#late

z428@loma.ml

Deutlich weiter in dieser Nacht und es wird immer noch kühler. Unten ist Begängnis in der Küche, das Gespräch erwachsener Stimmen überraschend laut und angeheitert für einen späten Sonntag. Gegenüber sind derweil fast alle Lichterbögen und Sterne aus den Fenstern verschwunden, Reste von Stadtlicht spiegeln sich auf mattem Glas und das Viertel wirkt gleich wieder etwas düsterer. (Sinnieren über Lichtmeß und Hohneujahr. Über Rituale und das Verharren in Gewohntem dann und wann, weil es eine gewisse Ruhe gibt umso mehr, je lauter und hektischer alles andere wird. Randbetrachtungen an Wochengrenzen.)

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Schließlich: Wieder genug Abend gesammelt, um den Tag und sein Kostüm einzuwickeln und unter dem Bett zu verstauen. In den Räumen darf es wieder kühler werden, die Hunde und Katzen der Höfe kommen zur Ruhe, der Regen auch. Abhaken, was heute werden durfte. Nachsichtig mit sich und der Welt hinweg sehen über das, was liegengeblieben ist im Schatten von Schreibtisch und Bildschirm. Noch einmal dem Spiegel-Selbst in die Augen blicken, Schlaf suchen, Träume finden. Und dann warten und sehen, wozu sich all die Dinge während der Nacht zusammenfügen.

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z428@loma.ml

(Später: Suppe, Brot, Tee. Nebenan hinter der Wand diskutieren Fernsehstimmen, unten klappert Kinderspielzeug. Die Heizung rauscht, keine Schritte auf der Straße und auch das Trommeln des Regens ist leiser geworden. Wortlose Stunden, keine Gespräche, viel Zufälligkeit und noch wenig Struktur. Montagsgefühl an einem Dienstag, und vermutlich beschreibt dieser Umstand die Situation besser als alles andere.)

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z428@loma.ml

10pm and on. The flickering of the light. The warmth of late rooms, once determined to keep the windy night out. Mental movies, actual sequences of frames on too tiny screens, opposing the huge TV set that makes no exception in also flooding this very days late hours with strong colours just across the street. Stories to tell, stories to hide, and volumes written from stories that never happened to someone.

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z428@loma.ml

Mittag da draußen. Graue Häuser, graue Gardinen, graue Fliegengitter, graue Gesichter unter grauen schütteren Haaren. In einer unsichtbaren Küche hantiert jemand mit Töpfen, der Geruch von heißem Fett tropft zusammen mit der heutigen Farbe des Viertels in milde Luft. Dann Kuchen im Büro. Nochmal neuer Kaffee, Zwiegespräche, Selbstgespräche mit dem inneren Nerd, gelegentlich Abstände und Sicherheitszonen stärker spürend als sonst. Kommende Zeit verteilen, verstrichene Zeit aufschreiben und zuordnen. Und: Einige Schritte zurück stehenbleiben und beobachten, wie den gemächlich treibenden Wolken auch heute viele der Belange hier unten sehr egal sind.

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z428@loma.ml

Irgendwo, nirgendwo: Über den Gedanken und über der Stadt liegen weiße formlose Wolken. Gelegentlich tropft Regen auf die Dächer, Paketdienste fahren durch Pfützen und nasses Laub, die Nachbarn hinter der Wand haben hörbar lauten Besuch und wirken dabei, als würden Geschirr und Mobiliar zerschlagen und dazu freudentaumelnd gesungen. In der Tiefe der Kopfhörer und irgendwo zwischen den virtuellen Fenstern schreien Benachrichtigungen und verhallen, bevor ihre Ursache gefunden werden konnte. Kurzes Aufatmen, kurzes Umschalten, Augen zukneifen und dann schauen, wohin sich die Stunden des Nachmittags zu ordnen gedenken. Dinge in Bewegung. Kein Kuchen. Vielleicht findet sich noch Zeit, am Rande der Dämmerung.

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z428@loma.ml

Dann: Virtuelle Hörer auflegen, ausatmen, Jacke, Hof. Hinreichend viel jongliert, Bälle für jetzt in die Ecke gepackt, der Kopf braucht Luft. Irgendwo hinter offenen Fenstern wird hart diskutiert, Wind klappert in den Lamellen, ein knurriger Lieferbote trägt große Kisten mit Mittagsmenüs ins Treppenhaus, kämpft fluchend mit sich zu schnell fliehenden Fahrstühlen und Gegenverkehr aus unaufmerksamen Pausenrückkehrern. Auch: Dienstliche Weihnachtspost öffnen von Menschen, mit denen man lang nicht mehr gearbeitet hat, und sich insgeheim darüber freuen, auch wenn der gedankliche Kontext fehlt. Vielleicht sind es solche kleinen Aufmerksamkeiten dann und wann, die nicht schaden. (Wolken schieben sich über flache Dächer. Es wird kühler, ohne kalt zu sein, und immer noch fehlt neuer Schnee.)

