#muskelmotor

ws01@diasp.org

2022-08-16: Hausrunde mit dem Rennrad, Bonn -> Remagen -> Todenfeld -> Bonn

2022-08-16: 04:40:37   93.1 km  956 m up,  961 m down, 19.9 km/h

@4.6mm 1/401s f/2 ISO 25 2022-08-16 10:24:54
GPS 🧭 50.6371,7.13021 Brouter Google Maps Sat


@18mm 1/160s f/5 ISO 80 2022-08-16 10:34:42
GPS 🧭 50.6279,7.15716 Brouter Google Maps Sat


@18mm 1/500s f/5 ISO 80 2022-08-16 10:37:23
GPS 🧭 50.6252,7.159 Brouter Google Maps Sat


@54mm 1/640s f/5.8 ISO 80 2022-08-16 11:13:52
GPS 🧭 50.5808,7.22211 Brouter Google Maps Sat


@31mm 1/80s f/5.6 ISO 125 2022-08-16 11:50:17
GPS 🧭 50.5711,7.15655 Brouter Google Maps Sat


@4.3mm 1/800s f/4.5 ISO 80 2022-08-16 12:22:53
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@16mm 1/800s f/4.9 ISO 80 2022-08-16 12:46:25
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@4.3mm 1/1000s f/4.5 ISO 80 2022-08-16 13:23:26
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@4.6mm 1/1133s f/2 ISO 25 2022-08-16 13:44:25
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@4.3mm 1/800s f/3.5 ISO 80 2022-08-16 13:44:35
GPS 🧭 50.6238,6.98862 Brouter Google Maps Sat


#hausrunde #bicycling #radfahren #radtour #cycling #fahrrad #muskelmotor

ws01@diasp.org

2022-08-14: Hausrunde mit den Rennrädern, diesmal ihre Hausrunde. :-)

Heute sind wir schon um halb Acht losgefahren, als es noch angenehm kühl war. Wir sind ihre kurze Hausrunde gemeinsam gefahren, also via Kottenforst nach Volmershoven, dann über die L113 nach Flerzheim bzw. Lüftelberg, am Bahnhof Kottenforst vorbei bis nach Villiprott und zurück. In Poppelsdorf haben wir uns dann frische Croissonts für das anschließende Frühstück gekauft.

Karte

2022-08-14: 02:03:57   40.9 km  226 m up,  219 m down, 19.8 km/h

Bei der Gelegenheit ist mir aufgefallen, dass ich in diesem Jahr schon über 30.000 Höhenmeter per Rennrad hinter mir habe.

#hausrunde #bicycling #radfahren #radtour #cycling #fahrrad #muskelmotor

ws01@diasp.org

2022-08-11: Hausrunde mit dem Rennrad, kurz, anstrengend, aber mit Aussicht

Der Dom zu Kölle, gesehen von der Kreuzbergkapelle Richtung Nordwest.

Zugegeben, das Foto ist ziemlich geschönt, Dunst etwas entfernt, Sättigung angehoben usw. Der pointillistische Eindruck ist z.T. der Kamera geschuldet, die erfindet gerne etwas mehr Pixel, als die optische Auflösung überhaupt hergibt. Hier liegt es aber überwiegend an den heftigen Luftverwirbelungen aufgrund der Hitze.

Gefahren bin ich erneut i.W. den Kreuzberghügel rauf und runter, diesmal nur fünfmal, dann etwas weiter hinunter am alten Poppelsdorfer Friedhof vorbei . Das liefert stückweise 14% Steigung, ist aber im aufwärts gefahrenen Stück perfekt asphaltiert und wunderbar schattig und ruhig. Dann habe ich noch ein wenig fotografiert, bin zur Entspannung noch hoch zum Kottenforsteingang gefahren und dann zurück.


Dies hier ist ein weiteres Hochhaus, das in Rheinnähe hochgezogen wird und die Skyline massiv verändert. Sicht von Startpunkt der Abfahrt, also von der Kreuzbergkapelle aus.


Statt meiner eigenen Auswertung und Darstellung hier mal das, was Garmin draus macht

Normalerweise schone ich bei langen Sightseeing-Touren durch die Region meine Kräfte, primär, um Spaß zu haben, aber auch, um Ausdauer aufzubauen und um noch Reserven zu haben, wenn irgend etwas dazwischenkommt (Defekt am Rad, unerwarteter Umweg, ...). Mit mehr Ausdauer kommt man weiter und noch 40 km fahren zu müssen, wenn man schon völlig verausgabt ist, macht überhaupt keinen Spaß.

Auch hier habe ich mich nicht verausgabt, bin aber die ca. 400 Höhenmeter eben nicht bewusst verhalten gefahren, sondern mit Kraft, was die Beine halt hergeben. Jedoch immer noch im Wohlfühlbereich bleibend.

#hausrunde #bicycling #radfahren #radtour #cycling #fahrrad #muskelmotor #verkehrspolitik #kreuzberg

ws01@diasp.org

2022-08-08: Hausrunde mit dem Rennrad, Bonn -> Effelsberg -> Willerscheid



2022-08-08: 06:18:44 117.7 km 1371 m up, 1371 m down, 18.6 km/h

Schnitt wie immer im Fahren, mit Fotografieren und Ess- und Trinkpausen habe ich diesmal fast eine weitere Stunde verbracht. Zwar kann ich das auch fahrenderweise, so macht es aber mehr Spaß. Um der Hitze auszuweichen, bin ich so spät losgefahren, dass ich eine gute halbe Stunde vor Sonnenuntergang wieder zuhause war. Verbrauch 2 Liter Wasser, drei Müsliriegel a 30 g.

