#obdachlosigkeit

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Afghanistan: Tausende Veletzte nach Erdbeben obdachlos

Erdbeben in Afghanistan - Kaum Unterkünfte für tausende Verletzte

Nach den Erdbeben in Afghanistan versorgen Hilfsorganisationen tausende Verletzte. Doch Unterkünfte sind knapp: Viele Dörfer wurden vollständig zerstört.#Afghanistan #Erdbeben #Katastrophe #internationaleHilfe #Obdachlosigkeit
Afghanistan: Tausende Veletzte nach Erdbeben obdachlos

memo@pod.mv2k.com

Obdachlos oder wohnungslos – 7 Projekte, die helfen

In einer idealen Welt gibt es keine #Obdachlosigkeit. Aber sie ist Realität. Zum Glück gibt es Menschen,
die Wohnungs- und #Obdachlose⁣n helfen.

Fast 40.000 Menschen leben Schätzungen zufolge in #Deutschland auf der Straße. Oft nehmen wir diese# Menschen und ihre individuelle Geschichte nicht richtig wahr. Manchmal werden sie sogar aktiv aus den #Innenstädte⁣n vertrieben – zum Beispiel mit Stacheln ("Spikes") unter Brücken, sogenannter "#HostileArchitecture".

🔗 https://www1.wdr.de/kugelzwei/gluecksfunken/obdachlos-wohnungslos-hilfe-projekt-100.html

thomas_gutsche@pod.geraspora.de

"Wir Wissen noch zu wenig über queere #Obdachlosigkeit"
In Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe werden #Queer s gerne übersehen. Die Berliner Initiative queerhome versucht, die Lage in der Hauptstadt zu verbessern – und Wissen zu generieren.
Schulz: Queere Personen sind unserer Einschätzung nach überhaupt erst ein mal häufiger davon betroffen, wohnungs- oder obdachlos zu werden.
https://www.1000mal1euro.de/aktuell

seebrueckeffm@venera.social

https://twitter.com/PhilippLeserer/status/1604172984922537984

#Gallus #Mieten #Gentrifizierung #Vonovia #Obdachlosigkeit #Demo

mikhailmuzakmen@pod.geraspora.de

#politik #wohnen #leerstand #immobilienwirtschaft #soziale-frage #obdachlosigkeit #besetzen #habersaathstr #berlin-mitte

Habersaathstraße: Leerstand rekommunalisieren statt Luxusneubau!

Seit 2018 plant das Immobilienunternehmen Arcadia Estates GmbH den Abriss des Wohngebäudekomplexes an der Habersaathstraße 40-48 in Berlin-Mitte. Nur noch neun Altmieter:innen wohnen in dem fünfstöckigen Gebäude, seit Jahren steht der Großteil leer und soll möglichst schnell teurem Luxusneubau weichen. Im Dezember 2021 besetzten obdach- und wohnungslose Menschen gemeinsam mit der Initiative Leerstand Hab-ich-saath die leeren Wohnungen. Nach diversen Reibereien und Verhandlungen mit dem Bezirksbürgermeister Stephan von Dassel (Grüne), nach zwei angedrohten Räumungen und Versuchen durch die Eigentümer:in, die Besetzer:innen gegen ukrainische Geflüchtete auszuspielen ist eigentlich nur eines richtig klar:

Die Bewohner:innen sind immer noch da und fordern die Rekommunalisierung des Wohnraums!

Das Lower Class Magazine sprach mit Felix (Leerstand Hab-ich-saath) und Sven (Bewohner und Aktivist bei Leerstand Hab-ich-saath)

In der Habersaathstraße will das Immobilien-Kapital nach altbekanntem Muster verfahren: Bewohner:innen werden aus ihrem Wohnraum gedrängt, mit dem entstandenen Leerstand wird zunächst spekuliert bevor abgerissen und luxuriös neugebaut werden soll. Was hat euch bewegt, sich in der Initiative zu organisieren und den Kampf aufzunehmen?