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z428@loma.ml

(Mittag: Unregelmäßigkeiten, abgebrochene Verbindungen, unsynchronisiertes Multitasking. Zu viele Tabs geschlossen, zu spät bemerkt. Also: Fragmente zusammensuchen, in Gekritzel und Gedächtnis entlang der Unterhaltungen des Morgens. Über der Stadt scheint Herbstfrühling, oder Frühlingsherbst, zu liegen. Die Sonne findet souverän jede passende Lücke in den dichten Jalousien, und für den Moment herrscht Unentschlossenheit vor, was schwerer wiegt - Frust über das geblendete Blinzeln oder die angenehme Wärme im Gesicht. Dazu Pflaumenkuchen und Wasser, weil das Koffein wieder fahrig und nervös werden lässt. Unten werden Terrassentüren geöffnet, der Hausmeister verbringt seine Mittagspause am Hofteich, die Goldfische treiben fast reglos unter glattem Wasser. Dann klingeln die Köpfhörer: Wiederanlauf. Zweite Runde.)

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z428@loma.ml

Merklich nach Mitternacht: Vorsichtige Bewegungen, alte und neue Geister nicht zu wecken. Auf den Küchenfenstern kratzt Schneeregen, gleitet in körnigen Spuren abwärts. Die Höfe schlafen längst, haben ihre Lichter zu sich genommen, dem späten Beobachter nur weitestgehend nuancenlose Finsternis gelassen. Einmal mehr bleibt das Gefühl, unschlüssig irgendwo im Jahr zu stehen und die falschen Empfindungen für Woche und Monat zu haben. (Tag hallt nach. Stimme rauh, Worte müde, jede Menge freundlicher Unruhe hinter kleiner werdenden Augen. Im Morgen wird sich vieles besser fassbar gestalten lassen. Mehr braucht es heute nicht mehr.)

#outerworld #late_city_days #sleep_as_an_option

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z428@loma.ml

Halb durch den Tag. Entlang an jener Grenze, an der Automatisierung knapp mehr Aufwand wird, als die Aufgabe rechtfertigt - und man sich in Handarbeit wiederfindet, die dann trotzdem zeitraubend und fehleranfällig ist. Gelegentlich scheint es nur schlechte Lösungen zu geben. Aber immerhin hat der Mittag Kuchen. Zwischen Bäcker und Fahrstuhl wird der Wind eisig und nass, also beschleunigt man den Schritt, verschwindet im Schutz des grauen Betons und schließlich in den noch offenen Untiefen der heutigen Aufgaben. (Beschreibungen aktualisieren. Tickets schließen. Bemerkungen überhören, die nur Kraft kosten, aber nichts voranbringen. Noch keine Sonne bislang in den Wolken.)

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z428@loma.ml

Closing in on 10pm once more. Of reading instead of writing, of not finding words or even languages. Images will have to do for the moment it seems. Wrapping up the day in the available light, having lukewarm showers in cold bathrooms, burning another incense and trying to track down some more errors before the night washes away the remainder of todays conscious thoughts. Somewhere in between sleepy and tired, perhaps. If there's a middle ground at all.

#outerworld #the_late_hours #where_the_day_went #late_days_sleepy_minds

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z428@loma.ml

Closing in on 10pm again. At some point, got back to the model to learn the waiting queue has apparently crashed. Flushing pending events, wiping stores, rebooting all virtual surroundings. Watching displays switch to nightlight, a fan slowing down, machines throttling itself in a deeply tired state. (No semi-fictious answers anymore for today.)

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z428@loma.ml

Irgendwo zwischen Tür und Angel: Mittagspause unter der Tanne. Ein Schneemann mit schmutziger Möhrennase ruht hinten im Hof, erinnert an das Wochenende und lässt erahnen, dass auch die Stadtkinder ausgiebigeren Erstkontakt mit Winter hatten. Im Supermarkt des geringsten Misstrauens sind neue junge Leiharbeiter beschäftigt, Räucherkerzchen und Teelichter aus großen Kartons auf die Warenträger für saisonale Angebote zu verteilen, haben dabei einige Gänge konsequent zugestellt und lassen in ihrer Aufgabe Gründlichkeit den Vortritt vor Eile. Es stört niemanden während der unkritischen Stunden, in denen die eine Hälfte des Viertels noch arbeitet und die andere noch schläft. Vor den Türen diskutieren zwei Auszubildende Möglichkeiten längerfristiger Abwesenheiten, und an der Straße lässt der Paketbote die Klappen seines Transporters zuschlagen. Ein wenig fühlbar ist es heute, das Grau in der kalten Luft.

