#aremberg

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Radverkehrspolitik und schlechte Ratschläge

Eine von vielen mehr oder weniger automatischen Verlinkungen, die hier in der Timeline auftauchen und die ich meist ignoriere, erregte meine Aufmerksamkeit: Wetterdienst warnt vor Glatteis: Wie kann man sich schützen?

Worum geht's? Um Folgendes:

"Der Deutsche Wetterdienst warnt vor Glatteis in weiten Teilen Deutschlands. Doch wie schützt man sich bei Glätte als Auto-, Fahrradfahrer oder zu Fuß vor Unfällen?"

Das interessierte mich natürlich.

Die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. rät wegen hoher Unfallgefahr vom Radfahren im Winter ab. Wer sich trotzdem auf das Rad schwingt, sollte auf helle und reflektierende Kleidung achten und zum Schutz vor Stürzen einen Fahrradhelm tragen.

Ich hingegen empfehle, auf den trügerischen Schutz durch bunte Plastikhüte zu verzichten und sich z.B. daran zu erinnern, dass Spikes bei Fahrradreifen nicht verboten sind. Dass Hüte und reflektierende Kleidung nicht vor Stürzen schützen können, sollte offensichtlich sein. Aber wer weiß schon, ob das nur schlampiger Journalismus ist oder ob die schlampige Formulierung schon an der Quelle vorlag. Ich befürchte Letzteres.

Bleibt die Frage, ob diese Organisation auch davon abrät, wegen der hohen Unfallgefahr von Fußgängern im Winter auf das Zufußgehen zu verzichten oder Sturzhelme zu tragen. Die Antwort lautet natürlich "nein", insofern kann man sich die Frage sparen.

Pikanterweise werden für Fußgänger aber umfängliche praktische Hinweise gegeben, wie man Stürze vermeidet, statt sich fatalistisch und pauschal mit untauglichen Mitteln auf sie vorzubereiten. Der Diskrepanz in der Herangehensweise ist frappant.

Rezepte, die funktionieren

Wenn ich einen Tipp geben darf, der für Fußgänger wie auch für Radfahrer gleichermaßen passt, wenn man sich für den Fall der Fälle vorbereiten möchte: Falltraining. Ob das nun Fußball ist, bei dem Stürze dazugehören, auch auf manchmal recht hartem Untergrund, oder ob man wie ich als Kind den Stadtwald mit dem 24"-Rad unsicher gemacht hat und dann als Zwölfjähriger ein, zwei Jahre zum Judo geschickt wurde, um auf der Basis später viele Stürze beim Radfahren unbeschadet zu überstehen, ist zweitrangig. Wesentlich ist, dass man rechtzeitig auf irgend eine Weise sowohl die nötigen Reflexe erwirbt, die man bei Stürzen braucht, als auch die dafür nötige Muskulatur aufbaut und dann später auch daran arbeitet, sie zu erhalten.

Darüber, ob Krafttraining oder Sport dafür nötig ist, kann man sich streiten. Was man in der Jugend versäumt hat, kann und muss man wohl auf diese Weise nachholen. Mir hat das Training durch einen jahrzehntelangen, anspruchsvollen Arbeitsweg mit dem Fahrrad genügt, mit Ampelsprints im Verkehrsgewühl der Stadt, viele Stürze spurenlos zu überstehen, im Sommer wie im Winter. Nachfolgend ein Foto von meinem Arbeitsweg im Winter, angereichert mit einer sarkastischen Bemerkung.

Der Arbeitsweg schloss auch unsäglich dreckige Radwege draussen auf dem Lande ein

Stürze habe ich weitgehend vermeiden können, indem ich Radwege wie diese vermied und auf der sauberen und oft auch trocken gefahrenen oder geräumten Fahrbahn fuhr, darüber hinaus verschaffte mir das Radfahren mit Krafteinsatz genügend Muskeln in Armen und Beinen, um beid en über Jahrzehnte hinweg gelegentlich doch vorkommenden Stürzen ohne mehr als eine gelegentliche Schürfwunde davonzukommen. Dass ich bei einem Sturz, der ohne Fremdbeteiligung, im Sommer und bei niedrigem Tempo nicht so gut ausgegangen war, u.a. viele gebrochene Knochen davontrug, aber nicht mal eine Beule oder Schramme am Kopf hatte, führe ich ebenfalls auf die trainierte Muskulatur und ausgebildete Reflexe zurück. Aber das ist eine andere Geschichte, die ein andermal erzählt werden soll.