Felix: Ich finde vor allem den Ansatz wichtig, dass wir uns leerstehenden Wohnraum nehmen, welcher sich in den Händen einiger weniger Privatiers befindet und dabei Menschen ohne und mit Obdach gemeinsam ihre politischen Ziele formulieren und sich darüber verständigen, wie politische Aktionen aussehen können um diese zu erreichen.

Sven: Bevor ich mit Leerstand Hab-ich-saath in Kontakt kam war ich im letzten Jahr hauptsächlich mit Arbeiten beschäftigt und wohnte in einer Massenunterkunft für wohnungslose Menschen. Ich fand das Projekt in der Habersaathstraße sehr gut und beschäftigte mich erstmals mit den politischen Dimensionen hinter der Lebenssituation Wohnungslosigkeit. Zudem ist das Leben in einer Massenunterkunft nichts für mich, weil man immer mit drei, vier Menschen auf engstem Raum lebt und keine Privatsphäre hat. An den Schutz vor Corona wurde dort auch nicht gedacht. Irgendwann entstehen da immer Konflikte.

Wie hat sich das Kräftemessen zwischen euch, der Kapitalfraktion und Behörde seit Dezember entwickelt und wie beurteilt ihr die Rolle und Verhalten von Bürgermeister von Dassel bzw. dem Bezirk Berlin-Mitte?

Felix: Es gab ja kurz nach der Besetzung die Möglichkeit für den Bezirk, das Gebäude zu beschlagnahmen. Das wäre, laut Allgemeinem Sicherheits- und Ordnungsgesetz (ASOG), ein Instrument der Bezirke um gegen spekulativen Leerstand vorzugehen. Eine Beschlagnahmung hat der Bezirk sich nicht getraut, aus Angst vor einer Klage des Eigentümers. Stattdessen gab es Absprachen zwischen von Dassel und Eigentümer:in und von Dassel hat uns zugesichert, dass wir bis zu einem möglichen Abriss – den wir natürlich versuchen zu verhindern – im Haus bleiben können. Gerade sieht es aber stark danach aus, dass er sein Versprechen bricht und im Hintergrund unsere Räumung vorbereitet wird.

Man merkt, wie von Dassel versucht, es allen Beteiligten Recht zu machen und sich schadlos aus der Sache rauszuziehen: Er hat keinen Bock, die politischen Kosten für eine Räumung zu tragen und hat er aber auch keinen Bock, sich mit dem Eigentümer anzulegen. Zum Beispiel wendet der Bezirk das seit 2014 geltende Zweckentfremdungsverbot nicht an, was Strafzahlungen der Eigentümer:in in Millionenhöhe und wahrscheinlich den Bankrott der Arcadia sowie genügend Kohle für eine Rekommunalisierung der Gebäude bedeuten würde.

Sven: Stattdessen wird darauf gehofft, dass die Altmieter:innen sich auf einen von Bezirk und Eigentümer:in vorgeschlagenen „Deal“ einlassen, der einerseits von Dassel sein Gesicht wahren lässt und andererseits das Haus leer bekommt, so dass abgerissen werden kann. Da wird sich jetzt zeigen, ob die Altmieter:innen dem zustimmen oder nicht. Unser Kontakt zu denen ist gut und wir glauben, dass die dem schmutzigen Deal nicht zustimmen werden.
Im Bezug auf uns ließ von Dassel anfangs noch verlauten, dass er im Sinne der Besetzer:innen zu verhandeln versucht und spielte sich in seinen Anschreiben immer wieder als „Retter der Habersaathstraße“ auf. Im aktuellen Deal spielen wir, als neue Bewohner:innen, gar keine Rolle mehr und von Dassel sagt, er könne nichts mehr machen. Uns ist diesbezüglich zu Ohren gekommen, dass er immer nur mündliche Absprachen mit dem Eigentümer macht, es also keinerlei schriftlich festgehaltene und somit nachvollziehbare Kommunikation gibt. Wir werden so oder so hier bleiben und uns gegen eine Räumung wehren solange es keine Alternative für uns gibt.

