#liedermacher

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Heute vor 90 Jahren

Dieter Süverkrüp

* 30. Mai 1934

Das gesunde Volksempfinden

Das ist unfair wie sie euch lästern
Verhöhnende, Pissende speien
Ihr seid ja nochnichtmal verboten, doch
Selbst das will euch keiner verzeihen

Sie schimpfen euch Wiederkehricht
Und nennen euch Bockwürstchen-braun
Ihr seid doch nur ganz normal
Und lasst Euch diesen Spaß
Von keinem versau'n
Jawohl!

Ihr vertretet das gesunde Volksempfinden
Das gesunde Volksempfinden ist die Basis der Demokratie
Das gesunde Volksempfinden lehnt den Bolschewismus ab
Die Homosexualität und auch die Sodomie

Das gesunde Volksempfinden wäscht sich jeden Tag die Füße
Und verabscheut die Genitalien
Das gesunde Volksempfinden hat Humor
Und lacht beim Biere gern über Nutten oder Fäkalien

Das gesunde Volksempfinden geht von dem Empfinden aus
Dass keine Macht der Welt die Welt zum Besser'n ändern kann
Das gesunde Volksempfinden weiß, die Menschen sind nicht gleich
Der Eine wird ein Herr, der Andere stirbt als kleiner Mann

Und hat sich also beschieden
Und ist im Herzen zufrieden
Und wird jedem Stinker in die ungewasch'ne Fresse schlagen
Wenn er sich dem Volksempfinden offen widersetzt

Das gesunde Volksempfinden zieht den deutschen Schäferhund
Dem Nachbarn vor
Weil Schäferhunde unselbstsüchtig sind
Das gesunde Volksempfinden kommt schon in der Schule vor
Und pflanzt sich durch Neurosen fort
Vom Lehrer auf das Kind

Das gesunde Volksempfinden wird in großen Serien gefertigt
Und mit Gewinnen vertrieben
Darum ist das Volksempfinden in den langen Nachkriegsjahren
Unversehrt und gesund geblieben

Das gesunde Volksempfinden ist durchaus analphabetisch
Darum liest die Mehrheit unsres Volks die Zeitung gern
Das gesunde Volksempfinden kann die Politik nicht leiden
Alles wäre besser, wenn die Menschen besser wär'n

Doch weil die Menschen nicht gut sind
Was alle Menschen in Wut bringt
Hofft das deutsche Volksempfinden
Dass ein großer Volksempfinder
Einestags das Gute noch zum Endsieg führen wird

Seid getrost, ihr sollt weiter erlaubt sein
Weiß der Oetker, wann man euch noch braucht
Und ein Führer lässt sich wohl schon finden
Ein Entschlossener, der nicht trinkt, nicht denkt, nicht raucht

Wer da glaubt, man solle euch verbieten
Ihr NP-demokratisch seid
Der sieht unsere saftigen Zeiten
Und denkt nicht der dünneren Zeit

Wenn eins Konjunkturen vertrocknen
Wenn die Ordnung wackelt und der Staat
Wird ein Lächeln sein im Industrieclub
Dass man euch in den Schubfächern hat

Traulich fließen dann wieder die Gelder
Nie erfährt die Geschichte woher
Und wer arbeitslos ist, kriegt dann Süppchen von euch
Was wollen Proleten noch mehr?

Wer den Hunger hat, den wird beim Essen
Die Herkunft der Suppe nicht stören
So bleiben die Quellen erhalten
Nämlich denen sie lang schon gehören

Es wird geben ein Einverständnis
Wie eine Epidemie
Das Volksempfinden ist bekanntlich
Die Basis der Demokratie

Erste Moral:
Die meisten Reaktionäre sind gar nicht reaktionär
Dazu sind sie viel zu unpolitisch
Deswegen sind sie so reaktionär

Zweite Moral:
Wer sich vor den Faschisten fürchtet
Ist den Kapitalismus nicht wert

Dritte Moral:
Er kann ja gehen, wenn's ihm hier nicht passt!

#DieterSüverkrüp #Liedermacher #Kabarett #poesie #noafd #besorgteBürger #Geburtstag #birthday

