#desertation

brainwavelost@nerdpol.ch

A year ago / vor einem Jahr
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#war #ukraine #russia #desertation #stopthewar #solidarity #militarism #peacenow #ceasefirenow #strike #refugeeswelcome

Der russische Angriffskrieg in der Ukraine bedient sich dabei auch der Logik sogenannter „humanitärer Interventionen“, wie sie seitens der EU, der USA und der Nato in Jugoslawien, Afghanistan oder in Libyen erfolgt sind. Spätestens der Krieg in Syrien waren dann auch für Russland und das Nato-Mitglied Türkei die Blaupause und der Modellfall, um auf ähnliche Weise nach einer neuen postkolonialen Ordnung und Aufteilung von Regionen in Einflusssphären zu streben.

Das kurdische Projekt für Basisdemokratie und Emanzipation in den Autonomiegebieten wurden in diesem Machtspiel von den USA und Europa verraten und fallengelassen. Es musste auf seine eigenen Kräfte vertrauen, erst im Kampf gegen den IS und bis heute gegen die militärischen Angriffe und Landnahmeversuche der Türkei. Die EU-Grenzen wurden vor Geflüchteten aus diesen Kriegszonen inzwischen dauerhaft abgeschottet. Am Mittelmeer herrscht ein grausames Regime der Abschreckung, das jährlich tausende Tote fordert.

Nationalismus und Aufrüstung sind nie, gerade auch nicht angesichts dieser Zustände, eine emanzipatorische gesellschaftliche Antwort. Sie bieten keine Perspektive über das Elend hinaus, im Gegenteil, sie Schreiben es fort und verschärfen es. Insbesondere die Militarisierung des öffentlichen Diskurses und die Aufrüstung in Deutschland lehnen wir ab. Statt auf noch mehr deutsche Waffen zu hoffen, die nur kapitalistische Konkurrenz, globales Wettrüsten und regionale Konflikte weiter befördern, liegt unsere Perspektive auf Desertation und der Demontage von allem Kriegsgerät. Nicht mit Nationen sind wir solidarisch, sondern mit sozialen Kämpfen und allen Menschen auf der Flucht.

Die Ukraine hat als Antwort auf den russischen Angriff erklärt, die Grenzen für alle „wehrfähigen“ Männer von 18 bis 60 Jahren zu schließen, um sie für den Kriegsdienst zwangszuverpflichten. Wir fordern offene Grenzen und solidarisieren uns mit allen Deserteur*innen und Fahnenflüchtigen, die sich der Kriegslogik entziehen, ob aus Russland, der Ukraine oder anderen Ländern.

mikhailmuzakmen@pod.geraspora.de

#politik #ukraine #russland #nato #uk #denunziation #kdv #desertation #repression #festung-europa

Denunziantenwerber des Tages: Michael Gove

Der britische Minister Michael Gove sucht eigenem Bekunden zufolge im Auftrag Kiews nach Ukrainern, die sich dem Kriegsdienst entziehen. Gastgebern wird mit dem Streichen von Vergütungen gedroht. (Von Reinhard Lauterbach)

Wenn man die in Deutschland herumfahrenden Autos mit ukrainischen Kennzeichen beobachtet, sieht man tatsächlich am Steuer bei weitem nicht mehr nur Frauen. Und man mag sich gelegentlich die Frage stellen, warum der in den besten Jahren stehende Fahrer auf der Nachbarspur eigentlich nicht »na fronti« ist. Aber das soll uns an dieser Stelle egal sein. Nicht egal ist es jedenfalls dem britischen Minister für regionale Strukturpolitik und Wohnungsbau, Michael Gove. Der verschickt nämlich gerade an Briten, die Geflohene aus der ­Ukraine aufgenommen haben, »auf Anfrage der ukrainischen Botschaft im Vereinigten Königreich« Briefe, worin diese gefragt werden, ob bei ihnen nicht etwa Ukrainer »männlichen Geschlechts im Alter 18 plus« untergekommen seien. Eines dieser Schreiben liegt jW im Faksimile vor.

Wenn ja, werden die Gastgeber aufgefordert, erstens die Behörden hierüber in Kenntnis zu setzen – in einem Land ohne Meldepflicht auch schon ein Novum – und zweitens ihren Gast zu »drängen«, sich mit der ukrainischen Botschaft zwecks »Aktualisierung seiner Daten« in Verbindung zu setzen. Wenn sie mal einen solchen männlichen Ukrainer wehrfähigen Alters zu Gast hatten, sollen sie angeben, wohin sich dieser begeben hat. Im Weigerungsfall »kann der finanzielle Vorteil für den Gastgeber gekürzt werden«.

