#late
3am and on. Rules and exceptions thereof. Not sure whether the world at night might be uninhabited but at least at some point it's about getting used to this very special silence. The hours to pass, indifferent of who we are and what we failed to accomplish yesterday.
#outerworld #late_at_night #concrete_city #always_in_between
Schließlich: Tagesgraues Selbst vor dem Spiegel, die Stunden und ihren Staub abgewaschen und trotzdem ohne Glanz. Durch die Rohre des Hauses gurgelt Wasser, Kinder spielen in einer Badewanne. Gegenüber werden Stühle und Tisch zurechtgerückt, Gäste verabschieden sich, man schließt die Vorhänge hinter dem Balkon und zieht sich zurück in die eigene Abgeschlossenheit. Aus der Studenten-WG tönt leisere Musik, jemand raucht am Fenster, die Gespräche der letzten Stunden verlieren sich mit dem ausklingenden Wochenende. Also: Atem zählen. Die Stille in sich hören. Abstand halten zu den Dingen, die hinter der nächsten Dämmerung warten. Noch Zeit für Träume, welcher Art auch immer. Have a calm night wherever you are.
2am. Interrupt requested, just unsure by whom. In between days, the silence that embraces the city feels organic and deep. Cautious reaching out for a being both intimidating and vulnerable. Shivering from the touch received in return.
(Nochmal Menschen, andere Gesichter, zu viel Informationen im Nahbereich. Kopfhörer, akustische Insel. Und die Erkenntnis, dass absolut alles als Statussymbol taugt, selbst das Buch, nur halbherzig gelesen, während man festzustellen versucht, ob man als Lesender wahrgenommen wird.)
Sehr viel später. Suche nach Musik, wieder, die zu den Bildern passt. Oder nach Bildern, in denen die Musik widerhallt. Abgegriffene Sätze, alte Gedanken, Nostalgie und ein zum Erfühlen naher Montag. Gegenüber hinter den Fenstern wird auf der Couch gelesen. Kein Kerzenlicht im zeitgemäßen Minimalismus. In einer anderen Realität duften Räucherstäbchen ein feuchtwarmes Bad aus: Patchoulli, Joy Division, Paul Auster. Und dann Terminspiele, Statusnachrichten, müde Server. Die Stunden zwischen diesen beiden Tagen haben ein ganz eigenes Gesicht. (Have a peaceful night wherever you are.)
#outerworld #concrete_city #late_sunday #the_night_in_things
7pm. Candles in darkened rooms again. The city hides behind dusty windows, shades of plants and odd moods. Tuning in to different channels. Temporary reconnect. Blue lights flickering in the pub again. Pondering: Things to do late in weekends.
(Montag, auch: Supermarkt des geringsten Misstrauens, um gerissene Lücken aufzufüllen, und um einige Schritte aus der Enge heimischer Bürowirklichkeit zu tun. Kopfhörer unter der Kapuze. Wunsch nach Abstand, spärliche Kommunikation über Blicke, auch weil um diese Zeit hier niemand ist, mit dem man wirklich kommunizieren mag. Banale Dinge in den Wagen packen. Wege durch vollgestellte Gänge finden, sich in den Gedanken an Provisorien verlieren, an Vorübergehendes, das zum Dauerzustand wird. Immer die Hälfte vergessen. Und nach den Wolken starren, draußen, wieder mit dem Asphalt der Straße unter den Sohlen. Kurz genug weg, schnell genug wieder zurück.)
Später Mittag, zwischen den nahen Häusern. Wieder unter dunkler Kapuze. Wegen Sonne. Und Wind. Und überhaupt Stimmung. Etwa: Die Selbstverständlichkeit, immer und überall Rücksicht zu üben versuchen und das dankbar aufgenommen zu spüren. Nicht im Hoffen auf Gleiches, dann und wann, aber mitunter trotzdem enttäuscht von der Realität in anderen Lagen. Linien finden auf vollen Bürgersteigen, sich an die Schatten halten, so konzentriert wie eben möglich. Aus dem unscharfen Treiben von Zielen und Aufgaben die akut nächsten herausfischen, während der Bus eine unfassbar große Horde von Schulkindern freilässt, die bunt und durcheinander um alles herumwogen und im nächsten Augenblick verschwunden sind. Schirme und Stühle der Kneipe klappern in einer Böe. Immer noch Spätsommerherbst in den Farben.
#outerworld #home_office_hours #late_lunch_break #where_we_do_what_we_do
#home office hours #late lunch break #where we do what we do
Mental mode: Installing an old copy of Netscape Navigator to browse old web pages in the Wayback Machine. Not because they used to be great - actually most of them sucked. But rather because they stand for an old 'net that stood for an old world, missed then and now.
#outerworld #mental_modes #odd_sense_of_nostalgia #where_we_are_we_are #late_lunch_break
#mental modes #odd sense of nostalgia #where we are we are #late lunch break
Dann weicht auch dieser Abend. Gegenüber füllt eine große Tafel den Raum, aber auf der Tischdecke stehen nur ein Laptop und ein Glas. Kaltlichtzimmer. Das Viertel hat sich in Nuancen verändert, wie immer, wenn man länger als für ein paar Nächte unter anderen Himmeln einschlief. Keine Party in der Kneipe, leise Musik aus den Höfen. Alle Taschen ausgepackt, alle Wecker gestellt. Irgendwo träumt eine müde Katze von Dachböden, Kellern, Wiesen und Luft außerhalb geschlossener Wände. Vielleicht. Gedankenverloren am Wochenrand. Have a calm night wherever you are.