Geokoordinaten mit Links unter den Fotos. Eine eigene, mit Blender erzeugte 3D-Darstellung der Track findet sich am Ende des Artikels.


Überall sind die Kornfelder abgeerntet, das verbleibende Stroh ist gebündelt

Bein Stapeln der quadratischen oder runden Ballen ist man recht kreativ!

@8.8mm 1/800s f/5 ISO 125 2022-08-08 14:25:08
GPS 🧭 50.6066,7.06142 Brouter Google Maps Sat


@8.8mm 1/640s f/5 ISO 125 2022-08-08 14:32:34
GPS 🧭 50.5824,7.06281 Brouter Google Maps Sat


Anstieg nach Hilberath

Alles ganz easy, diesmal aber etwas mehr Verkehr als sonst - auch kein Problem

@8.8mm 1/800s f/6.3 ISO 125 2022-08-08 14:54:01
GPS 🧭 50.5824,6.994 Brouter Google Maps Sat


Willkommen in NRW, hier beginnen die beschissenen Zwangsradwege ...

... die kaum als Fußwege taugen. "Beschissen" meine ich übrigens wörtlich, nicht nur im übertragenen Sinne.

@20mm 1/500s f/3.5 ISO 125 2022-08-08 16:22:34
GPS 🧭 50.5082,6.88809 Brouter Google Maps Sat


Im Foto kann man kaum herausarbeiten, wie kaputt diese Betonplatten sind. Jede Platte ist unterschiedlich abgesunken, viele wurden dann von (vmtl.) Landfahrzeugen zerbrochen, dann von Frost und Pflanzenwuchs gesprengt

@26mm 1/800s f/4.5 ISO 125 2022-08-08 16:22:10
GPS 🧭 50.5082,6.88782 Brouter Google Maps Sat


Zum Vergleich, die Fahrbahn, die ich natürlich benutze. Auch hier gibt es Schäden, aber so wenige, dass sie selbst mit dem ungefederten Rennrad kaum stören. Hier sind die eigenen Kräfte das Limit und nicht, wie viele Schäden an Rad und Körper man riskieren möchte, von der zusätzlichen Anstrengung abgesehen. Warum müssen sich Fußgänger und Radfahrer diesen Schrott in beiden Richtungen teilen, während die Fahrbahn nebenan ebenfalls nahezu unbenutzt ist? Nicht, dass mich Verkehr da vom Fahren abhalten würde - stören tut motorisierter Verkehr ja immer, so aber ist es regelrecht absurd.

@8.8mm 1/125s f/4 ISO 125 2022-08-08 16:24:09
GPS 🧭 50.5089,6.88511 Brouter Google Maps Sat


Ein erneuter Besuch beim Radioteleskop Effelsberg

Diesmal bin ich zu den Institutsgebäuden bis an die Pforte hinuntergefahren und habe ein Schwätzchen mit dem Pförtner gehalten. Beiläufig habe ich erwähnt, dass mein Arbeitsplatz auf der anderen Rheinseite nicht so weit entfernt gewesen sei, aber ähnlich strukturiert und gut bewacht. :-) Als ich angemerkt hatte, dass ich von Bonn aus gekommen sei, betrachtete er aus der DIstanz mein Rennrad und fragte etwas verunsichert, ob das denn ein "richtiges Rennrad" sei? Auf meine etwas irritierte Rückfrage erklärte er, ihm sei das dicke Rahmenrohr aufgefallen, ob das Rad motorisiert sei? Daraufhin habe ich ihm erläutert, dass man bei Rädern mit Aluminiumrahmen die notwendige Biegesteifigkeit durch Vergrößern des Rohrdurchmessers erzielen müsse, da könne man wohl einen Akku drin verstecken, das wäre hier aber nicht der Fall. Erwähnt habe ich noch, dass einer meiner Söhne noch in der Schule gewesen sei, als wir das Teleskop erstmals besucht hätten, ebenfalls per Rennrad. Danach haben wir uns ein wenig über die Technik des Teleskops unterhalten, aber das kann man anderweitig besser nachlesen.

Gerade mal nachgeschaut, unsere Fahrt dorthin war an einem Sonntag vor rund zwanzig Jahren und verlief über Meckenheim, Rheinbach und Bad Münstereifel, auf ziemlich direktem Wege über die L261 - wir waren damals schmerzfreier als ich heute. Aber das ist eine andere Geschichte, die ein andermal erzählt werden will.

@23mm 1/800s f/4 ISO 125 2022-08-08 16:35:02
GPS 🧭 50.5239,6.87896 Brouter Google Maps Sat


@8.8mm 1/800s f/4.5 ISO 125 2022-08-08 16:39:29
GPS 🧭 50.5244,6.88089 Brouter Google Maps Sat


Die schon mal erwähnte schöne Strecke über den Liersbach

@8.8mm 1/800s f/4 ISO 125 2022-08-08 17:02:56
GPS 🧭 50.5061,6.87242 Brouter Google Maps Sat


@26mm 1/125s f/2.8 ISO 200 2022-08-08 17:07:24
GPS 🧭 50.505,6.86795 Brouter Google Maps Sat


@26mm 1/800s f/4.5 ISO 125 2022-08-08 17:22:27
GPS 🧭 50.5078,6.85905 Brouter Google Maps Sat


@26mm 1/800s f/4 ISO 125 2022-08-08 17:28:29
GPS 🧭 50.5024,6.85764 Brouter Google Maps Sat


Zwischen Mahlberg und Michelsberg

Von hier ab geht's heimwärts

@8.8mm 1/500s f/4 ISO 125 2022-08-08 18:16:11
GPS 🧭 50.5144,6.81927 Brouter Google Maps Sat


#hausrunde #bicycling #radfahren #radtour #cycling #fahrrad #muskelmotor #photo

ws01@diasp.org

2022-08-05: Hausrunde mit dem Rennrad, 9 x 50 Höhenmeter mit 12%

Hält die Bremse, platzt der Schlauch?