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Georg Danzer - Sachertorte

dominae donate nobis biscuitus sacherensis

den Steuerfahndern und den Lauschangreifern
wünsch ich eine schwache Blase
den Skandaljournalisten und den Klatschkolumnisten
wünsch ich Krätzen auf der Schnüfflernase
den Polizisten und den Strafzettelschreibern
wünsch ich Gicht in Arme und Beine
den Kontrolleuren und den Denunzianten
wünsch ich tonnenschwere Gallensteine
den Jägern und den Landvermessern
wünsch ich eine Gürtelrose
den Naziwirten und den Jungfaschisten
wünsch ich Filzläuse in der Hose

nur dem Christkind und dem Weihnachstmann
und der lieben Möwe Jonathan
dem Petrus an der Himmelspforte
denen wünsch ich ohne viele Worte:
oh Herr, gib ihnen ihre tägliche Sachertorte

nur dem Christkind und dem Weihnachstmann
und der lieben Möwe Jonathan
dem Petrus an der Himmelspforte
denen wünsch ich ohne viele Worte:
Sachertorte

den Schwätzern und den Besserwissern
wünsch ich Blasen auf der Zunge
den Waffenschiebern und den Volksdummern
wünsch ich Wasser in der Lunge
den Luftverpestern und den Weltverschmutzern
wünsch ich Jauche in der Wanne
und einen ausgewachsnen Tripper
wünsch ich der Susanne
den Tierquälern und den Militaristen
wünsch ich Nägel in die Nahrung
den Rindermästern und den Pelzmanteldamen
wünsch ich dichte Vollbehaarung

nur dem Christkind und dem Weihnachstmann
und der lieben Möwe Jonathan
dem Petrus an der Himmelspforte
denen wünsch ich ohne viele Worte:
oh Herr, gib ihnen ihre tägliche Sachertorte …

#fckafd #fcknzs ect.
#GeorgDanzer #Liedermacher #poesie #Illustration #krita

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Ulrik Remy

* 24. Februar 1949 † Januar 2024

Der Wind wird stärker jeden Tag

Video in meinem Blog

Ich komm zurück nach ein paar Jahren,
hab fast die ganze Welt gesehn,
hab viel erlebt und viel erfahren,
und wurd' ich müde unterwegs, war da die Stimme,
die mir sagte: bleib nicht stehen!
dein Weg ist lang noch nicht zu ende,
und zuhause warten sie, daß du berichtest -
und dieses Bündel, das ich trag, mein Land,
das trieb mich heimwärts jeden Tag.

Ich seh, mein Land hat sich verändert
und auch die Leute, die drin leben;
was ich zurückliess, als ich fortging,
das ist vorbei, das ist verjährt, ist schon Geschichte, vergiss es,
das wird es nie mehr geben -
der geist der Freiheit und der Mut,
der aufrechte Gang, das freie Wort - sind längst vernichtet.
in meinem Land, das ich so mag,
weht kalter Wind, und der wird stärker jeden Tag.

Ich seh die Wälder, die verfaulen,
die Flüsse, die man betonierte;
es stinkt nach modder, nach verfall, nach kaltem schweiss,
und keiner weiß, wie es passierte -
doch macht man weiter wie bisher,
denn die Profite wiegen schwer, mehr als ein paar Fische.
bald gibt's kein Holz mehr für den Sarg: der Wind,
der Wind wird stärker jeden Tag.

Ich seh die Jungen, die noch suchen,
die ihren Weg jetzt finden wollen,
ich hör, wie man sie lau vertröstet,
wie man sie hinhält, sie verarscht mit hohlen Phrasen,
und sie wissen längst nicht mehr, was sie noch glauben sollen -
die Ideale ihrer Väter,
die verschiebt man jetzt auf später: erst lernst du kriechen!
Sonst gibt's den Job nicht, den man mag,
der Wind, der Wind wird stärker jeden Tag.
[Asche & Perlen, 1981]

Ich seh die Reichen reicher werden,
nach immer größerem Reichtum streben
und ich seh Kinder, alte Leute,
seh Familien die hart schuften
und trotzdem in Armut leben
wer reich und mächtig ist, bestimmt
wieviel er sich vom Kuchen nimmt
bevor geteilt wird,
was dann an Krümeln übrigbleibt
ist für den Rest, den kalter Wind durchs Leben treibt

Ich seh die Rechten, die marschieren,
die ihre Haßparolen schreien
da hör ich »Lügenpresse«, »Volksverräter«,
»Wir sind das Volk«,
und längst vergessne Bilder falln mir ein
in alten Wochenschauen, schwarzweiß
sah man genau den selben Scheiß
vor 90 Jahren, was daraus wurde ist bekannt
der Wind, der Wind weht kalt in diesem Land

Steht auf! Laßt euch nicht mehr belügen,
die Freiheit stirbt in kleinen Schritten
laßt euch nicht um euch selbst betrügen,
fangt an zu fordern euer Recht, zu fordern,
hört endlich auf zu bitten
glaubt denen nicht, die euch bestehlen
und längst nicht mehr die Schäfchen zählen. die sie schlachten
zeigt was Entschlossenheit vermag, ihr wißt doch,
der Wind wird stärker jeden Tag
zeigt was Entschlossenheit vermag und ihr werdet sehn
wir werden stärker jeden Tag
[aktualisiert 2017]