Also sind die gesetzlichen Instrumente um der Immobilienwirtschaft Einhalt zu gebieten eurer Meinung nach vorhanden, werden aber nicht angewandt?

Sven: Das rechtliche Werkzeug sozusagen um dem Treiben der Immobilienhaie ein Ende zu setzen ist teilweise schon längst da, der Staat bzw. in unserem Fall der Bezirk Berlin-Mitte haben einfach nicht den Arsch in der Hose, dieses Werkzeug rauszuholen und zu benutzen.

Felix: Zum einen ist das Werkzeug da. Zum anderen muss man sich beispielsweise diesen Beschlagnahmungsparagraphen (§16, 17 ASOG) mal genauer anschauen: Dort steht, dass eine Beschlagnahmung von leerstehendem Wohnraum zu Abwendung von Obdachlosigkeit nur angewandt wird, wenn es keine anderen „milderen Mittel“ gibt, Menschen von der Straße wegzubekommen. Unter „milderen Mitteln“ fällt auch die Unterbringung in Massenunterkünften, wo die Menschen auf engstem Raum zusammengepfercht sind. Dass heißt, das Privateigentum und die Rechte eines:r Eigentümer:in sind so heilig und werden so lange nicht angerührt, so lange man Menschen noch irgendwo reinpressen kann, ganz egal, wie es denen damit geht. Diese Gesetzeslage gibt Eigentümer:in quasi freie Hand, die Profitmaximierung auf Kosten von Lebenssituationen von Menschen ungehindert fortzuführen.

Wie erleben die Bewohner:innen diese unsichere Situation, das Abwarten und die ständigen Verhandlungen über ihren Wohnort?

Sven: Es ist nervenzerreibend und wir sind sehr angespannt. Diese Ungewissheit und auch die Angst, dass wir hier mit Polizeiaufgebot geräumt werden könnten, zehrt allen an den Nerven. Das führt wiederum auch dazu, dass es untereinander zu Reibereien kommt. Zu ersten Termin der Schlüsselübergabe hatten wir einen schönen Pappschlüssel gebastelt, welchen wir der Hausverwaltung übergeben wollten um nochmal drauf hinzuweisen, dass es nachwievor nicht ausreichend Schlüssel für den Müllraum gibt, so dass wir unseren Müll nicht vernünftig entsorgen können und dieser auch nicht abgeholt wird. Den Pappschlüssel hat die Hausverwaltung nicht angenommen, den zweiten Termin zur Schlüsselübergabe haben wir einfach ignoriert. Zudem gab es noch ein Gespräch mit Herrn Dr. Schlese vom Sozialamt-Mitte, welcher uns mitteilte, dass es derzeit keine Alternativunterbringung für die knapp 60 Bewohner:innen gäbe. Das EU-Ziel, Obdachlosigkeit bis 2030 zu beseitigen, ist einfach lächerlich. Allein hier in Berlin-Mitte gibt es so viel Leerstand, teilweise schon ab sofort beziehbar! Da könnten schon ganz viele Menschen rein, würden die Behörden endlich anfangen, an diesem Ziel zu arbeiten.

Wenn ihr über den aktuellen Stellungskampf mit Bezirk und Eigentümer hinausdenkt: Was sind eure langfristigen Ziele oder (revolutionären) Perspektiven mit dem Projekt?

Sven: Wir wollen zunächst, dass das Haus zurück ans Land Berlin geht und den Menschen, die drin wohnen, zur Verfügung gestellt wird, ehe wir uns Gedanken über Selbstverwaltung oder langfristige Mietverträge für die Bewohner:innen machen können. Wir brauchen jetzt sofort eine Bleibeperspektive und eine Übernahme der Instandhaltung des Gebäudes. Das machen wir derzeit nämlich alles selbst und müssen das aus Spenden finanzieren.