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z428@loma.ml

Stunden weiter. Zurück zwischen Höfen und Beton. Auch hier überstand etwas Schnee die Zeit, verdeckt einiges an Schlamm und Schmutz. Dort, wo die Innenstadt hinter den Dächern liegt, strahlt der Himmel heller als sonst. Zwei bunte Scheinwerfer malen Spuren in die voranschreitende Nacht. An der Heizung bleibt es warm, gegenüber werden Taschen ausgepackt und Bücher auf den Küchentisch gestapelt. Manchmal flackert eine Lampe in Zimmern, die sonst immer finster bleiben. Am Horizont die Woche, im Kopf die Mails, die zu lesen man sich nicht verkneifen konnte. Vor dem Montag sind die Stunden immer holprig, der Schlaf immer fragil und dünn. Aber den Versuch lohnt es trotzdem, andere Alternativen sind nicht besser.

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z428@loma.ml

Irgendwann versiegt die Aufmerksamkeit, Stimme wird kratzig und rauh von Worten und vom Lachen. Dann zieht ein bleicher Lichtkegel durch leeres Land, streift träge fallende Blätter und Buschgespenster im Dickicht neben der Straße. Ein grauroter Fuchs kreuzt den Weg, starrt einen Moment gebannt in die Scheinwerfer, verschwindet schließlich zwischen den Bäumen. Hinter der nächsten Kurve liegen die hellen Punkte und Umrisse einer anderen Stadt in anderen Hügeln, hohe Schornsteine ragen über alte Industrieviertel. Alles trägt ein wenig Vergangenheit, die sichtbarer wird in jenen Stunden müder Sinne und wackeligen Verstandes. Bewusst und schlaflos. Weit nach Mitternacht.

#outerworld #late_at_night #no_sleep_no_dreams_just_dense_darkness

#late at night #no sleep no dreams just dense darkness

z428@loma.ml

Gleicher Zug, Gegenrichtung, viele Stunden später. Erinnerungen ans Sprechen, aber fern und unnahbar. Eigenwahrnehmung, Femdwahrnehmung, einander nur teilweise überschneidend. Und das Hochstaplersyndrom immer dazwischen. Abbremsen, nur sehr langsam. Ruhe in den Abend einladen, ohne wirklich zu wissen, ob man schon bereit dafür ist. Wieder merklich nach der Dämmerung.

#outerworld #late_city_days #where_we_are_we_are

#late city days #where we are we are

z428@loma.ml

Der Abend vergeht in schummrigem Licht. Kleine Augen vor großen Bildschirmen, viel Tag in den geistigen Knochen, viel Tag und Woche noch voraus. Noch einmal Struktur in Dinge bringen, noch einmal Unebenheiten begradigen, zumindest ein paar jener Fallstricke beseitigen, die einen sonst kopfüber und hart in den neuen Morgen stolpern lassen. Böige Winde klappern mit Schindeln und werfen dann und wann Mülltonnen um. Jemand spielt Klavier, versucht sich an einem ambitionierten Werk, mit durchwachsenem Erfolg. (Noch einmal strecken, nach der Decke greifen, versuchen, das Verspannte von sich zu bannen, und ebenfalls scheitern. Also bleibt zu beobachten, wem das heutige Dunkel gehören wird: Nervosität oder Müdigkeit? Momente, in denen Dinge spannend bleiben, man aber nicht wetten würde...)

#outerworld #late_days_sleepy_minds #where_we_are_we_are #the_sleeping_city

#late days sleepy minds #where we are we are #the sleeping city

z428@loma.ml

Closing in on 9pm. Searching for the wrong data in the wrong places. Finding "things": Wrong translations, mismatching brackets, infinite loops. Confusing visual representations of misunderstanding parts of the solution and actually parts of the problem. And a lot of fool-proof ways to stumble and fall wherever complexity leaves deep dark holes in your pavement. (Lots of things to reconsider once night has passed and at least some of the batteries recharged.)

#outerworld #later_that_day #late_code_late_work_late_errors #remote_fragments

#later that day #late code late work late errors #remote fragments