Abschließend noch ein Ausblick. Die Motivation, Radfahren unmotorisiert und in der Weise zu betreiben, die man "sportlich" nennt (ohne dass das unbedingt Sport sein muss, ich persönlich hasse Turnhallenmief und Sport :-), weil einen die erworbene Fitness bei Stürzen schützt, ist eine zweifelhafte Geschichte, da negativ besetzt.

Ausblick

Viel motivierender, auch langfristig, zumindest ist es das für mich, das sind die vielen Möglichkeiten, die einem die auf dem Arbeitsweg erworbenen Fertigkeiten verschaffen, mit dem Fahrrad auch anderweitig aus eigenen Kräften weit, schnell und überall hin zu kommen. Seinerzeit im Urlaub, inzwischen wann immer ich Lust dazu haben. Die Strecken, die ich in meiner Jahresbilanz 2023 dargestellt habe, Ziele, die ich da mehr oder weniger mühelos angesteuert habe, etwa den höchsten Berg der Region, den #Aremberg, die hätte ich damals, als ich halb so alt war wie heute und zusammen mit meiner damaligen Freundin und jetzigen Frau unsere ersten Rennsporträder (aka Reiserad, aka Randonneur) erwarb, so nicht bewältigen können. Denn vorher war ich jahrelang nur Mofa, Motorrad oder Auto gefahren.

#fahrrad #wetter #winter #glatteis #radfahren #radverkehrspolitik #stürze

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2023-09-25: Gegenläufige Radtour Hilberath Aremberg / Hohe Acht - Teil 2

Wie versprochen ein paar weitere Eindrücke von der hier beschriebenen gemeinsamen Radrunde

Wir hatten verabredet, auf unterschiedlichen Wegen hoch zum Aremberg zu fahren und von dort aus gemeinsam auf meiner über Lommersdorf führenden Strecke wieder zurückzufahren. Auf dem obigen Bild war ich ihm auf der Richtung Süden führenden K5 ein paar Meter entgegengefahren, dann fuhren wir über die K7, K41, K8, K9 usw. zurück.


Zwei Blicke in die Landschaft da oben



Pflaumenkuchen

Abschließend gab's Pflaumenkuchen mit Streusel, um die verbrauchen Kalorien wieder aufzufüllen und natürlich auch, weil's schmeckt. :-)


Später am Abend besuchte uns noch ein Heißluftballon, dessen Pilot oder Pilotin recht versiert dem Geländeprofil folgte. Interessant fand ich den Zirkumzenitalbogen, wozu der verlinkte Artikel anmerkt

Leider ist der Zirkumzenitalbogen kaum jemandem bekannt, obwohl er fast ebenso häufig wie der Regenbogen auftritt. Der Hauptgrund dafür liegt wohl darin, dass man fast senkrecht nach oben schauen muss, um ihn zu sehen.


#fahrrad #radfahren #radtour #rennrad #muskelmotor #aremberg #regenbogen

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2023-09-25: Gegenläufige Radtour Hilberath Aremberg / Hohe Acht

Am vergangenen Montag hatten einer unserer Söhne und ich uns verabredet, uns zu einer ausgedehnten Radtour zu treffen und ein großes Stück gemeinsam zu fahren, er von Bahnhof in Euskirchen kommend, ich von Hilberath. Bei genauer Betrachtung des für ihn rund 140 km und 2000 Hm ausmachenden Rundkurses, der am der Hohen Acht vorbeiführt, habe ich dann aber doch Abstand davon genommen, die ganze Runde zu fahren. Zwar bin ich eine ähnliche Strecke auch schon mal von Bonn aus gefahren (Bonn/Aremberg), jedoch nicht mit dem Tempo und ohne die hier notwendigen Rüstzeiten (Bahnfahrt, späterer Start wg. kühler Temperaturen). Also entschieden wir uns, gegenläufig zu fahren: er fährt seine Runde im Uhrzeigersinn, ich fahre die erst kürzlich wieder gefahrene kürzere Strecke zum Aremberg, dort treffen wir uns und fahren dann gemeinsam zurück. Hat auch bestens geklappt, so dass nachher noch Zeit für einen ausgedehnten Imbiss war. :-) Hier ein Teil der Bilder von meinem Teilstück, danach die Karte mit meiner Track und seiner Route.

Da ich wusste, dass er zu Beginn der Tour hier bei Maulbach vorbeikommt, habe bin ich passend gestartet, um hier schon mal ein paar hundert Meter gemeinsam zu fahren. Da unser Navis jeweils die Position anderer Familienmitglieder anzeigt, soweit die auf Tour und in Reichweite sind, war das sowoh hier recht einfach, als auch beim zweiten Treffen oben auf dem Aremberg. Nettes Feature.