Was uns freut, ist, dass wir sehr viele Anfragen bekommen von anderen Gruppen oder auch Menschen aus dem Ausland, die wissen wollen wir das alles bis hierher gemacht haben. Wir teilen sehr gerne unser Wissen und freuen uns natürlich, wenn es Nachahmer:innen gibt!

Felix: Perspektivisch geht es bei dem Projekt nicht darum, ein „Schöner Wohnen“ für 60 Personen zu kreieren oder so. Der erste Schritt ist jedoch das Haus zu behalten um es bewohnen zu können und in diesem Kampf sind wir gerade mittendrin. Wir als Initiative haben schon den Plan, z.B. weiter Menschen auf der Platte anzusprechen, weitere leerstehende Objekte mit ähnlichen Strategien zu erkämpfen und uns nicht nur auf die Habersaathstraße zu beschränken. Derzeit aber werden unsere Kapazitäten unter anderem im oben erwähnten Kampf sowie bei der Instandhaltung des Gebäudes aufgerieben. Das Gebäude stand jahrelang leer, es gab ein Müll(abholungs-)problem, es gibt immer wieder Wasserschäden, die wir selbst beheben müssen usw. Zudem sind die Bewohner:innen ein sehr heterogener Zusammenschluss mit unterschiedlichen Lebens- und Leidensgeschichten und dementsprechend unterschiedlichen Bedürfnissen. Nicht alle Personen haben die Kraft oder das Interesse, sich als Vollzeitaktivist:in in diesen aufreibenden Kampf zu begeben. Dennoch: Bei all dem derzeitigen Abkämpfen an den realpolitischen Gegebenheiten verlieren wir unsere langfristigen Ziele, nämlich die Wiederaneignung von Leerstand, den Aufbau von Orten für Menschen ohne festes Zuhause und selbstverwaltetes Wohnen, nicht aus den Augen!

Unterstützt die Menschen von der Habersaathstraße und Leerstand Hab-ich-saath!

Mehr Infos:
Web: https://strassegegenleerstand.de/
Twitter: @hab_ich_saath
Spendenkonto:
Empfänger:in: Neue Chance
IBAN: DE24 5206 0410 0003 9019 80
BIC: GEN0DEF1EK1 

Betreff: Habersaathstraße

mikhailmuzakmen@pod.geraspora.de

#politik #polizeigewalt #obdachlosigkeit #armut #schöneweide #berlin

Der Tod des Marcel K. – Bullen töten Obdachlosen in Berlin

  • Von A-Küche

Am 27.04.2022 verstarb Marcel K. an den Folgen des Polizeieinsatzes vom 20.04.2022 in Berlin Schöneweide. Die Polizei lügt und leugnet die Tat. Marcel war 39 Jahre und krank. Er hatte Krätze, oft Krampfanfälle und eine offene Wunde am Bein. Marcel trank Alkohol seitdem er 6 Jahre alt war. Er lebte auf der Straße. Oft war er in sozialen Einrichtungen untergebracht, die er aber schnell wieder verließ und in sein Kiez, nach Schöneweide, zurückehrte. Hier hatte er Freunde und fühlte sich zu Hause. Er war im Kiez bekannt, Feuerwehr, Rettungskräfte und die Polizei kannten seine Krankheiten, wussten von seinem Schmerzen. Notunterkünfte mochte er nicht, hier wurde er beklaut oder durch kleine Tiere gebissen.

Sein letztes Lebensjahr begann am 22.12.21 im Krankenhaus. Wenige Tage später wurde er mit seiner offenen Beinverletzung aus dem Krankenhaus geschmissen. Er ging zurück in den Kiez in eine Filiale der Deutschen Bank. Dort war es warm, da waren seine Freunde. Aktivist:innen kamen vorbei, brachten warmes Essen und versorgten sein Bein. Die Wochen vergingen und oft kamen die Cops und warfen die Menschen aus der Filiale. Das ärgerte ihn, denn danach war sein ganzes hab und Gut meist weg. Oft musste er auf Grund der Krampfanfälle ins Krankenhaus, das er nach einigen Tagen wieder verlassen musste. Dann beschloss die Deutsche Bank, ihre Filiale aus Sicherheitsgründen für ihre Kund:innen über den Winter zu schließen. Marcel saß nun tagsüber in der Kälte auf einer Bank und schlief mal auf einen Dachboden, in einen Hauseingang oder in einen Hinterhof. In eine Notunterkunft wollte er nie wieder, nachdem sich die Wunden der Tierbisse von dort entzündeten.