#RIP #UlrikRemy #liedermacher #singersongwriter #music #musik

mikhailmuzakmen@pod.geraspora.de

#musik #politik #liedermacher #krieg #heute #gestern #der-russe #degenhardt

Es denken die Leute von gestern wieder an morgen · Franz Josef Degenhardt

Textauszug:
...Verstehen Sie mich nicht falsch
ich habe überhaupt nichts gegen ihn
ich sage nur
der RUSSE ist ein BÄR
Gutmütig und bequem
aber auch unberechenbar und sehr gefräßig
man muß ihm furchtlos gegenübertreten
vor der NEUTRONENBOMBE hat er Angst
Vor der VERSAFTUNG
So was mag er nicht - der Meister Petz
IWAN IWANOWITSCH
jetzt soll er doch mal aus der Höhle kommen

So - und wenn es nach Ihnen ginge
dann wären wir seinen Prankenschlägen
schutzlos ausgesetzt
Herrgott nochmal - begreifen Sie doch endlich
Diesmal sind wir nicht allein
Diesmal ist der AMI doch auf unserer Seite
wollen mal sehn
was er dann für Augen macht
der IWAN
wenn auf einmal NATO-PANZER
auf dem Rasen stehen...

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Heute vor 80 Jahren

Reinhard Mey

* 21. Dezember 1942

Es gibt keine Maikäker mehr

https://www.youtube.com/watch?v=Ny8bZxjeAMk
Album: Wie vor Jahr und Tag, 1974
cover

Wenn ich vor dem neuen Parkhaus stehe, denk' ich manchmal dran,
Wie das früher hier mal aussah, eh' der große Bau begann:
Da, gleich an der Einfahrt, bei der Kasse, da war Schlüters Haus
Und gleich dort neben der Schranke, da wohnte die alte Kraus.
Bei der stieg ich regelmäßig jedes Frühjahr über'n Zaun,
Und genauso regelmäßig wurde ich dafür verhau'n.
In den Garten wagten sich die Nachbarskinder nicht und so
Gab's darin zur Maikäferzeit viel mehr als sonst anderswo.
Ich seh' mich noch heute loszieh'n mit dem großen Schuhkarton
Mit den Luftlöchern im Deckel zu mancher Expedition;
Und ich rüttelte an Bäumen, und ich wühlte auch im Moos,
Die Erfolge waren prächtig und mein Trickreichtum war groß.
Würd' ich heut noch einmal loszieh'n, blieb mein Schuhkarton wohl leer;

Selbst ein guter Käferjäger
Brächte keinen Schornsteinfeger,
Keinen Müller, erst recht keinen Kaiser her:
Es gibt keine Maikäfer mehr, es gibt keine Maikäfer mehr!
Hin und wieder sah der alte Schlüter meine Beute an.
Der war Maikäferexperte und erinnerte sich dran,
Dass die Käfer damals eine Plage waren, dass sogar
Dem, der die meisten einfing, eine Prämie sicher war,
Dass die Kinder schulfrei kriegten für den Maienkäferfang,
Und er sagte, dass ihm damals mancher schöne Coup gelang.
Und die Zahlen, die er nannte, die beeindruckten mich tief,
So dass ich mit meiner Beute fast beschämt nach Hause lief.
Wenn ich heut' noch einmal halb so viel wie damals fangen könnt',
Würd ich wohl' zum König aller Maikäfersucher gekrönt.
Nicht, dass ich vergessen hätte, wie und wo man welche fängt,
Oder aus dem Alter raus bin, wo es einen dazu drängt.
Nein, würd' ich noch einmal loszieh'n, blieb mein Schuhkarton wohl leer;

Selbst ein guter Käferjäger
Brächte keinen Schornsteinfeger,
Keinen Müller, erst recht keinen Kaiser her:
Es gibt keine Maikäfer mehr, es gibt keine Maikäfer mehr!

Es gibt wichtigere Dinge, aber ich schreibe trotzdem
Auf ein Birkenblatt die Noten für ein Käferrequiem.
Es gibt sicher ein Problem, dessen Erforschung sich mehr lohnt,
Als warum denn heut' im Parkhaus wohl kein Maikäfer mehr wohnt.
Warum kriecht im Eichbaum, der davorsteht, keiner im Geäst?
Wenn mir diese Frage letzten Endes keine Ruhe lässt,
Dann vielleicht, weil ich von ihnen einst gelernt hab', wie man summt,
Wie man kratzt und wie man krabbelt, wie man zählt und
wie man brummt,
Wie man seine Fühler ausstreckt und natürlich weil ich find',
Dass sie irgendwie entfernte Namensvettern von mir sind.
Vielleicht ängstigt mich ihr Fortgeh'n, denn vielleicht schließ' ich daraus,
Vielleicht geh'n uns nur die Maikäfer ein kleines Stück voraus.
Denn würd ich noch einmal loszieh'n, blieb mein Schuhkarton wohl leer;

Selbst ein guter Käferjäger
Brächte keinen Schornsteinfeger,
Keinen Müller, erst recht keinen Kaiser her:
Es gibt keine Maikäfer mehr, es gibt keine Maikäfer mehr!