Maulbach


Ein kleiner Traktor auf der an der Gemeinde Wald vorbeiführenden L113. Ich bin ein Weilchen mit 20 km/h hinterhergefahren, dann wurde mir das zu langweilig und ich bin den nächsten Kilometer mit etwas mehr als 30 km/h weitergefahren - flach und guter Asphalt halt.







Eine Kuh macht Muh, viele Kühe machen Mühe


Hier mache ich mal einen Schnitt, Fortsetzung folgt (vielleicht), damit es nicht zu viele Bilder am Stück werden.

Karte und Höhenprofil



#fahrrad #radfahren #radtour #rennrad #muskelmotor #aremberg #ahrtal

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Nachtrag II zur Tour Hilberath <-> Aremberg am letzten Samstag

Ein paar Fotos hatte ich bereits gezeigt. Vorhin war mir aufgefallen, dass Google siet der Erneuerung der StreetView-Bilder - bei der leider auch die ganze Historie verschwand - die letzten 4.7 km meiner Fahrt zum Aremberg abdeckt, konkret die Aremberger Straße von Lommersdorf bis zum Ziel am oberen Rand des Dorfes. Wer mag, kann das Stück also auch per StreetView erkunden, siehe den Link weiter unten. :-)

Ich plane meine Touren mit MapSource von Garmin (war mal kostenlose Beigabe zu kostenpflichtigen topografischen Karten) einerseits und BRouter-Web (zentraler Einstieg: -> brouter.de) andererseits. Meist ist der Ablauf wie folgt. Ich stückele bereits bekannte Tracks (als .gpx archiviert) mit MapSource zusammen, lade die in BRouter-Web als Track (Laden / Als Track laden oder einfach Taste O) und zeichne dann die geplante Route mit dem Profil Rennrad nach, ggfs. mit Variationen und Ergänzungen. Das Profil "Rennrad" verwende ich, um die wüsten Abwege zu vermeiden, die sich beim Default-Profil "Trekkingrad" bei längeren Touren unweigerlich ergeben. Für die Abschätzung des Kraft- und Zeitaufwandes macht es keinen Unterschied, BRouter-Web verwendet für alle konventionellen Fahrradtypen identische Parameter. Um vorzugreifen: für eine grobe Abschätzung sind sowohl die Werte von Brouter als auch die von Google für mich gut genug.

In diesem Fall macht es keinen Unterschied, ob man Trekkingrad, Rennrad, Auto schnell/effizient/.., Moped usw. einstellt, abwegig wird es erst, wenn man "Sicherste Route" einstellt, dann wird man 5,3 km durchs Unterholz gejagt. Wenn etwas unsicher ist, dann so etwas.:-/

Zum Vergleich Google Maps, Fahrradrouting

Tatsächlich habe ich für die gezeigten 4.7 km von Lommersdorf bis zum Geröll-Wanderweg oben in Aremberg 21 Minuten gebraucht.

#brouter #aremberg #fahrrad #radfahren #routing #brouter

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Der Herbst ist auch auf dem #Aremberg angekommen ...

Weitere fotografische Impressionen von der gestrigen Fahrt, mit ein paar Notizen unter den Bildern

Die Blätter fallen ....


EIne schöne Aussicht hat man da oben im Dorf. Weiter rauf geht es nur über Geröll, nichts für mein #Rennrad. Dessen Rahmen ist zwar ein Gravelbikerahmen, die Reifen hingegen sind leichte, vergleichsweise breite (28mm) Rennradreifen. Zugegeben, ich bin in Kurven etwas verhaltener gefahren als sonst, habe aber dennoch den Eindruck gewinnen können, dass an der Nässehaftung wenig auszusetzen ist.

Auf der Rückfahrt, am Wegesrand, beim Fahren geknipst. Eine richtige Kamera ist - zumindest für mich - dafür erheblich besser geeignet als ein Mobiltelefon.


In dem Moment, als ich zur Rückfahrt aufbrach, kamen die ersten dicken Tropfen runter, vom Gefühl her aber eher wie eine warme Dusche. :-) Funktionskleidung, wie ich sie für solche Fahrten verwende, hat den Vorteil, Nässe durchzulassen, aber nicht zu speichern. Normalerweise dient das der Schweißabfuhr bzw. Kühlung, hier hat es aber auch den Vorteil, dass man sehr schnell wieder trocken wird.