Den Aktivist:innen fiel es immer schwerer, seine Wunden auf offener Straße zu versorgen. Ins Krankenhaus wollte er nicht, denn da wurde ihm nie geholfen. In den folgenden Wochen kam es immer wieder zu kurzen Krankenhausaufenthalten, sein Bein entzündete sich immer schlimmer und er konnte kaum noch laufen. Die Polizei ging eines Nachts durch den Kiez, um obdachlose Menschen zu vertreiben. Es wurden immer weniger um ihn herum. Ende März 2022 saß er mit Freund:innen auf einer Bank und sie hörten im Radio einem Fußballspiel zu. Sie freuten sich schon auf warmes Essen, das, wie jeden Freitag, von Menschen aus dem Umland gekocht wurde. Plötzlich flogen Eier aus dem Wohnhaus gegenüber und verfehlten Marcel nur knapp. Kurze Zeit später kam die Polizei und ermahnte Marcel und die anderen wegen Ruhestörung. Er war wütend, dass die Cops nicht zum Wohnhaus sind, denn man wollte ihnen mit den Eiern wehtun. Marcel hatte Hunger und die Menschen mit dem Essen kamen zum Verteilen. Doch die Bullen gingen dazwischen und erklärten ihnen “sie möchten doch bitte wo anders Essen verteilen, die würden ja hier drauf warten und so würde man sie ja nicht los“. Außerdem wäre das jetzt eine polizeiliche Maßnahme und da wäre es „eh nicht drin”. Die Menschen drehten mit dem Essen um und Marcel musste hungrig einschlafen.

Am 16.04. gab es dann eine Kundgebung gegen die Verdrängung obdachloser Menschen in Schöneweide auf Grund dieser Vorfälle. Marcel genoss den Tag, es gab warmes Essen und gute Musik, für ihn war es eine Party. Er bedankte sich bei den Organisator:innen, besorgte eine Schachtel Pralinen für alle. Seinen Freund:innen erzählte er noch einen Tag später, dass es der schönste Tag seines Lebens war. Noch nie hatte es so eine Party für ihn gegeben.

Am 20.4 suchte er am Abend mit zwei Freunden einen Schlafplatz. Diesmal wollten sie im Innenhof der Brückenstr.1 hinter dem Waschcenter schlafen. Sie legten sich hin, Marcel trank noch ein Schluck Bier, stellte seine Flasche hin und schlief ein. Gegen 23 Uhr, wurde er durch lautes Gebrüll wach. Er und seine Freunde sprangen auf. Es war die Polizei. Marcel verspürte starken Schmerz am verletzen Bein, er schrie vor Schmerz, schmiss dabei seine Flasche Bier um. Es war ein Cop, der an sein Bein zog. Seine Freunde rannten weg. Sie konnten nur aus der Ferne zusehen wie immer mehr Cops auf Marcel einschlugen, sie setzen Pfefferspray ein. Marcel lag leblos am Boden, ein Krankenwagen wurde gerufen. Marcel wurde reanimiert und ins Krankenhaus gebracht.
In der Pressemittelung der Polizei vom 21.04.2022 stand später: “Der alkoholisierte 39-Jährige versuchte weiter, sich den polizeilichen Maßnahmen zu entziehen, litt dann aber plötzlich unter Atemnot und verlor das Bewusstsein. Die Beamtinnen und Beamten leiteten umgehend Reanimationsmaßnahmen ein und alarmierten einen Rettungswagen. So konnte er stabilisiert werden und kam mit dem Rettungswagen zur weiteren Behandlung und stationären Aufnahme in ein Krankenhaus.“