#ReinhardMey #liedermacher #singersongwriter #music #musik #Geburtstag #birthday

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Heute vor 75 Jahren
und ihre Lieder stimmen immer noch

Bettina Wegner

* 4. November 1947

Wenn meine Lieder nicht mehr stimmen

https://www.youtube.com/watch?v=MqahNA83AN0

Wenn meine Lieder nicht mehr stimmen
Und keiner hört mir zu
Da lass' ich die Gitarre schwimmen
Und setze mich zur Ruh'

So viele Leute, die ich kenne
Die singen schön und aus Beruf
Zuviel, als daß ich Namen nenne
Versau' der Ehrlichkeit den Ruf

Wie oft hör' ich: "Was soll ich machen?
Ach, Ehrlichkeit bringt nicht viel ein
Da sing' ich lieber seichte Sachen
Kassier' mein Geld und sag' nicht Nein!"

Dann stell'n sie sich auf eine Bühne
Und singen irgendwelchen Mist
Ach! Mensch, besser, daß ich nichts verdiene
Eh' ich was singe, was nicht ist

Dann gibt's noch solche, die was zeigen
Die singen nicht, die machen frei
Und achten drauf, daß beim Verneigen
Vom Körper was zu sehen sei

Vergessen über Brust und Beinen
Daß es noch Wirklichkeiten gibt
Worüber ganze Völker weinen
Das Schlimme ist, die sind beliebt

Ich glaube, es ist nicht so bitter
Daß mich nicht jeder brauchen kann
Ich will nicht singen wie ein Zwitter
Nur vorher fragen: "Kommt das an?"

Wenn meine Lieder nicht mehr stimmen
Und jeder hört mir zu
Da lass' ich die Gitarre schwimmen
Und setze mich zur Ruh'

#BettinaWegner #Liedermacher #singersongwriter #Geburtstag #birthday

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Und es ist mir längst klar, daß nichts bleibt, wie es war!
Heute vor 80 Jahren

Hannes Wader

* 23. Juni 1942

Lieder - Sonderausgabe, Juni 1982

Lieder
Umschlagfoto Hansjörg Muder

Zweitausendeins | 1982
144 / ~2000 :)) #neverendingbookcoverchallenge

Eine Bilderbuchbiografie hat Hannes Wader nicht zu bieten. Als Arbeiterkind wurde er 1942 in der Gegend von Bielefeld geboren, absolvierte die Volksschule, wurde konfirmiert. Während seiner Lehrzeit als Dekorateur führte ihn sein Vater in das örtliche Mandolinenorchester ein, das dieser im Zuge der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung mitbegründet hatte. Ein Jahr nach der Lehre wurde das ungewöhnliche Startzeichen für das Dasein eines fahrenden Sängers gegeben: Hannes Wader erhielt seine Kündigung wegen Unfähigkeit, Streitsucht und Musizierens während der Arbeitszeit.
Der rausgeschmissene Dekorateur verdiente seinen Lebensunterhalt zunächst als Klarinettist und Saxophonist in Jazzcombos und mit musikalischer Gelegenheitsarbeit...

Heute hier, morgen dort

Heute hier, morgen dort

https://www.youtube.com/watch?v=2NNgv84dkvk

Heute hier, morgen dort
Bin kaum da, muß ich fort
Hab' mich niemals deswegen beklagt
Hab' es selbst so gewählt
Nie die Jahre gezählt
Nie nach Gestern und Morgen gefragt!

Manchmal träume ich schwer
Und dann denk' ich es wär'
Zeit zu bleiben und nun
Was ganz And'res zu tun
So vergeht Jahr um Jahr
Und es ist mir längst klar
Daß nichts bleibt
Daß nichts bleibt, wie es war!

Daß man mich kaum vermißt
Schon nach Tagen vergißt
Wenn ich längst wieder anderswo bin
Stört und kümmert mich nicht
Vielleicht bleibt mein Gesicht
Doch dem Ein' oder Ander'n im Sinn!

Manchmal träume ich schwer
Und dann denk' ich es wär'
Zeit zu bleiben und nun
Was ganz And'res zu tun
So vergeht Jahr um Jahr
Und es ist mir längst klar
Daß nichts bleibt
Daß nichts bleibt, wie es war!