Das ist so lächerlich wie dreist. Lächerlich, weil die Regierung Seiner Majestät, die sich gerade erst glücklich von den Ketten der EU-Richtlinien befreit hat, nun »auf Anfrage« der ukrainischen Botschaft deren Landsleuten hinterherspitzelt. Und dreist, weil aus der Drohung, die Gratifikation für die Aufnahme von Geflohenen könnte gekürzt werden, implizit hervorgeht, dass es für eine solche Kürzung gar keine Rechtsgrundlage gibt. Aber probieren kann man es ja mal.

Da ist Deutschland weiter. Hier gibt es seit Jahren die gefestigte Rechtsprechung, dass »Wehrdienstentziehung« bei Ukrainern nicht als Asylgrund gilt.
- https://www.jungewelt.de/artikel/444461.denunziantenwerber-des-tages-michael-gove.html

mikhailmuzakmen@pod.geraspora.de

#politik #krieg #ukraine #russland #nato #kriegsdienstverweigerung #desertation #bellizismus #waffenlieferungen

„No Means No“ – Kriegsdienstverweigerer gibt es in Russland, in Belarus und auch in der Ukraine

Die friedfertige Internationale: In allen drei Staaten gibt es Menschen, die den Dienst an der Waffe ablehnen – Der Umgang im Westen mit ihnen ist zwiespältig (von Thomas Moser)

Der Soldat ist der Feind des Soldaten. Der Kriegsdienstverweigerer ist der Freund des Kriegsdienstverweigerers. Und wenn der eine für Nationalismus steht, steht der andere für Internationalismus.

Ende April 2022, als der Deutsche Bundestag die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine beschloss, stand noch ein Punkt auf der Agenda, der im Lärm der Debatte um das Kriegsgerät eher unterging: Der Appell an russische Soldaten, die Waffen niederzulegen und sie darauf hinzuweisen, dass sie in Europa Asyl beantragen könnten. Ein entsprechender Appell aus Deutschland an die ukrainischen Soldaten erging nicht. Aber auch der Umgang hier mit den Wehrpflichtigen in Russland ist inkonsequent und halbherzig. Denn Schutz sollen nur diejenigen erhalten, die bereits an der Front kämpfen und in den Panzern sitzen, nicht diejenigen, die noch nicht einberufen sind, den Einsatz aber vorsorglich verweigern wollen.
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Bei der Frage und dem widersprüchlichen Umgang mit ihr geht es im Kern darum, wie und zu welchem Preis dieser am 24. Februar 2022 begonnene Krieg beendet werden kann. Sind Waffenlieferungen an die überfallene Ukraine alternativlos, um die russischen Aggressoren aufzuhalten und an den Verhandlungstisch zu zwingen? So wird es zumindest auf Seiten derjenigen dargestellt, die Krieg mit Krieg beantworten. Und so wird es auch denjenigen entgegengehalten, die nach Alternativen zur militärischen „Lösung“ suchen und Waffenlieferungen ablehnen.

Dabei liegt ein Ergebnis ja schon vor: Seit Wochen wird nun Kriegsgeld und Kriegsgerät an die ukrainische Seite geliefert – doch der versprochene oder vielleicht auch nur erhoffte Waffenstillstand bleibt aus. Statt seinem Stopp wird das Blutvergießen fortgesetzt. Die Frage, um deren Beantwortung sich die radikalen „Bellizisten“, also diejenigen, die Krieg durch Krieg beenden wollen, bisher drücken, ist die: Wann erklären sie ihren Weg für gescheitert? Bei wie vielen Toten, bei wie viel zerstörten Häusern ist Schluss? Welchen Preis wollen sie bezahlen für den Sieg über die russischen Streitkräfte? Hunderttausend Tote und hundert zerstörte Städte? Eine Million Tote und tausend zerstörte Städte, Bahnhöfe und Kraftwerke. Oder nehmen sie gar in Kauf, dass in einem totalen Krieg am Ende auch eine Niederlage steht mitsamt zerstörtem Land? Also nichts gewonnen, aber alles verloren wurde. Bis vor kurzem sollte erklärtermaßen noch jedes einzelne Menschenleben vor einem Virus gerettet werden, wofür Millionen Menschen monatelang eingesperrt wurden, nun werden Menschenleben verschleudert wie auf der Resterampe.

Die deutsche Organisation Connection, die geflohene Kriegsverweigerer und Deserteure aus vielen Ländern betreut und in Kontakt mit verwandten Organisationen der drei nämlichen Länder Russland, Belarus und Ukraine steht, versucht Zahlen zu erfassen. Nach Informationen der russischen „Bewegung für Kriegsdienstverweigerung“ waren beispielsweise in Georgien nach vier Wochen Krieg etwa 35.000 Flüchtlinge aus Russland angekommen, darunter schätzungsweise 1000 Kriegsdienstverweigerer und Deserteure.

