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30.09.2024 Wenn der Chef 3-mal klingelt

Gewerkschaftsrechte bei Tesla unerwünscht

Wer eine Firma unter der Knute von Elon Musk nach Deutschand holt, darf sich nicht wundern, wenn dort "amerikanische Verhältnisse" mitgebracht werden. Ein Lohn am unteren Rand - immerhin noch über dem gesetzlichen Mindestlohn - das war zu erwarten.

Auch, dass eine tarifliche Absicherung nicht gewollt ist, war klar. Eine Mitsprache von Gewerkschaften im Betriebsrat oder gar Tarifverhandlungen werden erst noch durchgesetzt werden müssen. Nun hat sich Tesla einen weiteren "Schnitzer" erlaubt.

Nachdem im August der Krankenstand bis auf 17 Prozent stieg und damit dreimal so hoch wie in der Branche üblich, besuchen in den letzten Monaten Werksleiter André Thierig und Personalchef Erik Demmler höchstselbst die Wohnstätten der Siechen und Maladen, wie die taz schreibt.

Besuche bei kranken Mitarbeitern sind natürlich nicht verboten, wenn sie aus Mitgefühl und Fürsorge geschehen. Eine Kontrolle eines kranken Mitarbeiters, der von einem zugelassenen Arzt krank geschrieben wurde, sollte für deutsche Verhältnisse unüblich bleiben.

Es wird Zeit, dass die Beschäftigten zusammen mit ihren Gewerkschaften Herrn Musk zeigen, wer die (Produktions-) Macht im Betrieb darstellt. Trotz aller mithelfenden Roboter ist das weiterhin der Mensch.

Mehr dazu bei https://taz.de/Wie-Tesla-mit-Krankmeldungen-umgeht/!6035705/
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Tags: #Tesla #Videoüberwachung #Lauschangriff #Überwachung #Hausbesuche #Krankmeldung #Gewerkschaftsrechte #Betriebsrat #Mitbestimmung #Tariflohn #KI #AI #Roboter #Unschuldsvermutung #Verhaltensänderung

berndfm@pod.geraspora.de

"dass wir mit dieser Ohnmacht und teilweisen Hilflosigkeit umgehen lernen müssen"

» [...] Ein Achtsamkeitsspaziergang | Die Enkel hinter der Terrassentür | Pathologische Waschzwänge | Momente der Verunsicherung | Nonverbale Signale, die im Video fehlen | Schwer zu dechiffrierende nonverbale Parameter | Geringere Hemmschwellen | Die letzte und einzige Anlaufstelle
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Dass wir den Patientinnen und Patienten keinen geschützten Raum mehr bieten können, beeinflusst die Psychotherapie. Es ist nicht die einzige Veränderung, die das Coronavirus in unsere Arbeit gebracht hat.
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„Über Jahrzehnte haben mir alle Therapeuten gesagt, mein Waschzwang sei pathologisch, und jetzt, nachdem ich ihn ziemlich gut im Griff habe, soll ich all das wieder machen, wovon ich losgekommen war?“
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Wir vergeben orientierende Erstgespräche erst wieder in fünf Monaten – bis dahin ist alles voll –, und auf einen Termin bei einem niedergelassenen Facharzt für Psychiatrie wartet man im Moment über ein dreiviertel Jahr. Als ambulante Psychotherapiepraxen sind wir im Moment die letzte Anlaufstelle, was für die Patienten bedeutet, zwanzig oder mehr Praxen abzutelefonieren und sich dabei immer wieder eine Ablehnung einzuhandeln. Höchstens bekommen sie einen Sprechstundentermin, bei dem bestätigt wird, dass eine Psychotherapie sinnvoll ist. Einen Therapieplatz erhalten sie deswegen aber nicht schneller.
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Doch was geht dabei verloren? Zuallererst nonverbale Parameter, die auf dem Monitor schlecht zu dechiffrieren sind. Die Aussagekraft der Stimme wird durch Rauschen vermindert, die Mimik wird nur grob wiedergegeben, die Atmung ist schwer wahrzunehmen. An ihr erkenne ich im direkten Kontakt oft die emotionale Beteiligung, also ob jemand bei einem Thema zum Beispiel aufgeregt ist oder ruhig und entspannt. Ohne diese nonverbalen Signale bin ich manchmal unsicher und frage mich, ob ich auch wirklich alles mitbekommen habe.
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Hemmschwellen, die durch das Alter oder Geschlecht des Therapeuten entstehen, spielen virtuell eine geringere Rolle. Die therapeutische Beziehung, unser wichtigstes Arbeitsmittel, verändert sich auf jeden Fall durch die Technik – nicht nur einseitig zum Schlechteren.
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Wir machen mit Videokontakten auch Hausbesuche – wir dringen in die Welt unserer Patientinnen ein, sehen Blümchentapeten oder Landschaftsbilder, Rüschengardinen oder Trainingsanzüge. Dies schafft bei aller virtuellen Distanz eine ungewollte Nähe, mit der wir und auch die Patienten erst einmal zurechtkommen müssen.
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Natürlich treffen die Coronamaßnahmen auch alle gesunden Menschen, aber für die psychisch Kranken sind sie besonders hart, weil sie über weniger Resilienz verfügen und deswegen auch schon vor der Pandemie erkrankten. Die meisten sind aufgrund fehlender Unterstützung, geringer Entspannungs- und Ausgleichsmöglichkeiten so tief in ihre Krankheit gerutscht. Aktivierung, Dinge einfach wieder machen, Erfolgserlebnisse herstellen – all das ist unendlich viel schwerer als in normalen Zeiten. So verändert sich die Therapie.
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Wir wollen die Pandemie aber auch dazu nutzen, uns klarzumachen, was uns im Leben wichtig ist, und solche Fragen auch mit den Patienten ansprechen. Und wir realisieren wieder, dass nicht alles „machbar“, „unter Kontrolle“ und steuerbar ist und dass wir mit dieser Ohnmacht und teilweisen Hilflosigkeit umgehen lernen müssen. So wie es viele unserer Patientinnen schon seit Jahren tun. [...] «

Michael Broda :: Psychologie Heute :: 04.02.2021 :: Der Therapeut in der Pandemie :: https://www.psychologie-heute.de/gesundheit/artikel-detailansicht/40998-der-therapeut-in-der-pandemie.html

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