Fragt mich einer, warum
Ich so bin, bleib ich stumm
Denn die Antwort darauf fällt mir schwer
Denn was neu ist wird alt
Und was gestern noch galt
Stimmt schon heut' oder morgen nicht mehr!

Manchmal träume ich schwer
Und dann denk' ich es wär'
Zeit zu bleiben und nun
Was ganz And'res zu tun
So vergeht Jahr um Jahr
Und es ist mir längst klar
Daß nichts bleibt
Daß nichts bleibt, wie es war!

#HannesWader #Liedermacher #acoustic #guitar #singersongwriter #Geburtstag #birthday

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Heute vor 75 Jahren

Konstantin Wecker

* 1. Juni 1947

Das Konstantin Wecker-Buch

Konstantin Wecker im Gespräch mit Bernd Schroeder

Buchcover
rororo | 1983 | ISBN: 9783499152726 | Harrys Regal
133-143 / ~2000 :)) #neverendingbookcoverchallenge

«Genug ist nicht genug,
ich laß mich nicht belügen.
Schon Schweigen ist Betrug,
genug kann nie genügen.»

foto foto foto
Vorwort
«Der Inhalt meiner Lieder bin ich selbst», sagt Konstantin Wecker in einem Interview. Der Inhalt dieses Buches ist er selbst, könnte ich an dieser Stelle sagen. Und das wäre Vorwort genug.
Ich habe heute an Passagen des 10. Kapitels geschrieben. Unter der Überschrift Weckerleuchten geht es um die Frage: «Für wen schreibt Wecker?» Die Frage scheint töricht, und doch ist sie legitim, da sie an einen gestellt ist, der sich nicht einmal eine Fahne gewählt hat, um sie nun eine liebe Karriere lang den Fans um die Ohren zu wedeln.
Wecker verändert sich ständig. Er bleibt nicht stehen. Er «stellt» sich heute «gegen den Wind» und «rennt» morgen «jungen Hunden hinterher». Er ist Herz, Kopf und Bauch, und das eine kann ohne das andere nicht sein. Den rahmt man sich nicht ein, denn ehe man sich's zur Betrachtung gemütlich gemacht, ist er schon wieder weg. Mit ihm muß man mitgehen oder ihn ziehen lassen.
Wecker ist Unruhe, Widerspruch, Widerstand: er ist Bewegung, die sich bürgerlicher Kontrolle entzieht; er ist aber auch Genuß, Liebe, Zärtlichkeit, Menschlichkeit schlechthin. Wecker-Fans sieht man in Konzerten weinen und die Faust ballen. Das liegt bei ihm so nahe beisammen. Und er vermittelt es mit all seiner Kraft.
Das letzte Kapitel dieses Buches ist nicht das letzte Kapitel im Leben des Konstantin Wecker. Darum ist dieses Buch nicht Biographie oder Fazit, sondern Bestandsaufnahme und Zwischenbilanz.
Wir beide - er Musiker und Dichter, ich Journalist und Schriftsteller - haben lange Gespräche geführt. Wir erfüllen darin nicht Chronistenpflicht, sondern versuchen, Zusammenhänge zwischen Erlebtem und Geschriebenem aufzuspüren. Die Texte folgen dem Verlauf dieses Gespräches; ebenso die Bilder - von Alexander Wecker, dem Vater, ausgesucht.
Mir hat die Arbeit an diesem Buch etwas bestätigt, das ich schon seit Jahren glaube: Konstantin Wecker ist einer der ganz Großen, eine absolute Ausnahmeerscheinung in der Liedermacherszene, wenn man ihn schon dort einordnet. Andere haben ihn schon mit Bob Dylan verglichen. Der Vergleich muß Konstantin bange und mutig zugleich machen. Mit seinen Vorbildern, Goethe, Benn, Rilke, Orff - um nur einige zu nennen - hat er's leichter, er braucht nicht neben ihnen zu stehen.
Bewundern ist einfacher als sich messen. Konstantin Wecker - wie könnte es anders sein - führt ein sehr eigenwilliges, abwechslungsreiches Künstlerleben. Da gibt es die Gruppe, das Team Musikon, Haus und Studio in der Toscana, Konzerttourneen durch die deutschsprachigen Länder, Arbeitswut-Phasen und Ausbrüche. Ein Leben, das nicht ohne Widersprüche ist. Davon will dieses Buch erwas vermitteln; aber auch von der Sinnlichkeit und Lust, dem Sichselbsteinbringen und der ungeheuren künstlerischen Gewalt des Konstantin Wecker.
Vom Vorwort zum Wort:
«Das Wort muß eine Faust sein,
kein Zeigefinger:
Zuschlagen.
Treffen.»
(Wecker 1977)
Für wen ich dieses Buch geschrieben habe?
Für alle, die nicht den Kopfeinziehen.