2022-08-05: 02:04:59 32.9 km 646 m up, 643 m down, 15.8 km/h

Gestern waren hierzustadt die Temperaturen mit nachmittags um die 22 Grad endlich mal wieder erträglich, also habe ich etwas versucht, das ich schon eine Weile vorhatte: die Felgen meines Rennrades heiß zu bremsen. Also bin ich den kürzlich schon mal gezeigten Anstieg zum Kreuzberg (schnurgerade 50 Höhenmeter mit 12%) nicht nur einmal hochgefahren, sondern insgesamt neu Mal hoch und wieder hinunter, wobei ich beim HInunterrollen auf leicht unterschiedliche Weise gebremst habe, mal kontinuierlich, mal mit wechselndem Tempo, mal mehr mit der Vorderradbremse bzw. Hinterradbremse, mal möglichst gleichverteilt. Randbedingung war, dass ungebremst rollen lassen ausgeschlossen war, weil da reichlich Autos herumstehen und Schrebergärtner und Hundehalter herumspazieren.

Die Vorgeschichte ist folgende: jemand veröffentlichte an anderer Stelle ein Foto von einem Verkehrsschild an einer wenig befahrenen, ordentlich asphaltierten Straße in einem Naturschutzgebiet: Z108-66 kombiniert mit Z1012-32

Daraus entspann sich eine Diskussion darüber, ob ein solcherart diskriminierendes Verbot angemessen ist. IMO ist es das nicht. Jeder Verkehrsteilnehmer, auch ein Radfahrer, ist verpflichtet, Warnzeichen wie diese zu beachten und seine Fahrweise darauf einzustellen. Die schließt ein, zu beurteilen, ob Fahrzeug und Fahrer in der Lage sind, ein solches Gefälle hinunterzufahren. Anders als Autofahrer oder Motorradfahrer sind die meisten Radfahrenden in der Lage, abzusteigen und ihr Fahrzeug zu schieben. Aber nicht alle: viele Liegeräder sind schon in der Ebene nur sehr schwer zu schieben, in einem 20%-Gefälle wäre das mörderisch.

Neben der Frage diskriminierender unterschiedlicher Maßstäbe interessiert mich in einer Diskussion, die regelmäßig in Sicherheitszirkus und "think of the children!!" abgleitet, zunächst mal die technische Seite, nämlich wie groß, plausibel, wahrscheinlich, vermeidbar oder unausweichlich die unterstellten Gefahren in der Realität sind. Hier gibt es sehr unterschiedliche Szenarien. Wie mir meine Kinder mehrfach demonstriert haben, kann man nicht nur mit Scheibenbremsen, sondern auch mit einer gewöhnlichen Felgenbremse vom Mont Ventoux problemlos hinunterfahren, wie auch ich sie an meinem schon etwas älteren Rennrad verwende. Und da geht es die ersten fast 500 Meter am Stück hinunter, wenn auch nur mit 13%. Das würde eine einzelne Felge zum Schmelzen bringen, würde man versuchen, die entsprechende potentielle Energie mit einer Bremsung in Wärme umzuwandeln. Faktisch kann man es da aber so schnell rollen lassen, dass der größte Teil der Energie via Luftwiderstand direkt in der Luft landet, die Felgen durch den Fahrtwind kühl genug werden und bleiben und der Bremsvorgang an den Kehren auch nicht zu einer gefährichen Erwärmung führt.

Kniffliger sind Abfahrten, die schnelles Rollen (also z.B. 60 km/h bei diesen 12 %, bei denen je nach Haltung 80-95 km/h erreicht werden) nicht zulassen, wie etwa meine Abfahrt vom Kreuzberg, wo wg. geflicktem Asphalt schnelles Fahren mindestens unkomfortabel und schon nur 25 km/h nur an wenigen Stellen fallweise verträglich ist. Hier ist es aber einfach deswegen kein Problem, weil die 50 Höhenmeter gar nicht genügend viel potentielle Energie hergeben, um die Felgen in einen kritischen Bereich zu bringen - wenn man es nicht gerade darauf anlegt.

Es wurde in der Diskussion ein Beispiel von 120 kg Fahrzeug und Fahrer angeführt, in dem auf nur 50 Höhenmeter aufgrund von Felgenerwärmung der Schlauch geplatzt war, was zu einem Sturz führte.

Wenn ich mit meinen Daten rechne (knapp 80 kg für Rennrad, mich und den mitgeführten Krempel, 26°C initale Felgentemperatur), komme ich auf etwa 70°C, wenn sämtliche potentielle Energie als Wärme in den beiden Felgen landet. Das reicht bei weitem nicht, um ein Felgenband zum Schmelzen zu bringen oder den Schlauch zu zerstören. Mit nur der Vorder- oder Hinterradbremse bremsen ergäbe aber schon 114°C, das würde reichen, wie Rainer Mai in einem Fahrradzukunft-Artikel gezeigt hat - wenn der Reifen geflickt war, denn die Flicken lösen sich offenbar schon bei etwa 100 Grad. Näheres Nachfragen im oben angesprochenen Fall ergab dann auch, dass das betreffende Rad ein Rennliegerad war, die Felge entsprechend klein und dass nur mit einer Felge gebremst worden war. Aufrichten und für mehr Luftwiderstand sorgen mag bei so einem Rad nicht funktionieren und dessen Felgen mögen bauartbedingt kleiner und deswegen vielleicht leichter sein (weniger Wärmekapazität) und vielleicht auch schlechter im Fahrtwind liegen. Bei 120 kg Fahrzeug+Fahrer, eine 0.5 kg Felge über 50 Höhenmeter komme ich auf >160°C, das dürfte vor allem bei einem geflickten Reifen schon deutlich zu viel sein.