Aktivist:innen versuchten später seinen Verbleib ausfindig zu machen. Bei Anrufen in Krankenhäusern wurde Marcels Aufenthalt stehts verneint. Der Rettungsdienst behauptete, es hätte keinen Transport in ein Krankenhaus aus Schöneweide gegeben. Beim Versuch, die Tat öffentlich zu machen, wurden Aktivist:innen von der Polizei kriminalisiert. Am 2.6 erfuhren dann seine Freund:innen, dass Marcel tot ist. Er starb am 27.4.2022 an den Folgen des Polizeiangriffs vom 20.04.2022. Marcel ist tot, die Polizei hat ihn ermordet.

mikhailmuzakmen@pod.geraspora.de

#politik #wohnen #obdachlosigkeit #geflüchtete #genntrifizierung #widerstand #besetzen #berlin

Kampf um Wohnraum: Besetzung ist ein legitimes Mittel

Angesichts von Mietwucher, Verdrängung und Obdachlosigkeit in der Haupstadt sind Hausbesetzungen eine adaquate Reaktion. (Von Patrick Volknant)

Die Mittel von Hausbesetzer:innen sind bekanntlich beschränkt, doch angesichts der herrschenden Zustände in der Hauptstadt mehr als nachvollziehbar. Wer sich in Berlin unter Zeitdruck auf Wohnungssuche begeben muss, macht Bekanntschaft mit Existenzängsten, Menschen werden zugunsten von Luxuswohnungen aus ihren Kiezen verdrängt und Obdachlose gehören zum täglichen Anblick auf den Straßen. Wenn dann begehrter Wohnraum über Jahre hinweg nicht genutzt wird, lässt sich das nur schwer erklären.

Dass mit Hausbesetzungen nicht nur Missfallen ausgedrückt, sondern tatsächlich auch etwas bewegt werden kann, war am Beispiel Habersaathstraße zu erkennen. Den Aktivist:innen gelang es, rund 60 obdachlosen Menschen mitten im Winter ein Dach über dem Kopf zu erstreiten. Mittes Bezirksbürgermeister Stephan von Dassel sorgte für eine vorübergehende Einigung mit dem Eigentümer. Dass es sich hierbei um eine vorübergehende Lösung handeln würde, war klar. Und doch gelang es, in der vergangenen Woche für Überraschungen und Hektik zu sorgen: Zunächst wurde den Bewohner:innen in einem zumindest unglücklich formulierten Brief der Abriss in Aussicht gestellt. Dann hieß es plötzlich, Geflüchtete sollten anstelle der ehemals Obdachlosen in die Straße einziehen.

Mittlerweile ist der Bezirksbürgermeister wieder zurückgerudert. Zurück bleiben einmal mehr Verwirrung und die Erkenntnis, dass sich Transparenz nur lohnen kann. So sind es wohl weniger die berüchtigten Besetzer:innen, die für Chaos in der Hauptstadt sorgen - sondern die politisch Verantwortlichen selbst.
- https://www.nd-aktuell.de/artikel/1163421.kampf-um-wohnraum-besetzung-ist-ein-legitimes-mittel.html

andre_henze@pod.geraspora.de

#Berlin #Obdachlosigkeit #Winterhilfe #Ukraine-Krieg # Flüchtlinge

Arcadia Estates: Geflüchtete gegen Wohnungslose auszuspielen

»50 Ex-Obdachlose sollen kurzfristig aus dem Haus in der Habersaathstraße 40 weichen, um Platz für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine zu machen. Das teilte die Eigentümergesellschaft des Gebäudes, die Arcadia Estates, über ihre Hausverwaltung mit. Aktivisten der Initiative sehen in der Aktion auch einen Versuch, Geflüchtete gegen Wohnungslose auszuspielen.«
via Tagesspiegel