Bernd Schroeder

#KonstantinWecker #Lieder #Gedichte #Liedermacher #Bücher #Schallplatten #CDs #HarrysRegal

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Heute vor 80 Jahren

Der Black

(Lothar Lechleiter)

* 13. Mai 1942

Schobert & Black - Bundesbürgers Abendgebet

https://www.youtube.com/watch?v=kcKGb0YK_C8

HERR, ich bin stolz, daß ich DIR diene –
Ich danke DIR für's Abendbrot!
Verschon mein Haus vor Margarine
Und mach den bösen Mao tot!

HERR, bewahr die sogenannten Brüder in der DDR
Vor allzugroßem Ungemach –
Ich danke DIR, daß ich nicht wohne
In Dresden oder Eisenach!

Lass uns die Freiheit, die wir meinen
Verteidigen gen Gelb und Rot –
Nimm meinen Ausschlag von den Beinen
Und mach den bösen Mao tot!

HERR, gib auch am fernen Suezbecken
Den Frieden – für die Industrie!
Und segne uns're Bundesrecken
(oder sagen wir mal wenigstens, die Herren der Opposition)
Und ihre Ostlandonanie!

Lass Fidel Castro kränker werden –
Schick China eine Hungersnot!
Wir kämpfen für DEIN Reich auf Erden
Das komme – mach den Mao tot!

(Mach den Mao tot)

#DerBlack #SchobertBlack #Liedermacher #singersongwriter #Geburtstag #birthday

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Kai Degenhardt - Desertieren

Album: Briefe aus der Ebene, 2002
cover
https://soundcloud.com/kai-degenhardt-official/desertieren

Wenn das Schreien wilder Gänse durch die Sommernacht
meinen Traum zerreißt und ich lieg noch wach,
wie der Tagmond am Himmel die Sonne streift,
und auf dem Ast vorm Fenster aufgereiht,
selbst die Raben frieren.

Beim Geschwafel über Coolness und Verantwortung
auf allen Kanälen, jedem Podium
man den Vorteil preist und die Solidarität,
wenn die Fahnen knallen, wo kein Laufthauch geht,
werde ich desertieren.

Schmeiß die Gitarre ins Auto,
dreh die Fenster runter,
um dem Fahrtwind nachzuspüren.
Da ist nichts, was ich verlier.
In die Dämmerung hinein,
und wenn die Sonne morgen steigt
liegt die Grenze hinter mir.

Ich stehe neben P.T. vorm SuperU,
und erneure meinen Schwur
mit einem Schluck hinüber zur Champagne.
Ich ruhe mich aus am Fuß des Mont Ventoux
Für meine Tingeltangel-Tour
von der Provence in die Bretagne.

Ich spiel die Straßen
von Grasse bis St. Marie
die Hafenpromenaden
und den Place-de-la-Comédie.
Trink den schweren Roten
und Käse zum Dessert,
schlaf im Wagen, wenn der Mond scheint,
lieg ich draußen am Meer.

Bin desertiert.
Die Gitarre im Auto
und die Fenster unten,
riech ich wie das Wetter wird.
Da ist nichts was ich verlier.
In die Dämmerung hinein
und wenn die Sonne morgen steigt
liegt die Grenze weit hinter mir.

An meinen Off-Day im Katharer-Land
Schick ich an Mary einen Brief,
Lederstiefel to the one I love.
Fahre weiter über den Atlantikstrand,
lieg in den Dünen von Contis,
sitz in der Bar am Hafen von Roscoff,

Schreibe ein zwei Verse
zwischen Muscheln und Bier,
nehme die Fähre um drei,
setze über nach Rosslare.
Spiel meinen letzten Gig
in Hughe's Pub
ending up with Mary's Jig,
nehme die Coastroad und hau ab.

Ich bin desertiert.
Die Gitarre im Auto
und die Fenster unten,
riech ich wie das Wetter wird.
Da ist nichts, was ich verlier.
In die Dämmerung hinein,
und wenn die Sonne morgen steigt
liegt auch diese Grenze hinter mir.

peace

#desertieren #desert #peace #nowar #nohate
#KaiDegenhardt #liedermacher #singersongwriter #music #musik

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Francisco de Goya - Las resultas (Los desastres de la guerra. Plate 72)
Las resultas

Hannes Wader - Uns bleibt keine Wahl

Album: Nicht nur ich allein, 1995
cover
https://www.youtube.com/watch?v=3Smo1pmON04

Es herrscht die Gewalt schon solang wir denken.
Es scheint die Gewalt unser Leben zu lenken.
Und dauert sie lang, schon fast eine Ewigkeit.
Lang ist nicht ewig im Wechsel der Zeit.