Fazit: wenn die Abfahrten lang und steil sind, bremst man vorne und hinten, macht gelegentlich eine Pause und befühlt dabei die Felgen. Sobald man ein Gefühl für die Erwärmung bekommen hat, ersetzt man die Pausen durch Fahren im Schneckentempo (z.B: 6 km/h). Das spart Zeit und kühlt besser.

### Soweit die Theorie, nun die Praxis

Oben an der Kreuzbergkirche

Ich bin wie gesagt den genau 50 Höhenmeter umfassenden 12%-Anstieg insgesamt neun Mal hoch und runter gefahren, hoch so schnell wie möglich (also sehr langsam), runter mit variiende Tempo weit unterhalb dessen, was durch ungebremstes Rollen erreicht würde. Dabei habe ich vorher und nachher die Felgentemperatur gemessen, mit einem IR-Thermometer GM700 der Fa. Benetech. Aufgrund des anfänglichen Sonnenscheins und warmen Asphalts war die Felgentemperatur anfänglich und zu Beginn einer Abfahrt etwa 26°C.

Bei der ersten Abfahrt hatte ich eigentlich vorgehabt, mit beiden Bremsen gleich stark zu bremsen, bei der Messung stellte sich dann aber heraus, dass die meiste Wärme vorne gelandet war. Vorne maß ich 49°C, hinten 30°C. Beim der ersten Abfahrt konnte ich noch relativ zügig fahren, weil weniger Leute und Autos unterwegs waren, im Schnitt 22 km/h Die 49 Grad waren dann auch die maximale Erwärmung, die ich in den verbleibenden acht Fahrten gemessen habe. Alle weiteren gemessenen Temperaturen am Ende der Abfahrt lagen zwischen 30 und 40 Grad. Statt wie beim ersten Mal wie gewohnt nur die Vorderradbemse zu betätigen und dann die Hinterradbremse zusätzlich, habe ich bei der zweiten Abfahrt erst mit der HInterradbremse gebremst (hier stellt das Blockieren des HInterrades das natürliche LImit dar) und dann zusätzlich die Vorderradbremse leicht betätigt. Zur Vorsicht hatte ich diesmal auf halber Höhe kurz angehalten und gemessen, im Ergebnis lag der Schnitt nur noch bei 10 km/h. Die restlichen Fahrten bin ich dann mit Variationen (mal mehr vorne, mal mehr hinten bremsen oder mehr Tempovarianz, insg. eher langsamer) gefahren, habe aber nichts mehr notiert, da die Temperaturen der Felgen bei um die 35° blieben. Ich frage mich, ob es ein Gadget gibt, dass einem die Felgentemperatur via ANT+ mitteilt. Einer meiner Söhne hat eines, welches den Reifendruck kontinuierlich übermittelt. Die Felgentemperatur würde mich mehr interessieren. Fallenden Reifendruck kann ich beim Fahren bemerken, die Felgentemperatur nicht.

Fazit

Lange und heftige Abfahrten sind kein Grund, Radfahrer auszusperren, das setzt voraus, dass manche Leute ungeeignete Fahrzeuge verwenden oder geeignete nicht beherrschen. Wo die Leute aus eigener Kraft hochfahren können, beherrschen sie in der Regel auch das Hinunterfahren. Würde man mit dem Kfzverkehr ähnlich verfahren, müsste man sämtliche Straßen für den Kfzverkehr sperren, denn dort finden sich überall immer wieder solche Fälle, wo Kfzführer sich oder andere Leute aufgrund von Unfähigkeit totfahren. Wer mit dem Rad unterwegs ist, gefährdet im Wesentlichen nur sich selber, das ist ein mächtiges Korrektiv.

Bilder

HIer geht's runter

Nach dem Kreuzberg bin ich mal kurz über Ippendorf durchs Tal zum Kreisel oben vor Röttgen hochgefahren und habe dann abschließend eine kurze Rund im Kottenforst gefahren.

Sonstiges

Fun Fact: die in Dekaden der Fahrt zur Arbeit erworbene Eichung auf (Ampel-)Sprints mit Erholungspausen (quer durch die Stadt zur Stoßzeit) wirkt offenbar immer noch ein wenig nach, obwohl ich die letzten gut vier Jahre damit verbracht habe, Ausdauer mit und für lange Radtouren aufzubauen und kaum noch sprinte. Wechselbelastungen wie die hier kommen kaum noch vor. Garmin lobte mich nach dieser Fahrt bzgl. einer Leistungssteigerung und notierte einen wieder etwas gestiegenen VO2max-Wert.

Natürlich ist der Vergleich etwas geschönt, die Vergleichsbasis werden gewiss nicht Leute sein, die über Jahrzehnte hinweg Rad gefahren sind. Auch ist es kein gemessener Wert, sondern aufgrund der aufgezeichneten Daten (Puls, Atemfrequenz, Leistungsentwicklung) auf eine eher obskure Weise geschätzt. Auffällig ist aber, wie schnell solche Messwerte abfallen, schon wenn man nur ein paar Wochen aussetzt.

Das Wetter

Wetterdaten Endenich

#hausrunde #bicycling #radfahren #radtour #cycling #fahrrad #muskelmotor #radverkehrspolitik #verkehrspolitik #kreuzberg #richtigbremsen

ws01@diasp.org

2022-08-02: Hausrunde mit den Rennrädern: Waldkapelle, unverhofft

2022-08-02: 02:33:22   54.5 km  333 m up,  328 m down, 21.3 km/h

So, der Schaden ist behoben (neuer Schlauch). Das Loch im defekten Schlauch ist allerdings so winzig, dass ich das Waschbecken bemühen musste, um es zu finden. Ein Defekt am Mantel war nicht auffindbar, ich habe also einen neuen Schlauch spendiert und den hier zum Flicken hingelegt.