In Belarus, dessen Regime die russische Führung unterstützt und noch repressiver ist als der große Bruder, das aber (noch) keine eigenen Truppen in der Ukraine stehen hat, soll es – Stand Mitte April – mindestens 20.000 Militärdienstentzieher geben. 2000 belarussische Kriegsdienstverweigerer sollen sich im benachbarten Litauen aufhalten. Dort befindet sich auch die Organisation „Nash Dom“ (Unser Haus) aus Belarus im Exil, die ihre Kampagne für Kriegsdienstverweigerung (KDV) unter das Motto gestellt hat: „No Means No“ (Nein heißt nein).

Kriegsdienstverweigerer und Deserteure gibt es aber auch in der Ukraine. Sie haben sich zum Beispiel in der „Ukrainischen Pazifistischen Bewegung“ vernetzt. Allein durch ihre Existenz strafen sie die einseitige Propaganda – auch in Deutschland – Lügen, die da behauptet, das einige ukrainische Volk greife bereitwillig und ausnahmslos zu den Waffen. Selbst von (Kriegs-)Begeisterung ist die Rede. Wenn das ausnahmslos gelten sollte, warum ist dann öffentliche Kritik an der ukrainischen Armee und das öffentliche Auftreten für Kriegsdienstverweigerung verboten? Hat man im ukrainischen Staats- und Militärapparat in Wahrheit Angst vor den eigenen „Nein“-Stimmen? Bei Connection weiß man von 2000 Strafverfahren in der Ukraine allein für den Zeitraum von bereits Januar 2022 bis Ende April 2022 wegen Kriegsdienstverweigerung, Militärdienstentziehung oder wegen Selbstverstümmelung. Die Urteile aus diesen Verfahren kenne man nicht, so Rudi Friedrich von Connection, sie seien geheim.

Wer von den ukrainischen Eliten meint, Krieg sei die Lösung, muss sich fragen lassen, warum er dann nicht in den Krieg zieht, sondern im Sicheren und Trockenen sitzen bleibt? Warum verordnet er anderen, ihr Leben zu riskieren? Warum zwingt er sie per Kriegsrecht dazu? Das gilt auch für die deutschen Eliten, die die ukrainischen Kämpfer anfeuern.
- vollständiger Artikel: https://krass-und-konkret.de/politik-wirtschaft/no-means-no-kriegsdienstverweigerer-gibt-es-in-russland-in-belarus-und-auch-in-der-ukraine/

taschenlampe@despora.de

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Solidaritätsfond für Desertierende und soziale Proteste

Fahnenflucht!

Wir sind in diesen Tagen ebenso wütend wie frustriert. Wir haben keine fertigen Antworten. Doch wir wissen, dass wir die diversen Kämpfe sozialer Bewegungen nicht der Logik und den vermeintlichen Sachzwängen des Krieges opfern dürfen. Grade in Zeiten wie diesen müssen wir die Basis emanzipatorischer, sozialer Bewegungen weiterentwickeln!

Der russische Einmarsch in die Ukraine ist ein Angriffskrieg, der die autoritäre Innenpolitik in Russland nach außen fortsetzt und einem Großmachtstreben folgt, das ideologisch an vorsowjetische, zaristische Zeiten anknüpft. Zugleich ist der Krieg eingebettet in innerkapitalistische Konkurrenzkämpfe um Hegemonie, Marktanteile und Einflusssphären zwischen den globalen Machtblöcken von Russland, China, den USA und der EU sowie mittendrin Deutschland als eigenständige Akteurin.

Auch die geostrategischen Zielsetzungen der Nato folgen dieser Konkurrenzlogik. Sie ist eine internationale militärische Allianz zur Durchsetzung eigener Interessen. Letztlich ist sie ein Kriegsbündnis von Staaten und keine demokratische Institution der „Freiheit“, zu der sie aktuell gerne erklärt wird. Es gab und gibt keine „humanitären“ Kriege. Es gibt nur Kriege. Und auf dieser Konfliktebene können soziale Bewegungen nur verlieren. Ihr Hauptfeind steht daher immer im eigenen Land.

Der russische Angriffskrieg in der Ukraine bedient sich dabei auch der Logik sogenannter „humanitärer Interventionen“, wie sie seitens der EU, der USA und der Nato in Jugoslawien, Afghanistan oder in Libyen erfolgt sind. Spätestens der Krieg in Syrien waren dann auch für Russland und das Nato-Mitglied Türkei die Blaupause und der Modellfall, um auf ähnliche Weise nach einer neuen postkolonialen Ordnung und Aufteilung von Regionen in Einflusssphären zu streben.