Es haben die Völker zu allen Zeiten
jede Schlacht um den Frieden verloren.
Doch wir sind in diese Welt geboren,
um endlich zu siegen - uns bleibt keine Wahl.

Es heißt, die Gewalt sei menschlich und bliebe
bestimmender für unser Sein als die Liebe.
Doch menschlicher ist, die Gewalt und den Krieg
zu bekämpfen, hier lohnt sich der Kampf um den Sieg.

peace

#peace #nowar #nohate #FranciscoDeGoya
#HannesWader #liedermacher #singersongwriter

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Dieter Süverkrüp - Es ritten zwei Herren

Album: Lied eines heiseren Kindes, 1983
https://www.youtube.com/watch?v=DK0n1Otx3qg

Es ritten zwei Herren durch Wald und durch Feld,
zwei Herren von Stande und Einfluß und Geld.
Der eine in Erdöl und Raffinerie,
der andre in Siemens und Kernenergie.
Und kamen beim goldenen Abendschein
wohl in ein liebliches Tal hinein.
Und siehe, stolz wie ein Kaiserdom stund
ein Kraftwerk dort im blühenden Grund.
Da seufzte der Siemensaktionär:
»Fürwahr, es schmerzet mich gar zu sehr,
daß sich die Leut' nur an Kraftwerken störn
und demonstriern und aufbegehrn.
Atomsprengköpfe lagern zuhauf
landauf, landab. Das regt niemanden auf.
Auch gegen die Zeitbombe der Chemie,
die längst schon tickt, demonstrieren die nie.«
Der Herr von Erdöl sprach unbewegt:
»Die Sprengköpfe sind ja in Bunkern versteckt.
Und Gift ist nur selten mit Augen zu sehn,
derweilen die Kraftwerke offen rumstehn.
Der ganze Atomkrach übrigens tut
den Erdölgeschäften recht angenehm gut.
Das hat uns schon hübsche Sümmchen gebracht.
Die Presse hat großartig mitgemacht.«
Das traf den Herrn Siemensaktionär
nun sintemalen besonders schwer.
Drum wies er mit grimmigem Hintersinn
auf die drohende Energiekrise hin.
Und sagte: »Das ist doch verantwortungslos!
Die Ölreserven sind nicht so groß,
als daß man sie einfach verfeuern könnt'.
Sonst sind wir in zwanzig Jahren am End'!«
Doch diesen Vorwurf hinwiederum
nahm Herr von Erdöl erheblich krumm.
Er rief: »Wie Sie mit Kernkraft umgehn,
ist noch viel entsetzlicher mit anzusehn!
Sie scherzen damit - so ungefähr,
als ob es ein Großraumflugzeug wär
oder der Weltfrieden. Alles nur
wegen der Gunst der Konjunktur.
Sie wollen, was unsereins menschlich versteht,
Gewinne erbrüten, so schnell es geht.
Doch unser Geschäft als Ganzes ist
mitgefährdet durch Ihren Mist.
Wir wollen von unserem Lande hier
noch länger was haben, Sie und wir.
Doch ist es mal erst aus Geldgier verseucht...«
Er schluchzte, es ward das Auge ihm feucht.
»Na, na!« rief der Siemensaktionär,
»Wo nehmen Sie Ihre Aufmüpfigkeit her?
Das klingt ja beinahe schon radikal.
Das war doch bei Ihnen nicht immer der Fall.
Jahrzehntelang haben Sie unentwegt
Zechen um Zechen stillgelegt
und stiegen heimlich auf Erdöl um.
Doch auch nur aus Geldgier. - Oder warum?
Im Öl war die beßre Rendite drin!
Was anderes hatten doch Sie nicht im Sinn!
Dabei war schon damals den Fachleuten klar:
die Energie im Lande wird rar!« -
So redeten sie einander in Wut.
Der eine erhitzte des anderen Blut.
Und beinahe hätten sie sich verkracht.
Doch plötzlich haben sie laut losgelacht.
Sie riefen: »Was soll denn der alberne Zwist?
Wir wissen ja nun, daß Krise ist.
Bei etwas Gegenseitigkeit kann
jeder von uns was verdienen daran.« -
Sie boxten sich in die Rippen zum Spaß
und jauchzten: »Wir sind schon 'ne Klasse, was?«

#DieterSüverkrüp #Liedermacher #Atomkraft #Energiekrise

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Früher (1972/74) war ja alles besser...