Wir waren diesmal wieder gemeinsam über Volmershoven und die L113 bis nach Lüftelberg gefahren, von wo aus via Todenfeld eine längere Runde drehen wollte. Ein paar Bilder gibt es trotzdem.

Heidgen, kurz vor Volmershoven

Drei Autoparkplätze, ein Fahrradständer für maximal zwei Fahrräder. Eine Station der Apfelroute.

L113, Volmershoven bis Flerzheim, immer wieder schön zu fahren

Ein Kreisel, wie ich ihn mag. Kleinere sind mir aber noch lieber. Hier habe ich vor vielen Jahren gerne auf meine Frau gewartet, indem ich so lange kreiselte, bis sie aufgeschlossen hatte. Inzwischen fahren wir mit ähnlichem Tempo, wenn wir zusammen unterwegs sind und ich hänge dann noch eine längere Runde dran, während sie abkürzt. So haben wir mehr davon. :-)

Das obigate Eselchen am Campus der Landwirte

diesmal zu Beginn der Runde geknipst.

Rheinbach, Wormersdorf und die A61

sowie am linken unteren Rand Merzbach

Hier habe ich den Platten inspiziert

Danach hatte ich keine Lust mehr zum Fotografieren, sondern habe Tempo gemacht, so lange die Luft hielt.

#hausrunde #bicycling #radfahren #radtour #cycling #fahrrad #muskelmotor #photo #foto

ws01@diasp.org

2022-07-24: Hausrunde mit dem Rennrad, Bonn, Hilberath, Kurtenberg

Hilberather Straße (L 261), Blick zurück ins Rheintal

2022-07-24: 03:18:50   70.7 km  571 m up,  544 m down, 21.3 km/h

(Repost, da falsches Datum in der Kopfzeile)


An der Burg Gudenau vorbei geht es erst mal hoch


Ein Zipfel der Burg Gudenau


Schon fast wieder zurück @home verweile ich für einen Moment am Jägerhäuschen im Kottenforst.


Hier wollte ich schon immer mal kurz rasten und einen Müsliriegel verspeisen, bin aber die letzten vier Jahre immer nur dran vorbeigefahren (Motto: bin doch eh schon fast wieder zuhause...)

Die Runde entspricht i.W. der ersten in diesem Jahr gefahrenen Hausrunde, deswegen verzichte ich auf Höhenprofil und Karte. Es war aufgrund der Hitze schwieriger zu fahren. Die Bonner Metereologen haben haben unten in Bonn Endenich 35 Grad gemessen, mein Navi maß 36 Grad, wenn man Aussreisser durch Sonneneinstrahlung weglässt. Darüberhinaus empfand ich die Luftfeuchtigkeit als unangenehm hoch, das behindert die Abkühlung durch Schwitzen. Es war jedenfalls eine gute Idee, spät zu fahren, so daß gegen Ende der Fahrt die Sonne schon so tief stand, dass sich immer wieder abgeschattete Teilstücke der Strecke fanden. Wenn man nicht durchs Unterholz fährt, sondern normale Fahrbahnen vorzieht wie ich, nützt einem Baumbestand kaum, wenn die Sonne genau von oben kommt. Ein weitere Vorteil war: um die Zeit sind die meisten am Sonntag schon wieder zuhause. Mähdrescher waren viele unterwegs und etwa die Hälfte der Kornfelder schon abgeerntet.

#hausrunde #bicycling #radfahren #radtour #cycling #fahrrad #muskelmotor #foto

ws01@diasp.org

2022-06-22: Hausrunde mit dem Rennrad, diesmal 138 km Bonn <-> Aremberg

Hausrunde insofern, als ich die vor vier Tagen skizzierte Runde gestern nun von zuhause aus und am Stück gefahren bin.

2022-06-22: 07:54:53  138.6 km 1921 m up, 1893 m down, 17.5 km/h Schnitt in Bewegung

3D-Darstellung der gesamten Runde, Anfahrt in Rot, Rückfahrt in Türkis, Blau eingefärbt ist die kurze Runde, die ich vor fünf Tagen am letzten Samstag gefahren bin. Die Entscheidung, mich an dem da gefahrenen Stück orientierend nicht für die Richtung Ahr führende Strecke (L73 ff.) zu entscheiden, sondern wie im vorherigen Posting erläutert zu fahren, war goldrichtig. Die sowohl hin als auch zurück gefahrende Route über Land/über die Hügel war zwar recht anstrengend (siehe Höhenprofil weiter unten, aber wenig befahren und oft angenehm schattig. Wie wertvoll das ist, merkte man an den Stücken, die in praller Sonne lagen.

Brutto über neun Stunden, da ich vor allem am Ziel eine ausgiebige Pause gemacht habe und vor allem auch meine Wasservorräte auffüllen musste - einen Liter hatte ich in der Trinkflasche, einen weiteren als 1l Gerolsteiner in der Trapeztasche, benötigt hätte ich lt. der Garmin-Heuristik fast vier Liter, getrunken habe ich tatsächlich etwas weniger als drei Liter. Den fehlenden Liter habe ich bekommen, indem ich in einem Gasthof in Zielort Aremberg , der inzwischen aber zu einer Art Ferienwohnung mutiert zu sein scheint, den derzeitigen Bewohner überredet hatte, mir einen Liter Trinkwasser abzufüllen, nachdem das Mißverständnis ausgeräumt war, es handele sich da um den Wirt. Tatsächlich war's ein freundlicher Holländer, bei dem etwas unklar blieb, ob der ein Zimmer, eine Wohnung oder das ganze Haus gemietet hatte.