Das kurdische Projekt für Basisdemokratie und Emanzipation in den Autonomiegebieten wurden in diesem Machtspiel von den USA und Europa verraten und fallengelassen. Es musste auf seine eigenen Kräfte vertrauen, erst im Kampf gegen den IS und bis heute gegen die militärischen Angriffe und Landnahmeversuche der Türkei. Die EU-Grenzen wurden vor Geflüchteten aus diesen Kriegszonen inzwischen dauerhaft abgeschottet. Am Mittelmeer herrscht ein grausames Regime der Abschreckung, das jährlich tausende Tote fordert.

Nationalismus und Aufrüstung sind nie, gerade auch nicht angesichts dieser Zustände, eine emanzipatorische gesellschaftliche Antwort. Sie bieten keine Perspektive über das Elend hinaus, im Gegenteil, sie Schreiben es fort und verschärfen es. Insbesondere die Militarisierung des öffentlichen Diskurses und die Aufrüstung in Deutschland lehnen wir ab. Statt auf noch mehr deutsche Waffen zu hoffen, die nur kapitalistische Konkurrenz, globales Wettrüsten und regionale Konflikte weiter befördern, liegt unsere Perspektive auf Desertation und der Demontage von allem Kriegsgerät. Nicht mit Nationen sind wir solidarisch, sondern mit sozialen Kämpfen und allen Menschen auf der Flucht.

Die Ukraine hat als Antwort auf den russischen Angriff erklärt, die Grenzen für alle „wehrfähigen“ Männer von 18 bis 60 Jahren zu schließen, um sie für den Kriegsdienst zwangszuverpflichten. Wir fordern offene Grenzen und solidarisieren uns mit allen Deserteur*innen und Fahnenflüchtigen, die sich der Kriegslogik entziehen, ob aus Russland, der Ukraine oder anderen Ländern.

Unsere Antwort auf imperiale Kriege liegt nicht darin, selbst in Militarismus und patriarchale Muster zu verfallen, sondern sich ihnen zu widersetzen. Dazu dient die Stärkung von emanzipatorischen Projekten, antiautoritären Protesten, Arbeitskämpfen, politischen Generalstreiks, direkten Aktionen und der Selbstermächtigung von Akteuer*innen.

Deshalb hat Café Libertad gemeinsam mit dem Fanprojekt St. Pauli Roar einen Fördertopf zur Soforthilfe eingerichtet, der Fahnenflüchtige und Deserteur*innen aller Seiten unterstützt.

Den kapitalistischen Kriegszustand bekämpfen!
EU-Grenzen öffnen, alle Refugees supporten!
Direkte Solidarität mit Deserteur*innen und emanzipatorischen Protestbewegungen!

Förderanfragen: solidarity@cafe-libertad.de


Дезертирство!
Фонд солидарности с дезертирами и социальными протестами

В эти дни мы так же злы, как и расстроены. У нас тоже нет готовых ответов. Но что мы точно знаем, так это то, что мы не должны приносить различную борьбу социальных движений в жертву логике и предполагаемым ограничениям войны, а должны развивать основы освободительных социальных движений, особенно в наше время.

Российское вторжение в Украину - это агрессивная война, которая продолжает авторитарную внутреннюю политику в России и нацелена на великую державу, идеологически связанную с досоветскими, царскими временами. Она заложена в имперских разногласиях по поводу мировой власти, долей рынка и сфер влияния между глобальными силовыми блоками России, США, Китая, ЕС и Германии как независимых акторов.

НАТО - это глобальный военный альянс с различными стратегическими целями, а не демократический институт "свободы". Для нас в этом контексте не было и нет "гуманитарных" войн. Есть только войны. И общественные движения всегда проигрывают на этом уровне конфликта. С этой точки зрения, главный враг всегда находится в собственной стране.

Война в Украине следует за так называемыми "гуманитарными" войнами ЕС и США в Югославии, Афганистане или войной НАТО в Ливии. Последующая война в Сирии стала образцом и примером для России и Турции - члена НАТО в их стремлении к новому региональному порядку и постколониальному разделу регионов на сферы влияния.

Курдские автономные регионы, как проект низовой демократии и освобождения, были преданы и брошены США и Европой в этой игре за власть и вынуждены полагаться на собственные силы. Сначала в борьбе с исламистами ИГ, затем до сегодняшнего дня против бомбардировок и нападений со стороны Турции. Границы ЕС для беженцев из всех этих зон военных действий теперь навсегда перекрыты. Жестокий режим сдерживания господствует в Средиземноморье, унося тысячи жертв.

Национализм и перевооружение не предлагают нам эмансипационного социального ответа или перспективы на эти усл

#war #ukraine #russia #desertation #stopthewar #solidarity #militarism #peacenow #ceasefirenow #strike #refugeeswelcome