, zwischen Weinberg und Hauptstraße. Die alten Mauern leben, hinter wehrhaften Toren glänzen wuchtige Fahrzeuge im Nachmittagslicht. Kaffee unter dem Pavillon: Intellektuelle mittleren Alters diskutieren Weltpolitik und gefallen sich hörbar in ihren Aussagen, und für einen Bruchteil eines Augenblickes erahnt man die Quelle vieler Übel unserer Zeit. (Wolken über dem Horizont, und der Wind frischt wieder auf.)

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11:00: Blecherne Stimme verhallt zwischen den grauen Wänden, auch die Büros kommen wieder zur Ruhe. Sozialisierung und Ängste, die verschiedenen Lasten dieser Tage, die verschiedenen Erinnerungen an Geschichten und Warnungen der Kindheit lassen dem Klang von Sirenen mit den Jahren zwar nicht mehr seinen früheren blanken Schrecken innewohnen, aber genügend Schwere, um für einen Moment von der Routine zurückzutreten, Gefühle zu ordnen und Gedanken zuzulassen: Über Privilegien, über Sicherheit, über Leid. Über Hass und Dummheit, auch. Und vielleicht über Hoffnung, irgendwie.

#outerworld #office_hours #along_the_way #reflecting_privileges

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Wieder unterwegs: Zeitlose Stunde ohne Halt und Anker. Abendverkehr holpert über die alte Straße, gegenüber fahren zwei Jugendliche auf einem Elektroroller unter lautem Jubel viel zu schnell stadteinwärts. Knochige Äste hängen von der Mauer, zeichnen dürre schwarze Schatten in den aufsteigenden Abend. Jemand übt Bassgitarre, mit mehr Hingabe als Talent. Eine andere Nachbarschaft sitzt zwischen den Häusern um ein kleines Feuer. Nur noch einige schnelle Randnotizen an der heutigen Seite, vor neuerlichem Weiterblättern.

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Ein Zwinkern weiter, neuer Morgen: Schwimmend in Farben und Licht eines Tages, der kalt beginnt und warm zu werden verspricht. Ungewohnter Ortswechsel, halb geöffnete Jalousien im Brunnen-Büro, dicht bepackter Kalender, aber ein leerer Kritzelblock neben der Tastatur. Immerhin. Hinter den Fenstern glänzt das Viertel goldgrau unter dem blassen Himmel, durch den Hof schlendern Kinder mit Rucksäcken und Sporttaschen, gegenüber wird der Besprechungsraum gelüftet und die erste Zigarette entzündet. Montag, balancierend auf einer merkwürdigen Linie aus über die Dämmerung schwappender Müdigkeit und dem Tatendrang nach frühem Krümelkaffee. Alles noch viel zu ungeordnet, aber alles formbar. Habt es mild heute!

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z428@loma.ml

Weiter südlich. Ein großer Schotterberg liegt neben Straße und Betonbrücke, in wuchernden Büschen stehen einige verdreckte Bagger. Spaziergänger mit Hunden flanieren über schlammige Pfade. Der Nachmittag zieht eilig weiter, Schatten werden länger, alte und neue Bilder stoßen aneinander auf vertrauter Strecke in anderen Tagen, und wie einmalig ist ohnehin jede Sekunde?

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Später, am Fluss: Linien des eigenen Viertels, als Spiegelbild auf dem glatten Wasser. Die Nachbarn bedürfen heute wohl der Beleuchtungen auf den Balkonen und Terrassen, entsprechend liegen die Häuser in einem warmen künstlichen Licht, während ganz langsam und strahlend der Mond über die Dächer steigt. Fast wolkenlos die aufziehende Nacht, unerwartet weich und mild, durchzogen von der Musik der Grillen, Bordstein-Gesprächen, spätem Verkehr und dem Lachen derer, die nicht nur schlaftrunken in die Dunkelheit der Wiesen ziehen, Zigarettenstummel wie Glühwürmchen. Verzicht auf Eile, weil der Moment es verdient und weil alles andere viel zu sehr ablenkt.

#outerworld #out_in_the_wild #moonlit_skies #along_the_river #lost_in_moments

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