Zur Fahrweise: ich habe mich diesmal eisern an die Regel gehalten, meine Ausdauerleistung von ca 100 W nicht nennenswert zu überschreiten, regelmässig kleine Mengen zu trinken und die mitgeführten Müsliriegel gleichmäßig über die Fahrt zu futtern. Insgesamt habe ich so zwar nur ein Drittel der durch die Fahrt verbrauchten ca 3000 Kalorien konsumiert, das hat aber gereicht, um bei und nach der Fahrt weder Muskelkrämpfe noch andere Ausfallerscheinungen zu haben. Der sparsam aufgetragene Faktor 30-Sonnenschutz hat auch gereicht.

Bodenschachbrett und vergammelter Kicker am Schullandheim.

Höhenprofil der Fahrt


Ein Ausschnitt der neu gefahrenen Strecke ab Sasserath, die ich sowohl hin als auch zurück gefahren bin. Bis Sasserath fuhr ich die gewundene und längere Strecke über das Sahrtal, zurück die eher geradlinige über die L113. Bilder von den Strecken gibt es von diversen früheren Hausrunden, die ich mit #hausrunde getaggt habe.

Auf den Aremberg mit Burgruine hochzufahren wäre ich zwar motiviert gewesen, jedoch gibt es dorthin ab Ortausgang nur unbefestigte Wanderwege. Das möchte ich mir mit dem Rad nicht antun. Und soweit ich mich von meinen Aufenthalten im örtlichen Schullandheim erinnere, gibt es da auch nicht viel zu sehen.

#hausrunde #bicycling #radfahren #radtour #cycling #fahrrad #muskelmotor #Aremberg

ws01@pluspora.com

Aktuell gibt's diesen Tourenbericht zweimal, einmal bei diasp.org und hier als Duplikat.

2022-02-23: #Hausrunde mit dem Rennrad, Bonn -> Hilberath -> Todenfeld -> Bonn

2022-02-23: 02:52:58   67.3 km  560 m up,  535 m down, 23.4 km/h

Garmin meint: 19.4 km/h Tür zu Tür, 23.6 km/h Geschwindigkeit in Bewegung, maximaler Schnitt über 20 Minuten 150 W, Gesamtschnitt 135 W, max. 983 W. Diagramm und Karten weiter unten.

Das Bild zeigt den Blick von Todenfeld (genau hier) hangabwärts Richtung Norden der L492 folgend, das nächste einen Blick auf den 50 km entfernten Tagebau Hambach Richtung Nordwest.



Ein weiteres Bild, die L492 hinunter






#hausrunde #bicycling #radfahren #radtour #cycling #fahrrad #muskelmotor

ws01@pluspora.com

2022-02-13: erste #Hausrunde mit dem Rennrad in diesem Jahr, Bonn->Hilberath->Todenfeld->Berscheid->Rheinbach->Bonn

20220213_141240_HDR.jpg

20220213_141240_HDR.jpg: 📷 @4.4mm 1/1630s f/1.8 ISO 50 📅 2022-02-13 14:12:40

📍Brouter 🧭 50.5651,6.95989

Es war sonnig, die Temperaturen lagen um die 10° C, es gab merklichen Gegenwind, auch bei den Anstiegen. Traumhaftes Wetter für einen Ausflug jedenfalls. Das erste Foto von der Tour habe ich oben in Hilberath gemacht, ein Link auf den Brouter-Webservice, der die Position auf der Landkarte zeigt, befindet sich jeweils unter den Bildern.

2022-02-13: 03:11:27   70.0 km  620 m up,  584 m down, 21.9 km/h

(Schnitt in Bewegung, brutto 18 km/h, weiter unten u.a. ein Höhenprofil)


20220213_141244_HDR.jpg

20220213_141244_HDR.jpg: 📷 @4.4mm 1/609s f/1.8 ISO 50 📅 2022-02-13 14:12:44

📍Brouter 🧭 50.5651,6.95989


20220213_141326_HDR.jpg

20220213_141326_HDR.jpg: 📷 @4.4mm 1/377s f/1.8 ISO 50 📅 2022-02-13 14:13:26

📍Brouter 🧭 50.5651,6.95989


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20220213_143619_HDR.jpg: 📷 @4.4mm 1/1201s f/1.8 ISO 50 📅 2022-02-13 14:36:19

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L113 Richtung Neukirchen und Merzbach


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20220213_150149_HDR.jpg: 📷 @4.4mm 1/1426s f/1.8 ISO 50 📅 2022-02-13 15:01:49

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20220213_150531_HDR.jpg: 📷 @4.4mm 1/557s f/1.8 ISO 50 📅 2022-02-13 15:05:31

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DSC08132.jpg: 📷 @26mm 1/800s f/4.5 ISO 125 📅 2022-02-13 15:03:13

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DSC08134.jpg: 📷 @18mm 1/640s f/4 ISO 125 📅 2022-02-13 15:03:27

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#hausrunde #bicycling #radfahren #radtour #cycling #fahrrad #muskelmotor

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Sparta Cornwall, 1992 - 2008, ein später Nachruf ...

... auf ein Hollandrad, mit dem ich von 1992 bis 1995 über eine Distanz von 25 km (und kumulativ 150 Höhenmeter) pro Tag zur Arbeit gefahren bin. Ab Herbst 1996 habe ich dann bei schlechtem Wetter das hier gezeigte Reiserad für die Fahrt zur Arbeit verwendet, das Sparta wurde dann nur noch für Einkäufe in der Nähe verwendet.