Ulrich Roski - Dabeisein ist alles

Album: Der kleine Mann von der Straße, 1974
cover
https://www.youtube.com/watch?v=qQikjI5GRSY

Schon zu den Zeiten der Antiken
Als Vater Zeus noch rüstig war
Trafen sich Olympioniken
In Hellas jedes vierte Jahr
Dann kamen die Athleten
Zu Fuß und Hoch zu Ross
Aus Sparta die Asketen
Und aus Rhodos ein Koloss
Sportler lenken ihre Schritte
Nach der altbewährten Sitte
Heute immer noch ins Stadion
Na bitte!
Und die Sportleraugen glänzen
Und sie wandeln stadionwärts
Und sind über alle Grenzen
Eine Seele und ein Herz

Und alle sind erfüllt
Von der olympischen Idee
Und jeder will einmal, will ein-
Will einmal dabei sein

Man muss nicht unbedingt aktiv sein
Man kann auch die Ränge füll'n
Doch dann heißt es objektiv sein
Also mit der Menge brüll'n
Begeistert sind die Leute
Schon wenn sie den Einmarsch seh'n
So ein Tag so schön wie heute
Der dürfte nie vergeh'n
Und dem Läufer mit der Fackel
Folgt ein kleiner brauner Dackel
Der auf den originellen Namen
Waldi hört
Jeder Wirt wird seine Suppen
Zu Olympiapreisen los
Er vermietet Stall und Schuppen
Denn der Quartierbedarf ist groß

Und allen ist gedient
Mit der olympischen Idee
Und jeder will einmal, will ein-
Will einmal dabei sein

Stets wird eine der Nationen
Mit der Veranstaltung beehrt
Die Ehre kostet zwar Millionen
Doch sie ist überaus begehrt
Ob Westen oder Osten
Man reißt sich um den Sport
Man lässt es sich was kosten
Und spart nicht am falschen Ort
Und Schule und Kindergarten
Müssen noch ein bisschen warten
Und Krankenhäuser gibt's ja
Ohnehin genug
Und Olympia grinst hernieder
Auf die Völker dieser Welt
Alle Menschen werden Brüder
Wo der sanfte Dackel bellt

Und alle sind beseelt
Von der olympischen Idee
Und jeder will einmal, will ein-
Will einmal dabei sein

Längst erloschen ist das Feuer
Und die Kassen abgeschlafft
Trotzdem ist uns nichts zu teuer
Für die Fußballweltmeisterschaft

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Konstantin Wecker - Die Irren

Album: Die sadopoetischen Gesänge des Konstantin Amadeus Wecker, 1973
cover
https://www.youtube.com/watch?v=fJ2oOEpwGUQ

Wenn die Irren manchmal nachmittags im Park spazierengehn,
kann man sie in Zweierreihen händchenhaltend hüpfen sehn.
Spielen Maulwurf, spielen Heuschreck, spielen Haschmich, Haschemann,
und sie tupfen sich mit dürren, weißen Irrenfingern an.

Wenn die Irren in der Sonne liegen,
fühln sie ihre Körper durch die Luft fliegen.

Wenn die Irren manchmal nachmittags im Park spazierengehn,
kann man ihre langen Beine durch die Gräser stapfen sehn
Dann befühlen sie sich, heben ab und zu einmal ein Bein,
kauen Gras und feuchte Erde, lallen einen Abzählreim

Zweimal zwei ist drei,
dreimal drei schon einerlei.

Und dann machen sie ein Echo, singen von der Lorelei,
und es zieht an ihren Händen eine ganze Welt vorbei,
und sie fangen ihren Schatten, hängen ihm ein Kettchen um,
beißen auf sehr weichen platten, bunten Kieselsteinen rum.

Zweimal zwei ist drei,
dreimal drei schon einerlei.

Und dann spieln sie Wilder Reiter, manche liegen auch nur da,
denen spinnt sich eine kleine schwarze Kreuzspinne ins Haar.
Manche scharren, manche höhnen, pflastern sich ein Rätsel stumm,
manche stehn wie eine frühchristliche Säule schön herum.

Wenn die Irren in der Sonne stehn,
kann man ihre wunderschönen weißen Körper sehn.

Wenn die Irren dann am Abend dämmern und nach Hause gehn,
kann man neben jedem Irren einen andern Irren sehn.
An der Seite stehen Männer, groß und fett, die kauen stumm
auf der Zunge und an einem Zigarettenstummel rum.

Wenn die Irren aus der Sonne gehn,
kann man endlich wieder seinen eignen Schatten sehn.

Und der Park ist so wie früher, nächtlich schwarz und unverwirrt,
nur ein Irrer blieb zurück. Hat sich im Gehölz verirrt.
Manchmal hört man ihn von weitem, wenn man dort spazierengeht,
seine Schreie, hört sein Klagen, das dann dumpf wird und verweht.

Zweimal zwei ist drei,
dreimal drei schon einerlei.

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