Getrunken habe ich auf dieser Fahrt etwa 1-1/2 Liter von den mitgeführten knapp zwei Litern Leitungswasser. Von den für die Fahrt verbrauchten Kalorien (2000 kcal lt. Garmin, abgeschätzt i.W. aufgrund von Gewicht und aufgebrachter Tretleistung) habe ich ca 300 kcal in Form eines Müsliriegels gefuttert. Insgesamt war ich am Ende der Fahrt fitter als zu Beginn. :-)


Schon fast zurück, zehn Minuten vor Sonnenuntergang, ein letztes Bild von der Landschaft

#radtour #fahrrad #radfahren #foto #photo #aremberg #muskelmotor

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2023-09-16: Aremberg, Kapellenstraße, Blick auf die Nürburg

Links direkt hinter den Alleebäumen der Kapellenstraße findet sich eine einzelne Sitzbank, die zum kurzen Verschnaufen einlädt.

Ich bin in die Dämmerung reingefahren. Schon als ich losfuhr, war es unerwartet diesig, aber nicht kalt. Auf der Rückfahrt konnte ich dann einen Sommerregen bei Temperaturen um 22°C genießen. Die Reifen haben sich bewährt.

#aremberg #photo #foto #mywork #radtour #fahrrad #rennrad #muskelmotor #aremberg

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2022-06-22: Hausrunde mit dem Rennrad, diesmal 138 km Bonn <-> Aremberg

Hausrunde insofern, als ich die vor vier Tagen skizzierte Runde gestern nun von zuhause aus und am Stück gefahren bin.

2022-06-22: 07:54:53  138.6 km 1921 m up, 1893 m down, 17.5 km/h Schnitt in Bewegung

3D-Darstellung der gesamten Runde, Anfahrt in Rot, Rückfahrt in Türkis, Blau eingefärbt ist die kurze Runde, die ich vor fünf Tagen am letzten Samstag gefahren bin. Die Entscheidung, mich an dem da gefahrenen Stück orientierend nicht für die Richtung Ahr führende Strecke (L73 ff.) zu entscheiden, sondern wie im vorherigen Posting erläutert zu fahren, war goldrichtig. Die sowohl hin als auch zurück gefahrende Route über Land/über die Hügel war zwar recht anstrengend (siehe Höhenprofil weiter unten, aber wenig befahren und oft angenehm schattig. Wie wertvoll das ist, merkte man an den Stücken, die in praller Sonne lagen.

Brutto über neun Stunden, da ich vor allem am Ziel eine ausgiebige Pause gemacht habe und vor allem auch meine Wasservorräte auffüllen musste - einen Liter hatte ich in der Trinkflasche, einen weiteren als 1l Gerolsteiner in der Trapeztasche, benötigt hätte ich lt. der Garmin-Heuristik fast vier Liter, getrunken habe ich tatsächlich etwas weniger als drei Liter. Den fehlenden Liter habe ich bekommen, indem ich in einem Gasthof in Zielort Aremberg , der inzwischen aber zu einer Art Ferienwohnung mutiert zu sein scheint, den derzeitigen Bewohner überredet hatte, mir einen Liter Trinkwasser abzufüllen, nachdem das Mißverständnis ausgeräumt war, es handele sich da um den Wirt. Tatsächlich war's ein freundlicher Holländer, bei dem etwas unklar blieb, ob der ein Zimmer, eine Wohnung oder das ganze Haus gemietet hatte.

Zur Fahrweise: ich habe mich diesmal eisern an die Regel gehalten, meine Ausdauerleistung von ca 100 W nicht nennenswert zu überschreiten, regelmässig kleine Mengen zu trinken und die mitgeführten Müsliriegel gleichmäßig über die Fahrt zu futtern. Insgesamt habe ich so zwar nur ein Drittel der durch die Fahrt verbrauchten ca 3000 Kalorien konsumiert, das hat aber gereicht, um bei und nach der Fahrt weder Muskelkrämpfe noch andere Ausfallerscheinungen zu haben. Der sparsam aufgetragene Faktor 30-Sonnenschutz hat auch gereicht.

Bodenschachbrett und vergammelter Kicker am Schullandheim.

Höhenprofil der Fahrt


Ein Ausschnitt der neu gefahrenen Strecke ab Sasserath, die ich sowohl hin als auch zurück gefahren bin. Bis Sasserath fuhr ich die gewundene und längere Strecke über das Sahrtal, zurück die eher geradlinige über die L113. Bilder von den Strecken gibt es von diversen früheren Hausrunden, die ich mit #hausrunde getaggt habe.

Auf den Aremberg mit Burgruine hochzufahren wäre ich zwar motiviert gewesen, jedoch gibt es dorthin ab Ortausgang nur unbefestigte Wanderwege. Das möchte ich mir mit dem Rad nicht antun. Und soweit ich mich von meinen Aufenthalten im örtlichen Schullandheim erinnere, gibt es da auch nicht viel zu sehen.

#hausrunde #bicycling #radfahren #radtour #cycling #fahrrad #muskelmotor #Aremberg