Aus einem Usenet-Post von 1995:

Jemand hatte nach Beispielen für und Meinungen zu Fahrrädern mit Nabenschaltung gefragt, das beantwortete ich wie folgt:

Es ist der Typ "Cornwall" des holländischen Herstellers Sparta, mit dem typischen aus einem Rohr gebogenen Rahmen, Sachs Trommelbremse vorne, Sachs Super 7 mit Rücktritt hinten (ursprünglich Pentasport-Nabe), gefederter Brooks Ledersattel (ursprünglich Lepper), Basta-Click Speichenschloß (statt des primitiven Originalschlosses an gleicher Stelle), vollständig geschlossener Kettenkasten, trotzdem benutzbare Ausfallenden hinten - wichtig bei Reifendefekten.

Zusätzlich habe ich ein Abus-Granit Bügelschloß und die Anhängerkupplung des Winther-Donkey montiert, sowie den Bleigel-Stand- und Fahrlichtakku von Friwo. Den Axa-Dynamo und das originale Rücklicht habe ich belassen, den Frontscheinwerfer aber durch einen B&M-Lumotec ersetzt. Den Original-Seitenständer habe ich durch einen Hebie-Zweibeinständer und eine Lenkerumschlagsicherung ersetzt, und die ziemlich schnell abgefahrenen Originaldecken durch 37mm-Schwalbe-Marathon.

Vorne habe ich eine Cannondale-Lenkertasche, die ich immer mitführe (manmal als einzige Tasche, es geht erstaunlich viel rein, man kann auch beim Fahren reingreifen, es ist etwas gefedert, man hat es immer im Blick, und sie läßt sich mit einer Hand abmachen und wieder aufstecken), hinten benutze ich wahlweise eine oder zwei schlichte einhängbare Haberland-Taschen oder ggfs. auch die ebenfalls passenden Ortlieb- Backroller.

Das Rad und die Komponenten gibt es seit vielen Jahren, und ich würde sie in genau dieser Zusammenstellung jederzeit wieder kaufen. Die wesentlichen Eigenschaften sind: Robustheit, weitgehende Wartungsfreiheit, sowie kurze Rüstzeiten. Fast alles läßt sich mit einer Hand bedienen, vom Schloß über die Bremse und Schaltung bis hin zum Licht. Das ist beim Lastentransport und Einkaufen recht praktisch, denn da hat man beim Beladen und Fahren oft eine Hand zu wenig.

Nachtrag von 2022: Ein Detail im gezeigten Foto von Ende 1995 fällt vmtl nicht direkt ins Auge: dort ist ein Union U60 Frontscheinwerfer montiert, der nach hinten zeigt. Ich fuhr im Winter häufig bei Dunkelheit auf schlecht beleuchteten Landstraßen, die Beleuchtungeinrichtungen an Fahrrädern waren damals selbst bei besseren Rädern ziemlich grottig. Also hatte ich nachgerüstet: der Seitenläufer blieb als Schutzmanntröster montiert, der Strom kam von einem an einem Sockel am Vorbau montierten Akkupack (Fa. Friwo, 6 V 1 Ah Bleigelakku, wie typ. damals in Alarmanlagen verwendet), im Sockel steckte ein Relais, das bei Aufstecken des Akkus von Generator auf Akku umschaltete, was die Konstruktion trotz der damals extrem restriktiven StVZO-Vorschriften zulassungsfähig machte. Dies erlaubte, bei Akkubetrieb einen weiteren Scheinwerfer zu betreiben. Den Union hatte ich vor der Montage in roten Glühlampentauchlack getaucht, er war über einen in der Pletscherplatte montieren Schalter zuschaltbar.

Man kann sich heute gar nicht mehr vorstellen, wie ineffizient das damalige "Glühobst" war, im Effekt war dieses Rücklicht nicht viel heller als das, was sich heute mit besseren akkubetriebenen Rücklichtern erreichen läßt, die unter normalen Umständen nur alle paar Wochen oder Monate aufgeladen werden müssen.

Gut ein Jahr später 1996: Ende Gelände

In einem weiteren Usenetposting im Frühjahr '96 schrieb ich als Reaktion auf eine Frage zur Sachs Super-7-Nabenschaltung

Mich würde schon interessieren, welche Erfahrungen (gute, wie auch

schlechte) Ihr mit dieser Schaltung gemacht habt.

Gute und schlechte. Ich hab' mir vor geraumer Zeit statt der nach ca. 15.000 km kaputtgetretenen Pentasport eine Super 7 einbauen lassen, da ist aber schon nach ein paar tausend km der zweite Gang kaputtgegangen, er springt auf eine recht unangenehme Weise immer raus. Ich hätte mich drum kümmern sollen, aber ich hatte einfach die Nase gestrichen voll davon und keine Zeit, mal wieder die Tour durch die Fahrradläden anzutreten. Deshalb nutze ich es einfach als Sechsgangschaltung weiter.

[N.B. Wenn man jeden Arbeitstag ein bis zwei Stunden für den Weg zum Arbeitsplatz braucht, weit weg von irgendwelchen EInkaufsmöglichkeiten, und dazu eine Familie mit zwei schulpflichtigen Kindern, dann hat man wenig Gelegenheit für Shoppingtouren]

Böse ausgedrückt: die Nabenschaltungen haben den Vorteil, daß sie schneller kaputtgehen als die Kette ...