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Zwischen neuen Wolken fühlt sich der Mittag anders grau und verpeilt an. Im Nebenhaus sind Handwerker zugange, mit schwerem Gerät laute Dinge an den Stahlgerippen der Balkone zu tun. Das junge Paar aus dem Erdgeschoss trägt die Rennräder auf den Bürgersteig, rückt Brillen und Helme zurecht, verschwindet stadtwärts schneller, als die Augen folgen können. Im Supermarkt des geringsten Misstrauens feiern Angestellte die zurückgekehrten Urlauber, eine Ahnung von Inseln und Strand hallt mit angeregten Gesprächen durch ansonsten weitestgehend leere Gänge. Weißbier auf einem gesonderten Warenträger, etwas abseits des gewohnten Sortiments. Und Herbstblumen in Kunststoff-Folie, die sich mühen, unter dem kalten Neonhimmel mehr als nur einen bedauernswerten Anblick zu bieten. (Pause, nurmehr als vorübergehender Tausch von Eingangssignalen. Immer noch halb im Kalender: Zwei Felder vor, eine Karte ziehen, nicht aussetzen.)
Unwägbarkeiten voranschreitender Monate, auch: Widrigkeiten von Heizungsanlagen, als mentale Dauerbeschäftigung. Beseitigen von Problemen durch Verschleppen von Verantwortungen. Hausmeister zuckt entschuldigend mit den Achseln, zündet sich eine Mittagszigarette an und schiebt die Mülltonnen in ihrem Quartier zurecht. Also dicke Pullover, heißer Kaffee., Erinnerungen an den Sommer. Ferner haben es die Paketboten heute zur dritten Reihe geschafft, blockieren gelegentlich die Durchfahrt und tragen besonders große und viele Kartons über die feuchtgrauen Bürgersteige. Die Studenten-WG fährt Großeinkauf, mit Anhänger und Taschen, und das Sortiment lässt die eine oder andere Frage aufkommen. Dumpfe Bässe aus einem tiefergelegten Kleinwagen, ungewöhnlich viel Menschen an der Haltestelle. Graue Wolken. Immer noch keine Sonne.
#outerworld #concrete_city #home_office_hours #late_lunch_break
Später Mittag, und die Böen tanzen unbändig, wild durch Jalousien, Kleiderständer, Regale und Flur. Ölspuren und Sand auf der Straße, nebenan räumen die Arbeiter ihre Baustelle, werfen alle Arten von Schutt in einen riesigen Container und scheinen durchaus Gefallen zu finden am Lärm, der mit dieser Prozedur verbunden ist. Vor der Bürotür der Unternehmensberatung diskutieren einige Angestellte Chancen und Risiken im anorganischen Wachsum und die Wortfetzen, die halb aufmerksame Sinne aufschnappen, könnten fast als Satire durchgehen, wäre der Vortrag der Argumente nicht so ernst. Auch: Kuchen am Montag, zur Kompensation einer gewissen Ratlosigkeit. Milchigweißer Westhimmel und diffuse Schatten über allem.
#outerworld #late_lunch_break #office_hours #where_we_do_what_we_do
9pm and on. The light of familiar places. Including parts of the neighbourhood just seen then and now, passing through. Still, people doing their best to squeeze a few dreams and some sparkling memories from the fleeing day. A terrace party, the sound of music floating beyond roofs, laughter and giggles and maybe it's all about trying, again.
9am and on. Moving pieces again. Watching in astonishment these few moments to completely flood the daily calendar. Fast context switches again, stack growing, orientation waning. Across the street, people are moving out again, other windows opening to empty rooms. A soft sun casting its shadows.
Nervöses Warten, endlose Schlange. Zeit genommen, Zeit unterschätzt, Vibration des ersten Signals in der Tasche gespürt. Der Kalender schreitet voran; im Supermarkt des geringsten Misstrauens diskutieren die Dame hinter und die Dame vor der Kasse Widrigkeiten des Arbeitsalltags. So etwa Zwischenschicht auf Zuruf am eigentlich freien Tag. Die Marktleiterin huscht vorbei, ebenso schuldbewussten wie hilflosen Ausdruck ins Gesicht geschrieben, und verschwindet hinter einem beständig schreienden Leergutautomaten. Halloween-Spezial: Zierkürbisse. Kostüme. Weiße Geistergummibärchen. Doppelkorn. Letzteren gibt es ganzjährig billig, nur der Anlass für die Rabattierung scheint zu wechseln. (Herbst im Sommer, oder andersherum. Jonglieren mit Terminen und fallenden Blättern. Keine Wolke zwischen hier und dem Horizont.)
#outerworld #concrete_city #late_lunch_break #home_office_hours #sdgm
Past 10pm. Half asleep, half following a documentary traversing, exploring Italy. Remembering own rituals, common places far south, decades of familiarity. And comparing this to centuries of sites left unused, abandoned, exposed to time, sun and dust. That feeling of being small, again. The stars with us. (Have a peaceful night wherever you are.)
Die Kneipe hat geschlossen. Neben dem dunklen Fenster sitzen Teenager auf dem Bordstein und essen Pizza aus Kartons. An der Haltestelle sammeln sich Koffer und ihre Begleiter, eine Nachbarin wirft den Rucksack ins rostige alte Auto und rumpelt davon, Richtung Autobahn. Schattenbilder zweier vergessener Einkaufswagen. Immer noch ist es warm.