Und nun zur guten Nachricht: Am Sparta Cornwall, zusammen mit dem alten, exzellenten Voll-Kunststoffkettenkasten ist das Teil ansonsten praktisch wartungsfrei. Das Rad steht jetzt seit Jahren draußen im Regen und rostet leise vor sich hin, aber der Gebrauchstauglichkeit hat das wenig Abbruch getan. Kettenpflege? Brauch' ich nicht. Spezialkleidung? Nur wenn ich damit in die Oper fahre. :)

2000: Exitus auf dem Parkstreifen

2008 schrieb ich im Usenet in einer Diskussion über Ledersättel und warum ich den Plastiksattel an meinem Reiserad nicht durch den am Sparta nachgerüsteten Brooks-Sattel ersetzt habe:

Das Rad besitze ich leider nicht mehr, es hat das Abparken auf dem Parkstreifen vor meinem Haus auf Dauer nicht überstanden.

Die blaue Cannondale- Lenkertasche hingegen hat bis vor einem Jahr oder so überlebt und ist auf dem folgenden Foto abgebildet. Das ist aber auch so ziemlich die einzige Gemeinsamkeit. Die Vorstellung, den B66 an diesem Tourenrad zu verwenden, wäre regelrecht absurd.


Ein paar weitere Details zum Foto des Sparta Cornwall und zur Vorgeschichte (und Ende) dieses Rades hatte ich vor knapp einem Jahr hier aufgeschrieben.

Fun fact:

Das nachfolgende, noch sehr viel ältere Foto (ein Scan von einem Dia, das ich bei einer Ausfahrt in die Eifel geknipst hatte) zeigt an dem Motorrad zwei robuste gelbe Packtaschen aus Gfk. Die Yamaha hatte ich verkauft, als meine erste Arbeitsstelle antrat, die Taschen/Kisten wanderten in den Keller. Nachdem das Sparta zum Lastenrad mutiert war, bot es sich an, sie dort zu montieren, vor allem, weil sie praktisch unzerbrechlich und abschließbar waren - günstig, wenn man schweres Gerät wie dieses draussen auf der Straße abstellen muss bzw. möchte. Eine Weile hat sich das bei Einkäufen sehr bewährt. Gäbe es benutzbare Abstellmöglichkeiten für ein Lastenrad in Sichtweite, so wie für Autos, hätten wir vermutlich längst eines. Motorantrieb oder Zuschüsse brauchen wir nicht, aber das ist ein KO-Kritierium.

#fahrrad #sparta #cornwall #hollandrad #nostalgie #arbeitsweg #pendeln #mitdemradzurarbeit #nabenschaltung #radfahren #muskelmotor #lastenrad

ws01@pluspora.com

Zwei bis maximal fünf Kilometer mit dem Fahrrad? Echt jetzt?

Über diese Grafik bin ich bei einer anderen Gelegenheit gestolpert. Ich finde sie absonderlich.

Zwei Fragen: Fühlt sich jemand von dieser Grafik konkret angesprochen und falls ja, in welcher Weise? Zweite Frage: was ist euer Spektrum an mit dem Fahrrad zurückgelegten Distanzen? Siehe die angehängte Umfrage.

Mich interessiert eine realistische Obergrenze. Entgegen der Grafik dürfte die Untergrenze bei den meisten Menschen bei ein paar hundert Metern liegen. Wenn ich vom zentral gelegenen Markt zehn Kilo Kartoffeln hertransportieren möchte, dann nehme ich dafür selbstverständlich das Hollandrad mit den großen Packtaschen, auch wenn der nur ca. einen Kilometer entfernt ist. Meine Frau nimmt meist das Fahrrad, um im weniger als 500 m entfernten Supermarkt einzukaufen. Das Rad ist hier nicht eine Alternative zum Laufen, sondern die Alternative zum Tragen. Oder, je nach Sichtweise, zum Autofahren. Erst recht in Pandemiezeiten, wenn man möglichst wenig Zeit in einem Laden verbringen will, also pro Einkauf mehr zu transportieren hat.

Man kann aber auch Distanzen >100 km mit dem Fahrrad zurücklegen, meine Kinder machen das gelegentlich, mal zum Vergnügen, manchmal aber auch, weil es die bessere Alternative und eine Notwendigkeit ist. Andererseits können auch drei oder fünf Kilometer zu viel sein, um sie mit dem Fahrrad zurückzulegen. 100 km im Frühling traue ich mir mit dem Rad durchaus noch zu, einen Fahrradanhänger mit zwei Kindern über fünf Kilometer im Winter einen Hügel hochkurbeln aber nicht mehr (mit elektrischem Hilfsmotor im Pedelec-Stil allerdings auch nicht).

Nein, nicht der Umstand ist absonderlich, dass Radfahren über größere Distanzen gewisser Voraussetzungen bedarf, die nicht immer erfüllt sind, sondern im Gegenteil, dass dieser Aspekt komplett ausgeklammert und stattdessen eine pauschale Skala konstatiert wird: bis 1 km geht man zu Fuß, für 1-2 km nimmt man den (neuerdings elektrisch angetriebenen) Tretroller, für 2-5 km das Fahrrad, für 5-10 km das Vélo électrique und darüber Bus, Bahn und Auto.

M.a.W. bei allem grundsätzlich lobenswerten Engagement wird schon im Vorfeld, wenn man einen berichteten #radverkehrsanteil von drei Prozent bis 2024 erst noch auf einen auch nicht berauschende Anteil von neun Prozent steigern will, der Radverkehr förmlich eingemauert. Und das meine ich keineswegs nur figurativ: Auch in Frankreich wurden Konzepte wieder aus der Mottenkiste geholt, die wir, die wir nicht erst seit gestern routinemäßig auch Distanzen über 5 Kilometer mit dem Fahrrad zurücklegen, aus eigener Erfahrung als Behinderung und Eindämmung von Radverkehr erfahren haben.

#radverkehrspolitik #radfahren #fahrrad #muskelmotor #ebike #frankreich #velo #verkehrspolitik